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Abend. Meine Augen gleiten still ins Leere, trunken noch von ihres Kummers Schwere. Sacht der Abend sollt. Das schöne r.and legt sich lächelnd, müd in seine Hand. Jeder Hagel bückt sich und wird klein, jeder Bach rauscht leiser durch den Hain. Alles Laute, alles Wehe sinkt, da der Stern der süßen Hossnung winkt. Walter Hammer-Webs. 2,6 Millionen Fernsprechteilnehmer in Deutschland. Gute Geschäftslage der Reichspost. Die Deutsche Reichspost veröffentlicht soeben ihren Mo natsbericht für Dezember 1926. Der Weihnachts- und Neujahrsverkehr Hai größere Steigerungen im Bries-, Geld- und besonders im Paketverkehr gebracht. Die Beförde rungsbedingungen im Auslandsverkehr konnten wieder in vielen Punkten verbessert werden. Das Kraftposinctz umfaßte Ende Dezember 1157 Linien mit 27 715 Kilometer Streckenlänge; 3,5 Millionen Per sonen wurden im Dezember mit Kraftpösten befördert. Im Postschcckverkehr sind im Berichtsmonat die bisher erreichten Höchstzahlen durchweg überschritten worden. Der T e l e g r a m m verkehr ist gegenüber November zu- rückgegangcn. Die I.x-Telegramme (Telegramme zu festlichen Gelegenheiten» erfreuen sich dauernd großen Anklangs. Der Fernsprechverkehr hat wieder etwas zugenommen. Die Sprechstellen haben sich um 12133 aus 2 631391 vermehrt. Es besteht letzt Sprechmöglichkeit zwischen sämtlichen deutschen Orten und allen Orten in England, Schottland und Nord irland. Durch Herstellung einer neuen Fernsprechverbindung Berlin—Bromberg ist der Sprechverkehr zwischen Deutschland und Polen erweitert werden. Der Auslandssunkverkchr hat sich um 3 gehoben. Zwi schen Berlin und Lissabon ist eine unmittelbare Funkverbin dung hergestellt worden. 29112 nette Rundfunkteilnehmer sind im Dezember hinzugekommen; die Gesamtzahl hat sich da durch aus 1376 561 erhöht. Die Gesamtzahl der beschäftigten Kräfte ist seit Ende Sep- iember 1926 um 8013 aus 319 916 zurückgegangcn. entsprechend brachte der Dezember mit fast 155 Millionen Reichsmark 12 Millionen Reichsmark Einnühnien mehr als der Vormonat. Die Beslerunn der Ver- hältnisse hat demnach im Dezember angehalten. Die preußisch« Schutzpolizei. Erklärungen des Innenministers Grzesinski. Im Hauptausschuß des Preußischen Landtages be richtete der preußische Innenminister Grzesinski, daß nach Abschluß der Verhandlungen mit der Entente die Stärke der staatlichen Polizei endgültig festgesetzt sei, und zwar auf 67 000. Dies bedente gegenüber einer augenblick lichen Stärke von 67 500 eine Verminderung vor allem auch der Schutzpolizei, die nicht den tatsächlichen Bedürf nissen entspräche. Auch die Vermehrung der staatlichen Polizeiverwaltungen sei ziemlich durchgeführt. Insgesamt seien 51 staatliche Polizeiverwaltungen vorgesehen. Hinsichtlich der Besoldungsfrage seien im neuen Etat einige Verbesserungen gegenüber dem Vor- iabre voraenommen worden. Erfreulicherweise könne fest- gestellt werden, daß der Geist der Polizei durchaus gut ist Die Polizei habe sich den neuen Aufgaben durchaus anqepaßt, sie sei heute ein absolut zuverlässiges Exekutiv- »rgan der Republik. Von den Polizeibeamten müsse eine eindeutige Staatsbejahung verlangt werden. Innenminister Grzesinski erklärte weiter, daß der von ihm herausgegebene Schieberlaß dem Miß brauch des Schießsports zu politischen Zwecken Vorbeugen solle, auf der anderen Seite aber die Vereine, die sich schon feit einer langen Reihe von Jahren rein sportlich mit dem Schießen befassen, nicht unmöglich machen solle. Das rein sportliche Schießen ohne politische Nebenzwecke sei durchaus unbedenklich. Die Regierungspräsidenten sollen den Schießsport in ihren Bezirken weiter beobachten und auf Gruud ihrer Erfahrungen berichten, ob eine Ände rung oder Verschärfung der im Erlaß gegebenen Richt linien notwendig sei. Eröffnung der Zellmer „Grünen Woche". Berlin, 29. Januar. Die Eröffnung der Berliner „Grünen Woche" fand im Beisein der Behördenvertreter, der Vorstände der Organisationen und der Presse statt. Staatsminister Steiger hielt die Begrüßungsansprache. Oberbürger meister Böß hieß die Erschienenen im Namen der Stadt Berlin willkommen. Er hob die enge Verbundenheit Berlins als einem der größten Gutsbesitzer mit der Land wirtschaft hervor und sprach von den Wechselwirkungen der Wirtschaft zwischen Stadt und Land. Berlin sei einer der größten Abnehmer der Landwirtschaft, auf der ande ren Seite wisse die Stadt die Kraft der Ackerbauern zu schätzen. Danach sprach Landesältester von Weezki, Graf von Kalckreuth, der Präsident des Reichs landbundes, Abg. Held, und Ministerialdirektor Dr. Wappes vom Forstverein. An den Eröffnungsakt schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung. i politische bunchcbau j Waffenbeschlagnahme bei einer Rechtsorganksation. Der Berliner Polizeipräsident teilt mit: Am 28. d. M. haben Beamte der Abteilung l bei dem Kaufmann Karl Ehlert in Berlin ein leichtes Maschinengewehr mit zwei Reserveläufen beschlagnahmt. Ehlert war bis zum 19. d. M., an welchem Tage er formell aus der Organisa tion ausgesLseden ist, Sportredakteur und erster stellver tretender Ve^andführer des „Werwolf", Bund deutscher Männer und Frontkrieger E. V. Auf Grund dieses Waffenfundes hat die politische Polizei dann weitere Untersuchungen bei zehn führenden Persönlichkeiten des Werwolfes vorgenommen und dabei noch vier Handfeuer waffen, einen Stahlhelm, einen Militärspaten sowie um fangreiches briefliches Material beschlagnahmt. Die von der Durchsuchung betroffenen Personen wurden bis auf weiteres nach ihrer Vernehmung wieder entlassen. Ehlert wird wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz (Besitz eines Waffenlagers) dem Richter zugeführt; des gleichen der Gauführer im Werwolf, Leutnant a. D. von Rohden, der wegen Betruges von der Staatsanwalt schaft III steckbrieflich gesucht wird und sich imangemeldct in Charlottenburg aufhält. Ein neuer Volksentscheid? Nach Hamburger Meldungen wird von der Aufwer tungspartei im Verein mit den Mieterorganisationen ein neuer Volksentscheid vorbereitet. Der dem voraus gehenden Volksbegehren zugrunde liegende Gesetzentwurf soll folgende Forderungen enthalten: 1. Als Hauptforde rung Vermeidung einer Mietsteigerung iiber 100 der Friedensmiete auf die Dauer von 15 Jahren hinaus, 2. die Eintragung von Reichssicherungshhpotheken auf die Grundstücke, 3. Steigerung des bisherigen Hypotheken- Aufwertungssatzes von 25 um 20—24 MHslonserenz der ReiHszentrale für Heimatdiensi. Berlin. Im Plenarsitzungssaal des Relchswtrtschasts- rates begann die Reichskonserenz der Reichszentrale für Heimatdienst, zu der sich eine große Zahl von Mitarbeitern aus allen Teilen des Reiches zusammengesunden hatte. Unter den Anwesenden bemerkte man den Staatssekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder, das geschästsführende Präsidial mitglied des Deutschen Industrie- und Handclslages, Reichs minister a. D. Hamm, den Reichstagspräsidenten Löbe, das Mitglied des Reichstages Senatspräsidenten Schulte, den Presseches der Reichsregierung, Ministerialdirektor Dr. Zechlin, und den Polizeipräsidenten Zörgiebel Nach einleitenden Be grüßungsworten des Leiters der Reichszentrale für Heimat dienst, Ministerialdirektor Dr. Strahl, überbrachte Staats sekretär Pünder die Grüße des Reichskanzlers Dr. Marr, Senatspräsident Schulte die des parlamentarischen Beirats der Reichszentrale für Heimatdienst als dessen Vorsitzender. Dann nahm Reichsminister a. D. Hamm das Wort zu einem ein gehenden Vortrag über Deutschlands Eingliede rung in die Weltwirtschaft. Der Arbeitsleistungsausschutz der Wirtschastsenqucte. Nürnberg. Der Arbeitsleistungsausschuß der amtlichen Wirtschastsenquete hat ein Werk der Grobeisenindustrie be sichtigt und anschließend unter Vorsitz von Professor Heyde über die Zusammenhänge zwischen Arbeitszeit und Arbeits leistung verhandelt. Der Generaldirektor und der Betriebs- ausschutz legten instruktive Zahlen vor. Die Erörterung be faßte sich insbesondere mit der Frage, ob am Hochofen über haupt der Arbeiter aus die Größe der Produktion Einfluß aus übe, oder ob der chemisch-metallurgische Prozeß ziemlich unab hängig vom Jntenstvierungswillen oder von der Müdigkeit des Arbeiters fei. R«htsanwatt Dr. Noldin aus Salurn zu Deportation verurteilt. Wien. Wie der „Neuen Freien Presse" aus Innsbruck gemeldet wird, hat die Verbannungskommission der Provinz Trient nach einem nichtöffentlichen Verjähren den am 23 d. M. verhafteten deutschen Rechtsanwalt Dr. Joseph Noldin zum Höchstmaße der im Gesetz vorgesehenen Strafe von lO Jahren Deportation verurteilt. Es ist das erstemal, daß die Strafe der Deportation nach dem Gesetz zum Schutze des Staates auch aus südtiroler Deutsche Anwendung sindet. Grubenexplosion in Südengland. Deal (Kent). Bei einer Explosion in einer Kohlengrube wurden vier Bergarbeiter getötet und elf verletzt. Eröffnung des Ungarischen Oberhauses. Budapest. In seiner Eröffnungsrede begrüßte der Alterspräsident Dr Berezelli die Mitglieder des an Stelle des alten Magnaienhauses geschaffenen Oberhauses Er wies auf die Bedeutung der großen Wendung hin, die dar.n liege, daß die ungarische Gesetzgebung zu dem Zweikammer system zurückkehrt, wodurch einerseits die Verbindung mit der großen nationalen Überlieferung hergestellt wird, während andererseits die in neuer, dem Geiste der Zeit angepaßtcr Form wieder ins Leben gerufene Institution eine verheißungs volle Zukunft verspricht Gebe Gott, daß sich die Hossnung, die die Nation aus die neue Institution setzt, in vollem Maße verwirkliche. Möge das Oberhaus, das nach seiner Zusammen stellung, gestützt aus alle Schichten der nationalen Gesellschaft, an seine Ausgaben herantritt, ein wirksamer Faktor der zu- fammensasscnden nationalen Arbeit sein. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Der R e i ch s » r äs i d e nt gab zu Ehren des Diplomatischen Korps ein Essen, an dem u. a. die Chefs der hiesigen fremden Missionen, der Reichskanzler und der Reichs- außemninisier mit ihren Damen teilnahmen. Berlin. Der Kommunistische Parteitag, der Ende Januar in Essen stattfinden sollte, ist vertagt worden. Er wird erst in den Tagen vom 2. bis 7. März in Essen zu- sammentreten. Oppeln. Der langjährige preußische Landtagsabgeordnete Landgcrichtsdirektor Göbel ist plötzlich gestorben. Der Verstorbene gehörte der Zentrumspartei an Paris. „Pelit Journal" glaubt Mitteilen zu können, daß entgegen den verbreiteten Nachrichten die polnische Regierung bei der französischen keinen Schritt in Sachen der noch schwe benden Verhandlungen über die deutschen Ostfestungen unter nommen habe. Belgrad. Ministerpräsident Usunowitsch hat dem König die Demission des Kabinetts überreicht, nachdem die Re gierungspartei bei einer Abstimmung über Kandidaten für den Kriegsschädenausschutz in der Skupschtina mit 80 gegen 113 Stimmen in der Minderheit geblieben war. Gin WorM« niedergebrannt. Der Hauslehrer um gekommen. Das Schloß des Rittergutsbesitzers von Behr in Bandelin bei Gü" kow ist völlig abgebrannt. Das Feuer griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß die Bewohner des dreistöckigen Gebäudes nur das nackte Leben retten konnten, bis auf den Hauslehrer Bösinghaus, der in den Flammen umkam. Der Schaden ist bedeutend, denn es handelt sich um ein Gebäude von großem historischen Wert, das fchon über 700 Jahre im Besitz der Familie ist. Wertvolle Sammlungen, die sich im Schloß befanden, sind mit vernichtet worden. Orkan über Norwegen und England. Zahlreiche Opfer, großer Schaden. Aus allen Gegenden Norwegens wird orkanartiger Sturm gemeldet, der besonders an der Süd- und West küste des Landes Verheerungen angerichtet hat. In B e r- gen wurde eine Windstärke 47 gemessen. Tei Tampfschiffverkehr ist zum großen Teil eingestellt. Mehrere kleine Schiffe wurden an Land getrieben. Zwei große Dampfer sind gestrandet. Telephon- und Telegraphen verbindungen sind gestört. An sehr vielen Schiffen sink die Masten gebrochen. Man ist besorgt um die Fischer boote, die auf dem Meere sind. In ganz England und Schottland wüteten ebenfalls große Stürme. Der Sturm war besonders heftig in Schottland, Nordengland, Nordwales und Irland. In Schottland, wo der Orkan eine Stärke von 102 Meilen in der Stunde erreichte, verloren 14 Leute, davon allein in Glasgow 8, durch einstürzende Häuser oder von Häusern herabstürzende Schornsteine und Mauerwerk ihr Leben. Ml! , * Homilisnroman von OisrisZ von Ronstsin * Uzrtiu Halle «. <j,8. 15 Sie sah ihn einen Augenblick groß an. Ekel, Scham, Verachtung würgten ihr an der Kehle und wortlos ging sie hinaus. Er aber lachte ihr nach. Lore wußte nicht, wie sie wieder in ihr Zimmer ge kommen war. Der Boden wankte unter ihren Füßen, als müsse sie zu Boden stürzen. Wie hoch hatte sie sich über ihm gefühlt und nun drehte er den Spieß um. Er, der sie betrogen und ver raten vom ersten Tage an, wagte es, ihre Ehre an zutasten und Hollenkamp und seine reinen Gedanken in den Schmutz zu ziehen. Nicht mit einer Silbe hatte der je wieder von seiner Liebe gesprochen. Und doch hatte sie ein gewisses Gefühl der Schuld. Nicht wegen der Briefe, die der Maler an sie gerichtet, nein, wegen der Antworten, die sie ihm geschrieben. Zwar hatte sie nie eine davon abgesandt, aber mit Schaudern dachte sie daran, was schmutzige, böswillig entstellende Hände aus jenen Briefen machen konnten, wenn man sie fand. Sie wankte zum Ofen und entzündete darin aus alten Zeitungen ein Feuer, dann «ahm sie die Kassette aus dem Schreibtisch. Aber vorher huschte sie zur Tür, die zu ihres Gatten Zimmer hinüber- führte, und schob den Riegel vor. Ja, war sie denn von Binnen? Rar sie denn eine Schuldige? War es nicht ein einfaches Tagebuch und war es nicht traurige, leid volle Wahrheit, was auf den Blättern stand. Aber es war wirklich ein Spiegel ihrer Seele und es war an ihn gerichtet, den sie liebte, auch wenn er es nicht wußte und nie wissen durfte. Es stand alles darin, was sie fühlte, auch das Bekenntnis ihrer Reue. Mit Schaudern dachte sie daran, daß diese tiefsten Emp findungen ihrer Seele vielleicht hätten gefunden werden können, daß man sie vor Gericht verlas! Vielleicht nahm man an, daß es nur Abschriften seien. Wer würde ihr glauben, daß sie seit Jahren Briefe geschrieben und nie mals abgesandt hatte! Hell loderten die Flammen im Ofen und ihre zitternden Hände warfen einen Brief nach dem anderen hinein und jedesmal war es ihr, als ob ein Stück ihres innersten, heiligsten Lebens von den Flammen verzehrt würde, und doch leckten ihr diese nicht schnell genug, ihre Hände stocherten mit dem Eisen in der Glut, um rascher zu Asche verfallen zu lassen, was ihr selbst so teuer war. Die Briefe von ihm aber hob sie aus. Die mochte man finden, und sie wollte den Richter sehen, der in diesen guten, treuen, rechtschaffenen Worten etwas Unreines fände. Das Werk der Zerstörung war vollendet und sie warf noch einen Blick auf das Häufchen Asche, das aus der Arbeit so vieler schlafloser Nächte geworden, dann trat sie an den Schreibtisch und setzte sich nieder. Schnell glitt ihre Feder über das Papier und ihre Hand stockte nicht, als sie sich des letzten Trostes beraubte, den sie bislang gehabt. „Sehr geehrter Herr Hollenkamp! Ich bitte Sie, in Zukunft nicht mehr an mich zu schreiben, da mein Gatte Ihre Briefe mißdeuten könnte. Ihre ergebene Lore v. Fallersheim." Wie kalt, wie hart, wie grausam standen die Buch staben da! Und das war das erste und einzige Lebens zeichen, das er von ihr erhielt. Das war der Dank für seine Treue! Wie mutzte er leiden nud irre werden an ihr! O, Hohn des Schicksals! Dem einzigen treuen Freund, den sie besessen, mußte sie selbst mit kalter Faust in das Gesicht schlagen, damit der Mann, der sie mit Füßen trat, nicht sie selbst und Hollenkamp in den Schmutz zog. Sie schloß den Brief und nahm sich vor, ihn am Morgen selbst zur Post zu geben, dann trat sie in ihr Schlafzimmer, um das brennende Gesicht in kühlem Wasser zu baden. Sie dachte nicht daran, sich nieder zulegen. Wozu? In dieser Nacht konnte doch kein Schlaf in ihre Augen kommen. Viertes Kapitel. „Verehrte gnädige Frau! Ich habe Sie zu mir bitten lassen, weil ich von dem Rechtsbeistand Ihres Herrn Ge mahls ein Schreiben empfing, das eine persönliche Rück sprache erfordert. Der Scheidungsprozeß ist von unserer Seite eingeleitet und wird selbstverständlich nach unserem Antrag zu Ende gehen, da die Schuldbeweise klar auf der Hand liegen. Bezüglich der Unterhaltungspslicht macht er eine Bedingung, die Ihnen vielleicht unangenehm sein wird. Er verkennt durchaus nicht, daß er verpflichtet ist, Ihnen den standesgemätzen Unterhalt zu gewähren, will dies aber nur tun, wenn Sie in die gemeinsame Woh nung zurückkehren. Der Fall ist ja ein häufiger, daß Ehe gatten auch während der Scheidungsklage di« eheliche Wohnung weiter bewohnen, und es läßt sich ja auch ein Weg finden, besonders in einem eigenen Hanse, daß persönliche Berührungen vermieden werden." (Fortsetzung folgt.)