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Wilsdruffer Tageblatt : 31.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192701317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270131
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-31
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.01.1927
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Oie Entwaffnung Oeuischlands. Eine Erklärung Briands. Das Pariser „Journal officiel" veröffentlicht die Antwort Briands auf Anfragen des Abgeordneten Des jardins über die Entwaffnung Deutschlands. Sie lautet: 1. Da die deutschen Verfehlungen nicht zwischen Frankreich und Deutschland allein, sondern zwischen Deutschland und den alliierten Mächten verhandelt werden, kann die französische Regierung keine Antwort aus die gestellten Fragen betreffs noch zu regelnder Punkte der Entwaffnung Deutschlands erteilen. Dies kann augen blicklich um so weniger geschehen, als die mit Deutschland geführten Verhandlungen ohne Zweifel vor der festge setzten Zeit zu einer Einigung führen werden. 2. Zwischen den Erklärungen Chamberlains im Unterhaus und seiner jüngst erteilten Antwort besteht kein Unterschied. Der britische Staatssekretär für Äußeres hat nicht Bezug genommen auf die Genfer Besprechungen, sondern nur ganz allgemein auf das Problem der Rhein landräumung angespielt unter Hinweis darauf, daß ein Meinungsaustausch hierüber bereits mit den verschiedenen Mächten stattgefunden habe, ohne den Zeitpunkt zu präzi sieren. Nach Zeitungsberichten hat Chamberlain hinzugefügt: 1. Wenn das Rheinland vor der im Versailler Ver trag festgesetzten Frist geräumt werden soll, so könne das nur das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen den Besatzungsmächten und Deutschland sein, zu der die deutsche Regierung werde beitragen müssen. 2. Um eine Lösung zu finden, werde Zeit not wendig sein und müßten die interalliierten Regierungen in aktiver Weise zusammenwirken. Im übrigen wieder holt Briand in seiner Antwort nochmals, daß in Genf über die Räumungsfrage im Verlaufe der letzten Sitzung des Völkerbundrates nicht gesprochen worden sei. Im übrigen könne auf dem Wege einer schriftlichen Antwort nicht über Beratungen eines interalliierten Orga nismus Auskunft erteilt werden. Auch könne er über die etwaigen Beratungen des Obersten Kriegsrates zur Räu mungsfrage keine Auskunft erteilen. Englische Note an Ehina. Angriff auf den amerikanischen Konsul in Hankau. Der britische Gesandte Lampson überreichte dem chinesischen Premierminister und Minister des Äußern Wellington Koo „weitreichende Vorschläge ähnlichen Charakters wie die von dem britischen Vertreter in Hankau dem kantonesischen Außenminister überreichten". Es wird in Peking angenommen, daß diese Vorschläge die Umwandlung der britischen Konzessionen in Hankau und Tientsin in internationale Nie derlassungen vorsehen, in denen die Chinesen einen erheblichen m i t b e st i m m c n d e n Anteil in der Gemeindeverwaltung und in der allgemeinen Kontrolle haben würden. Die britischen Vorschläge werden binnen kurzem veröffentlicht werden. „Chicago Tribune" berichtet aus Schanghai, daß der Konsul der Vereinigten Staaten in Hankau auf der Straße von Chinesen angegriffen worden sei. Man nehme an, daß die Chinesen ihn für einen Engländer gehalten hätten. Die Menge habe den Konsul mit allen möglichen Gegenständen beworfen, wobei er verletzt worden sei. Die amerikanischen Behörden wer den bei der chinesischen Regierung scharfen Protest erheben. Eine Chinarede Chamberlains. Außenminister Chamberlain hielt in Birmingham seine lang angelündigte Rede über China. Chamberlain betonte, in*, die Regierung nur eine Politik habe. Die englische Regierung wünsche nur ein starkes und blühen des China. Sie sei bereit, China auf halbem Wege ent gegenzukommen, aber sie verlange, daß die Rechte der englischen Bürger in China respektiert würden. Jegliches Gerede über englischen Imperialismus sei Unsinn. Eng land sei im Osten mehr als je eine Handelsnation. Es sähe die bestehenden Verträge als überholt an. Schanghai könne nicht wie Hankau geräumt werden. Es wäre eine Pflichtvergessenheit, die englische Bevölkerung in Schang hai ohne Schutz zu lassen. Aus diesem Grunde habe die Regierung beschlossen, Truppen nach Schanghai zu sen den. Die Zusammensetzung der entsandten Kräfte sei eine Garantie dafür, daß es sich nur um eine Vorsichts maßnahme handle. Die Vorgänge von Hankau dürften sich in Schanghai nicht wiederholen. Feierliche Eröffnung des Ungarischen Reichstages. Trauer wegen Tria non. Die feierliche Eröffnung des Ungarischen Reichstages ging umer prunkvollen Äußerlichkeiten vor sich. Ihr voran ging eine von dem Fürstprimas Kardinal Dr. Csernoch zelebrierte Festmesse in der Ofener Krönungskirche, an der außer dem Neichsverweser, den Mitgliedern der Re gierung, den Abgeordneten und Oberhausmitgliedern auch die Vertreter des Diplomatischen Korps teilnahmen, sowie Festgottesdienste in den Gotteshäusern der protestantischen und der jüdischen Gemeinde. Der Platz vor dem Parlament bot ein festlich bewegtes Bild. Vor dem Hauptaufgang zum Parlament, auf dem die Nationalflaggen zum Zeichen der Trauer über den Friedensvertrag von Trianon auf Halbmast gesetzt waren, nahm ein Bataillon in Paradeuniform Aufstellung. Der weite Platz war durch eine Polizeikette abgesperrt, hinter welcher sich eine große Menge Schaulustiger angesammelt hatte. Die Abgeordneten und Oberhausmitglieder erschie nen zum Teil in ungarischer Gala, zum Teil in schwarzem Anzug; alle trugen einen Trauerflor am linken Arm. Letzte Meinungen Vermischte Drahtnachrichten vom 30. Januar. Die Neuregelung der preußischen Grund- und Gebüudc- steuern. Berlin. Der Preußische Staatsrat stimmte dem Entwurf für das neue Grund- und Gebäudesteuergesetz zu, der be kanntlich den Einheitswert als Stcuergrundlage einführt, die Steuersätze des landwirtschaftlichen Vermögens und des Grundvermögens, sowie der Betriebsgrundstücke neu regelt mW eine Doppelbesteuerung der Betriebsgrundstücke vermeidet. ver lädMebe Staatsdausdattp!an. Dresden, 29. Januar. Dem Landtag ist am Sonnabend nachmittag der Staatshaushalt auf Has Rechnungsjahr 1927 zu gegangen. Die Gesamteinnahmen und die Gesamtausgaben des ordentlichen Staatshaushaltes für das Rechnungsjahr 1927 wer den auf die Summe von 367 898260 RMk. festgestellt. Au außerordentlichen Staatszwecken wird überdis ein Gesamtbetrag von 37 400 384 RMk. ausgesetzt. An den Vorbemerkungen heißt es: Die Einnahmen und Aus gaben in dem vorliegenden Entwurf eines ordentlichen Haushalt- planes gleichen sich aus. Doch ist dieser Ausgleich nur formal. Er hat sich lediglich dadurch erreichen lasten, daß bei Kapitel 11 (Einnahmen der allgemeinen Kastenverwaltung) unter Titel 7 ein Zuschuß aus dem beweglichen Staatsvermögen in Hohe von 2oM Millionen RMk. in Einnahme gestellt worden ist. Gegenüber dem Staatshaushalt 1926 sind die Gesamtausgaben des ordentlichen Haushaltes 1927 von 352 937 880 um 14960380 RMk. aus 367 898260 RMk., die gesamten Ausgaben des Haushaltes der Zuschüsse von 338627 790 RMk. um 15406110 RMk. auf 354030900 RMk. und der Gesamtzuschuß des Haushaltes der Zuschüsse von 244 3A) 640 RMk. um 13125090 RMk. auf 257 445 700 RMk. gestiegen. Von den gesamten Ausgaben des vorliegenden Haushalt planentwurfes entfallen 227 921217 RMk., d. s. 61,9 v. H., auf persönliche Ausgaben (gegenüber dem vorigen Haushalte 1 339 045 RMk. mehr), 130932913 RMk., d. s. 35,6 v. H., aus die fortdauernden sächlichen Ausgaben <13 034 460 RMk. mehr), 9 064100 RMk., d. s. 2)5 v. H., auf einmalige Ausgaben zu bestimmten Zwecken <586 875 RMk. mehr). Von den Raheinnahmen entfallen allein 212 400 OM RMk.' d. f. 57,7 v. H., aus Steuern (24090000 RMk. mehr), 33296 260 RMk., d. s. 9,1 v. H., aus Nutzungen des Staats- vermögens und der Staatsanstalten <2 254 060 RMk. mehr), 48259370 RMk., d. s. 13,1 v. H., auf Erstattungen von Dritten 379 557 RMk. weniger), 48 342 630 RMk., d. s. 13-1 v. H., auf Verwaltungseinnahmen <2645 877 RMk. mehr) und 25600000 RMk-, d. s. 7,0 v. H., aus Entnahme aus dem be weglichen Staatsvermögen ,(13 650 OM RMk. weniger). Eine allgemeine Verbesserung der Besoldungs-Verhältnisse der Beamten hat die finanzielle Lag« des Staates bei Aufstellung des Haushaltplanes leider nicht gestattet. Die Regierung steht je doch nach wie vor aus dem Standpunkte, daß an eine Aufbesserung der Beamtengehälter in Verbindung mit einer grundlegenden Nachprüfung des gesamten Besoldungssystems möglichst bald her angetreten werden muß, und sie hofft, daß die Vorarbeiten hierzu gemeinsam mit dem Reiche im Laufe des Rechnungsjahres durch geführt werden können. Für außerordentliche Staatszwecke werden, wie erwähnt, 37 400 334 RMk. angefvrdvt. Hiervon entfallen 125 OM RMk. auf Elsterbad, 333 334 RMk. als weiteres Darlehen an die Grasti-TeMmeßhaus-A.-G. und Kapitalbedarf der Landwirt schaftsbetriebe und 36 942 OM RMk. auf den Geschäfsbereich de^ Finanzministeriums. 14000 Grippeerkrankungen in Stettin. Stettin. Nach einer Statistik des Vereins Stettiner Ärzte waren bis zum 27. Januar in Stettin rund 14 000 Grippe erkrankter in ärztlicher Behandlung. Dazu dürsten noch viele Fälle kommen, die sich der ärztlichen Kontrolle entziehen. Von den in ärztlicher Behandlung befindlichen Füllen, die die Statistik erfaßte, waren nur etwa 600 als schwer anzusprechen. Todesfälle sind verhältnismäßig selten. Die Epidemie scheint gegenwärtig im Abflauen begriffen zu sein. Eröffnung des Demokratischen Neichsbauerntages. Braunschweig. Hier wurde der Demokratische Reichs bauerntag mit einer Begrüßungsansprache des Reichstags abgeordneten Rönnebnrg eröffnet. Der Redner wies darauf hin, daß sich die Deutsche Republik auf die Dauer nicht erhalten könne, wenn sie nicht die Masse des Landvolkes hinter sich habe. Landtagsabgeordnetcr Meincke behandelte in seinem Referat die Forderungen für ein demokratisches Agrarpro gramm, die darauf hinausgingen, den Großgrundbesitz zu- gnnsten des Kleinbauerntums einzuschränken und den Pacht wucher zu bekämpfen. Geschäftsführer Meier-Stolp stellte fest, daß die Werbetätigkeit der Partei unter der Landbevölkerung keinen bedeutenden Erfolg erzielt habe. Zum Schutz des deut schen Ostens gegen die polnische Expansion sei die Aufteilung des ostdeutschen Großgrundbesitzes eine nationale Not wendigkeit. Der Domela-Prozeß. Köln. Auf Antrag der Verteidigung hat die für den Pro zeß gegen Domcla zuständige Oberstaatsanwaltschast der Über nahme der Gothaer Angelegenheit nach Köln endgültig zu- gestimmt. Auch die Verhandlung der Heidelberger Angelegen heit wird wahrscheinlich in Köln stattfinden. Der Prozeß wird in etwa drei Wochen beginnen und vermutlich nur von kurzer 'Dauer sei». Frankreich prämiiert Kriegserfindungen. Paris. Die Heereskommission der Kammer beschäftigte sich mit dem von Paul-Boncour vorgelegten Gesetzentwurf über die Kriegsvorbereitung der Nation. Die Kommission verwarf den Antrag, während eines Krieges alle Munitions- und Kriegsmaterialfabriken zu beschlagnahmen. Jedoch stimmte die Kommission dafür, aus die Neuerfindung von Kriegsmaterial Prämien zu setzen. Pensionierung von 2000 polnischen Offizieren? Warschau. Wie die Blätter melden, beabsichtigt Pilsudski, einen großen Teil der aktiven polnischen Offiziere zu pen sionieren. Im ganzen sollen 2000 Offiziere, darunter 33 Generale, ans dem aktiven Dienst ausscheiden. Diese Maß nahme soll dnrch die Kürzung des Militärbudgets notwendig geworden sei. Spitzeltätigkeit eines Warschauer Abgeordneten. Warschau. Im Warschauer Sejm ereignete sich eine große Sensation. Das als Pilsudski-Orgau bekannte Blatt „Gloß Prawdy" hatte die Enthüllung veröffentlicht, daß der Führer der Unabhängigen Bauerngruppe, der Abgeordnete Woje- wodski, ein bezahlter Spitzel der politischen Polizei sei. Dem Abgeordneten Wojewodski wurde ferner der schwere Vor wurf gemacht, daß er die weißrussischen Abgeordneten nicht nur denunziert habe, sondern daß er ihnen auch Tatsachen und „Verbrechen" unterschob, die mit langjährigem Ge fängnis bestraft werden. - ZI US unlerer keimst - Wilsdruff, 31. Januar 1927. Me-kblatt für den 1. Februar. Sonnenaufgang 7'^ !! Mondausgang 7°° V. Sonnenuntergang 4" Ij Monduntergang 3"° N. 1874 Hugo v. Hofmannsthal geb. — 1917 Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Krieges. * Vom Februar. Als zweiter Monat des Jahres präsentiert sich morgen der Februar. Er gehört zwar dem Kalender nach noch zu den reinen Wintermonaten, aber doch ist die eigentliche Kraft des Winters unter der Herrschaft dieses Monats meistens bereits gebrochen. Die täglich stark fortschreitende Tageszunahme verleiht auch der Sonne mit ihrem lebenspendenden Lichte mit jedem Tage mehr Kraft und Wirksamkeit. Selbst wenn der Februar — was immerhin noch oft genug vorkommt — wirklich noch mit Eis und Schnee einhergsht, so wirb dieses winterliche Bild angesichts der täglich wärmer strahlenden Sonne fröhlicher und löbensfrischer empfunden. Meistens aber leitet uns der Februar bereits sacht in den Vorfrühling hinein. Manche Knospe an Baum und Strauch beginnt in der Febmarsvnne bereits vor witzig Ku grünen, und Erlen- und Weidenkätzchen kann man draußen im Freien auch bereits finden, wenn inan die richtigen, sonnigen und windgeschützten Platzorte ausfindig zu machen weiß, auf denen die Naturentwicklung der Jahreszeit vorausM. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag den 3. Februar 1W7, cLends 7 Ahr. 1. Einweisung des ins Kollegium berufenen Herrn Stadtverordneten Heeger. 2. Prüfung der Gültigkeit der Stadtverordnetenwahi. 3. Wahl des Fürsvrgeausschusfes. 4. Ergänzungswahl in den Aufsichts rat der Baugesellschaft. 5. Antrag auf Einbürgerung des Schorn steinfegers Paul Wujcik. Haus- und Grundbesitzerverein. Die Jahreshauptversamm lung wurde am Sonnabend in der „Tonhalle" vom Vorsitzenden, Herrn Johann Hildebrand, mit begrüßenden Worten er öffnet. Nachdem zwei neue Mitglieder einstimmig ausgenommen waren, erstattete der Schriftführer, Herr Kaufmann Berthold, den Jahresbericht auf das sechste Vereinsjahr, das für den Verein wieder ein sehr arbeitsreiches war. Zehn Versammlungen machten sich nötig, außerdem fand der Bezirksverbairdst-ag des Bezirkes Meißen hier statt. Der Mitgliederbestand ist von 147 auf 164 ge. wachsen. Eine große Anzahl wichtiger Eingaben, Gesuche und Proteste wurden abgesertigt und eingereicht. Nicht alle waren von Erfolg gekrönt, aber immerhin würde doch vieles erreicht. Dank bar wurde auch der ersprießlichen Arbeit des Verbandes ge dacht. Mit einem Mahnruf zu festem Zusammenhalten und zur weiteren Verfolgung der gesteckten Ziele schloß der mit Beifall aufgenommene Jahresbericht, für den dem Verfasser noch be sonders gedankt wurde. In Verhinderung des Kassierers, Herrn Seemann, gab Herr Fabrikant Schlichen maier den Kas senbericht, der als Kaffenbestand am Jahresende den Bettag von zirka 600 Mark verzeichnete. Die Herren Sinemus und B e - nath prüften die Rechnung und fanden alles in bester Ordnung. Ihrem Antrag auf Entlastung des Kassierers wurde einstimmig stattgegeben und Herrn Seemann besonderer Dank gezollt. Die Neuwahlen zum Vorstand brachten die einstimmige Wieder wahl der Herren Fabrikant Schlichenmaier als zweiten Vorsitzenden, Büchsenmachermeister Rost als Zweiten Schrift führer und Bäckermeister Bvigtals zweiten Kassierer. Als Bei sitzer fungierten bisher die Herren Heinitze und Scheibe. Da beide, gebeten hatten, von einer Wiederwahl abzusehen, traten an ihre Stelle auf einstimmigen Beschluß die Herren Prokurist Kraft und Tischlermeister Heeger. Den Ausgeschicbenen wurde für ihre -bisherige Tätigkeit der Dank ausgesprochen. An Hand ver schiedener Rundschreiben gab der Vorsitzende Ertämerungen be züglich des Zinsenbeginnes bei mit Vorbehaltung gelöschten Hypotheken usw. Da in Zukunft auch in Sachsen die Zwangswirt schaft für gewerbliche Räume eine Lockerung erfahren dürste, wurde auf das in unserer Zeitung erschienene Inserat besonders verwiesen und empfohlen, bei evtl. Lockerung scharfe Maßnahmen gegen Mieter möglichst zu vermeiden. Der -Gasanschluß liegt in dem freien Ermessen des Hausbesitzers. Richtlinien stur jene, die das Gas legen lassen, empfehlen die Umlegung aus die Mieten in der Weise, daß etwa 15 Prozent des dafür angelegten Kapitals pro Jahr für Verzinsung und Amortisation umgelegt werden. Der Vorbehalt der GoldmaMausel bei wieder eingetragenen Hy" potheken wurde als sehr wichtig bezeichnet. Dazu erforderliche Formulare sind beim Vorsitzenden zu haben, lieber den Punkt Hypothekenschutz soll ganz ausführlich in einer besonders dazu an beraumten Versammlung gesprochen werden. Heute nahm man Kenntnis von wichtigen Bestimmungen des Vertrages der Hypo- theken-Schutzbank mit den Spar- und Girokaffen. Die wieder holten Zinssenkungen haben die jährlichen Einzahlungen von 20 auf 26 Jahre erhöht. Jedem Hausbesitzer kann nicht dringend ge nug der Beitritt zum Hypothekenfchutzverband angeraten werden' Unter Allgemeines sprach der Vorsitzende über die Zuschläge zur Grundsteuer, während Herr Heeger allen Hausbesitzern, denen eine höhere Hypothcken-Aufwertung als 25 Prozent auferlegt ist, riet, Anttag aüf Erlaß der übersteigenden Zinsen von der Miet- zinsstsuer zu stellen. Nachdem Herr Rost noch Gelegenheit genommen hatte, Herrn Hildebrand für seine große Mühe und Arbeit im Intereffe der Vereinsmitglieder ganz besonderen Dank im Namen derselben zu sagen, wurde die Versammlung geschloffen. Aus dem Kirchenbezirk Meißen. In den letzten Monaten sind Veränderungen im Personalbestand der Geistlichen einge treten. Pfarrer Hennicke in Aisgenhain und Planitz trat in den Ruhestand. Sein Amt übernahm Pfarrei Neuhof, bisher in Kott- marsdorf. Pfarrer Lie. Walther in Naustadt ist nach Leipzig an die Petrlkirche berufen worden. Pfarrer Lindner in Blankenstein und Tanneberg wurde nach Pockau berufen. In das Pfarramt Unkersdorf, verbunden mit der zweiten Pfarrerstelle in Keffels- dorf, wurde Pfarrer Seibel aus Limbach eingewiesen. Frei wer- -den, wie schon gemeldet, auch das Pfarramt der Trinitatiskirche in Msißen-Zscheila. Das Pfarramt zu Bieberstein ist noch unbe setzt und wird von Reinsberg aus mit verwaltet. Der Mangel an Geistlichen beginnt sich' immer bedrohlicher auszuwirken, und er erschwert jede Neubesetzung erledigter Pfarrerstellen aujzer- ordentlich. Unter den Geistlichen im Ruhestande ist der frühere Pfarrer von Rothschönberg, der dort noch wohnhaft war, Pfarre* Riedrich nach langem Leiden heimgegangen. Das Pfarramt da selbst wird vom Pfarrer zu Deutschenbora mit verwaltet. 13. ordentliche Ev.-kuth. Landessynvde. Der Beginn der 13. ordentlichen Evangelisch-lutherischen Landessynode ist nunmehr auf Dienstag den 1. Februar mittags 12 Uhr festgesetzt worden Die Verhandlungen finden im alten Stadtverordnetensaale R Dresden statt. Die Auswanderung aus Sachfen. Die Zahl der aus Sachen nach Uebersee Auswandernden ist im November erheblich zurück gegangen. Gegenüber 465 im Oktober 1926 und 343 im Novem ber 1925 waren es 279 <174 männliche und 105 weibliche). De» Weg über Hamburg nahmen 144 Auswanderer, den über Bremen 134, aus fremden Häfen wurde ein sächsischer Auswanderer gemeldet.
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