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Wilsdruffer Tageblatt : 06.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192704062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270406
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-06
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.04.1927
- Autor
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ckts ve» rhandlun dänische rbereitmp ublikschutz nfälschun, lark Geld !s Monat ne Unteu :S Urteil ondern st , ebensallt lsprästden luf Grun! » dem Er ml Grätsä sräfldemei mit noä :r Wilheln . gesungen elegt wird ten an de- öerusungs iczyk »Mei drei Jahr^ chs Jahre» er Steltun! zusammc» illa verübt rschers der »räch, Haiti Bettdecke» aber dam hatte scll< r Schach- l „Start" hluß nicht in folgen- »ch junger umgeben Aussehen, gemessen,' rnca spielt Nis; nach l im Ring mt, prüft Zug ab. n Körper- j mit "den nn nervös cken zupft, lle 294). gend. Will Dazwischen Morselurs. llassenlingic- Rat Bruck, D 8.15: WiLmam» Der Toten- : Die Kra- Ein Weib. - Fontane: Schlußmusi!. n der Paro- e der Haus- 4.00: For- Nil. 4-4.30: ing erzählt: Lagerlös. * Miann (So- Sruno Seid- , ein sterben- iudium ohne rd. Heilfron: iahl: Natur- des mache- reußenabcnd. chsverbandcs ls zerstückelte :ck: Ost- und en kenne 5 wie ich :m ich zu irte dein : Du ge ll ans — Ich wag ,erzog sie oie König lich —" ge Dame u ja doch znsetzen!" wir find ,u viel — erden wir 'chmittag? , Ich hav's Sie sah s zu spät, rer Häus- rig hinzu. lieb stehen n Altors.^ icssel" MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Mittwoch, den 6 April 1827 Postscheck: Dresden 2640 Nr, 81. — 86. Jahrgang für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. An,«i«kNprris: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 1 gespaltene »Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reich«, Pfennig, die 3gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgebühr 2V Reichspsennige. Bor« geschriedeneErscheinungs- — , tage und Platzvorschristen werden nach Möglichkeit Ps«kNspkkckLk: Amt Wilsdruff Nb. 6 beriicksichtigt. Anzeigen, annahmebisaorm.lvuhr. - — Für die Richtigkeit der durch Fernrus übermitteltenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. Feder Raballanspruch erlischt, wenn dcrBetrag durch Klage eingezogen weiden mutz oderderAustraggeber in Konkurs gerät. Anzeigcunehmen alle Dcrmitllungsftellen entgegen. Dar .Wttrdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 NM«, bei Postbestellung lsRA.AWch>°nst°li?n Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend irSa-rund G-schästsstell-u — nrhmen zu irder Z-» stcllungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des B-zug-preifrs. - Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wen« Porto beiliegt. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts ¬ gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Telegr.-Adr.: „Amtsblatt« WilSdruff-DreSdeN Ausgleich — nicht Kampf. Von einem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Jeder Tag bringt jetzt neue Kündigungen von Tarif- abkommen und besonders am 31. März ist eine ganze Reihe solcher Tarife, darunter der im rheimfch-west- falischen Bergbau abgeschlossene, gekündigt worden. Gleich zeitig damit läuft im Reichstag die Beratung des Arbeitszeitnotgesetzes, wobei die Gegensätze ^echt hart aufeinanderplatzen. Aussperrungen und Streik beschlüsse mehren sich. In einer ganzen Reihe von Ge-! werben ist es aber auch zu einer friedlichen Erledigung der Lohnangelegenheiten gekommen. Lohnerhöhungen im nicht unbeträchtlichem Ausmaß wurden bewilligt. Aber m anderen Gegenden werden die Gegensätze durch Streiks und Aussperrung ausgekämpft werden müssen. Eine sozialpolitische Welle durchläuft Deutschland, zu einer Zeit, in der wieder eine ungeahnte Unterstützung uns von draußen her zugute kommen kann, nämlich durch den amerikanischen Bergarbeiter st reik. Der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns hat bei der Beratung des Arbeitszeitnotgesetzes soeben erst wieder darauf hingewiesen, daß bei der Ausführung des Washingtoner Abkommens über den Achtstundenarbeits- ! tag die Hemmungen jetzt 'Kel urehr von englischer »ls von deutscher Seite kämen, und besonders der Kohlen- ! bergbau zeige, daß die Entwicklung in England zu einer ! Verlängerung der Arbeitszeit treibe, während in Deutsch-! land das Gegenteil beabsichtigt werde. Doch nicht bloß die Verkürzung der Arbeitszeit, sondern auch Erhöhung! der Löhne werde angestrebt und dies aus dem Grunde,! iveil die Erhöhung der Miete hierfür den Anstoß abgibt. Hat doch der preußische Wohlfahrtsminister mehrfach er klärt, daß diese Erhöhung wettgemacht werden müsse durch eine Heraufsetzung der Löhne und Gehälter. Ob sich das freilich so ohne weiteres und überall ermöglichen läßt, unterliegt doch einigem Zweifel. Gewiß bewegt sich unser Wirtschaftsleben zurzeit- immer noch auf einer langsam ansteigenden Linie; aber leider ist die Lage in einer unserer wichtigsten Industrien,! »ämlich gerade im K o h l e n b e r g b a u, keineswegs mehr io günstig wie zu Beginn des Jahres 1927. Die Kohlen- lörderung ist zurückgegangen, der Absatz ist stark gesunken, »a der englische Wettbewerb das verlorene Feld wieder erobert hat, und schon müssen Feierschichten eingelegt Wer sen, sind mehrere staatliche Zechen stillgelegt worden. Auf »er anderen Seite aber ist ein erfreuliches Sinken der E r- Verbslosenziffer fcstzustellen, da der Beschäfti gungsgrad der Industrie im allmählichen Steigen be griffen ist und die Saisongewerbe, wie namentlich die Landwirtschaft, einsetzen. In solchen Zeiten steigender iionjunktur sind ja die Lohnkämpse an der Tagesordnung, »bwohl die Kampftage für die Arbeitnehmer jetzt keine günstige ist, da die Zahl >er Erwerbslosen immer noch j ^r,,^*"A.Uch bleibt. Dis Durchrationalisierung der »eutschen Wirtschaft ist zu einem guten Teil erfolgt und ^'0- o"s nicht anders hat sein können, zum großen ! auf Kosten verminderter Beschäftigung erfolgt. Nun' »rangt die Arbeiterschaft danach, an dem Erfolge dieser Nationalisierung teilzuhaben, also im Beschäftigungs grad, in Arbeitszeit und Lohnhöhe einen gewissen Aus gleich zu finden. Wir hatten im vergangenen Jahre die »olkswirlschaftltch erfreuliche Tatsache zu verzeichnen, daß mrch Streik und Aussperrung nur eine Million Arbeits stunden verlorengegangen sind, eine Kahl, die weit unter »er der Vorkrregszeit liegt. Wenn jetzt die Gegensätze Parser aufemanderstoßen, der Kampf wieder heftig ent- drennt, so haben doch beide Seiten, Arbeitgeber wie Nrbelmehmer, aus der Entwicklung der letzten Jahre im »roßen eine gelernt, daß nämlich ein virftchaftlwher Kampf bis zum Weißbluten beideTeile chadlgt. ^m Arbeitszeitnotgesetz ist ein solcher mittlerer stusglelch versucht worden und auch im Lohnkampf wird rr sich, wenn beide Setten einen kühlen Kopf bewahren, finden lassen. Der Reichsarbeitsminister will, wie er aus drücklich betonte, durch die in diesem Gesetz niedergelegte vielfache Verkürzung der Arbeitszeit und durch die Lohn- rrhöhung bei notwendigen Überstunden es herbeiführen, »aß die Unternehmungen auch die Arbeiter an den Er gebnissen der Rationalisierung teilnehmen lassen. Darin negt vielleicht überhaupt die höchste sozialpolitische Auf gabe des modernen Staates, nämlich ausgleichend )u wirken beim Aufeinanderprallen der Gegensätze, um nn Interesse der Gesamtheit übertriebene Anforderungen oder unbilliges Versagen der einen oder der anderen «eite zu verhindern. Englisches Sewerkschasts- und Streikgesetz. Im englischen Unterhause brachte der Generalstaats anwalt eine Gesetzesvorlage über das Gewerkschaftswesen ein. Die Gesetzesvorlage erklärt alle Streiks für ungesetzlich, die bestimmt sind, einen Zwang auf die Regierung auszuüben oder die Allgemeinheit einzu- fchüchtern, ferner jeden Streik, der sich nicht auf einen Streit innerhalb des betreffenden Industriezweiges be geht- Für einen Anstifter oder Teilnehmer an einem un- «csetzlichen Streik sind schwere Geld- und Gefängnis- Grafen vorgesehen. Allen Personen, die sich weigern, an einem ungesetzlichen Streik teilzunehmen, wird Schutz ge- Ser EMmfs m dm ReWwWt. Konkordat, Albanien vnd China. Ministerreden im Reichstag. (306. Sitzung.) 6L. Berlin, 5. April. Anträge der Sozialdemokraten zur Erhöhung der Erwerbs losenunterstützungen waren vom Ausschuß als durch die mittler weile ergangenen Verordnungen für erledigt erklärt worden und wurden in der gestrigen Sitzung abends spät abaelehnt. Dann wurde ein Antrag des Ausschusses, der Bewilligung von 25 Millionen für die Kleinrentnerfürsorge empfiehlt, angenom men, ehe Vertagung eintrat. Heute stand auf der Tagesordnung die dritte Lesung des Reichshaushalts für 1927. Abg. Dr. Hilferding (Soz.) meinte, durch zweifelhafte Er klärungen hätten die Deutschnationalen nach ihrem Eintritt in die Regierung Unehrlichkeit in die Politik getragen. Die erste Frucht der neuen Arbeitsgemeinschaft sei eine Subvention von 45 Millionen an Bayern zur Aufrechterhaltung seines auf geblähten Verwaltungsapparates- Seine Fraktion lehne den Etat ab als Protest gegen den Partikularismus. Während die sozialen Ausgaben stark herabgesetzt worden seien, erhöhe man die Lasten der minderbemittelten Bevölkerung durch Steigerung der Agrarzölle. Abg. Müller-Franken (Soz.) beschwerte sich, daß nicht alle Minister zur Stelle sind, und beantragte Vertagung der Sitzung um eine Stunde, bis alle Minister erschienen seien. Dieser Antrag wurde gegen die Stimmen der Linken abgelehnt. Abg. Torgler (Komm.) erklärte, die Opposition der Sozial demokraten sei nur eine Scheinopposition und würde es auch in Zukunft bleiben. Mindestens 70-L aller Steuern seien Steuern für die breiten Massen. Die Kommunisten lehnten diesen Etat ab. Abg. Dietrich-Baden (Dein.) verlangte Klarheit und Durch sichtigkeit des Etats. Er forderte u. a. eine Verkürzung des Provisoriums des Finanzausgleichs auf ein Jahr, damit recht bald in einem endgültigen Finanzausgleich Ländern und Ge meinen das Steuerzuschlagsrecht und damit die Selbstver waltung gegeben werde. Der Redner besprach dann die Äuße rungen Dr. Stresemanns zur Konkordatssragc und gab der Hoffnung Raum, daß beim Reichsschulgesetz sich wieder ein gemeinsamer Boden für die liberalenParteien finden werde. Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vgg.) führte aus, daß der Etat seine Partei mit großer Sorge erfülle, mit besonderer Sorge aber die Erklärung der Regierung, daß die meisten Ausgaben zwangsläufig seien. Die Steuern seien alle zu hoch in den Etat eingestellt. Die Wirtschaftspartei lehne diesen Etat ab. Abg. Gras zu Rcventlow (Nat.-Soz.) wies daraus hin, daß man jetzt bereits die Reserven angreifen müsse, um nur den Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Damit schloß die allgemeine Aussprache. Es folgte die Einzelberatung der Haushaltspläne. Die Haushalts pläne des Reichspräsidenten und des Reichstages wurden ohne Aussprache genehmigt und ebenso der Haushalt des Reichs ministeriums und des Reichskanzlers nach unwesentlicher Debatte. Der Abg. Stöcker (Komm.) beantragte Streichung der Aus gaben für den Völkerbund. Ans Antrag des Abg. Müller- Franken (Soz.) wird die Sitzung unterbrochen, bis der Reichs- außenminister erschienen ist. Dr. Stresemann erscheint nach kurzer Zeit im Saal. Abg. Dr. Brcitscheid (Soz.) stellte fest, daß die Regierungs parteien in der Außenpolitik formal einig seien, wie auch die Sozialdemokratie diese Außenpolitik billige. Sogar der deutsch- nationale Justizminister Hergt habe anerkannt, daß die Außenpolitik zwangsläufig sei. Der Redner fragte den Außen minister nach Äußerungen über das Konkordat, ferner nach dem Stande der albanischen Angelegenheit. Reichsaußenminifier Sr. Stresemann führte u. a. aus: In der Konkordatssragc bestände keine Abweichung zwischen dem Außenminister und den Partei führern. Er habe gegenüber der Forderung einer grundsätz lichen Ablehnung eines Konkordates erklärt, daß es sich hier nm eine ganz andere Situation handle, nachdem einzelne Länder Konkordate bereits abgeschlossen hätten oder vorbereiteten. Er hätte gebeten, die Sache leidenschaftslos zu behandeln und die weitere Entwicklung in Preußen abzuwartcn. Seine Er klärungen deckten sich mit der seinerzeitigen Erklärung der Neichsregicrung. Dr. Stresemann erklärte weiter, daß er im gegenwärtigen Augenblick über die albanische Frage öffentlich nicht sprechen könne. Es fänden gegenwärtig Verhandlungen statt über eine Regelung, die die Sicherheit geben solle, daß der Frieden zwischen den beiden beteiligten Mächten nicht gestört werde und daß die albanische Unabhängigkeit selbst gesichert werde. Die Reichsregierung sei über diese Besprechungen unter richtet. Er sei bereit, im Auswärtigen Ausschuß Auskunft zu geben, soweit dies möglich sei. Dasselbe gelte von der chine sischen Frage. Waffenlieferungen nach China im Einver ständnis mit der Reichsregierung hätten nicht stattgesunden. Abg. Dietrich-Baden (Dem.) vermißte eine klare Stellung nahme Dr. Stresemanns in der Konkordatssrage. Reichsaußenminister Dr. Stresemann erwiderte, die ganzen Verhandlungen in dieser Frage befänden sich noch im Anfangs- ktadium der Ressortbebandluna. Er sei daber nickt in der währt. Der Schutz, der den Gewerkschaften und ihren Mit gliedern gewährt wird, kommt in Wegfall, wenn sie an einem ungesetzlichen Streik beteiligt sind. Die Gewerk schaften dürfen ihre Mitglieder nicht zu Beiträgen für politische Fonds veranlassen, wenn die Mitglieder nicht schriftlich ihr Einverständnis erklärt haben. Politische Fonds müssen von allgemeinen Fonds getrennt gehalten werden. Lage, eine bindende Erklärung dazu abzugcben. Aus seiner persönlichen Auffassung mache er kein Hehl. Nachdem mit Bayern ein Konlordai abgeschlossen sei und vielleicht auch mit Preußen ein solches zustande käme, sei er der Meinung, daß auch ein Ncichskonlvrdat abgeschlossen werden solle. (Lebhaftes „Hört! hört!" links.) Es sei jeden falls wünschenswert, daß über gewisse Rnhmenbestimmungen auch das Reich die Entscheidung träfe. Die Stellungnahme im einzelnen werde davon abhängcn, welchen Inhalt diese Abmachungen haben würden. Der Haushalt des Auswärtigen Amtes wurde erledigt. Es folgte der Haushalt des Reichsministeriums des Innern. Abg. Sollmann (Soz.) betonte, daß die Sozialdemokraten für den demokratischen Antrag gegen ein Konkordat stimmen sollen. Der Redner bemängelte die Kürzung der Mittel für kulturelle Zwecke. Reichsfinanzminister Dr. Köhler wies daraus hin, daß ein in den Einnahmen übersättigter Reichsetat kulturelle Fonds ganz anders bedenken könnte und müßte. Die Länder müßten sich mehr der Kulturfrage annehmen. Der Minister teilte mit, daß für das Hygiencmuseum in Dresden im Rahmen dieses Etats eine Beihilfe gewährt werden solle. Abg. Rosenbaum (Komm.) beschwerte sich über die Behand lung der Kommunisten durch die bayerische Regierung. Abg. Dr. Külz (Dem.) bai, für das Hygicnemuseum in Dresden wenigstens 500 000 Mark anzusetzen, nachdem man die zuerst eingesetzte eine Million gestrichen habe. Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) beantragt Streichung der Mittel für die Technische Not- Hilse. Abg. Nönnebcrg (Dem.) verwies aus die Not der Jung lehrer, sür die man, wie im Vorjahre, Wiederuin 6 Millionen einsetzen solle. Abg. Sparrer (Dem.) forderte Bereitstellung von zwei Millionen Mark für die Zcppelin-Eckcner-Spende. Beim Haushalt des Arbeitsministeriums warf Abg. Bertz (Komm.) dem Arbeitsminister arbeiterfeind liches Verhalten vor. Abg. Lipinski (Soz.) fragte den Minister nach dem Ver bleib des Wohnungsbauprogramms. Reichsarbeitsminister Dr. Brauns erklärte, das Programm sei im November schon fertig gewesen, aber das geschästsführende Kabinett hätte die 20 A Miet erhöhung nicht beschließen können, die die Voraussetzung ge wesen sei. Das neue Kabinett habe jedoch die Mieterhöhung in zwei Etappen beschlossen. Das Programm sei also über holt gewesen. Eine neue Denkschrift werde dem Wohnungs- ausschuß in kürzester Frist zugehen. Die Einzelheiten könne man bei der dritten Etatslesung natürlich nicht Vorträgen. Die Abstimmungen zu den Etats des Arbcits- und des Justizministeriums wurden zurückgcstellt. Beim Etat des Reichsernährungsministeri ums trat die Abg. Frau Bohm-Schuck (Soz.) sür Erhöhung der von den Regierungsparteien für die Kindcrspeisung be antragten vier auf fünf Millionen ein. Die Abstimmungen über diesen Etat wurden ebenfalls zurückgestellt und der Etat des Justizministeriums dcbattelos genehmigt. Beim Wehr etat schiebt Abg. Creutzburg (Komm.) die Verantwortung für das Reichswehrsystem den Sozialdemokraten zu. Abg. Frick (Nattonalsoz.) tritt sür Besserstellung gewisser Beamter ein. Abg. Müller-Franken (Soz.) erklärt, der Spartakusbund sei an der Entwicklung der Reichswehr schuld. Darauf wurden die zurückgcstellten Abstimmungen nach- gcholt. Auf Antrag der Regierungsparteien wurde im Etat des Jnucrn eine Million zur Förderung des Turn- und Sportwesens wieder eingesetzt, sür die Studentenhilfe 300 000 Mark, sür die Bekämpfung der Maul- und Klauen seuche 500 000 Mark, sür die Junglehrer enthält der Etat 2,5 Millionen. Erhöhungsanträge der Sozialdemokraten und Kommunisten wurden abgelehnt. Die Regierungsparteien be antragten Streichung des ganzen Titels. Dieser Strcichungsantrag wurde mit 194 gegen 185 Stim men bei einer Stimmenthaltung angenommen. (Pfuirufe links.) Die Million für das Hygicnemuseum in Dresden wurde mit 243 Stimmen gegen 152 bei einer Stimmenthaltung gestrichen. Der Rest des Jnnenetats wurde bewilligt. Beim Etat des Reichsarbeitsministeriums wur den aus Antrag der Regierungsparteien 50 Millionen für pro duktive Erwcrbslosenfttrsorge gestrichen, 25 Millionen für Kleinrentner neu eingesetzt. Neu eingesetzt wurden ferner 72 Millionen Reichsbeitrag für die Jnvalidenunterstützung. Die unterstützende Erwerbslosenfürsorge wurde von 200 auf 450 Millionen erhöht. Der Rest des Etats des Arbeits ministeriums wurde angenommen. Ebenso der Etat der be setzten Gebiete. Im Ernährungs haushalt wurde aus Antrag der Regierungsparteien die Beihilfe für bäuerliche Wirtschafts beratung mit 1,9 Millionen wieder hergestellt, 700 000 Mark zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen neu bewilligt. Eilt sozialdemokratischer Antrag, die Kinderspeisung mit fünf Mil lionen wieder herzustellen, wurde mit 213 gegen 170 Stimmen und einer Stimmenthaltung abgelehnt. Auf Antrag der Re gierungsparteien wurden vier Millionen dafür bewilligt. Die bei der zweiten Lesung gestrichenen 1,1 Millionen für Kredite an die Lreibnetzheringsfischer usw. wurden wieder eingesetzt. Sie AlWmW» MM Etat der Reichsiam- tz i miWerims im Reichstage. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 5. April. Im Reichstage wurden heute bei den Abstimmungen zum Etat des Reichsinnemninisteriums eine Million Mark zur Förderung des Turnens und Spottes wieder eingestellt; ferner 300 000 Mark für die StudeMenhilfe und
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