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Eilenburg. <Dks geprell-ten Eilenburger.) In einem hiesigen Wirtshaus wagte ein Geschäftsmann zu behaup ten, das Lokal sei langweiligt Einem Mann aus Laußig, -der in dem Lokal schon seit Sahren regelmäßig beim Aufenthalt m Eilenburg seinen Schoppen zu trinken pflogt, verdroß die Be- mevkung sehr, und so kam es zwischen beiden zu einer Ausein andersetzung. Der Eilenburger meinte zu dem Laußiger, dieser habe gut reden, weil er bloß, alle paar Tage mal auf eine Stunde herkomme. Wenn er aber einen ganzen Tag hier fitzen solle, würde er es vor Langerweile nicht mehr aushalten. Der Laußiger be hauptete darauf, er könne hier eine ganze Woche fitzen, ohne sich zu langweilen. Uitd es kam zu einer Wette. Der Laußiger schlug vor, er wolle eine volle Woche ununterbrochen von früh acht bis abends neun Ähr in dem Lokal Wsitzen, wenn der andere die Zeche bezahle. Der Eilenburger ging im Vertrauen darauf, daß der Laußiger doch seinem Berufe nachgehen müsse und außerdem eine handfeste Frau /habe, auf den Vorschlag ein. Andere Eilen burger Bürger, die Zeugen des Vorganges waren, ermutigten ihren Mitbürger zum Abschluß der Wette und erboten sich, sich zu gleichen Teilen an den Unkosten zu beteiligen. Und nun saß der Laußiger viele Tage in dem Wirtshaus, er aß, trank und lebte auch sonst gut. Und die Eilenburger werben wvhl oder übel eine Riesenzeche bezahlen müßen. Das Geld hierfür ist beim Wirt sichergestellt. Saaz. (Ein Kr i e g svers chv ll en e r nach zehn Jahren au s g ef o rs ch t.) Der Soldat Anton Moritz aus Redenitz bei Kaaden war vor zehn fahren in russische Kriegs gefangenschaft geraten und seither verschollen. Alle Nachforschun gen waren erfolglos geblieben, doch gaben die Eltern des Sol daten die Hoffnung nicht auf und betrieben die Nahforschungen weiter. Ihre Bemühungen sind nun von Erfolg gekrönt. Dieser Tage erhielten die in Rsdenitz lebenden Eltern von dem Ver treter der Sowjetregierung die Verständigung, daß Anton Moritz laut amtlicher Feststellung noch in Moskau dis zum 12. April 192); in Tula lebte und von da nach Turkestan abreiste, wo er zurzeit lebt. Wer zuerst kommi... Ern Reiter, dessen Pferd krank war, hatte ein Rezept vom Tierarzt bekommen. Zwei Stunden später kam der Mann leichenblaß wieder zu dem Arzt gestürzt und ries ihm entgegen: „Herr Doktor, es geht mir so schlechtl Das Pulver hat mich beinahe umgebracht." — „Das Pulver?" fragte der Arzt zurück. „Habe ich Ihnen denn nicht gesagt, daß Sie es in eine Röhre schütten, deren Ende dem Pferde ins Maul stecken und das Mittel so dann dem Tier in den Schlund blasen sollten? Keines wegs aber habe ich Ihnen doch angegeben, daß Sie selbst das Pulver schlucken sollten!" — „Das habe ich auch alles getan, Herr Doktor! Ich tat das Pulver in die Röhre und steckte sie dem Pferd ins Maul, aber das elende Biest blies zuerst!" Oie schlimmste Girafe. Eine junge Dame, nennen wir sie Miß Ellen, war in allen Vergnügungslokalen von London gut bekannt. Allabendlich konnte man sie in einer der zahlreichen Dielen sehen, wie sie sich mit Begeisterung dem Tanz hingab. Und immer sah man sie in einer anderen Toilette aus prächtiger Seide. Man tuschelte, man grübelte. Wer war der reiche Verehrer, der ihr diesen Luxus gestattete? Der ihr obendrein noch erlaubte, sich täglich auf eigene Faust zu unterhalten? Unerwartet kam des Rätsels Lösung. Miß Ellen wurde nämlich ertappt, als sie gerade in einem großen Warenhaus einen wunderschönen Seidenstoff mit gehen hieß. Eine Klage folgte, sie wurde vor Gericht zitiert. Und der Richter verurteilte sie nicht etwa zu einer Gefängnisstrafe, sondern verfügte, daß Miß Ellen wäh rend eines ganzen langen Jahres kein Ballokal betreten dürfte. Die Verurteilte hat diesen weisen Spruch mit lautem Schluchzen ausgenommen. Sie wäre viel lieber auf ein paar Wochen ins Gefängnis gewandert, statt auf das Tanzen zu verzichten. ! l 8örlr-6anclel»Wirtschaft Amtliche Berliner Notierungen vom 24. Februar. — Börsenbericht. Nach den unsicheren Börsen der letzten Lage trat aus umfangreichere Deckungskäuse der Spekulation hin aus der ganzen Linie eine Besserung ein; vereinzelt kam es sogar zu Kursgewinnen von 10 und darüber. Vernachlässigt war dagegen der Markt der inländischen Anleihen. Der GeO»- markt ist ziemlich unverändert; tägliches Geld 4^—6 monao lichcs Geld 5H—6K Devisenbörse. Dollar 4,21—4,22; engl. Pfund 20,43-20,48; holl. Gulden 168,68-169,10; Danz. 81,70 bis 81,90; franz. Frank 16,49—16,53; schwciz. 81,03 bis 81,23; Belg. 58,60—58,74; Italien 18,35—18,39; schweb. Krone 112,45—112,73; dän. 112,31—112,59; norweg. 108,96 bis 109,24; tschech. 12,47—12,51; österr. Schilling 59,35 bis 59,49; p o l n. Zloty (nichtamtlich) 46,85—47,09. Produktenbörse. Die Haltung im Getreidegeschäft war wieder matt. Abgesehen von dem schönen Wetter, das zwar bezüglich der Sorten noch wenig zu bedeuten hat, aber die teil weise noch unterbrochene Schiffahrt wieder in Gang bringen dürste, waren es in der Hauptsache die rückgängigen Forde rungen des Auslandes, welche auf die Markttendenz drückten. Von Weizen ist Manitoba etwas mehr an inländische Mühlen ist. Die Unternehmungslust bleibt für In- und Auslands weizen sehr gering und auch für Roggen ist das Geschäft außer ordentlich lustlos. Der stockende Absatz von Weizen- wie von Roggenmeül hält die Käufer für Brotgetreide allaemetn zurück. ebenso druckt aver die für Roggen noch mehr sich zeigende Aach- gicbigkeit der ausländischen Forderungen, besonders derjenigen für.Westcrnroggen. Die Preise aus der ganzen Linie sind rück gängig gewesen. Gerste hat sich in ihrer geringen Geschäftslage nicht gebessert. Auch Sommergerste 246—255, Futterweizen 270—285, Plaiahaser lagen schwach. Getreide und Olsaaien per mm Kilogramm, sonst per 100 Kilo- Weiz., märk gramm in Reichsmark: 23. 2. 15.7 24 2 259-262 23 2. 261-264 Weizkl.f.Brl. 24. 2. 15.7 Pommersch. — — Rogkl. f.Brl. 15.2 15.2 Nogg., mark. 242-245 244-247 Raps — —- pommersch. — — Leinsaat — — wesipreuß — — Vilt.-Erbsen 50 66 50-66 Braugerste 213-241 214-242 kl.Spciseerb. 33-36 33-36 Futlergerste 192-205 194-207 Futtcrerbscn 22-25 22-25 Hafer, märk. 190-2(10 19!-201 Peluschken 21-22 21-22 pommersch — — Acterbohnen — — wesipreuß. — — Wicken 23,5-24,5 23,5-24,5 Weizenmehl Lupnn.blaue I4,7-l5.5 14,7-15,5 p. 100 Kg fr Lupm. gelbe 16,2-17,2 16.2-17.2 Bln.br.ink! ^cradella 26,0-28,0 26,0-28 0 Sack (seins! Rat slrchen 16,2-16,5 16,2-16,5 Mrk. ü. Aoi 34,7-37,0 34,7-37.0 Leinkuchen 20.7-21,0 20 7-21 0 Noggennwh! Trockenfchtzi 11,7-12 0 11,7-12,0 V 100 kg fr Tooa-Tchroi 19.7-20.3 19 7-20.3 Berlin br. Torfm 30/70 — inet Sack 33.6-35.6 33.9-35.9 KanoNclflck 28 5-28.7 28.4-28,7 Eierpreise für den Eiergroßhandel in Pf. pro Stück. In ländische Eier: Große, vollfrische, gestempelte Inlandseier 14,50, frische Inlandseier über 55 Gramm 12, frische Inlandseier unter 55 Gramm 11. Auslandseier: Große Eier 14, normale Eier 9,75—11, kleine und Schmutzcier 8,50—9,50. Tendenz: Flau. Buttcrpreise im Verkehr zwischen Erzeuger und Groß handel, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten: 1. Quali tät 185, 2. Qualität 172, abfallende Sorten 156 Mark. Tendenz: Fest. Kartoffelpreise je Zentner waggonsrei märkischer Station. Amtlich ermittelt durch die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin. Weiße Kartoffeln 3,80 bis 4,10 M„ rote Kartoffeln 4,60—5 M., gelbsleischtge Kartoffeln 4,70—5,20 M-, Fabrikkartoffeln 19 Pf. pro Stärkeprozent. Berliner Produktenbörse von heute, dem 25 Februar 1927 Weizen- 25,90—26I0; Roggen 24,10—124,40; Sommergerste 21M-24,10; Wintergerste 19^0-20^0; Hafer 19,00—19W; Weizenmehl 34I5—36,75; Roggemnehl 33,50—35,50; Weizen kleie 15,75—15,85; Roggenkleie 15,25; Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verantwortlich für die Schrifileitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff. WSWSWMWSSSMWSMtMWW»WWM»»WMW«M»sSSWSSM»WUWWW f RmM»r Orrkünlügung Die Gemeinde Herzogswalde hat um Er laubnis zur Einteilung der Abwässer aus dem Sechsfamvien-Wohnhaus der Gemeinde in den Dörz bach nach Z 23 des Wassergesctzes nachgesucht. Nach Z 33 des Wasscrgesetzes wird dieser Antrag, dessen Unterlagen hier an Amtssielle eingesehen n erden können, mit der Aufforderung bekannt gemacht, et waige Einwendungen gegen die begehrte Benutzung binnen 2 Wochen Hierher anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht m-lden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von d>r Behörde vorzunehmende Regelung. Die auf besonderen privatrechtlichcn Titeln beruhenden Einwendungen werden durch den Friftablauf nicht ausgeschlossen. Meißen, den 23. Februar 1927. 8 II ll 8. Die Amtshauptmannschast. IugendgruM der L. H - V. Wlsdruff Dienstag, den 1. März ^4 Uhr im „Weißen Adler" Versammlung. Vortrag über „Arbeitseripar- niffe im Landhaushalt". Wichtig« Besprechung wegen Abhaltung eines Schneiderkurfuse». Um zahlreiches Erscheinen bittet die Vorsitzende. ss Zur ? I NstmWNerei I empsehle ich äußerst billig l Ekdlm-MWii-.HMden-, I Mmisdm-, WM-, I Amm-1. zmWn-KoOSre I Z in L-Psd.»Glas«rn, 2- und 5-Pfd. Z Eimern und auch ausgewogen D I WnttSchmiMmIz,PMn I » Mosjell, prim NkizeMkhle l HM«hl I I I Alfred WM , sk M itglied des Rabattsparvereins M !!!II!lMINM!IllII!!!IIöWI!!I1lllMlllM MIIHMIMMHHI»UlNHIHHttttMttllllNlMMMimMMMMHllliMItttt -j* -LlL 1 Februar Z Leipziger Neueste Nachrichten -rvMöemsche TaAWMurH'WÄ'mÄilluMVrUM.lMiE »H^kißurr Pfandhaus »»LGörnifchr Gasse 2 DrvbrrrurrrrnLrn. kostenlos durch öie--» HairptzssthLstestrllr Lerpzig-petersMnwHw Heute Freitag frische hausschlachtene Wurst- und Fleischwaren Rest. Niedergrumbach Empfehle frische» Rind-, Kalb- n. Schweinefleisch, sowie Hammelfleisch ferner div. Ausschnitt seibftgesertigt Fleischsalat nnd Sülze, ro.,en u. gekochten Schinken hochfeine Wursswaren in bekannter Güte MartinPeuchel Meißner Straße. Z V Sonnabend, den 5. und Sonntag, den 6. März gr. 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