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Wilsdruffer Tageblatt : 03.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192703039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270303
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-03
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.03.1927
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MW ole Königin yavcn IN Telegrammen ihr Beileid ans- gcsprochen. Zur Grudcuexpiosiou bei Hamuk. Die Verletzungen, die die auf der Zeche de Wendel ver unglückten Bergleute erlitten haben, haben sich durchweg als schwerer herausgestellt, als anfangs angenommen wurde. Wenn auch bei keinem der Verletzten zurzeit Lebensgefahr besieht, so haben sie doch durchweg schwere Brandwunden und zum Teil Knochenbrüche davonge tragen. Der im Revier ausgebrochene Grubenbrand konnte auf seine« Herd beschränkt werden. Aus deu be drohten Nachbarrevieren ist die Belegschaft herausgezogen worden. Die übrige Belegschaft fährt nach wie vor ordnungsmäßig ein. KarnevaLsiragik. Aus dem Fasching in den Tod. — wurde in einer Baracke auf dem ^chulhos die Leiche eines jungen Mädchens an der Tür 55v"ugt aufgefunden. Tie Tote trug ein Karncvalkostüm. Sie hatte ihre Strümpfe ausgczogen und sich an diesen erhängt. Sie hatte vorher einen Maskenball besucht. In dem Lokal wurde in der zurückgelassenen Garderobe ein an sie gerichteter Brief aus Frankreich gesunden. Die Polizei ist mit der Aufklärung des Falles beschäftigt. Ein junges Paar, das sich in Regensburg nach emem Faschingsverguügcii in das Bureau des Vaters des jungen Mannes zurückgezogen hatte, wurde iu der Frühe tot in dem Geschäftslokal aufgefunden. Dio beiden hatten nicht gemerkt, daß dem Ofen Kohlenqase ent strömten. Einen tragischen Abschluß nahm eine Fastnachtsfeier, die die Angestellten einer Groß-Berliner Weingrcßhand- iung in den Geschäftsräumen dieser Firma veranstalteten Vier Personen sind nach dem Genuß von frischen Pfann kuchen unter Vergistungserschcinungeu lebensgefährlich erkrankt uud in besorgniserregendem Zustand nach dem Krankslw'i.- gebracht worden. s Letzte Meldungen - Vermischte Drahtnachrichten vom 2. März. deutsch-polnische Grenzverhan-lungen. OeAin. Vom 14. bis 16. Februar sind in Posen die im August 1926 in Oppeln begonnenen Verhandlungen zwischen deutschen und polnischen Regierungsvertretern über die Ver waltung der die Grenze bildenden Strecke der Warthe und den Verkehr auf dieser Strecke fortgesetzt worden. Die Ver handlungen haben zur Unterzeichnung eines ent sprechenden Abkommens durch den Gesandten Dr. Eckardt einerseits und den polnischen Delegierten von Koczorowski sowie den Woiwodschaftsrat von Zakrzewski andererseits ge führt. Ferner sind in Posen zwischen den beteiligten Reffort- vertretern Verhandlungen über den gemeinsamen Ausbau der Krenzstrecke der Drewenz eingeleitet worden. Die Ver handlungen lassen ebenso wie die gleichzeitig fortgcftthrtcn bereits seit längerer Zeit schwebenden Verhandlungen zwecks Vorbereitung eines deutsch-polnischen Abkommens über di- Fischerei in den Grenzwasserläufen und Grenzgewässern einen befriedigenden Ausgang erhoffen. Kommunistischer Parteitag. Essen. Der 6. Parteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands wurde in Essen durch eine öffentliche Kund gebung im Nordparksaal eingeleitet, aus der u. a. ein Dele gierter der Kommunistischen Partei Chinas sprach. Die Ver sammlung stimmte einem Telegramm an das Zentralkomitee der russischen Kommunistischen Partei zu, das besonders au! die Chamberlain-Note Bezug uimmt und die Soli darität der deutschen mit den russischen Arbeitern betont Von den anwesenden 186 Delegierten rechnen sich zehn zm Opposition. In das Ehrenpräsidium der Tagung wurden u. a. Stalin, Bucharin und Tomski gewählt. Als wesentlicher Pro- grammpunkt wird der Kampf gegen die Kriegsgefahren be zeichnet. Die Versammlung nahm eine Resolution an, die di< ^-incstic aller proletarischen politischen Gefangenen ver- '.ngt. Aeuer ZwisHenW in der pariser chinesischen Gesan-Wast. Paris. Wie bereits vor einiger Zeit, versuchten nm Mittwoch wiederum etwa 30 Chinesen, sich Eintritt in di< chinesische Gesandtschaft in Paris zu verschaffen, um den Gc sandten zu sprechen. Sic gelangten trotz der seit jenem erste« Zwischenfall getroffenen Sicherheitsmaßnahmen in das Ge sandtschaftsgebüudc. Der chinesische Gesandte erklärte sich bereit, während der Bnrcnustnndcn zwei Delegierte dci Manifestanten zn empfangen, forderte aber die französischk Polizei auf, die Manifestanten ans dem Gesandlfchafis gebände zu entfernen. Die Chinesen leisteten geringfügigen Widerstand. Sie haben sich jetzt vor dem zuständigen Polizeikommissar zu verantworten. Bergarbeiterkundgcbung gegen Baldwin. London. Ministerpräsident Baldwin hat heute mit seiner Gemahlin das von der Katastrophe betroffene Ebbvaleberg- werk besichtigt, wobei die Gereiztheit der Bergleute sich in Pflege Mund uud Zahns! Ratschläge von Dr. G. T. D o r b. Die Pflege des Mundes sollte für jeden Menschen eigentlich selbstverständlich sein, da sie gleichzeitig eine Forderung der Gesundheit und des guten A u s s e h e n s ist. Das wird aber immer noch von vielen Leuten nicht beachtet. Menschen, die so,ist Sport und Kör perkultur treiben, um gesund und schön zu bleiben, ver säumen es häufig, einen Fehler zu bekämpfen, der ihnen infolge mangelhafter Mundpflege anhaftet und der den Verkehr mit ihnen ungemein erschwert: den üblen Geruch aus dem Munde. Unzählige leiden daran, sehr oft, ohne daß sie es selbst wissen. Ihnen sollte man die vorhan dene Tatsache aber, selbst auf die Gefahr hin, in Ungnade zu fallen, nicht verschweigen. Die Ursachen des Übels können sehr verschieden sein. Gewöhnlich wird angenommen, daß die häßliche Er scheinung von verdorbenem Magen kommt. Dies ist aber nur sehr selten der Fall und ein dauernd bestehendes Übel muß schon ans den, Grunde eine andere Ursache haben, weil die unangenehme Eigenschaft, falls sie sich nach durchkneipten Nächten und nach übermäßigem Durch kinanderessen von verschiedenen Speisen am nächsten Morgen geltend macht, nur vorübergehender Natur ist. Sowie der Magen wieder seine regelrechte Ordnung hat, verschwindet sie von selbst. Leute, die ihrer Umgebung gegenüber behaupten, ein solches ihnen dauernd anhaf- v c r y v y n c n s e n Zurufen Ln-t machte. Unter anderem wurde dem Premierminister zugeschrien: „Warum gehen Sic denn nicht selbst in den Schacht hinunter?" Baldwin war er sichtlich durch diese Kundgebungen äußerst peinlich überrascht, bewahrte aber seine gewohnte ruhige Haltung. Dr. Köhler über die AeyarMonslafl. Newyork. Die „World" veröffentlicht ein Interview mit Reichsfiuanzministcr Dr. Köbler. Danach erklärte Dr. Köhler, daß Deutschland auch weiterhin versuchen werde, den Repara- tionsverpfuchtungen loyal nachzukommen. Hauptbedinguna für Deutschland sei die Möglichkeit ausgedehnten Exportes. Eine weitere wesentliche Voraussetzung sei auch die Wieder herstellung der normalen Handelsbeziehungen. Die Belastung aus dem Dawes-Plan stehe in Deutschlands Etat an der Spitze. Dr. Köhler erklärte weiter, er wünsche, großes Ge wicht aus die Worte „im Augenblick" Zu legen, wenn er er kläre, daß es im Augenblick nicht ersichtlich fei, wie Deutsch land in den Jahren 1928 und 1929 erfüllen solle. Im Jahre 1926 hätte Deutschland beispielsweise Vorteile durch den eng lischen Kohlenstreik gehab. Dr. Köhler schloß mit dem Hin weis, daß Amerika indirekt großen Anteil an der ganzen Neparationsfrage habe, und drückte die Hoffnung aus. daß es gelingen werde, die Schwierigkeiten durch den freundschaft lichen Geist aller Beteiligten zu klären. Bekämpfung der Berufskrankheiten. > Genf. Die im Jahre 1996 geschaffene internationale Kom mission zur Bekämpfung der Berufskrankheiten ist soeben neu gebildet wordeu. Sie trifft Vorbereitungen zur Wiederauf nahme ihrer Tätigkeit. Der Kommission gehören 41 Mit glieder, ü. a. auch Deutschland, an. Die amerikanische Vorlage über das fremde Eigentum. Washington. Die Vorlage über das fremde Eigentum scheint in dieser Session des Parlaments nnn doch nicht mehr erledigt zu werden. Reed versuchte in einer Sitzung dreimal die Angelegenheit zur Sprache zu bringen, jedoch vergeblich. Die Arbeit des Senats wird durch die Vorlage der Opposition behindert, die eine Untersuchung über die Wahlkampffonds fordert. Dieses Verlangen wird als Verschleppungs- Manöver aufgefakt. f Rus unserer keimst j Wilsdruff, den 3. März 1927. Mc.kbiuil für den 4. Mürz. Sonnenaufgang 6» !! Mondausgang 7" V. Sonnenuntergang 5" ss Monduntergang N. 1852 Nikolaj Wassiljewitsch Gogol, russischer Dichter, gest. Frühes Frühjahr. Kalendermäßig beginnt der Frühling erst am 21. Mürz, meteorologisch ist er aber jetzt schon da. Es können noch Rückfälle in den Winter kommen — sie werden auch sicher nicht ausbleiben —, aber allzu schlimm kann cs unter keinen Umständen mehr werden, wie es ja überhaupt während dieses ganzen sogenannten Winters nicht allzu schlimm geweseu war. Nur in mittleren und höheren Gebirgslagen Mitteleuropas und in den nordöstlichen Ge bieten Deutschlands gab es Schnee in größeren Mengen; sonst war von Schnee nicht viel zu merken, besonders nicht von Schneedecken, die längere Zeit erhalten bleiben, wenn es mit dem Winter hart aus hart geht. Auch von strengem Frost hat niemand etwas gespürt, und man war an den sommerlichen Winter schon so gewöhnt und durch ihn so verwöhnt, daß, als wirklich einige Tage hindurch das Thermometer ein paar Grade unter Null zeigte, alles stöhnend und frierend klagte, ein so strenger Winter sei noch gar nicht dagewesen. In Wirklichkeit war er aber so S mild wie nur selten ein Winter der letzten Jahrzehnte und die Folge dieser Sanftmut des verflossenen Winters ist i der frühzeitige Märzfrühling, der über uns gekommen ist. Es ist nämlich eine alte meteorologische Beobachtung, daß besonders sreundüch-milde Winter rasch in den Frühling überzugehen pflegen. Wenn die Meteorologen auch sagen und klagen, daß ein so vorzeitiger Lenzbeginn regelwidrig sei und alle ihre Berechnungen über den Hausen Werse — wir wollen und können ibn uns trotzdem gern gefallen lassen. H- Der sächsische Ananzminister in Berlin. Finanzminister Weder ist heute Dvnnersiag nach Berlin abgereist, um dem R-eichsfinanMinkster und der sächsischen Gesandschaft Besuche ab- zuslatten. Bei dieser Gelegenheit wird er mit dein Reichs- slnanAminister vor allein die Fragen des Finan-zausgle-iches be sprechen. In seiner Begleitung wind sich Min'.sterialdirekior Lorey befinden. Die ersten Lerchen wurden über den Feldern des Rittergutes Wilsdruff beobachtet, wo sie durch ihren melodischen Gesang ihre Wiederkehr uns anzeigten. Monatsbericht der Städtischen Sparkasse Wilsdruff. Im Monat Februar 1927 wurden in 324 Posten 28 600 Reichsmark eingezahlt, davon entfallen 400 Reichsmark auf die Schulspar- kasse. Die Rückzahlungen betrugen in 33 Posten 76M Reichs mark. Die BezirksversaMmkung der KreisdireWo» der Landwirt- fchastskammer Dresden, die gestern nachmittag 4 Uhr im „Adler" stattfand, war außerordentlich zahlreich Von den Landwirten des hiesigen Bezirkes besucht. Sie wurde von Herrn Oetibnomicrat Welde- Oberhäßlich eröffnet, indem er alle Erschienenen herz lich willkommen hieß, insbesondere als Vertreter der Stabt Wils druff Herrn Stabtrat Zienert sowie Herrn Tierarzt Dr. Rudert- Krögis und die Vertreter der Presse. Der Vorsitzende führte aus, daß die Bezirksoersammlung den Konnex der Landwirte zur LandwirtschaftSkammer aufrechterhaltcn, etwaige Wünsche ent gegennehmen und Beschwerden klären solle, und legte kurz die Auf gaben der Landwirtschaftskammer dar. In den letzten Monaten und Wochen sei viel von der Umstellung der -Betriebe die Rede gewesen. Er warne davor. Voriges Jahr wurde geraten, Weizen anstatt Roggen zu bauen. Wer es tat, wurde schwer enttäuscht. Das Gleiche gilt auch für die sog. Konjunttunvirtschaft. Wer das Hauptgewicht auf die Viehwirtschast legte, hak heute viel Vieh und kein Futter. Es sei auch viel von Standardisierung und Verbesserung der landwirtschaftlichen Produkte gesprochen wor den. Soweit sie die MoAereierzeugnisie betreffe, müße durch Molkereigenossenschaften dem abgeholfen werden. Die Milch werde am liebsten als Frischmilch abgesetzt. Das kommende Reichsmilchgesetz müsse die Landwirte insoweit gerüstet finden, daß sie die Organisation des Handels selbst in die Hand nehmen. Sonst könne leicht eintreten, daß die Kommunalisierung nach dem Beispiele Mannheims dahin führe, daß der Liter Milch mit 34 Pfg. verkauft -würde, während der Erzeuger nur 14 Pfg. er halte. Hier gelte es, auf der Hut zu fein. Die Kammer sei -ver schiedentlich wegen der Höhe der Beiträge angegriffen worden. Aber mit den Mitteln werde äußerst sparsam umgegangen. Vor allem beanspruchten die Schulen -große Anschüsse, aber daran dürfe auch nicht gerüttelt werden. Weiter bestehe die Abteilung für Lan- deelultur. Es sei zu begrüßen, daß die Regierung beabsichtige, Erwerbslose zu Meliorationsarbeiten aufs Land zu schicken. Noch gäbe es in Sachsen 200 000 HMar untrainiertes Land. Dor -Abt. Pflanzenbau liege die Anerkennung von Saatgutwirtschaften, Aus führung von Mangeldüngungsverjuchen usw. ob. Das Vsrsuchs- ring-wesen solle erweitert werden, indem an alle landwirtschaft lichen Schulen kleine Bersuchsringe ungegliedert werben. Neben' der Tierzuchtabteilung stehe die für AufzuchÄrantheiten, die beide große Aufgaben zu erfüllen Haden. Die Abt. für Volkswirtschaft berate in allen wirtschaftlichen Fragen. Auf -ihren Vorschlag -habe bas Wirtschaftsministerium die sog. Notstandskredite um ein Jahr verlängert. Schließlich ging der Vorsitzende noch kurz auf einige staatliche Einrichtungen-, SchL-achtvishversicherung, Rot- laufimpsung, Tuber-kuloseti-lgung Brandversichorung^ Bc-rufsgenossenschast, Landesversicherungsanstalt usw. ein. Dann nahm Herr Tierarzt Dr. Rudert- Krögis das Wort zu seinem Vorl-rage „Schweinehaltung, Schweinezucht und Schwe inefütterung" und führte aus, daß er hoffe, den Landwirten damit ihren schweren Existenzkampf erleichtern zu helfen; denn in -der Schweinehaltung sei vieles verbesserungsbe dürftig. Erst müsse man einmal gesunde und widerstandsfähige Tiere Haden. Dazu sei nötig, daß die Tiers richtig und rationell gefüttert werden und viel Licht, Lust und Bewegung Haden, viel mehr als bisher. Der größte Rückschlag in der Schweinehaltung -sei -durch Degeneration, Inzucht usw. erfolgt, der zweite Feind wäre der naße, kalke und zugige Stall. Durch Isolierung der Wände, durchläßlichen Fußboden und trockene Unterlage sei le.cht abzuhelfen. Eine entscheidende Rolle spiele die Zuchtwahl. Ms Mastschweine seien die Kreuzungstiere vorzuziehen. Zur Er- zielung widerstandsfähiger Tiere gehöre die regelmäßige Bei gabe von Kalk -ins Futter in Form von Schlämmkreide und einer Prise Kochsalz. Alle Viehpulver verwerfe er. Ein großer Fehler fei das zu zeitige Absetzen der Ferkel. Unter dreißig Pfund sollte loins äbgsetzt werden, da für kleinere Tiere große Gefahren bestünden. Dann komme viel auf die Fütterung an. 'Falsch fei die Suppenfütterung, besser die Trockenfütterung, am besten aber -die Berfüttsrung von dickem, fasten Brei, der nie sauer werde. Als Tränke müsse nebenbei kaltes Master gegeben werden. Wert fei auch auf das richtige Nährstoffverhältnis zu legen, vielfach fehle es an der Eiweißzugabe. Milch dürfe man nur so viel geben, als sofort restlos ausgenommen werde. Säuernde Milch mache großen Schaden. Es empfehle sich auch, Abwechslung in die Zu sammensetzung des Fullers zu dringen. Die mit vielen Anregun gen gewürzten Ausführungen wurden mit reichem Beifall aus genommen. Nachdem -der Vorsitzende noch besondere D-ankes- worte an den Vortragenden gerichtet hatte, setzte eine lebhaft« Aussprache ein. Herr Böhme-Klipphausen bezeichnete die Frage «der Kreuzung in der Schweinezucht als eine sehr heikle, empfahl zwar Kreuzungstiere zur Mast zu nehmen, aber nie mals wieder zur -Zucht zu verwenden. Herr Dr. Kunze- Weis- tropp vertrat den gleichen -Standpunkt, während Herr Oben dorf e r - Limbach -den reinrassigen Tieren den Vorzug gab. Herr Röthig-Grumbach beschwerte sich über Nachteile der Rotlaufschutzimpfung für die Zucht, die auch Herr Pötzsch- Braunsdorf bestätigte. Der letztere redete auch der Leistungs- prüfung bei Schweinen das Wort, um sich vor Verlusten zu schützen. Dem stimmten -die Herren Obendorfer - Limbach und K e i -l - Schmiedewalde del und Herr Welde- Dberhäßlich versprach dazu die Unterstützung der Kreisdirektion. Herr Klü gel- Schmiedcwalde schlug vor, -die Tierschau in Burkhards- walde am 9. und 10. Juli zur Demonstration für die Kreuzungs fragen mit zu benutzen. Herr Pietzsch-Limbach berührte -di« Frage des Austrittes aus der Rinderzuchtgenostenschast, Herr Pietzsch- Blankenstein die Höhe der Körgebühren. Ge schäftsführer Dr. Thv -ering - Dresden antwortete, daß bezüg- lenoes uver wäre me Folge eines schwachen Magens, suchen meist nur ihre Unterlassungssünden bei ver Mundpflege zu beschönigen; denn in den meisten Fällen entsteht es lediglich durch ungenügende Pflege und mangelhafte Säuberung der Mundhöhle und ver Zähne. Keine Stelle am menschlichen Körper ist so zeeignet für Zersetzungsprozesse wie die Mundhöhle. Viele Speisereste bleiben zwischen den Zähnen hängen oder setzen sich in den Vertiefungen der hohlen Zähne fest and gehen dort, wenn sie nicht durch systematische Reini gung sofort entfernt werden, sehr bald in Zersetzung über. Die Zersetzung wird in erster Linie infolge der Schnellig keit der Vermehrung der Spaltpilze und Fäulnisb-k- ierien durch die andauernd im Munde herrschende seuchte Wärme begünstigt. Ist schon bei gesundem Zahnmaterial die Gefahr der Fäulnisentwicklung sehr groß, so wird sie noch viel größer, wenn einer oder mehrere Zähne erkrankt sind und liefgehende Höhlungen aufweisen, aus denen sich die festgesetzten Speisereste gar nicht oder nur sehr schwer ent fernen lassen. Etwas wird jedenfalls immer längere Zeit darin haften bleiben. Die Zersetzung ist dann natür-« sich eine viel intensivere, weil in den hohlen Zähnen schon s »n und für sich eine Entwicklung von Fäulnisprodukten i ! itattfindet. Wo aber Fäulnis ist, bilden sich auch Gase,! « sie mit der Ausatmungsluft vermischt die üble Ausdün-! ! itung aus denl Munde ergeben. > Diese Vorgänge dürsten Wohl im allgemeinen als die ' läufigsten Ursachen des Übels zu betrachten sein. Aller sings gibt es vaneven noch andere krankhafte Zustände, vie ähnliche Wirkungen herbeiführen. Ein veralteter Kachenkatarrh, auch alle akuten Entzündungserscheinun- zen des Mundes und der Rachenhöhle, des Zahnfleisches, ver Mandeln und der Wangenschleimhaut können gleich wirken, solange die Krankheit besteht. Zur Bekämpfung und Beseitigung sind zunächst die eigentlichen Ursachen zu ergründen. Man -nutz feststellen, ob es sich um eine vorübergehende Er scheinung handelt oder nicht. Ist das sicher der Fall, so werden einige Tage diätvollen Verhaltens und der Ge brauch einiger Messerspitzen doppeltkohlensauren Natrons oder gebrannter Magnesia genügen, um in kurzer Zeil Abhilfe zu schaffen. Schwerer ist die Sache schon, wenn angenügende Sauberhaltung der Mundhöhle oder oiangelhafte Pflege der Zähne die Ursachen sind. Hier hat man direkt an Ort und Stelle einzugreifen. Ebenso wie es zu deu unerläßlichen Notwendigkeiten gehört, Ge sicht und Hände einer mehrmaligen täglichen Reinigung zu unterziehen, so verlangt auch die Mundhöhle eine pein liche Sauberkeit und ordnungsgemäße Behandlung. Fleißige und ergiebige Ausspülungen unter Umständen mit irgendeinem desinfizierenden Mundwasser sind drin gend geboten. Daß man Ausspülungen am zweckmäßigsten nach jeder Mahlzeit vornimmt, ist wohl allgemein be- kannt. Die Mundhöhle kann nicht oft genug gereinigt ? werden. Sehr wichtig ist ferner, die Zähne etwa halb- ! jährlich nachsehen zu lassen.
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