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Wilsdruffer Tageblatt : 05.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192702051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270205
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-05
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.02.1927
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Letzte Meldungen Vermischte Drahtnachrichten vom 4. Februar. Regelung der Grenzve.rhältnissc am Hultschiner Land. Berlin. In Berlin ist von dem Gesandten Dr. Eckhardt und dem Sektionschef im tschechischen Ministerium siir öffent liche Arbeiten, Roubik, ^in Vertrag über die Regelung der Grenzverhältnisse siir die deutsch-tschechoslowakische Grenze am Hultschiner Land unterzeichnet worden. Verurteilung eines französischen Soldaten in Landau. Landau. Vor dem französischen Kriegsgericht in Landau hatte sich der 22jährige Soldat Pierre Boulte wegen Tot schlagsversuchs zu verantworten. Am 12. August vorigen Jahres gingen zwei Mädchen aus Kreuznach, die 18 Jahre alte Paula Schäfer und die 22 Jahre alte Milli Lenke, abends nach 10 Uhr von einem Kinobesuch nach Hause, als ihnen in der Schloßstraße ein französischer Soldat begegnete, der an ihnen vorbeiging und dann, ohne eine Wort zu sagen, von hinten der völlig ahnungslosen Paula Schäfer das Taschen messer bis ans Heft in den Rücken stieß. Die Klinge drang unterhalb des linken Schulterblattes in den Rücken und durchbohrte die Lunge; einige Millimeter tiefer hätte das Messer den Herzbeutel verletzt. Das Gericht sprach den Angeklagten einstimmig schuldig uud verurteilte Boutte wegen Körperverletzung unter erschwerenden Umständen zu zwei Jahren Gefängnis und zehn Jahren Ehrverlust. Bestrafte Kindesmörder. Aachen. Vor dem hiesigen Schwurgericht waren der 22jährige Bergmann Rosen aus Alsdorf und seine 23jährigc Frau angeklagt, das drei Jahre alte voreheliche Kind der Frau fortgesetzt mißhandelt und vorsätzlich getötet zu haben. Die Untersuchung der Leiche ergab u. a. den Brnch von neun Rippen, die das Rippenfell durchstoßen und einen Lungenflügel durchrissen hatten. Rosen wurde wegen Totschlages und Körperverletzung durch grausame Miß handlung zu acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr verlust, seine Frau wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Giftmordvcrsuch an der Ehefrau. St. Ingbert. Ein 25 Jahre alter Bergmann aus Dudweiler versuchte seine Ehefrau dadurch zu vergiften, daß er dem zum Genuß auf d^n Lisch stehenden Kaffee in einem unbewachten Augenblick einen flüssigen Giftstoff beimengte. Die Frau be merkte aber die Veränderung des Kaffees und genoß nichts davon. Der Mann wurde wegen Giftmordversuchs verhaftet uud dem Gericht zugeführt. Er gab an, infolge mißlicher Familienverhältnisse gehandelt zu haben. Neue Ausschreitungen an der Wiener Universität. Wien. Im Anatomischen Institut der Universität Wien kam es abermals zu Ansschreitungen, als nach den Vor lesungen der Professoren Hochstätter uud Tandler Studierende, die dem Anatomischen Institut nicht angchörcn, in die Hörsälc emdrangen und die jüdischen und sozialistischen Studenten zum Verlaßen der Horsäle anssorderten. Trotz der Bemühungen der Dekane gelang es nicht, die eingedrungenen Studenten aus den Horsalen zu entfernen. Es kam zu blutigen Schlä- gereien, in deren Verlauf zwei Studierende verletzt wurden Erst als die sozialistischen und jüdischen Studenten die Hörsäle verließe^ trat Ruhe ein Die deutschvölkischen Studenten be- gaben sich darauf in geschlossenem Zuge zum Universitäts gebäude und besetzten die Rampe. Auf dem Wege zur Univer sität wurden sie von kommunistischen jugendlichen Arbeitern wiederholt angegriffen und beschimpft, doch gelang es der Polizei, die beiden Parteien rechtzeitig zu trennen. Der Kampf um Kronprinz Carol. Wien. Nach einer Bukarester Meldung der „Neuen Freien Presse* hat die Nationale Bauernpartei sowohl in der Kammer Das mystische Frühstück von Thoirv. BriandüberdieäußerePolitik Im Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten erstattete Briand Bericht über die auswärtige Politik Frankreichs. Die Regierung habe eine einheitliche aus wärtige Politik getrieben und wolle ihr treu bleiben. Die Abkomme nvonLocarno hätten in Wirklichkeit die Lücken des Versailler Vertrages ausgefüllt. Mit ihrer Hilfe sei die Nhetngrenze zum erstenmal von Deutschland anerkannt und von den Alliierten garantiert worden. Was die Ostgrenze betreffe, so finde sie in dem Abkommen von Locarno ebenfalls Garantien, da ja auch in diesem Punkt Deutschland sich verpflichtet habe, niemals zur Gewalt wieder Zuflucht zu nehmen. Die RäumungderKölnerZonesei erfolgt auf Grund des Versailler Vertrages und nicht auf Grund der Lo carnoabkommen. Was das mystische Frühstück von Thoiry anlange, so sei von keiner Seite eine Verpflichtung eingegangen wor den. Er, Briand, habe Stresemann deutlich zu verstehe» gegeben, daß die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich solange nicht vollständig sein könnte, als die Frage der Sicherheiten nicht endgültig geregelt sei. Frankreich jedoch würde sich, ohne vom Versailler Vertrag abzugchen, dessen Durchführung leichter gewor den sei, geneigt zeigen, jede Gelegenheit zu benutzen, die eine wirksame friedliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern gewährleisten könnte. Die Lage bleibe also vollkommen bestehen. Die Kon trollkommission bestehe nicht mehr, aber sie sei auch nur für eine begrenzte Zeitdauer geschaffen und bereits im Jahre 1924 ersetzt worden durch eine ständige Jnvestiga- tionskommission des Völkerbundes, die unter dem Vor sitz eines französischen Generals stehe. In Locarno habe Frankreich den Frieden gewollt und es halte daran entschlossen fest. Frankreich werde auch weiter hin sich zunächst auf sich selbst verlassen und die Organisa tion feiner materiellen Macht, die es notwendig habe, um seine moralische Macht zu festigen, nicht vernachlässigen. gestellt yave. Ern von rym veanlragtes Verfahren, worin er sich rechtfertigen soll, sei abgelehnt worden. Eine Anweisung des Militärbefehlshabcrs zur Verbreitung von Plakaten, worin zur Ruhe und Ordnung aufgefordert würde, hätte er befolgt, nachdem er bei seiner vorgesetzten Behörde angefragt habe. Darauf wurde die weitere Besprechung über die Regie rungserklärung auf Sonnabend vertagt und die seinerzeit zu- rückgestelfte Abstimmung über die Grundschule vorgenommcn. Dabei wurde die Novelle zum Grundschulgesetz nach Ab« lchuung aller Abänderungsanträge in zweiter Lesung an genommen. * Stellungnahme -er Wirtschastspartei. . /Die Neichstagsfraktion der Wirtschaftlichen Vereini gung trat im Laufe der Plcnarverhandlungen zu einer kurzen Fraktionssitzung zusammen, in der beschlossen wurde, die Misitrauensanträge gegen die neue Regierung äb-ulehnen, aber bei der eventuellen Abstimmung über ein ^«ertraucnsvotnm Stimmenthaltung zu üben. Als vor so Zohren die Rinderpest in Msdrnss ansdralh. .Kommenden Donnerstag sind 50 Jahre vergangen seit jenem 10. Februar des Jahres 1877, an dem unter dem Vieh bestände des Wirtschaftsbeisitzers und Fleischermeisters Fried rich Adolf Bretschneider (jetzt Fleischermeister Johne) an der Dresdner Straße die Rinderpest ausgebrochen war, jene ver heerende Seuche, die innerhalb. 8 Dagen fast immer den Tod des befallenen Viehes herbeiführt. Es wurden sofort die strengsten Mahnahnren dagegen ergriffen. Die Amtshauptmannschaft verhängte die Ortssperre über Wilsdruff und richtete bei der vorliegenden großen Gefahr der Weiterverbreitung dieser Krank heit an alle Besitzer von Rindvieh im ganzen Bezirk die «drin gende Aufforderung, über «jede nur irgend verdächtige Krankheits- erscheinung in den Viehbeständen sofort Anzeige zu erstatten. Es wurde gleichzeitig auf die Bestimmungen des 8 328 des Reichsstrafgesetzbuches hingewiesen, die bei wissentlicher Ver letzung der Aufsichtsmaßregeln hohe Strafen androhten. Der gesamte Viehbestand Bretschneiders wurde getötet and an der Struth im freien Felde verscharrt. Das Betreten dieses Ortes war strengstens verboten. «Zur Aufrechterhaltung der Sperre war ein Zug vom «Meißner Jäger-Bataillon hierher kommand'ert worden. Der «Bürgermeister und Ortskvmmissar Ficker erließ am 1«1. «Februar in unserer «Zeitung die folgende Bekanntmachung: Bekanntmachung. Da in Folge des Ausbruchs der Rinderpest in einem Gehöfte der hiesigen Stadt von heute an das Militär die Ab sperrung «derselben «übernommen hat, so wird Folgendes für «das verkehrende Publikum Mr Nachachtung bekannt «gemacht: «1 . Den Anordnungen der ausgestellten Militärposten.ist unbedingt Folge zu leisten, vorzüglich ist auf Anrufen stehen zu bleiben und Antwort zu geben, da sonst die Posten angewiesen sind, zu arretieren, resp. von der Waffe Gebrauch zu Machen. 2. Aus der «Stadt hinaus und in dieselbe herein darf nur auf den 4 «Haupt-Chausseen: nach Meißen, Nossen, Tharandt und Dresden passiert werden. Die 'Feldwege dürfen keinesfalls passiert werden. 3. Für «alles Bich, Hou, Stroh und andere gistfangende Sachen ist die «Aus- und Durchfuhr verboten. Alle Haus- thiere, mit Ausnahme der Pferde, Hunde und «Katzen', müssen im «Stalle behalten oder eingesperrt werden. Fuhren dürfen «nur mit Pferden gemacht werden. Fleischer, welche Vieh in die Stadt bringen wollen, haben sich vorher mit Passirschein vom Herrn Tierarzt Beeger hier zu versehen. Menschen können ungehindert ein- und auspassiren. 4. Das verseuchte «Gehöfte darf nur von denjenigen Per sonen betreten werden, die mit einem vom hiesigen Stadtge- meinderathe ausgestellten Passirschein versehen sind. 5. An die bei dem Abdeckergebäude an der Struth «be findliche Grube der einxejcharrten Rinder darf Niemand näher als 300 Schritt hewnkvmmen. 6. Zuwiderhandlungen sind nach ß 328 «des Reichsstraf- gssetzbuchs zu bestrafen. 7. Die Wiederaufhebung dieser «Sperre wird besonders bekannt gemacht. Wilsdruff, am 11. «Februar 1877. Der Bürgermeister und Ortscommissar. Ficker. Dias Ministerium «des «Innern verbot gleichzeitig im «Bereiche «der Amtshauptmannschaften Dresden, Kamenz, Meißen, Frei berg, «Mha, Rochlitz, Chemnitz und Glauchau sowie in ver schiedenen benachbarten Gerichtsamtsbezirken die Abhaltung von Viehmärkten. «Die Kreishauptmannschast Dresden «wies daraus «hin, daß Anwendung, Verkauf und «Anempfehlung von Vor- beugungs- und «Heilmitteln bei Androhung hoher Strafen ver boten war. «In Rücksicht darauf, daß der Ansteckungsstoff «der Rinderpest selbst «durch Kleider «usw. von Leuten, welche «mit seuchebehafteten oder verdächtigen Vieh auch nur in «entfernte Berührung gekommen sind, verschleppt werden konnte, wurde in «den von der Pest betroffenen und benawbarten Orten die «Ab haltung von öffentlichen Tanzbelusti-gungen untersagt. Eine General-Verordnung regelte «den 'Handel mit Rindviey. Am 16. Februar wurde das «Militär wieder -urückkom- mandiert und «die hiesige «Freiwillige Feuerwehr «übernahm den Dienst gegen 3 «Mark tägliche Entschädigung pro Person. Da kein weiterer «Krankheitsfall in unserer Stadt folgte, wurde die Orts-sperre «am «1. «März aufgehoben. Die «Geschäftsleute atme- ! ten auf, denn «der allgemeine Verkehr zwischen Stadt und Land I war sehr empfindlich gestört morden. Ein sehr impulsiver Herr ! scheint der «Bäckermeister Louis Ahlemann gewesen zu sein. Er taufte.kurzerhand «die Dresdner Straße in „Peststraße" um, wie das folgende Inserat in Nr. 13 des Wochenblattes «vom «13. Fe bruar 1877 'dartut: „Heute -um Fastnachts-Dienstax, Pfann kuchen, beste Qualität, empfiehlt von «10 Ahr «an Louis Ahle mann, „Pest"ftraße Nr. 94." wie im Senat Rumäniens einen Antrag Angebracht, der sich ' für die Revision des Gesetzes ausspricht, das die Verzicht leistung des Kronprinzen Carol auf den Thron erklärt. Der Ministerpräsident stellte sich demgegenüber auf den Standpunkt, daß der Beschluß des Kronrates, der zu diesem Gesetze führte, mit Zustimmung aller Parteien gefaßt worden sei und un abänderlich bleiben müsse. Bemerkenswert ist, daß diejenigen Zeitungen, die den Anirag der Bauernpariei wiedergegeben haben, behördlich konfiszicri wurden. - Rus unserer keimst - Wilsdruff, am 5. Februar 1927. Merkblatt für den 6. und 7. Februar. Son.leraufgang «' Mondaufgang 10" V. Sonnenuntergang «j Monduntergang 1A'N. 6. Februar. 1922 Kardinal Ratti wird Papst (Pius XI.). 7. Februar. 1877 Reichswirischafismiiiister Dr. Julius Curiius geb. Das Wetter der Woche. Die starke Wirbeltätigkeit auf dem Ozean brachte nm die vorige Wochenwende in Nord- und Nordwestdeutschland den erwarteten stärkeren Anstieg der Temperaturen; die Quecksilbersäule erreichte vielfach 6—8 Grad Celsius. Bei lebhaften südwestlichen bis westlichen Winden kam es zu wiederholten Regen fällen. In den deutschen Mittelgebirgen und in Süd deutschland dagegen hielt das leichte Frostwetter größten teils an. Im Harz, in Thüringen, im Erzgebirge und im bayerischen Hochlande wiederholten sich die Schneefälle, so daß dort fast überall eine starke, geschlossene Schnee decke liegt. Mitte der Woche stieß nach Abzug eines Tief druckwirbels von Frankreich nordostwärts ein Hoch vor. Infolgedessen drehten sich bei uns die Winde nach Nor den. Die Folge davon war eine neue Abkühlung. Die Temperaturen in Nord- und MitteldeMchl-md lagen mor gens wieder um den Nullpunkt herum. Am Freitag früh herrschte vorwiegend trübes Wetter bei nur schwacher Luftbewegung. Für die nächsten Tage ist mit einer weiteren Temperatur abnah nie zu rechnen. Da jedoch westlich der britischen Inseln neue Tiefdruck wirbel aufgetaucht sind, ist zu befürchten, daß die Besse rung des Wetters nicht lange anhält. 25 Jahre Ortsgruppe Wilsdruff des Vereins der Beamten der vorm. Sachs. Staaiseisenbahnen. Pflege von Kollegialität und Geselligkeit «hat «der über ganz Sachsen sich erstreckende Ver ein an erster «Stelle «mit auf sein Panier geschrieben. Die Orts gruppe Wilsdruff war Zeit ihres Bestehens eine «eifrige Ver fechterin dieser schönen Ziele. Das beweist ihr ständiges Erstarken «und «davon gab gestern «abend die Jubelfeier «im „Adler" ein üb-er- zengendes Bild. Die Männer vom Flügelrade bewiesen damit, daß sie auch Feste zu feiern verstehen; nicht in Glanz und Pracht, wohl aber in Freude «und Harmonie. Der „Adler"saal glänzte m Schmuck weißen «Linnens, bunter Mitten und immergrüner Zweige und Blattpflanzen. Fast vollzählig — des Dienstes gleich gestellte Ahr forderte ihre «Opfer — waren die Mitglieder mit hren Angehörigen erschienen und mit ihnen «kam eine große «Zahl ieber Gäste. Herr Stadtmufikdirektor Philipp eröffnete mit einem «schneidigen Marsch den Reigen der Darbietungen und ver land es, durch ein auserlesenes Programm den Anwesenden Freude zu bereiten. Anter «der Leitung des Herrn Opernsänger Beyreuther-Dresden und «vertretungsweise der des Herrn Oberlehrer H illig trat «die S"ngerschast der Eifenbahner-Orts gruppe mit einigen Liedern zum ersten Male vor «die Oefsent- -ichkeit. Was «man von «ihr hörte, machte «den «Sängern und ihrem Liedermeister alle Ehre. Lebhafter Beifall dankte ihnen. Für die eidlichen Bedürfnisse sorgte in bester Weise der „AdlerHrt Gietzelt. Das «Mähl war ein wirklich vorzügliches und stellte -alle Teilnehmer restlos zufrieden. Es wurde besonders gewürzt durch ein humoristisches Tafellied und durch eine Reihe redne rischer Gaben. Den Anfang «damit «machte der -Obmann der Orts gruppe, Herr Inspektor Lautend ach. Er begrüßte die Er schienenen, insbesondere als Vertreter der Stadt Herrn Stadtrat Zienert, weiter Herrn Bahnarzt Sanitätsrat Dr. Bartcky, ver schiedene Vereinsvorstände und von den noch lebeüden «Gründern «der Ortsgruppe die Herren Bartmuß-Kesselsdorf und Hecker- Klipphausen. «Kurz skizzierte er «die Ziele des «Vereins und gab einen Rückblick «auf das zurückliegende Viertchahrhundert der Ortsgruppe. 13 Mann erweckten «sie am 4. «Februar 1902 «zum Leben. Ging es auch anfangs «langsam vorwärts, mit der Zeit nahm die Mitgliederzahl zu, so daß sie heute über 80 beträgt. Der erste Obmann war Assistent Schneider, ihm folgte Assistenr Lintbrecht, Lokomotivführer Schmidt, Assistent Götze und seit Mai 1910 Inspektor Lautenbach, dessem tatkräftigen Wirken die jetzige Blüte in erster Linie zu danken ist. Aus dem berufenen Munde des Herrn Sekretär Iacob wurde das noch besonders hervor gehoben und der Dank der Mitglieder fand in «einem kräftigen Schluck auf das Wohl «des Obmannes und seiner Familie Be kräftigung. Im Namen der Stadt überbrachte Herr Stadtmt Zienert dem Silberjubilar beste Wünsche für die «Zukunft. Wenn eisernes Pflichtgefühl sich mit «dem Willen Mr Aeber- brückung «aller «Klassenunterschiede paare, -wie es -hier der Fall -sei, da gebe es immer einen guten «Klang. Möchte dieser Klang bald unser ganzes deutsches Vaterland umfassen. Herr Oder ingenieur Hußke gab «seiner Freude über die Teilnahme so vieler GästeAusdruck, betonte das gute kollegialeZusammenarbeiten aller Mitglieder, das nach «so kurzer Zeit schon ihn in Wilsdruff hei misch werden «ließ and leerte fein «Mas «mit dem Wunsche, «daß es immer so bleiben möchte. Noch manches treffliche Wort wurde gesprochen, mancher Schluck dem weiteren Wachsen und Blühen der Ortsgruppe geweiht, ehe die -Tafel aufgehoben wurde. Ein Rundgang führte ins Reich Terpsichores, in dem. sich «alle glück lich fühlten, bis die Stunde des Aufbruches dem. einen früher, dem «anderen später schlug. Von echt -kameradschaftlichem Geiste war die ganze Feier durchweht. Nun mit ihm hinein in «das zweite Vierteljahrhundert! Mück -auf! Wieder ein Scheunenbrand. Nach einer Ruhepause hat «an scheinend der Brandstifter feine verbrecherische Tätigkeit wieder ausgenommen. Gestern abend kurz vor sechs Ahr stand plötzlich die große massive -Scheune des Gutsbesitzers Rumpin Hühn- dorf in Hellen Flammen. Nach kurzer Zeit war sie mit dem gesamten -Inhalt ein Schutt- «und Trümmerhaufen. Die zahlreich aus «der Nachbarschaft herbeigeeilten «Feuerwehren mußten sich ans' die Erhaltung der Neben- «und Nachbargebäude beschränken, was auch «mit -Erfolx geschah. Die «Wilsdruffer Wehr «deckte das neben stehende Jrmersche Gut. Man hatte schwer unter Wassermangel zu «leiden, weshalb «man auch die «Jauchengrube in Anspruch neh men mußte. «Es soll deshalb bei dieser «Gelegenheit «der An legung von Teichen an wasserarmen «Stellen wieder «das Wort geredet werden. Wie uns mitgeteift wird, vermutet man Brand stiftung, Kurzschluß kommt nicht in Frage. Bei Feuerousbruch keine unnötigen Telephongespräche! «Gelegentlich des gestrigen Schadenfeuers in Huhndorf haben sich für die telephonische Hi-lfeherbeirufung große Schwierigkeiten da durch ergeben, daß «sich sofort, nachdem der Feuerschein sichtbar ge worden war, eine große «Anzahl der Fernsprechteilnehmer tele phonisch nach dem Wie und Wo «des Brandes erkundigen woll ten und «dadurch eine unliebsame Verzögerung der «Gespräche ver anlaßten, die der Benachrichtigung der Feuerwehren dienten. Es wird deshalb gebeten, in Zukunft bei dem Ausbruch eines «Feuers den Fernsprecher nicht mit unnötigen Gesprächen zu belasten. Pestalozzifeier. Am 17. Februar jährt sich zum hundertsten Male der Todestag Pestalozzis, des Kämpfers für Freiheit und Bildung des «Volkes. Er wollte die Erziehung der Kinder aus «Güte und Liebe -gründen, «er wollte den Weg «der Bildung für «alle Menschen ebnen, er wollte den «Staat in «den Dienst der Ge rechtigkeit stellen. Ein Volk, «das Pestalozzi ehrt, ehrt sich selbst. Die hiesige Volksschule veranstaltet kommenden Mittwoch «abends 8 Ahr im „Adler" -eine Pestalozzifeier, bestehend aus Kinder gesängen, Lichtbildern und einer Schilde-rung von Pestalozzis Lebensgang. Alle Eltern und Freunde der Schule find mit ihren Kindern herzlichst dazu -eingeladen. (Vgl. Ins.) Oeffentlicher Theaterabend. Zum Besten der hiesigen Frei willigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz findet kommenden Dienstag abends 8 Ahr im ,/Löwen" eine Wiederholung des mit großem Erfolge anläßlich des Stiftungsfestes im Gewerbeverein aufgeführten Volksstückes „Ambos und Hammer" statt. Den Besuchern werden einige unterhaltende Stunden geboten. Ein kleines Tänzchen soll sich anschließen. «(«Vgl. In!-)
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