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Wilsdruffer Tageblatt : 20.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192705208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270520
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-20
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.05.1927
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Oie„Deutschs Baueruschast". Der Zweck der Neugründung. Der bayerische LandwiNschaftsministcr Fehr legte in einer Pressebesprechung die Ziele der neugegründeten „Deut schen Bauernschaft" dar, die aus dem Deutschen Bauernbund, dem Bayerischen Bauernbund und dem Reichsverband land wirtschaftlicher Klein- und Mittelbetriebe gebildet worden ist. Die „Deutsche Bauernschaft" wolle, so führte er aus, ohne sich zum Handwerkszeug einer Partei zu machen, die Interessen der kleineren und mittleren deutschen Grundbesitzer vor den Behörden und den Parlamenten als Treuhänder vertreten. Politisch bekenne sich die „Deutsche Bauernschaft" zum Staate, in der durch die Verfassung geschaffenen Form, der Republik. Wirtschaftspolitisch wolle sie keine einseitige Stellung ein nehmen und nicht in Gegnerschaft zur deutschen Industrie treten. Der Zweck sei kein Kamp» der Wirtschastsgruppen, sondern eine gegenseitige Unterstützung Weiterhin wolle sich die „Deutsche Bauernschaft" für die Förderung der Siedl ungspolitik, insbesondere im deutschen Osten, einsetzen. Die jetzige Pachtschutzordnung müsse verlängert werden, wenn dadurch auch keineswegs der Besitz geschädigt werden solle; denn die „Deutsche Bauern schaft" setze sich durchaus für die Erhaltung des Eigen tums ein. Nach einem kurzen Ausblick auf die Notwendigkeit des Ausbaues des ländlichen Bildungswesens schloß der Redner mit einem Appell au die anderen landwirtschaftlichen Organisationen, gemeinsam für die Rechte der deutschen Land wirtschaft zu kämpfen. i * SGlußckienlt * ; Lindbergh startbereit Eigener Fernsprechdienst Ides „Wilsdruffer Tageblattes". N eu yo r k, 20. Mai. Der Ozeanflieger Lindbergh gedenkt noch heute vormittcg den Flug über den Atlantik anzutreten. Oesterreichs Verhältnis zu Deutschland. Wien. In der vom Bundeskanzler Dr. Seipel abgegebenen Regierungserklärung, betonte der Redner unter großem Bei fall, daß Österreich gynz besonders die Ausgestaltung seines Verhältnisses zum Deutschen Reich am Herzen liege. In geistiger Beziehung kann natürlich das Verhältnis nicht mehr enger werden. Wir sind, so sagte Dr. Seipel, ja mit ihm durch die gleiche Abstammung, gleiche Kulturentwicklung und gleiche Geschichte verbunden. Aber wir wünschen darüber hin aus alles zu fördern, was aus wirtschaftlichen oder anderen Gebieten die Annäherung der beiden Staaten zu einer engeren machen kann. (Beifall.) Wir werden streben, auf diesem Wege in dem Maße Fortschritte zu machen, als es nach der Zeillage möglich und zulässig ist. Im übrigen stelle ich fest, daß die österreichische Außenpolitik sich weder in der Person ihres Leiters, noch in ihren Zielen und Methoden ändern wird. Die Ruffen drohen mit der Abfahrt. Genf. Die Forderung der russischen Vertreter aus der Weltwirtschaftskonferenz, das Nebeneiuanderbestehen der kapi talistischen und sowjctistischen Wirtschaftsmethodc in Rußland gutzuheißen und ausdrücklich anzuerkennen, scheint den übrigen Teilnehmern der Tagung annehmbar, -wenn auch in etwas anderer Form, als die Ruffen zunächst erwarten. Gerüchtweise verlautet, daß die beiden russischen Vertreter bei Nichtannahme ihrer Forderung mit der sofortigen Abreise aus Gens drohen. Ungarn nimmt den italienisch-ungarischen Vertrag an. Budapest. Im Abgeordnetenhaus wurde nach einer kurzen Debatte, an der auch Ministerpräsidem Gra; Bcthlen, von den Sozialdemokraten wiederholt gestört, teilnahm, der italienisch- ungarische Vertrag von dem ganzen Abgeordnetenhaus«.' mit Ausnahme der Sozialdemokraten mit großer Begeisterung an genommen. Aus unlerer Mimst Wilsdruff, am 20. Mai 1927. Merkblatt für den 21. Mai. Sonnenaufgang 3^ !! Mondausgang — Sonnenuntergang 7°' ü Mondunlergang 7-- V. 1471 Albrecht Dürer geb. Nun iommt die Zeit, dich »H wandern muß . . Aus dem Dunkel der Märztage, aus den launischen Aprilschauern ist es erwacht, ist es gewachsen, ist es aufge standen, das alte, immer wieder neue Lied . . Das Lied . . . ? O nein! viel mehr ist es uns, uns allen, denen der Wald nicht nur eine Anpflanzung von Bäumen, die Wiese nicht nur ein grasbewachsener Platz, die Heimat nicht nur ein aus der Karte festzustellender geographischer Begriff! Ein Ruf ist uns dieses Wort: „wandern". Komm, Rucksack, alter verwitterter Fahrtgenoß! Kommt, meine derben Wanderschuhe, Ihr treuen Gefähr ten auf mancherlei Wegen! Genug ist es nun mit der elenden Stubenhokerei der regennassen Tage, der aufge weichten Straßen! Sonne und Vogelsang . . . Laubgrün und machtvoll hervorsprossendes Blühen . . . Die Laute zur Hand und die Brust voll Sang, so ziehn wir hinaus unsre Straße lang . . . Kommt, Kameraden, Buben und Mädel! Möge der Werktag uns auch noch so triste und graue Arbeit bringen, bald ist er vorbei, und dann soll, statt klappernder Maschinen, Waldesrauschen zu uns sprechen, und statt engender Schreibstubenluft der starke, jungstarke Wind unser Lied fordern aus tiefster, befreiter Brust. Und wißt ihr, was Wald und Wiese, Straße und Wind uns sagen? „Heimat" sprechen sie und „unser Väter Land". Heimat, dein sei das Wort, wenn du aufs neue er wachst aus Grau und Dunkel und uns zurufst: „wandern!" Dir wollen wir lauschen und deiner leisen, so vertrauten Sprache und wollen sie nicht überlärmen mit unnützem hast-lautem Tun und Gebaren, dazu uns das gehäufte Ge triebe großer Städte oft gezwungen und verzerrt mit seinem Hasten und Ringen in Staub und Enge. Wenn wir zu dir kommen, Heimat, unserer Väter Land, dann soll es sein, als träten wir in einen hohen Dom, den hohe Spitzbogen schließen gleich still und ver trauend emporgefalteten Beterhänden, und in deren ver schwiegenen Kapellen tiefgoldige Sonne weilt und tönen der Farben schauend-erschauendes Sinnen. Doch nicht zages und scheues Gebaren will Dom und Wölbung und Kapelle, und unsicheren Tritt mit knechthaft aebeuatem Rücken. Nein! freuoia und aufrecht, mit festem Der W. WsWOn gegen die Stimmen der Wien angenommen Trotz Erhöhung der Zuschläge für Grund- uud Gewerbesteuer auf 150 Prozent trotz Einführung von Feuerschutz- und Biersteuer und Erhöhung de» Wasserztnses ein Fehlbetrag von über 52000 Mark 6m .Zeichen des Haushaltplanes stand die gestrige Sitzung der Stadtverordneten, bei der sämtliche Mitglieder des Kolle giums, sowie die Stadträte Zienert, Jahn und Zschöke anwesend waren. Auch der Zuschauerraum war gut besetzt. 1. Eingänge und Mitteilungen. Herr Bürgermeister Dr. K rvnseld gab zunächst Kenntnis von einer Kastenprüsung der Girokasse, bei der Einwendungen nicht nötig waren. Die Amts hauptmannschaft beabsichtigt, gemeinsam mit den Stadträten des Bezirks, eine Bekanntmachung über Anzeigspslicht bei anstecken den Krankheiten zu erlaßen. Das Kollegium trat dem bei. 2. Bautosten-Zufchußsache. Aus dem staatlichen Wohnungs baustock stehen der Stadt 7000 Mack zur Verfügung. Um dieses Geld hat sich der Lokomotivführer Müller beworben. Sein Ge such fand unter den üblichen Bedingungen Annahme. 3. Stadchaus-Bauschuld betr. Zum Bau des Stadthauses im Jahre 1897 war ein Darlehen von 100 000 Mark von der Land wirtschaftlichen Kreditbank aufgenommen worden. Bis zum Auf wertungsstichtag 1922 war es bis 83 000 Mark getilgt, die nun mit 10400 Mark aufgewertet und mit jährlich 420 Mauk zu tilgen sind. Wie vom Stadtrat wird die betreffende Urkunde auch von den Stadtverordneten unterschriftlich vollzogen. 4. Die neue Ortsschulordnung war im Schulausschuß vorbe- ratön und mit geringfügigen Aenderungen angenommen worden. Der Stadtrat brachte Gr 8 13 einen Abänderungsvorschlag, der für Aufwandentschädigung an Lehrer bei Unterrichtsgängen und 'Wanderungen und Unterstützung bedürftiger Kinder bei densel ben einen Betrag von insgesamt 100 Mk. vorsieht. Das Kollegium war einstimmig für den Vorschlag und für Annahme der neuen Ortsschulordnung. 5. Wertzuwachssteuer betr. Laut Verordnung vom Oktober 1925 wird bisher bei Besitzwechsel von Grundstücken eine Wert zuwachssteuer in den Fällen erhoben, in denen der Veräußerer das Grundstück nach dem 1. Januar 1919 erworben hat. Das Mini sterium hat jetzt nachgelassen, daß die Steuer auch erhoben werden kann bei Besitzwechsel solcher Grundstücke, die vor dem 1, Januar 1919 erworben sind. Die Stadtverordneten gaben einstimmig auch dazu ihre Zustimmung. 6. Die Mersteuer darf nach den jetzigen Bestimmungen nur bis zum 30. Juni erhoben werden. Zur Weitererhebung ist ein neues Ortsgesetz nötig, das der Rat nun vorlegte. Einem Gesuch des Brauereibesitzers Frühauf, wie bisher das einfache Bier von der Steuer freizulassen, wurde einstimmig genehmigt, nachdem Stadtv. Ruppert warm dafür eingetreten war. Ein Antrag Hilde brand, die Steuer von 7 auf 5^ zu ermäßigen, wurde gegen 4 Stimmen und im übrigen die Vorlage einstimmig angenommen, so daß also nach dem 1. Juni die Biersteuer mit 7?L vom Ver kaufspreis des Herstellers erhoben wird, Ein Gesuch des Gast wirtevereins, die Steuer wegen der einseitigen Belastung des Gastwirtsgewerbes in der Stadt überhaupt fallen zu lasten, konnte keine Berücksichtigung finden. Zur Beruhigung der Wirte be merkte Stadtv. Jähne, daß auch der Bezirk drauf und dran wäre, die Biersteuer zu erheben. 7. Die Wiedereinführung der Feuerschutzsteuer lag im Ent wurf vor, wie ihn Rat und Verwaltungsausschuß beschlossen hat. i Zu 8 2 und 6 beantragte Stadtv. Hildebrand Aenderungen, die ! in der Hauptsache die Steuererhebung nach dem Nutzungswert be- - zweckten, in 8 13 wollte Stadtv. Lindner die vorgesehene Befrei ung nur für die Person, nicht für das Geschäft gelten lasten. Sämtliche Anträge wurden gegen die Stimmen der Antragsteller und ihrer Anhänger abgelehnt und die ganze Vorlage dann gegen die 5 Stimmen -der Rechten angenommen. Armahme des ordentlichen Daushaltplan» gegen 5 Stimmen Der städtische Haushaltplan war in langen Sitzungen der einzelnen Ausschüssen vorberaten worden. Der Berwaltungsaus- schuß hatte einige Aenderungen getroffen, die wieder den Rat be- schästigt hatten und gutgeheißen wurden. In Anbetracht besten be ¬ antragte Stadtv. Jähne die Annahme im ganzen. Stadtv. Hildebrand sprach dagegen, weil im Verwaltungsausschuß verschiedene Anträge der Bürgerlichen abgelehnt wurden, die nun vor dem Plenum wieder ausgenommen würden. Gegen die Stim men der Linken wurde die en bloc-Annahme adgelehnt und in di« abschnittweise Einzelberatung eingetreten. Stadtv. Hilde brand betonte für feine Fraktion allgemein, daß sie nichts un versucht lasten wolle, den Haushaltplan annähernd ins Gleichge wicht zu bringen. Sie sei zu -Opfern bereit, wolle der Erhöhung des Wastergeldes und der Zuschläge zur Grund- und Gewerbe steuer zustimmen, auch auf Sitzungsgelder usw. verzichten, wenn sich die beiden anderen Fraktionen zu den gewünschten Abstrichen bereitfinden lasten. Er beantragte deshalb bei den Ausgaben für Verwaltungsgebäude, Stadthaus, Turnhalle, das vorm. Muß- bach'schr Haus und beim Schwimmbad verschiedene Beträge zu streichen, blieb aber damit mit seinen Fraktionskollegen stets in der Minderheit. Bei Abschnitt 11 Sechsfamilienhaus -betr., beantragte Stadtv. Lehmann, den ab 1. April geltenden lOprozentigen Miet- zufchlag in dem Sechsfamilienhaus nicht in Kraft treten zu lasten und die -Mieten fo zu belasten wie sie sind. Der Bürgermeister betonte, daß der Antrag von Ausschuß und Stadtrat abgelehnt worden sei, weil 5 darin wohnende Familien den Zuschuß ja von Reichswegen bekommen. Stadto. Jähne bezeichnete es als ein Unding, Mieten aus städtischen Mitteln zu verbilligen. Gegen die 3 Stimmen der BeamtenfrMon wurde der Antrag abgelehnk. l Bei Abschitt 6 wurde die Erhöhung des Wastergeldes von 15 aus 20 Pfg je Kubikmeter genehmigt. Abschnitt 7 betrifft die direkten Steuern. Stadtv. Hildebrand beantragte in der Ausgabe 12000 Mark von den Bezirkssteuern zu streichen, weil die Stadt nicht in der Lage sei, 42000 Mark an den Bezirk abzuführen. Herr Bür germeister Dr. Kronfeld erklärte, daß das einflußlos sei. Die Stadt müsse die umgelegte Bezirkssteuer aufbringen, da sonst der Bezirk die von ihm zu leistenden Gelder für Klein- und Sozialrentner usw. einfach darauf anrechne. Der Antrag -wurde abgelehnt und da sonst keine Einwendungen mehr erfolgten, der Abschnitt 7 ange nommen. Stadtv. Hildebrand war der Ansicht, daß nur über die Ausgaben des Abschnittes abgestimmt wurde, mußte dann aber erfahren, daß der Beschluß auch den Einnahmen galt. Damit waren also auch die auf 1'50 Prozent erhöhten Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer genehmigt, gegen die Stadtv. Hilde brand im Namen der Rechten noch sprach. Auf Antrag der letzte ren sollten 3500 Mar! bei Besoldungen und Vergütungen und schließlich auch die Sitzungsgelder und Schriftführer-Entschädi gung gestrichen werden. Das wurde auch abgelehnt und nachdem Stadtv. Lehmann erklärt hatte, daß seine Fraktion nunmehr für eine en-bloc-Annahme wäre, da bei der bisherigen Einzelberatung doch alles beim alten geblieben wäre, stellte Stadtv. Jähne einen diesbezüglichen Antrag und so wurde der Haushaltplan schließlich mit einem Fehlbeträge -von 52460 Mark im ganzen gegen die 5 Stimmen der Rechten angenommen. Der außerordentliche Haus haltplan sand einstimmige Annahme, wobei Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld mitteilte, daß der Stadtrat zur Zeit davon absehe, das kurzfristige Darlehn für das Schwimmbad in Höhe von 47000 Mark in ein langfristiges umzuwandeln. 9. Anleihe - Aufnahme. Zur keilweisen vorläufigen Deckung des Fehlbetrages schlug der Stadtrat die Aufnahme eines Dar- lehns von 25 000 Mark vor, der gegen die 5 Stimmen der Rechten zugestimmt wurde. 10. Die Wahl der Beisitzer zum Wohnungsschiedsamt hatte folgendes Ergebnis: Beisitzer der Hausbesitzer: Stuhlsabrikant Schreiber, 1. Stellvertreter Gutsbesitzer Hummitzsch, 2. Stellvertreter Tischlermeister Heeger; Beisitzer der Land wirtschaft: Gutsbesitzer Bink, 1. Stellvertreter GeorgKun- tz e, 2. Stellvertreter Gutsbesitzer Leidger ; Beisitzer der Mie ter: Stadtv. Iähne , 1. Stellvertreter Rentmeister Schubert, 2. Stellvertreter Zeichner Göpfert. Damit war die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung er schöpft; es folgte eine kurze geheime. Schritt und freudigen Augen wollen wir eintreten in deine Hallen, Heimat: mit frohernstem Lied aus den Lippen, wie es aus dir erwuchs, und freudig fragendem, forschen dem Wort suchend nach deiner Seele, Heimat. Denn du bi st unser und wir sind dein, daran soll uns kein Staub und Lärm, keine Hast und kein Kampf der großen Städte und Stätten deuteln und rütteln? Von diesem allem wollen mir uns lossagen und be- . freien, wenn mir zu dir kommen, wenn wir wieder dein werden, wenn wir deinem Worte wieder lauschen. Und solches dein Wort wird uns weisen und deuten: den Sinn unseres Leben und den Sinn unseres Weges, wird uns verstehen lehren auch den Sinn der großen Städte und Stätten, ihrer Aufgabe und ihres Schaffens: den Sinn, welcher verzerrt ward in Hast und Drang und Haß. Dann wird es uns begleiten und leiten, dein Wort, wenn wir wieder zurückkehren, daß wir zufasten, freudig und hell, und schaffen, an der Zukunft; unserer und — deiner, Heimat, du Land unserer Väter. Eine Nachrichtenabteilung der Reichswehr traf gestern Nach mittag von Aebigau kommend über Weistrvpp zu einer -Hebung in unserer Stabt ein und suhr mit ihren Fahrzeugen am Schieß haufe auf. Hier wurde zunächst der 17 Meter hohe eiserne An- tennenmast aufgerichtet und bie Funkverbindung hergestellt und später die Fernsprechleitung durch die Stabt gelegt. Die Arbeiten wurden auch die Nacht fortgesetzt und zwar in Richtung Spechts- Hausen—Grillenburg—Frauenstein. Im Laufe des Vormittags war die Uebung beendet und sämtliche Abteilungen rückten wieder in ihren Standort ein. Kommunale Finanzpolitik". Der Hausbesitzewerein ladet für Sonnabend den 28. Mai abends 8 Uhr zu einer öffentlichen 'Ver sammlung ein, in der Syndikus T ö g e I - Coßmannsdorf einen Vortrag über „Kommunale Finanzpolitik" hält. Es sollen weiter die finanziellen Verhältnisse unserer Stadt behandelt werden und eine Aussprache daran sich anschließen. Das Nähere sagt -die An zeige in dieser Nummer. Me-isterpriifung. Am 17. Mai bestand -Herr KurtForke vor der Kürschner-Innung bzw. Gewerbekammer zu Dresden seine Meisterprüfung. Die gelieferten Prüfungsstücke werden ab Sonn tag im Schaufenster seines verstorbenen Vaters einige Tage aus gestellt. Perjonenschiffahrt auf der Elbe. Sonntag den 22. Mai tritt der Sommerfahrplan der Sächsisch-Böy mi schen Dampffchiffahrts- gesellschast in Kraft, -dessen zahlreiche Fahrten überaus günstige Verbindungen nach allen Stationen bieten. In diesem Fahrplan sind die Stunden von 1 bis mit 24 bezeichnet, die Stunden von 1 Uhr nachmittags bis mit 12 Uhr Mitternacht führen demnach die Bezeichnung 13 bis 24. Der schon jetzt um 11 Uhr nach Schmilka (Landesgreuze) verkehren-de Luxusdampfer fährt vom Sonntag an als Kvnzertdampfer mit voller Musikkapelle. Ein kleiner Zuschlag wird sowohl für die Bergfahrt als auch für die Talfahrt erhoben. Wochen- und Werttagskarten gelangen auch weiterhin zur Aus gabe. Zur wahlweisen Benutzung von Bahn oder Schiff berech tigen die neuausgegebenen 4 Tage gültigen Bahnrückfahrkarten Dresden-Pötzscha (Wehlen), Rathen, Königstein, Bad Schan dau, Schöna, (Herrnskretschen) und Meißen. Die Katten für dritte Bahnklaste haben für den ersten Schiffsplatz, die 4. Bahnklaste sür -den zweiten Schiffsplatz Gültigkeit. Ferner tritt -am 22. Mai ein neuer Gütertarif in Kraft, besten gesamte Frachtsätze an die Reichsbahn ausreichend angelehnt sind. Frachtgüter werden an allen Stellen zur schnellsten Beförderung angenommen. Huldigungsfahrt des Sächsischen Militär-Vereins-Bunbes nach Sibyllerwrt. Bereits vor mehreren Monaten war von einer Anzahl Kameraden der Wunsch geäußert worden, König Friedrich August, dem Schutzherrn des Militär-Vereins-Bundes, zu dem Tage, an dem er vor 50 Jahren als Leutnant in die vormalige Kö niglich Sächsische Armee eingestellt worden ist, die Glückwünsche I seiner alten Soldaten dargubringen. Die Bunbesleitung hat dies« I Anregung freudigst ausgenommen und -von dem hohen Jubilar i die Genehmigung hierzu erhalten. Es werden sich zu diesem Zwecke ? viele hundert Militärvereinskameraden aus allen Landesteilen am Himmelfahrtstage, dem 26. Mai, in einem Sonderzuge nach Si- byllenort begeben und dort im Schloßparke vom König empfangen werden. Er wird aus dieser Huldigung ersehen, daß die so viel ge rühmte Sachsentteue trotz der schweren Zeiten, die über das deut sche Volk hereingebrochen sind, in den Herzen feiner allen Sol daten noch nicht erloschen ist, und daß diese auch weiterhin die Er- innerung an die gemeinsame Dienstzeit und an ihre Truppenteil« hochhalten wollen. Zur Warnung! Mit Löwenzahmnilch vergiftet. Die beiden drei und vier Jahre alte Kinder einer Witwe in Großchrenderg im Kreise Soldin (Neumark) erkrankten plötzlich an schweren Ver giftungserscheinungen. Nach Angaben von Spielgefährten hätten sie Blüten vom Löwenzahn gepflückt und den weißen Milchsaft aus den Stempeln gesogen. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe ist bas ältere Kind gestorben, während sich das jüngere aus dem Wege de«
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