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Wilsdruffer Tageblatt : 27.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192701272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270127
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-27
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.01.1927
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im Zahlen una Nscdbarlchslt Priv. Schützevgeselffchaft Wilsdruff. Montag den 31. San. Schützenhaus Hauptversammlung. Gewerbeverein. 1. Februar Stiftungsfest. Fechtverein. Sonntag den 6. Februar im „Adler" Iahres- stoWapital des Bodens am schlechtesten ausnutzen. Sie braucht daher eine starke Zufuhr leichtlöslicher Nährstoffe. Will man eine gute Braugerste erzielen, so muß die Kalidüngung besonders hervorgehoben werden. Am zweckmäßigsten gibt man das 40- prozentige Kalisalz einige Tage vor der Bestellung. Extrabeilage. Der heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt der Fa. Emil Gla the - W il sd r uff, Inventurausverkauf bett., bei, den wir zu beachten bitten. Burkhordswelde. (Tierschau.) Da der Landwirtschaft liche Verein zur Hauptversammlung des landwirtschaftlichen Kreisvereins eine Tierschau abhalten will, sind alle beteiligten Kreise schon fleißig an der Arbeit. Ueber die geplanten Veran staltungen werden in den nächsten Tagen Mitteilungen veröffent licht werden. Die Schweinezuchtgenossenschast Burkhardswalde nahm am 21. und 22. Januar ihre vorbereitenden Arbeiten in Angriff. Anter Führung des Vorsitzenden wurde durch zwei Be amte des Landesverbandes zur Zucht des veredelten Land- schweines eine Stallschau vorgenommen. Am 22. Januar berich tete die Kommission in einer Mitgliederversammlung über das Gesehene. Man war des Lobes -voll über die vorgefundenen Bestände und die erzielten Leistungen. Man machte die Mitglie der aufmerksam auf die vielen Vorteile, die die Zucht des ver edelten Landschweines bietet gegenüber dem Edelschwein. Durch einwandfreie Versuche ist festgestellt worden, daß gerade in unserer Gegend nur das veredelte Landschwein in Frage kommen kann. Um den landwirtschaftlichen Betrieben die Möglichkeit zu geben, tadelloses Zuchtmaterial sich -von -der BurHardswalder Schweine- zuchtgenossenschaft zu erwerben, soll am 17. Mai im Hofe des Bezugsvereins Mittitz-Roitzschen -eine öffentliche Versteigerung stattfinden. Herradors. (Gemeindewahlen.) Die am Freitag stattg-esündenen Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Gemeinde- vrrordnetenvorsteher: Bürgermeister Krüger, Stellvertreter: Schmiedemeister Leidolph, Schriftführer: Hugo Claußnitzer, Stellvertreter: Kurt Maune. Die übrigen Ausschüsse setzen sich zusammen aus Vertretern der Rechten und Linken im gleichen Verhältnis. Scharfenberg. Der hiesige Turnverein (D. T.) hielt am letzten Sonntag in Schönherrs ,-Elbegasthof" einen Unler haltungsabend »b. Im dichtbesetzten Saale sahen und hörten die Zuschauer Vorzügliches. Der Män-nerchor unter Lehrer Leon- Ha rdts Leitung erntete reichen Beifall. Es -folgten Freiübungen, Stabübungen und Keulenschwingen. Alles in allem: Vater Jahns Geist lebt weiter und wächst. Den Höhepunkt bildete Anzen grubers Theaterstück „Heimgefunden". Theatralisches und Tech nisches -wurden von den- Spielern gemeistert. Niemand ging ent täuscht nach Hause, man wußte es schon vornweg, was die Turn- drüder Ludwig, Walther, Deutz und Schreibest anfassen, das muß zu großem Erfolge führen. Gut Heil! Dereinskalender. Grund- und Hausbesitzerverein. Sonnabend, 29. Januar, in der „Tonhalle" Jahreshauptversammlung. Ortsausschuß des Handwerks. Montag den 31. Januar Hauptsprechtag. Dresden. (Um D r. Külz.) Zu der Annahme, daß der Reichsinnenminister Dr. Külz das sächsische Innenministerium übernehmen werde, erklärte Dr. Külz dem Berliner Vertreter des Dresdner Anzeigers, daß dieser Plan schon seit langer Zeit erörtert worden sei- Es liege jedoch weder eine Entscheidung der demo kratischen Fraktion noch eine Entscheidung von ihm selbst zu -dieser Frage vor. Er werde nach seinem Ausscheiden aus dem Reichskabinett diese Frage zunächst -einer ruhigen Prüfung unter ziehen. Zurzeit könne weder von einer positiven noch -von einer negativen Stellungnahme seinerseits zu diesem Plane gesprochen werden. Kamenz. (Urnensun d.) In der Gegend von Ruhland und Schraden wurden von Schülern Urnen -gefunden, die auf eine größere Begräbnisstätte schließen lassen. Es handelt sich um den sogenannten Binnen-doofer Typus, der aus einer Zeit um 890 v. Ehr. stammt. Klvstcrbu ch. -(Weil d as W a s s e r z u k a lt w a r . . .) Zwei ledige arbeitslose Bäckergehilfen -aüs Leipzig statteten der hiesigen Gegend einen Besuch ab in dem Glauben, hier -etwas verdienen zu können. Da ihnen aber das Glück nicht hold war, versuchten -sie mit Hilse Gott Amors sich bei Damen beliebt..zu machen. Aber ihre Versuche scheinen auck auf diesem Gebiete ne gativ ausgefallen zu sein. Die beiden Unglücksraben beschlossen daher, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Die Mulde bot ihnen dazu Gelegenheit, aber das Wasser war ihnen zu frisch und nachdem sie schon bis zur Brust im Wasser gestanden hatten, kehrten -sie um und verließen das nasse Element. Man hat nun die beiden ,/Lebensmüden" -in halberst-arrtem Zustande am Mul-- denuf-er, dicht bei der Brücke in Klosterbusch, gefunden und auf Veranlassung der Polizei ins Leisniger Kreiskrankenhaus ge bracht. Chemnitz. (Zwei Monate Gefängnis für den zweiten Stadtverordnetenvorsteher.) -Infolge Einspruchs wegen eines gegen ihn erlassenen Strafbefehls auf drei, Monate -Gefängnis Hatte -sich -vor dem hiesigen Schöffen gericht der M-eite (kommunistische) Stadtverordnetenvorsteher, Heinrich Wesche, zu verantworten. Wesche hatte in einer öffent lichen Stadtverordnetensitzung den Dezernenten des hiesigen Woh nungsamtes während einer Debatte -über Wohnungsfragen mit ,/Kerl", „trauriger Mond" usw. tituliert und als der Beleidigte den Saal verließ, plötzlich die Tür zum Nebenraum -auf-gerissen und dem dort sitzenden Dezernenten des Wohnungsamtes zuge rufen: „Da sitzt der Süffel! Kommen Sie nur wieder herein, Sie elendes Schwein!", wobei auch das Wort „Strolch" fiel. Vom Vorsitzenden des Ratskollegiums >war daraufhin Strafantrag gegen Wesch gestellt. Das Urteil des Gerichtes lautete auf Hwei Monate Gefängnis. Zwickau. (Waldfrevler.) Im Weißenborner -Stadt- walde haben in der letzten Zett Buben allerhand Unfug verübt. - Es wurden Ruhebänke losgewuchtet und umgestürzt. Die zwei Di« nächste MMerberatungsstunde findet Denstag den 1. Februar nachmittags 2 bis 4 Uhr im Zimmer 9 des Verwal tungsgebäudes statt. Vom Oschatzer Sängerseft 1927. Der Hauptausschuß zur Durchführung des am 18. und 19. Juni in Oschatz statffindenden Sängersestes des Sängerbundes „Meißner Land" hat am Mon tag unter Leitung des ersten Vorsitzenden, Herrn Görlt, -eine Sitzung abgehalten. Es wurde nochmals der Hausha-ltplan ein gehend auf die Höhe der Einnahmen und Ausgaben geprüft. Weiter wurde berichtet, daß schon jetzt mit einem Besuch von zirka 1250 Sängern zu rechnen ist- Auf Vorschlag des Presse ausschusses wurden die beiden eingegangenen Pl-akatentwürfe- (einer davon war von dem Sangesbruder Oberlehrer Hellmich sOschatz zur Verfügung gefielst worden), dem -Hauptausschuß zur Annahme vorgeschlagen und Zwar so, daß der -eine -Entwurf als Plakat, der andere für die Festpostkarte Verwendung finden soll. Der Hauptausschuß beschloß im Sinne des Presseausschusses. Bezirksversammlung im Tischlerhandwerk. Die im 13. Be zirk des Landesverb, sächs- Tischlerinnungen vereinigten Innungen Großenhain unter Obermstr. Hönicke, Meißen unter Obermstr. Birkner, Nossen unter Obermstr. Pappelbaum, Riesa unter Ober mstr. Steinbach, Wilsdruff unter Obermstr. Geißler ver einigten sich am Montag bei starker Beteiligung in Meißen zur Frühjahrsbezirksversamm-lung. Der Bezirksvorfitzende, Obermstr. Birkner, begrüßte -die Erschienenen in herzlicher Weise und wies auf Zweck und Bedeutung derartiger Zusammenkünfte hin, da bei kurz die wirtschaftliche und politische Lage des Handwerks und speziell des Tischlergewerbes stressend. Hierauf sprach der Landes geschäftsführer Lindner in längerem Vortrag über aktuelle Berufs fragen, über das Steuerwesen, über Kalkulation und Ankosten berechnung im Tischlerhandwerk. Aeber alle diese Fragen ent wickelte sich eine lebhafte Aussprache, in welcher viele Meinungen richtiggeftellt und Anfragen aufgeklärt wurden. Allgemein wurde die Abhaltung solcher Bezirkstage als für den Berufsstand wichtig betont und anerkannt. Aeber den wirtschaftlichen Zusammenschluß sprach Tischlermeister Dietrich-Meißen, -der in knappen, aber schlagenden Beweisen auf allen -Gebieten des Berufsstandes ge meinsame Zusammenarbeit und gegenseitige Förderung der Be- rufsinteressen als einzig richtig nachwies. Die Anwesenden nah men diese Ausführungen sympatisch entgegen und bezeugten das auch in der anschließenden Aussprache, die sich auch auf scheinbar unbedeutende Angelegenheiten recht -ausgiebig gestaltete. An- - schließend -fand noch Besprechung verschiedener beruflicher Be- s zirksangelegenhetten, Gesetzesvorlagen, Lehrlingsausbildung usw. - statt, die die anwesenden -Kollegen bis zum Aufbruch in angereg- . ter Weise zusammcnhi-elt. Lohnnachweise an die Berufsgenossenschasten. Unsere Leser, - die zugleich Mitglieder -von Berufsgenossenschaften sind, weisen wir darauf hin, daß am 11. Februar die Frist für die Einreichung der Iahres-Lohnnachweise 4926 äbläüst. Es empfiehlt sich, auf die Einhaltung dieses Termins sehr zu achten, da die Berufs genossenschaftsvorstände sonst den Lohnnachweis selbst ausstellen müssen, die Mitglieder das Recht der Beschwerde gegen die Höhe des Beitrages selbst im Falle einer erheblichen Aeberschätzung verlieren und sie sich außerdem der Gefahr einer Bestrafung aus- sehen. Der Arbettsmarkt in Sachsen. Ach-er die Arbeitsmarktlage berichtet das Landesamt für Arbeitsvermittlung: Während in der Zeit vom 15. Dezember 1926 bis 1. Januar 1926 die Zahl der unterstützten Erwerbslosen um 41 MO zugenommen hatte, so daß am 1. Januar d. I. der Stand 203 309 Hauptunterstützungsemp- fäng-er erreicht war, ist nunmehr d-ie Zunahme wesentlich geringer geworden. -Am 15. Januar wurden 207 045 Hauplunkevstützungs- empfänger gezählt, so daß also der Zugang nur 3736 Unterstützte umfaßt. Bei 105 öffentlichen Arbeitsnachweisen wurden am ' 15. Januar 256 623 Arbeitsuchende -gezählt, gegenüber der De- zembererhcbung ist also auch hier eine Zunahme von 49 939 Ar- - b-eissuchenden festzustell-en. Dabei ist zu beobachten, daß der An- - stieg hauptsächlich -in der zweiten Hälfte des Monats Dezember stattgefunden hat. Ein Vergleich mit der -Entwicklung im Winter 1925/26 führt zu dem Ergebnis, daß zwar der absolute Stand an Arbeitsuchenden Anfang dieses Jahres höher wie der Anfang vorigen Jahres war, daß aber die Entwicklungstendenz doch wesentlich günstiger ist wie im Vorjahre, wo von Anfang Januar dis -in den Marz hinein ein außerordentlich rascher Anstieg der ^^^blch^sisier stattf-and. Die gegenwärtige Zunahme in der Zahl der Arbeitsuchenden entfällt zum größten Teil auf die Be- fM des Baugewerbes und auf die -Grupps der Lohnarbeit ver- , schiedener Art, ist also vorwiegend eine Sais-onbewegung, die aus - den Wilterungserscheinung zu -erklären ist. , Notstandsarbeiten in Sachsen. Die Denkschrift des Reichs- s arbeitsministers über die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Reichsregierung teilt mit, daß auf Grund der von den Ländern aufgestellten besonderen Programme wirtschaftlich wertvoller Not- st-andsar-beit-en solche Notstandsarbeit-en mit insgesamt 29,42 Millionen Tagewerken grundsätzlich genehmigt worden sind, s Die For-berungäbeträge dieser Arbeiten belaufen sich -auf rund s 240 Millionen. Davon entfallen auf Sachsen 3 071980 Tage- - werke mit einer Förderung von 35245305 Mark. Hiervon wurden . verwendet für Straßenbauten 1642 3M Mark, für Meli-kationen s 5 469 591 Mark, für Hochw-asserschutz und Gewinnung -von Was- i serkräften 17 392 648 Mark, für Kanalisationsarbeiten 740677 - Mark und für kleinere Notstandsarbeiten 10 Millionen Mark. Einhebung von Landwirtschastskammerbeiträgen auf den i Termin 1. Februar 1927. Die Landwiri-schaftskammer hat im Ein- s vernehmen mit der Fachkammer für Forstwirtschaft und mit Ge- i nchmigung des Wirft chaftsministenums -beschlossen zur Deckung ihres Bedarfs im Rechnungsjahr 1927 unter nochmaliger Beib'- haltung der bisherigen Erhebungsweise zunäckst auf den Termin 1. Februar 1927 von -den bisher zum Landeskulturrat Beitrags pflichtigen 39« Reichspfennige je Grundsteuer-einheit und -von den Betrieben unter 120 Grundsteuereinheit-en einen Pauschalbeitrag von 2,50 Reichsmark zu erheben einschließlich der an die Fach kammer für Forstwirtschaft zu leistenden Beiträge. Letztere haben aber lediglich als Abschlagszahlungen zu gelten. Nach Amgestal- tung der Beitragserhebung wird die FMammer für Forstwirt schaft ihren Bedarf und den zu erhebenden Beitrag sestsetzen. Die Abschlagszahlungen werden dann auf die Beiträge ungerechnet, die auf die zur Fachkammer für Forstwirsschaft beitragspflichtigen Grundstücke umzulegen sind. Außerdem ist auf -Grund von Para graph 42 des Landwirsschaftskamm-ergesetzes auf denselben Ter min von allen Beitragspflichtigen in den Bezirken der Kreis hauptmannschaft Chemnitz, Amtshauptmannschaften Rochlitz, Schwarzenberg, Werdau, Zwickau, Borna und den Amtsge richtsbezirken -Leipzig und Zwenkau ein Svnderbeitraq für land wirtschaftliche Schulen von 9» Reichspfennig je Grundsteuer einheit. mindestens über 50 Reichspfennige zu erheben. Neues Fernsprech-Selbstanschluß-UnterEt Dresden-Neu- stadt. Das neue Ferniprech-Selbstanschlub-Anteramt in Dresden- Neustadt wird am 30. Januar in Betrieb genommen. Vom gleichen Tage ab gelten auch die Anschlußnummern über 50 MO 'm neuen amtlichen Fernfprechbuch. Zur Düngung der Gerste. Von den Getreidearten kann die berste -infolge des schwach entwickelten Wurzelsystsms das Nähr- hauptverfammlung. Wetterbericht. Besonders im Anfang noch ziemlich heiter. Im weiteren Verlauf j-e-doch neblige Trübung und Nebel und etwas Nebelnässen nicht ausgeschlossen. In der bevorstehenden Nacht nochmals leichter Frost. Im Flachland tagsüber Temperaturen über Null ansteigend. Gebirge anhaltend Frost. Mäßige südliche, höhere Lagen ziemlich lebhafte südwestliche bis westliche Winde. jungen Burschen konnten festgenommen werden und gestanden nun noch mehrere Schandtaten ein. Sie haben etwa 250 junge dürr gewordene Nadel- und Laubbäume mit samt den Wurzeln aus dem Waldboden herausgerissen und im Walde herumgeworfen, einen Knüppelholzhaufen zerstört und die im Walde stehenden Verbotstafeln -entfernt. Rochlitz. (Bisamratten.) Vom Muldentalpächter Schaufel^rger wurden im vergangenen Halbjahr insgesamt 23 Bisamratten -in der Mulde gefangen. Zwickau. (600-jähriger F am i l ie nb e si h.) Die Familie Herold im Gute Nr. 9 in Langenbernsdorf besitzt das von ihr bewirtschaftete Gut bereits MO Jahre. Der zwar nicht große, aber doch schöne landwirtschaftliche Besitz ist ununtr'-. brochcn in der Hand gerader Nachkommen gewesen. Wurzen. (Wasserkraftanlage.) Die Staatliche Wasserkrastanlage, deren Fertigstellung durch die abnormen Hoch wässer des vergangenen Jahres stark verzögert worden ist, wird Anfang April in Vvllbetrieb genommen werden. Leipzig. -(Be i m S pi e l e n erdrosselt.) Ein tragischer Unglücksfall ereignete sich am Mittwoch vormittag in Leipzig- Lindenau. Die beiden Kinder eines Arbeiters, Knaben im Alter von ein bis zwei Jahren, spielten in Abwesenheit der Eltern mit einem Bindfaden, den sie an ein Bett geknüpft hatten. Es bildete sich eine Schlinge, in die der ältere Knabe den Kopf steckte. Als die Mutter zurückkehrte, fand sie ihr -Kind tot auf. Regis. (Tödlich -verunglückt.) Im Tagebau der Grube Regis ist am Dienstag nachmittag der 25 Jahre alte Ar beiter Kuhfs durch Explosion -eines Schweißapparates tödlich ver letzt -worden. Der Apparat war eingefroren und Kuhfs wollte ihn über dem Feuer auftauen. -In dem Apparat waren aber noch Karbidgase und diese Gase schleuderten die Haube des Schweiß apparates gegen die Stirn des Arbeiters, der sofort Lot hinfiel. Warnsdorf. (Erfroren.) Den Tod durch Erfrieren erlitt auf dem Wege -von B.-Zinnwald im Erzgebirge nach Teplitz- Schönau der B.--Zinnwälder Häusler Curt Stengel. Er wurde völlig -verschneit und erfroren aufg-efunden. Wiederbelebungsver suche waren erfolglos. Warnsdorf. (Trübe Lage der erzgebir gischen Industri e.) Die Verhältnisse in der erzgebirgischen Spitzen- und der Ascher Strick- und Wirkwarenindustrie sind, wie uns mit" geteilt wird, im allgemeinen recht trübe. In der Han-dschuhindu- strie im Erzgebirge ist nach einer vorübergehenden Besserung heute wieder ein auffallender Rückgang zu verzeichnen. Aufträge laufen nur ganz spärlich ein und reichen bei weitem nicht aus, die Arbeiterschaft voll zu beschäftigen. Die Heimarbeit in Posa- menterieattikeln und Spitzen, die sich bisher immer noch als loh nender Erwerbszweig erwies, ist vollständig lahm gelegt. Es wird nicht zuviel gesagt, wenn man von einem Stillstand dieser In dustrien spricht. Sie vegetieren nur. Nach einem recht flotten -Ge schäft, das zu Weihnachten endete, hat jetzt eine flaue Zeit ein gesetzt. Die Wirkwarenfabriken sind jetzt nur noch beschäftigt, so weit sie Exportaufträge zu erledigen haben. Die kleineren Som meraufträge für das -Inland sind durchweg schon aufgearbettel, weitere -vorläufig nicht zu erwarten. Auch die Webereien find durchweg nur mit Exportaufträgen — darunter auch amerika nische — beschäftigt. Warnsdorf. (Des Millionärs Glück und Ende.) Zu der Meldung über den Erbschaftsschwindel Langhammers, Georgswalde, wird nunmehr bekannt, daß ein offensichtlicher Be trug vorlie-gt. Langhammer versuchte im Dezember vorigen Jahres bei dem Kreditinstitut „Wiege" ein Darlehen zu -erhalten, wobei -er das Originaldokument des Wiener Konsulates über seine nordamerükänifche M-illionener-bschaft verlegte. Dieses Do kument wurde von der Bank der amerikanischen Vertretungs- behörde in Wien vorgelegt, von wo telegraphi-sch die Mitteilung einlangte, daß sämtliche Erbschaftsschriften gefälscht sind. Das amerikanische Konsulat in Prag leitete daraufhin die Verhaftung Langhawmers e-n, doch hafte sich dieser bereits selbst der Reichen berger Polizei gestellt. In Georgswalde glaubt man nicht, Laß Langhammer selbst die Dokumente gefälscht hat, sondern nimmt an, daß er das Opfer eines dummen Scherzes geworden ist. Vermischtes. Neue Platinfunde. In neuerer Zeit sind, wie schon früher berichtet wurde, in Südafrika neue Platinlager stätten gefunden worden, die allem Anschein nach den Platinmarkt in weitgehendem Maße beeinflussen könnten. Die größte Bedeutung kommt, wie jetzt gemeldet wird, einem Platinvorkommen bei Rustenburg am Wstwaters- rand zu. Das Platin findet sich hier in einem kristallinen Gestein, das Dunit genannt wird, in dem ein durchschnitt licher Platingehalt von 57,8 Gramm per Tonne bestimmt wurde. Die Platin führenden Dunitschichten sollen nicht weniger als sechs Kilometer mächtig sein und sich auf weite Strecken hin durchziehen. Die Ausbeutung der süd afrikanischen Platinlager wurde im großen erst im Jahre 1925 in Angriff genommen. Bei der gewaltigen Aus dehnung der Lagerstätten dürste wohl im Laufe der Zeit eine Herabsetzung des Platinpreises in Aussicht stehen. Der Geologe Merensky gibt der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Verarbeitung der südafrikanischen Erze selbst dann noch lohnen wird, wenn der Platinpreis auf etwa vier schweizerische Franken sänke. Herr Eugen Tschen. Wer ist dieser Tschen oder Chen, ver gegenwärtig in China den großen Radau macht und den Aufruhr in Hankau angezettelt haben soll? Man weiß, daß er in der neuen nationalistischen Regierung in China Außenminister ist und sich Eugen nennt, was für einen Chinesen schon allerlei ist. Die richtigen Chinesen, die mindestens noch unsichtbar den Zopf trogen, sehen denn auch Herrn Tschen nicht für voll an und halten ihn für einen verkappten Europäer. Er steht ganz westlich aus und spricht englisch wie ein Börsenmakler aus der Lon doner City. Seine Hosen haben eine Bügelfalte und da zu trägt er, wie seine Landsleute mit großem Mißfallen festgesteltt haben, weiße Gamaschen. Außerdem liest er Romane von Kipling. Und nun gar die Tochter dieses Außenministers! Sie heißt Sylvia, trägt bald Pariser Toiletten, bald Reithosen, und hat in einer amerikanischen Hochschule ein regelrechtes Examen gemacht. Zu diesen beiden übermodernen Chinesen paßt „voll und ganz" Chens Sekretär Wu. Sein Name zwar ist kurz und chine sisch, sein Schneider aber wohnt sicher nicht weit vom Schneider des Prinzen von Wales. Daß diese ganze Gesellschaft, die den alten Chinesen wie eine reisende Zirkustruppe Vorkommen mutz, prächtige Autos hat, ist selbstverständlich. Also berichten Londoner Blätter . . . Winterschlaf der russischen Bauern. Aus der Natur geschichte wissen wir, daß es Tiere gibt, die sich bei Beginn des Winters schlafenlegen und erst im Lenz wieder auf wachen. Die Tiere sind eben klug: sie schränken ihre Lebenstätigkeit ein, weil ihnen die grimmige Kälte das Leben verleidet und weil die Nahrungsbeschaffung im Winter keinen Spaß macht, selbst wenn man dafür nicht Hobe Preise zu bezahlen bat. wie der Meusw dos nrocken
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