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geschah dies erst wenige Takte vor Beginn des Chor- gzsanges und dies wurde allemal von dem Dirigenten als äußerst störend empfunden. Als sich eines Tages während der Generalprobe die Damen nicht rechtzeitig von ihren Plätzen erheben wollten, klopfte er ab und sagte: „Aufstehen, aufstehen, meine Damen. Das Sitzen bleiben für Sie kommt später schon von selbst." Serbische Schwiegermütter. Eine besondere Klasse der Schwiegermütter scheinen die in Serbien zu sein. Ein aufmerksamer Beobachter des serbischen Volkslebens, der jahrelang in Serbien lebte, hat darüber Aufzeichnungen gemacht. Danach nimmt in ganz Serbien, auch in den sozial gutgestellten Kreisen, die Schwiegermutter namentlich den Schwiegersöhnen gegen über eine geradezu dienende Stellung ein. Der Beobachter führt dies darauf zurück, daß die Töchter in Serbien als Familienmitglieder weniger geschätzt werden und auch schwerer unter die Haube zu bringen sind als in anderen Ländern. Kommt ein angehender Schwiegersohn zu Besuch, so ist er der Mittelpunkt der ganzen Familie. Eine Schmau serei wird veranstaltet, bei der die Teilnehmer mit Lecker bissen geradezu gestopft werden. Ist die Braut vermögend, so gehen diese Schmausereien wohl schon auf Kosten ihres Keiraisgutes. Die Schwiegermütter überbieten sich an Aufmerksamkeiten gegenüber dem Bräutigam, und selbst, wenn aus dem Bräutigam ein Schwiegersohn gewogen ist, wird er von der Mutter seiner Frau mit großer Sorge umgeben. Ein besonders süß und dick mit Pflaumenmus ge backener Kuchen heißt in Serbien bezeichnenderweise .Schwiegermütterchen". Die Schwiegermutter setzt ihrem Schwiegersohn oder angehenden Schwiegersohn eben das Beste vor. Ihre Söhne kommen erst weit hinter den Männern der Töchter. Aus dem eigenartigen Verhältnis ihrer Mütter zu ven Schwiegersöhnen schlagen sie aber auch Kapital; denn Wünsche, die ihnen nicht auf ihre Bitte hin erfüllt werden, lassen sie durch ihren Schwager durch brücken. Diesem schlägt die Schwiegermutter ja nichts ab. „Für den Schwiegersohn legt auch der Hahn Eier, für den Sohn nicht einmal die Henne," sagt ein serbisches Sprich wort. Ist ein Mahl beendet und hat der Schwiegersohn schließlich des Guten zuviel getan, dann prügelt er nicht selten nur die Braut, sondern auch die Schwiegermutter. — . * vermifchles - - Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Da wollte kürzlich in Prag ein Redakteur eines tschechischen Blattes den Minister des Innern sprechen. Der Portier sah ihn unaussprechlich hoheitsvoll an und sagte: „Der Minister empfängt heute nicht!" — „Aber ich komme in einer sehr wichtigen Angelegenheit," sprach demütig der Redakteur. — „Dann müssen Sie warten," antwortete ziemlich verächtlich der Portier. Der Zeitungsmann wartete. Der Portier machte zunächst keine Anstalten, ihn anzumelden, und fragte erst nach einer langen Weile: „In einer sehr wichtigen Angelegenheit, sagen Sie? Worum handelt es sich denn?" Worauf der Journalist sehr sachlich erklärte: „Ich habe dem Herrn Minister einen Vorschlag unterbreiter zur Erwerbung einer Landkonzession im mittleren Afrika, damit das Tal des Amazonenstromes durch die vereinten Verbände der Boxer und der Schach spieler von Cincinnati als Petroleumterrain ausgebeutet werden kann, und deshalb wollte ich mich darüber unter richten, ob die Temperatur Mussolinis in Graden Celsius berechnet werden und ob diese Berechnung mit Logarith men vorgenommen werden soll, oder ob das andere System nicht vielleicht doch vorzuziehen sei, das ja immer hin ..." — „Schon gut, schon gut, Herr Doktor," unter brach ihn bewundernd der Portier, „das ist etwas anderes. Worum haben Sie das nicht gleich gesagt?" Und damit geleitete er den Herrn von der Presse mit ausgesuchter Höflichkeit in das Vorzimmer des Ministers. Eine Hexengeschichte aus Sachsen. Wir schreiben 1927 und sind in der Kultur voran. Im ehemaligen König reich Sachsen aber gibt es eine Hexe. Sie wohnt — nein, wir wollen das Dorf, in dem sie wohnt und hext, lieber nicht nennen, um es nicht vor der übrigen Welt bloßzu stellen; es sei nur zart angedeutet, daß es in der Nähe von Freiberg liegt. In dem Dorfe bei Freiberg gibt es einen ehrsamen Schmiedemeister, der mit seiner alten Mutter zusammenlebt. Diese alte Mutter ist die von den Bauern sehr gefürchtete Hexe, die alles Dorfvieh ins Un glück bringt, so daß es krank wird. Es ist auch sehr be denklich, daß die alte Schmiedemeistersmutter, die eine Zeitlang krank und schwach war, seit einiger Zeit wieder gut aus den Beinen ist. Das kann selbstverständlich nur mit Hexerei so zugehen. Die Frauen im Dorfe erzählen das unter sich, und die Frauen wissen bekanntlich alles, zumal wenn es sich um eine Geschlechtsgenossin handelt. Also steht die alte Schmiedemeistersmutter weit und breit im Rufe böser Hexerei. Jetzt werden sich die von dem Sohn der Hexe angerusenen Gerichte mit dieser Hexen geschichte zu befassen haben. Seelenruhe. In einer kleinen friedlichen Stadt kommt ein Handelsreisender in ein Cafs. Er geht durch das erste und das zweite Zimmer und findet schließlich im hintersten Zimmer den Wirt, der dort mit einem Freunde Karten spielt. „Hansen," sagt der Handelsreisende zum Wirt, „da sitzen zwei Herren in der vordersten Stube und warten daraus, daß sie bedient werden." — „Pst," sagt Hansen, „wir wollen uns ganz still unterhalten, vielleicht gehen sie dann wieder." Die treue Dienerschaft. Der durch seine tiese Gelehrsam keit berühmte Professor Bertrand war ein sehr zerstreuter Herr und brillierte außerdem häufig in sogenannten Katheder blüten, die seinen Zuhörern oft eine Quelle für Heiterkeit waren. Eines Tages leistete er sich folgendes: „Wir haben soeben von den schrecklichen Jahren 1792 93 gesprochen. Selbst in dieser entsetzlichen Zeit lieferte die französische Dienerschaft das Beispiel größter Hingebung. Eine große Anzahl ließ sich lieber, ehe sie ihre Herrschaft verriet, an ihrer Stelle guillo tinieren und nahm dann, als die Tage der Ruhe wieder- gekehrt waren, still und bescheiden ihren Dienst wieder auf." Lejseiül. WeitMWek KW i. Um- LavdrvirtsAfWe Arbeitnehmer! Benutzt bet Stellenwechsel mr den öffentlichen Arbeitsnachweis kunalunk-programm I Rundfunk Leipzig (Wette 865.8), Dresden (Wette 2S4). Pädagog. Rundfunk Königswusterhausen (Wette 1366) Wochentägiich von 8.30 abends ab bringt Vie Deutsche Wecke auch das Berliner Runviuntvrogramm. Sonntags von vorm. 11.30—2 und abends von 8 Uhr ab. Freitag. 28. Januar. 12: Lupfeld-Phonola. S 4L0: Dresdener Funkkapelle. Suppe: Ouv. „Dichter und Bauer". — Ziehrer: Wiener Bürger. — Lange: Grotzmütterchen. — Leoncavallo: Faut. „Baiazzo". — Translator::: Was Blumen träumen. S Rentzsch: Abendsrieden. — Iones: Botp. „Geisha". D 6.05: Leseproben aus Neuerscheinungen auf dein Büchermarkt. D 7: Hauptmann Roenneck: „Das Flugzeug im Dienste des deutschen Verkehrs und Handels." S 7.30: Uedertr. aus dem Neuen Theater in Leipzig: Königskinder. Oper von Humperdinck, (y 10.45: Tanzmusik. Königswusterhausen. Freitag, 28. Januar. 12: B. K. Graes: Sprechtcchnik für Schüler. <2 3: Med.-Rat Dr. Seiffett: Ge sundheit und Ehewahl. S 3.30: Prof. Amsel u. Oberschull. Wester mann: Einheitskürzsä rift 'ür Fortgeschrittene. D 4: Prof. Dr. Strei cher: Deutsche Muttersprache. D 4B0: Aus dem ZentralinftitM. D 5: Prof. Dr. von Schulze-Gävernitz: Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. D 5.30: Pros. Dr. Rothacker: Geschichte u. Ge schichtsschreibung. s 6BO: Stud.-Rat Friebel, Lektor Mann: Engl. für Anfänger. S 7: Oekon.-Rat Keiser: Ernährungsgewohnheite» und Ernährungrgrundlagen in der Welt. S 7BO: Wissenschaft!. Vortrag sür Aerzte. D 8.30: Ucbertr. aus Hamburg. * Gleichblcibende Tageseinteilung von Sonntag bis Sonnabend. Berlin Welle 483,9, 566. — Stettin Welle 252,1. Vorm. 18.10: Kleinhandelspreise. * 10.15: Tagesnach richten I, Wetterdienst. * 11.00—12.50: Schallplattenmusik. * 11.30: Vorbörse. 4- Nachm. 12.00: Stundengeläute der Paro- chialkirche, Berlin laucb Sonntag, soweit keine anderen Dar bietungen). * 12.55: Zeitzeichen. 4- 1.15: Tagesnachrichten tt, Wetterdienst. 4- 2.30: Börsenbericht lSonnabend 1.20) 4- 3.10: Landwirtschaftsbörse, Zeitangabe. 4- 3B0-4.55: Schallplatten- mustk. 4- Während des Nachmiltagskonzerts Ratschläge fürs Haus. - Theater- und Filmdienst. 4- 7.00: Stundengeläute der Parochialkirche, Berlin (auch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen). 4- Anschließend an die Abendveranstaltung: Tagesnachrichten III, Wetterbericht, Zeitangabe, Theater, Sport. 4- 10.30—12.30: Tanzmusik lauster Dienstag). Freitag, 28. Januar. Berlin Welle 483,9, 566. 3.30: Frauenfragen und Frauensorgen. Ola Alsen: Die Sprache der Blumen. 4- 4.00: Dr. Hans Schulz, Privatdozent an der Techn. Hochschule Charlottenburg: Die Kunst des Sehens. 4- 4.30: „Der Sohn." Eine Szene von Thekla Lin gen. Gelesen von der Verfasserin. 4- 5.00—6.00: Konzert. 1. Ave Maria. — Odysseus. — Liebesfeier. Kammersänger Karl Strätz (Tenor). 2. Aus „Des Knaben Wunderhorn": Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald; Scheiden und meiden. — Altdeutsches Tanzlied. — Unter den Linden. Dora Bernstein-Börner (Sopran). 3. Konzertstück s. Klarinette und Klavier. Hermann Schrader (Klarinette) u. Bruno Seidler- Winkler (Klavier). 4. Auf dem Meere. — Für Musik. — Tanzlied. Kammersänger Karl Strätz. 5. Der Hin aus dem Felsen (mit obl. Klarinette). Dora Bernstein-Börner und Herm. Schrader. Am Flügel: Bruno Seidler-Winkler. 4- 6.10: GaNendirektor Ludwig Lesser, Präs. d. Deutsch. Garten- baugesellschast: Die Wesenselemente des Gartens (Öffentliche Gärten). 4- 6.35: Prof. R. O. Herzog, Direktor des Kaiser- Wilhelm-Jnstituts sür Faserstoffchemie: Neues von der Kunst seide. * 7.05: Oberstudiendirektor Dr. Bolle: Der Beamte als Treuhänder der Allgemeinintereflen. 4- 7.30: Dr. Iakob Fromer: Spinozas Leben und Lehre (Spinozas Weltan schauung). 4- 8.00: Sendcspiele: „Die Postmeisterin". Operette in drei Teilen von August Neidhart. Musik von Leon Jessel. Dirigent: Der Komponist. Leitung: Cornelis Bronsgeest. Preisser Kans 1595 (auch Preußter ge schrieben) Pautzsch Balzer 1597 Preisser Peter d. Jüngere 1599 Pfunde Augsten (Augustin) 1570 poltz Cuntze 1561 R Rülcker Metten 1553 Rabe Nickel st 1541 Reiche Lorenz 1543 Reinknecht Seuerin ' (Sewerm) 1543 Rost Bartel 1546 Rost Balten st 1546 Reich Peter 1551 Reich Blasius 1551 Rülcker Gregor st 1552 Rülcker Bernhard 1552 Rülcker Benedix 1554 Rülcker Caspar 1554 Rülcker Vlrich (Ulrich) 1554 (der Sohn des Bongen) Reiche Metten 1583 Rößler Laux 1585 Rabe Jacob 1591 Rudolph Balten 1591 Reiche Erhart, Forberger, 1586 Reiche Matheus, Forberger, 1586 Reiche Georg 1598 Rose Andreas 1600' Rabe Hans 1569 Rülcker Erhardt 1570 Reiche Mathes 1579 Rudloff Balten 1578 (auch Rudolf ge schrieben) Reinknecht Simon 1561 Rösigk Peter 1561 S Schober Brosius 1541 Schonberg Bernhardt 1541 Steinmetz Frobinius 1542 Schlegel George 1546 Schuman Balten st 1549 Schuman Hans 1549 (der Sohn des (Vorigen) « u — w. ' 1600 tritt die Familie Ros« zum ersten Male auf. Schlegel Element 1549 Simon Thomas 1550 -Schlegel Andres 1551 Schwegerichen Balten 1552 Schlegel Jörge 1585 der Böttger Schlegel Peter 1585 Schlegel Ärenz 1585 Simon Jorge 1587 Stelzner Philipp 1587 Schwerge Balten 1589 Schweige Blasius 1589 (der Sohn des Vorigen) Schwerge Andreas 1591 Schwerge Balten d. Jüngere 1591 Schuman George, Müller, 1593 Streubel Jacob 1594 Schuster Jeronimus 1593 Schiesse! Balzer 1595 Simon George 1595 (von Grumbach hergezogen) Schenhart Melchior 1596 Schmal Iacob, Weißgerber, 1597 Simon Peter 1596 Streubel Dauit (David) 1598 Simon Martin 1597 Simon Michel 1598 Simon Marcus 1568 starcke Andreas 1570 Siller (Silber) Hieronimus 1570 der Töpper von Meißen Schuman Benedict 1573 Spieß Benedict 1574 Schlegel Donat 1578 Stelzer Brosius 1578 Stange (Stenge) Panel -1552 Stelzer Jacob 1586 T Tegell Asman 1542 (Asmus) tzschoche Bartel 1543 tzschoche Mathes 1548 Tham George 1550 tzschuncke Hans 1551 tzschoche Joseph 1552 (auch tzschochau ge schrieben) tzschoche Nicol 1553 (der Vater des Vorigen) tzschunigk (Zschunke) Jacob 1569 tegell Lorenz 1570 (auch Theigel geschr.) tzschederich (Zschiedrich) Jörge 1570 töpper Jörge 1570 (von Grumbach stam mend) trautzelt Gregor 1575 (auch Trautman und Trautler geschrieben) tzschoche Loreng 1578 tzschunick peter st 1571 tzschunick Thomas 1571 (der Sohn des Vorigen) Trautzelt Simon 1559 Trautman Gregorius 1587 (auch Traut!, und Trautzelt geschrieben) Tzschoche Michael 1600 tzschoche Peter 1584 Tzschoche Andreas 1598 ll Vnderheil Andreas st 1544 Vnderheil Vi-ncenn (Vincentius) 1544 Vnderheil Bernhart 1544 vnderheil Jörge 1570 Underheil Stephan st 1583 Underheil Peter 1583 (d. Sohn des Vor.) Unberheil Benno 1589 B Voigt George 1598 W Wainer Gregor 1542 Mainer Maths 1543 Wainer pauel 1544 Wustlinck Galle 1550 Winckler Paul 1549 Wolff Michel st 1551 Wolff Antonius 1551 (der Sohn d« Vorigen) . Walde Moritz st 1554 Walde Wentzell 1554 Wustl!ngk Nicol 1573 Wolff Martin 1577 Wolff George 1591 Wende Mathes 1598 Windefeld Heinrich 1569 Wendt Kilian 1562 Wagner Gregor 1561 1 Wagner Mathes 156-1 ) 3 Zschoche Lucas 1551 Zschuncke Martin 1596 Zschoche Laux 1598 Zschuncke Jacob d. Jüngere st 1600 Als Ergänzung zu den männlichen Vornamen seien die Rufnamen des zarten Geschlechts jener Tage aufgesühtt. Außer den Namen der Mutter und Großmutter Jesu (Maria und Anna) treffen wir folgende an: Eva, Euphronia (die Freuden spendende), Regina (Königin), Rosina (die Rosenrote), Justitia (Gerechtigkeit), Rebekka, Iuditha (die Bekennerin), Barbara (die Fremde), Sabina (die Sabinerin), Christine (Christin), Susanne (die Lilienreine), Justina (die Gerechte), Sibylla (Vie Begeisterte), Concordia (Eintracht), Dorothea (Geschenk Gottes), Ursula (dir Starke), Euphemia (die im guten Ruf Stehende), Kunigunde (die Heldin), Anastasia, Cor dula und Walpurga oder Walpurgis (die Beschützerin), abgekürzt Walpen. Dieser Name erhielt das Gedächtnis an die fromme Walpurga, die Tochter des Königs Richard von England, die als Aedtissin zu Eichstädt starb. Als Heilige war ihr der 1. Mai geweiht. Häufig gab man einer Tochter auch den Namen Beroaica (die Siegbringende) zu Ehren der heiligen Veronica, die nach der Legende dem ireuztragenden Heilande ihr Schweißtuch reichte, -damit er sich die Schweißtropfen seines Angesichts abtrvckne. Quellen: Wilsdruffer Gerichtsbücher. B. Cras seil, Radebeul. Untere deimallicden Zagen Zokar Bon der Kirch«. An Stelle d<r hiesigen Kirche hat früher «ine arm« katholische Kapell« ge standen. Ja einer schweren Gewitternacht fuhr di« Herrin de» Rittergut«» Tauben-