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«el« lm kilü. L^L^ÜXVL^VV^L^SL'VL^L'VV^L^L-VIXSL-VIXS^XSIXVL-VV-d Im vsiion über Me uwen. In der gegenwärtigen Zeitepoche, wo fast jeder neue Monat die Nachricht von der end- giltigen Lösung des Problems des lenkbaren Luftschiffes bringt und jede folgende Zeitungs notiz doch immer nur von einem Fehlschlägen der angestellten Versuche zu berichten weiß, muß es uns etwas merkwürdig anmuten, wie der einmal von einem Aeronauten zu hören, Basel vom Ballon . us. der sein Heil nicht mit jenem Ideal-Luftschiff, sondern wie in der guten alten Zeit mit einem ganz gewöhnlichen Gasballon ohne Maschine, Propeller und Segel versucht und dabei an scheinend ganz gut „fährt", besser und unge fährlicher jedenfalls, als alle die mehr oder weniger ingeniösen Erfinder, die bei den Ver suchen mit ihren Maschinen Kopf und Kra gen riskieren. Der Luftschiffer Kapitän E. Spelterini beabsichtigt, in diesem Jahre wieder einen Flug im Ballon über die Alpen zu unternehmen. Bereits im Jahre 1898 hatte der oft genannte Aeronaut einen der artigen Versuch unternommen, der, wenn auch nicht völlig erfolgreich, so doch äußerst inter essant verlief. Vor dem Aufstieg waren ge naue Berechnungen angestellt, durch aufge lassene kleine Ballons hatte man die Richtung der verschiedenen Luftströmungen zu bestim men versucht, die Meteorologen hatten lhre Wetterprognosen gestellt, und als alle Ver hältnisse günstig erschienen, begann die Ab fahrt am 3. Oktober. Man hatte vorgesehen, daß der Ballon, die „Vega", eine Höhe von achttausend Metern erreichen werde und den Weg ungefähr über die Finsteraargruppe, die Urner und Glasner Alpen nach dem Rheintal zwischen Sargaus und Bodensee nehmen würde. Aber die Fahrt zeigte zur Evidenz, daß sich der für eine Ballonfahrt so durchaus nötige Wind selbst durch die schönsten und knifflichsten Rechnungen und Prophezeiungen nicht aus dem für richtig befundenen Kurs bringen und der gewaltige Segler der Lüste sich keine Vorschriften machen läßt. In Sitten in der Schweiz stieg er mit Spelterini und dem Geologen Professor Heim auf, trieb zunächst auf die Berner Alpen zu und wurde dann vom Winde über den Kanton Waadt und den Jura nach Prauthoy in Frankreich getragen. Als Basel überflogen wurde, nahm der Geologe eine vorzüglich gelungene Photo graphie der Stadt aus der Vogelperspektive bei lichtem Mondschein in die Lüfte, um aus schwindelnder Höhe Basel und den Rheinstrom in verkleinertem Maßstabe, aber um so an ziehender, zu beobachten. Spelterini wurde geradezu be rühmt durch diese Fahr- ten, alt und jung strömte herzu, um das seltene Schauspiel sich zu leisten. Bei alledem scheint der Luftsch'sser doch ein sehr vorsichtiger t Herr zu sein, ! der ob dieser ! löblichen Ei- Kapitän E. Spelterini. genschaftneuer- dings beim großen Publikum etwas in Un- ! gnade gefallen ist. Es hatte sich nämlich viel Volks, namentlich Touristen und durchrei sende Fremde eingefunden, um den seit kur zem angekündigten Alpenaufstieg anzusehen, den Spelterini von Tag zu Tag verschoben hatte. Auch bei vollständig klaren Alpen und dem günstigsten Südwestwind von 42 Kilo meter Geschwindigkeit war er nicht zur Fahrt zu bewegen. Man kann es ihm schließlich nicht verdenken, wenn er so besonnen zu Werke geht, denn seine Haut ist es ja, die dabei zu Markte getragen wird. Aber die Fremden sind um das Schauspiel gekommen, und da vollends alle Einheimischen eine Schlecht wetterperiode prophezeiten, wandten sie dem halsstarrigen Luftschiffer, der mit seiner Un entschlossenheit die schönste Gelegenheit zum Aufstieg verpatzt, erzürnt den Rücken. Hoffent lich schlägt das Wetter noch um, so daß aus der mit so großer Sicherheit angekündigten auf, die wir unsern Lesern in der obenstehen- den Reproduktion vor Augen stellen. Sie zeigt uns, wie sich solche Landschaft aus einer Höhe von cä. 1200 Meter ausnimmt. Bei klarem Wetter ist es für den Luftschiffer ein herrlicher Genuß, das schöne Landschaftsbild unter sich zu betrachten, das wie auf einer riesenhaften plastischen Karte vor seinen Basel vom Ballon e us. Beschauer sich präsentiert. Unsere zweite Aufnahme von Basel geschah aus einer Höhe von etwa 100 Meter ebenfalls von einem Spelterinischen Ballon aus. Seinerzeit hatte sich in der Schweiz und namentlich in Basel unter seiner Leitung ein förmlicher Sport her- ausgebildet. Vermittels seines Ballons stie gen Damen und Herren, am Tage oder auch Hohe etwa 100 Meter. Alpenfahrt überhaupt in diesem Jahre noch etwas wird. — Kapitän E. Spelterini ist ein geborener Schweizer, dessen Wiege in Lugano stand und der in Frankreich die Kunst des Ballonfahrens erlernte. Er ist ein tüchtiger Führer, der stets von besonderem Glück be günstigt war und es bereits bis auf mehrere hundert Aufstiege gebracht hat. Höhe etwa 1200 Meter. Blicken vorbeizieht. Fernab vom Geräusch der Welt, im reinsten Aether, den kein Stäub chen trübt und kein Lüftchen bewegt, mit sich und seinen Gedanken allein, abgeschlossen von allem Irdischen, so kann er den Anblick der schönen Gotteswelt in sich aufnehmen, die in stets wechselnden Bildern, überall aber gleich interessant und Prächtig, dem wonnetrunkenen