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Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des ForstreMamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 112. — 86. Jahrgang Teiegr Adr: .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck Dresden 2640 Sonnabend, den 14 Mai 1S27 6n lebwarLrr Tag an ärr Lörlr. Hinüber und herüber. Der Vater will seine liebsten Kinder verstoßen. Er fühlt sich von ihnen schlecht behandelt; sie dächten nur sioch an ihr eigenes Fortkommen und überließen ihn der -Zein, der Not, der Sorge um seine alten Tage. Er klagt sein Leid vor aller Welt, die aber wiederum reichlich mit sich selbst beschäftigt ist und gerade nur so mit einem halben Ohr hinhört, weil es — die Reichs Haupt stadt ist und ihr Oberbürgermeister, Herr Böß, die das Mgemeine Mitgefühl für sich in Anspruch nehmen. Der . deutsche und der Preußische Städtetag sind richtige Kinder der Stadt Berlin. Aber ob sie nun ihrem Erzreher über den Kopf gewachsen sind oder ob nur die schlechten Zeiten ihnen jede Rücksicht auf andere aus getrieben haben, seien es selbst ihre eigenen Väter, die letzte Vorstandssitzung beider Gemeinschaften mußte in Koblenz ohne das Berliner Stadtoberhaupt abge halten werden, das bislang von ihnen immer als ge borener und zugleich auch als erkorener Führer verehrt worden ist. Aber die beweglichen Klagen des Herrn Böß, Man höre schon gar nicht mehr auf die finanziellen Be schwerden der Reichshauptstadt, man sei anscheinend so gar froh, sich auf ihre Kosten aus dem großen Staats- und dem noch größeren Reichssäckel bereichern zu können, gleichviel, ob die Berliner Steuerzahler daraufhin noch mehr geschröpft werden müßten, als es ohnedies schon seit Jahren der Fall sei, — sie fanden in Koblenz eine recht kühle Aufnahme. Man bleibt dabei, daß andere Leute auch an sich denken müßten und daß Berlin an der Suppe, die ihm eingebrockt wurde, sogar selber mitgekocht habe. Der Magistrat der hochwohllöblichen Haupt- und Resi denzstadt will darauf, ehe er wirklich, wie die Stadtver ordneten oder wenigstens ihre Linksparteien es ver langten, das Tischtuch zwischen sich und den beiden Städte tagen zerschneidet, noch einmal zu gütlichen Verhandlun gen seine Zuflucht nehmen. * Aber damit nicht genug. Auch aus einer anderen Magistratsecke weht es heftig und gewitterhaft ins Reich hinein. Der preußische Wohlfahrtsminister will nicht seine Genehmigung dazu geben, daß eine amerikanische Banken gesellschaft mit der Bebauung eines namhaften städtischen Geländes beauftragt wird. Mit rund 25 000 Klein- und Mittelwohnungen wollen bekannt lich die Herren Amerikaner binnen Jahresfrist den Schöne berger Teil der Neichshauptstadt „aufforsteu" und sie ver sprechen natürlich, um ihr Angebot zum Ziele zu führen, das Blaue vom Himmel herunter: rasche Bauausführung, verhältnismäßig billige Mietpreise und schließlich Über gang des ganzen Wohnraumes in das Eigentum der Stadt. Der Magistrat und namentlich sein Stadtbau- Meister waren schon drauf und dran, den Plan zu ge nehmigen, der Widerspruch des Wohlfahrtsministers aber konnte bis jetzt nicht überwunden werden. Begreiflich, daß die Berliner Baugewerbckreise von dem übergreifen amerikanischer Unternehmungslust auf den deutschen Bau markt nichts weniger als entzückt sind; begreiflich auch, daß die zuständigen Staatsinstanzen über den unmittelbaren Nutzen hinaus, der durch Verwirklichung der Bebauungs pläne für Berlin und die Berliner entstanden wäre auch die weiteren Folgen zu berücksichtigen haben, die dann für den gesamten deutschen Baumarkl, für die Preis entwicklung der Baumaterialien usw. eintreten müßten Aber dem Berliner Magistrat kann man es wiederum wohl nachfühlen, daß er sich in seinem Selbstverwaltungsrecht übermäßig eingeengt glaubt, wenn er nicht einmal in Woh- nungsfragen, oder richtiger gesagt: in der Verfügung über unbebautes städtisches Gelände, nach eigenem Gutdünken sollte schalten und walten dürfen. Wieder einmal machen wir also hier die Erfahrung, daß sich wohl in der Theorie oder auch in verlockend klingenden Verfassungssätzen allerhand schöne und ideale Bestimmungen formulieren lassen, daß aber hart im Raume Dinge zusammenstoßen, sobald es darum geht, aus Worten Taten entstehen zu lassen. Man fühlt sich gekränkt im Berliner Rathaus, gewiß, und wirft der preußischen Regierung Engherzigkeit und Kurzsichtigkeit vor. Aber vielleicht findet man etwas Trost in der Beobachtung, daß eben diese preußische Re gierung sich auch ihrerseits wieder beschwert und verletzt fühlt durch das Verhalten der R e r ch s r e g i e r u n g, die sie der Feindseligkeit gegen den größten deutschen Einzel staat, gegen seine materiellen wie auch gegen seine poli tischen Interessen beschuldigt. * übrigens: Preußen und das Reich! Hier wird schon gar nicht mehr mit kleinkalibrigen oder mit Maschinengewehren, hier wird schon fast mit Kanonen und Feldhaubitzen hinüber- und herübergeschossen. So lange am Platz der Republik, im Reichstag, und in der Prinz-Albrecht-Straße, im Landtag, die gleichen Par teien ausschlaggebend und in der Regierung vertreten waren, ging alles, wenn auch nicht besonders gut, so doch wenigstens leidlich und friedlich. Seit dem Bestehen der jetzigen Regierungsmehrheit bei der Reichsregierung aber gibt es Reibungen auf allen Wegen und Siegen. An gutem Willen zur Verständigung sollte es doch eigentlich hüben wie drüben gewiß nicht fehlen. Aber unter Um ständen sind die Verhältnisse nun einmal stärker als der beste Friedenswille. Preußen lebt schon mit Ham- Riesiger Kurssturz in Berlin. Schließung der Börse erwogen. Der in den letzten Wochen ziemlich unbegründet auf sämtlichen Effektenmärkten in die Höhe getriebene Kurs stand ist jetzt zusammengebrochen. An der Berliner Börse spielten sich Freitag angesichts der anhaltenden Kursrück gänge die wildesten Szenen ab. Der Börsenvorstand tagte dauernd, um über geeignete Maßnahmen zur Verhütung des Äußersten zu beraten. Kurseinbußen in Höhe von 10 und darüber bildeten die Regel, vielfach waren die Notierungen um 3V A rückläufig; am ärgsten war der Kursrückgang von Schultheiß, dieses Papier ging um rund 80 A zurück. Der Börsenvorftand prüfte daraufhin sofort die Frage, ob die Börse zu schließen sei. Man kam jedoch zu dem Beschluß, den Verkehr weiter stattfinden zu lassen, jedoch mit der Einschränkung, daß bei Kursrück gängen über ein gewisses Ausmaß die Kurse nicht mehr notiert werden sollen. Die Panikverkäufe sind allgemein. Von draußen wie von den Depositenbanken wurde sehr park verkauft. Die Gründe des Zusammenbruchs sind darin zu suchen, daß die Berliner Banken allgemein die Börsenkredite stark einschränkten. Die Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stem pelvereinigung) sind nämlich untereinander übereinge kommen, die zu Report- und Lombardzwecken (Fristver- längerungs- und Leihgelder) und zur sonstigen Beleihung von Effekten gewährten Gelder allmählich, aber erheblich herabzusetzen. Sie werden deshalb zunächst die börsen- mäßige Termingeldhergabe bis Mitte Juni um 25 ver mindern und an den darauffolgenden Terminen weitere Einschränkungen vornehmen. Der Kundschaft gegenüber wird im gleichen Sinne verfahren werden. Die Preu ßische Staatsbank (Seehandlung) teilt mit, daß sie sich mit ihren Maßnahmen in voller Übereinstimmung mit dem Vorgehen der Stempelvereinigung betreffend Herab setzung der Report- und Lombardgelder befindet. — Auch die Reichskreditgesellschaft A.-G. wird sich dem Beschluß der Stempelvereinigung anschließen. Bei diesen Kreditbeschränkungen sahen sich zahlreiche Bankkunden genötigt, große Effektenbestände abzustoßen. ourg auf meyr ars mop gekanntem Fuß; fetzt foroerr es auch das Reich zu schweren Redekämpfen heraus. Das ist natürlich ein sehr unerfreulicher Zustand, dem Wohl nur dadurch ein Ende zu machen sein wird, daß entweder die Parteigruppierung im Reich wieder der jenigen in Preußen angeglichen oder umgekehrt in Preußen eine neue Regierung gebildet wird, die mit der jenigen im Reich in gleichem Schritt und Tritt marschieren kann. Das eine wie das andere aber läßt sich natürlich nur unter schweren Kämpfen möglich machen. Danach wissen wir ja wohl ungesähr, was uns die nächsten Wochen und Monate einmal wieder bringen werden. Dr. Sy. DettM-eWlWIMnM. Ein Protest des russischen Geschäftsträgers. Die Beziehungen zwischen Rußland und England sind aufs neue schwer getrübt. Der Grund hierfür liegt in dem Vorgehen der Londoner Polizei, die plötzlich eine Durchsuchung der im Londoner Geschäftsviertel liegenden Bureauröume der russischen Firma Arcos vorgenommen hat, die alle russischen Geschäfte zwischen England und Rußland vermittelt. Die Geschäftsräume der russischen Handelsdelegation, die unter dem Schutz der diplomati schen Exterritorialität stehen, blieben von der Haussuchung unberührt. Trotzdem ist man in Rußland über das Vor gehen der Londoner Polizei stark erregt und der russische Geschäftsträger in London ist beauftragt worden, beim englischen Außenminister einen formellen Protest gegen die Durchsuchung der russischen Bureauräume einzulegen. Ein Grund für das Vorgehen der Londoner Polizei ist bisher noch nicht bekannt geworden, doch wird in Lon doner Kreisen angedsntet, daß für die Durchsuchung außerordentlich wichtige Gründe vorliegen. Einige ' Londoner Blätter glauben, daß es sich hier um einen Kampf gegen russische Propaganda in England handele, während andere von Abschriften britischer amtlicher Doku mente sprechen, die in den russischen Bureaus vermutet wurden. Die „Westminster Gazette" weist darauf hin, daß da mit zu rechnen ist, daß in kurzer Zeit ein Abbruch der Beziehungen zwischen Großbritannien und Sowjet rußland erfolgen wird. Sollten die vorgefundenen Doku mente beweisen, daß internationale Unregelmäßigkeiten vorgekommen find, so wird die britische Regierung das Handelsabkommen mit Rußland kündigen. Eine solche Aktion würde, so meint das Blatt, der Sowjetregierung uns rue unausvleibltche Folge war dieser schwarze Tag an der Börse, durch den Spekulanten und auch das Laien publikum, das sich an den Börsengeschäften beteiligte, un geheure Verluste erlitten. In den Gesprächen an der Börse wandte man sich erregt gegen die Politik der Reichs bank, die einen Druck auf die übrigen Banken zur Kredit beschränkung ausgeübt habe. Das MuüliMsWßÜ wird mISWrl Der Wort la ut des Kompromisses. Berlin, 13. Mai. Die Regierungsparteien haben im Reichstag zur Verlängerung des Republikschutzgesetzes einen Initiativantrag eingebracht, der folgenden Wortlaut hat: 8 1. Die Geltungsdauer des Gesetzes zum Schuhe der Re publik vom 21. Juli 1922 in der Fassung der Abänderungs gesetze vom 31. März 1926 und 8. Juli 1926 wird um zwei Jahre verlängert. Die noch bestehenden Zuständigkeiten des Staatsgerichtshofeg gehen auf das Reichsverwaltungsgericht und bis zu dessen Errichtung auf einen Senat des Reichsgerichtes über, der durch den Geschäftsverteilungsplan bestimmt wird. 8 2. Dieses Gesetz tritt am 21. Juli 1927 in Kraft. Ferner ersuchen die Regierungsparteien in einer Ent schließung die Reichsregierung, in Erwägung darüber einzutreten, für welche Vorschriften des Gesetzes zum Schutze der Republik ein Bedürfnis der Beibehaltung besteht. Der Initiativantrag ist unterzeichnet von Graf Westarp (Dn.) und Fkaktion, v. Guerard (Z.) und Fraktion Scholz (DVp.) und Fraktion Leicht (Bayr. Dp.) und Fraktion. kinelckeullche Rnftage in Lonckon? Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". London, 14. Mai. Die deutsche Regierung Hal in eng lischen Kreisen ungefragt, ob sie mit einer wirtschaftlichen Unter stützung deutscher Fragen rechnen könne und ob Deutschland ein Mandat in der Westwirtschaftskonferenz in Genf zugeleilt werbe. Eine Bestätigung liegt nicht vor. die Fortsetzung der diplomatischen Beziehungen schwierig machen. Die Durchsuchung der russischen Bureauräume, an der ein großes Aufgebot vou uniformierten Polizisten und Detektiven beteiligt ist, ist noch nicht abgeschlossen, sie soll noch einige Tage dauern. Alle Bureau.nöüel werden einer eingehenden Durchsuchung unterworfen und auch die Angestellten mußten sich eitler Leibesvisitation unterziehen. Verhaftungen fanden bisher nicht statt. Die MWe ProieWte in London Vmeicht. London, 13. Mai. Der sowjetrussische Geschäftsträger Rosengold hat heute nachmittag dem englischen Außenminister Chamberlain eine Protestnote wegen der gestrigen Haussuchung in den Räumen der allrussischen Kooperative überreicht. Die Note erklärt, daß auch die Räume der Handelsdelegation, die Exterritorialität genießen, von der Haussuchung nicht verschont geblieben seien. Die untersuchenden Beamten hätten mit der Durchführung begonnen, bevor die Genehmigung der City-Bs- hörden zur Haussuchung vorgelegen habe. Beamte der Handels delegation seien durchsucht worden und dabei Papiere beschlag nahmt worden. Dies stelle allein eine Verletzung des englisch- russischen Handelsabkommens dar. Der Geschäftsträger behalte sich weitere Schritte nach Eintreffen der eingeforderten Instruk- l tionen aus Moskau vor. i Die Amr-Mme lisch immer besetzt. London, 13. Mai. Die Räume der allrussischen Koope rative im Gebäude der sowetrussischen Handelsdelegation sind auch in den Nachmittagsstunden noch von Polizei besetzt. Zwi schen Downingstreet und Innenministerium gehen zur Stunde Ver handlungen darüber, ob die Untersuchungen auf die Safes aus gedehnt werden dürfen. In der City hat die Arcos-Affäre pein liches Aufsehen erregt, da die Arcos gerade in nächster Zeit größere Aufträge vergeben wollte und ihr von einem Londoner Bankhause bereits ein großer Kredit eingeräumt worden sein soll. Die Arcos hat vom Juni 1920 bis zum Ottoder 1926 rund 92 Millionen Pfund umgesetzt. Die Arcos stellt ihre Tätigkeit eirr. London, 13. Mai. Die Arcos hat heute am späten Nach mittag ihre geschäftliche Tätigkeit eingestellt, bis die englisch« Polizei aus ihren Büroräumen zurückgezogen worben ist.