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Ro 11S Dienstag, de« 2S. September 1SVS «2. Jahrg sowie der 2. Termin Staatseinkommensteuer ferner nach V! 2 2 zu ihren an diesem ?ru>: > er- >euer nden ageu >legt, nm venu trau' cwiz Der und :r zu ueel? War ?aus' auf deren Trümmern den sogenannten sozialdemokratischen Zukunftsstaat zu errichten, in dem sie die oberen Zehn tausend bilden. Wenn die sozialdemokratischen Führer das Wohl der Arbeiter im Auge hätten, so würde man doch in den acht Tagen wenigstens einmal eine Erörterung darüber vernommen haben, wie die deutsche Arbeiterschaft in wirtschaftlicher, allgemein beruflicher, geistiger und sitt licher Beziehung vorwärts gebracht werden kann. Nichts von alledem: die voraufgegangenen acht Tage waren aus- gefüllt mit Zänkereien, Beschimpfungen und Verdächtigungen gröblichster Art, von denen jeder Halbwegs gebildete und gesittete Mensch sich zurückgestoßen fühlen muß. — Die Mittwoch seinen 80. Geburtstag in außerordentlicher Frische des Geistes, wie in bewundernswerter Rüstigkeit des Körpers. Ein neuer deutsch-amerikanischer Zwischenfall macht von sich reden. Der deutsche Konsul in Tschifu wurde von dem angetrunkenen amerikanischen Marinezahl meister Nicholsen bei einem Balle beschimpft und mit Tät- lichkeiten bedroht. Der Chef des amerikanischen Geschwaders, Admiral Evans, ließ den Schuldigen sofort vor ein Kriegs gericht stellen, welches indessen ein äußerst mildes Urteil fällte. Evans kassierte dasselbe und ordnete eine zweite Verhandlung an, die aber auch zu keinem anderen Ergebnis führte, worauf der Admiral in einem Generalbefehl den Gerichtsspruch als eine Justizkomödie bezeichnete und sich schärfstens gegen die Mitglieder des Kriegsgerichts wandte. Gegenüber einer Beschwerde der letzteren in Washington billigte das Marineministerium das Auftreten Evans. Das russische Kaiserpaar weilt seit dem 25. Sep- tember mit seinen Kindern am verwandten Hofe von Darmstadt. Auch der Leiter der auswärtigen Politik Rußlands, Freiherr v. Lambsdorf, hat sich in Darmstadt eingefunden. Der Kaiser von Rußland trifft am Mittwoch vor mittag von Darmstadt in Wien zum Besuche des Kaisers Franz Joseph ein. Dieser Zusammenkunft der beiden Herrscher wird allseitig im Hinblick auf die Balkanwirrcn politische Wichtigkeit beigeniessen. Das österreichische Abgeordnetenhaus genehmigte am Sonnabend zunächst den Dringlichkeitsantrag Placzek, betr. die bedingungslose Entlassung des dritten Jahrganges des Heeres am 30. September und hierauf auch den Antrag Derschatta über die dringliche Behandlung der Rekrutierungsvorlage. Dann nahm das Haus das Gesetz über die Einreihung der Rekruten in allen Lesungen an. Bei der schließlichen Beratung der Notstandsvorlage, betr. die diesjährigen Hochwasserkatastrophen trat Vertagung ein. — Das österreichische Kriegsministerium erließ tele graphisch die Verfügungen über die Beurlaubungen der Mannschaften dcs dritten Jahrganges. In Frankreich wirbelt der Konflikt zwischen dem Marineminister Pelletan und dem gemaßregelten Admiral Marschal noch immer Staub auf. Der konservative Ab geordnete Reille hat eine Interpellation in der Deputierten kammer über die Gründe angekündigt, welche den Marine minister zur Maßregelung Marechals veranlaßten. — In Toulon veranstalteten die Arbeiter des Marinearsenals Kundgebungen gegen mehrere mißliebige Werkführer. Die Pforte hat gleich der bulgarischen Regierung eine neue Verwarnung seitens Rußlands und Oesterreichs über sich ergehen lassen müssen. Die Botschafter von Oesterreich-Ungarn und von Rußland überreichten der Pforte identische Noten, worin unter dem Hinweis auf die zahlreichen Exzesse der türkischen Truppen die Durch führung der Reformen verlangt wird. Neue Reformen sind danach noch nicht verlangt, doch haben die Reform mächte der Pforte angedroht, daß die Durchführung des alten Programms eventuell erzwungen wird. — In Sofia gibt man sich unter dem Einflüsse der jüngsten österreichisch russischen Drohnote wieder einmal sehr friedlich. Die Regierungspresse tritt entschieden für den Frieden ein und führt aus, die Isolierung Bulgariens im Falle eines Krieges gehe aus der Antwort der Mächte auf die bul garische Note hervor. Türkischerseits zieht man gleiche Seiten auf. Der türkische Kommissar in Sofia notifizierte der bulgarischen Regierung ein Jrade des Sultans betreffs der Einstellung der Verfolgungen in Mazedonien. Freilich erklärte der bulgarische Ministerpräsident Petrow hierauf, dies türkische Zugeständnis sei solange wertlos, als nicht die Türkei tatsächlich die Verfolgungen einstellc und abrüste. Konsulardepeschen aus Uesrüb und türkische Berichte aus Monastir enthalten Mitteilungen über neue Bandenkämpfe. Der Sultan befahl die Errichtung einer beratenden Körper schaft für Mazedonien, bestehend aus Vertretern der Bul garen, Serben, Türken, Griechen und Walachen. Im Belgrader Offizierskongreß bezeichnete der Staatsanwalt die Hauptleute Nowakowitsch und Zolowitsch, den Ober leutnant Lubjumorski und den Leutnant Drudawowitsch als die Hauptschuldigen in der Offiziersverschwörung. — Der diplomatische Agent Bulgariens in Konstantinopel, Geschow, wurde in gleicher Eigenschaft nach Wien versetzt. Die revolutionären Wirren in Marokko ver schärfen sich wieder. „Reuters Bureau" meldet aus Tanger: Nach Briefen, die am 20. September aus Fez abgeschickt sind, sind dort Gerüchte verbreitet, denen zufolge der Tsul-Stamm, nachdem der Kriegsminister El Menebhi zum Sultan abgegangen ist, die kaiserlichen Truppen Freitag und Sonnabend, den 2. und 3. Oktober lyos, geschloffen. An diesen Tagen werden nur dringliche Sachen erledigt. Wilsdruff, den 24. September 1903. ves Aufwandes der Handels- und der Gewerdekammer zu Dresden von den beteiligten Handels- und Gewerbetreibenden ein Beitrag von drei Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes zu erheben, welcher nach der im Einkommensteuergesetze enthaltenen Hilfstafel auf das in Spalte 6 des Einkommensteuerkatafters eingestellte Einkommen entfällt. Nach Ablauf der vorstehend festgesetzten Zahlungsfristen wird das Mahn-, eventuell Zwangsvollstreckungsverfahren gegen säumige Zahler eingeleitet. Bezüglich der Staatseinkommensteuer wird noch darauf hingewiesen, daß nach 8 47 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 derjenige, welcher im Laufe des Jahres beitragspflichtig wird, dies binnen 3 Wochen, vom Tage des die Beitragspflicht begründenden Verhältnisses an gerechnet, der Gemeindebehörde anzuzeigen und ihr auf Erfordern die zur Feststellung seines Steuerbetrages nötigen Angaben zu machen hat und daß nach Z 72 des erwähnten Gesetzes mit Geldstrafe bis zu 50 Mark belegt werden kann, wer die vorgeschriebene Anzeige seines Eintritts in ein die Beitragspflicht begründendes Verhältnis unterläßt. Wilsdruff, am 28. September 1903. Dev Stabte« t. Kahlenberger. Ehrabschneidereien, die in dieser Zeit zwischen den Genossen vorgenommcn wurden, die Schimpfwörter, die man sich gegenseitig an den Kopf warf, sind so roher Art, daß man sich verwundert fragt: Wie kann die deutsche Arbeiterschaft, unter der doch tausende und abertausende braver, ehrlicher, rechtlich denkender Menschen sind, solche Leute ar aus, ;e kann Uebel' kaufen, . Steigen nmeri- -watau einer nd ge- > :en 10 8ruud ' Frau, ln, 22 tzteren, rn des f en 10 seinen Jahre esitzers r von e 1000 d sein ldstück, ntezeit it an n von aachen ziehen Mgel . Das >e aus Möbel Dollar de 40 weine, > und ' Besitzer Dollar nesem s von wegen r Er gänze n er- d dec hfaNs Um eim leich 0 - Führern erwählen? Rudolf v. Gottschall, der bekannte in Leipzig lebende Dichter, Kritiker und Schriftsteller, feiert den I. nächsten Monats -er 2. Termin Immsbiliar-Vran-kassenbeitrage ' . Pfg- beziehentlich der Beitrag der freiwilligen Versicherungsabteilung nach 1?/. Pfg. für die Beitragseinheit und das Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltese Korpuszeilr. Druck und Verlag von Martin Berger in WUsdrufi. — Verantwortlich für dir Redaktion Marti» Berger daselbst. Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume des unterzeichneten Amtsgerichts j geld bis 14. und die Staatseinkommensteuer spätestens bis 21. nächsten Monats an die , Stadtsteuereinnahme zu entrichten. Gleichzeitig mit dem S. Termins Staatseinkomnrenstetter ist zur Deckung Politische Rundschau. Auch der gegenwärtige Jagdaufenthalt des Kaisers in Rominten erweist sich als vom Waidmannsglück be günstigt; der hohe Jäger erlegte bereits eine Anzahl zum Teil recht stattlicher Hirsche. Am Freitag empfing der Kaiser in Rominten den Staatssekretär des Reichsmarine amtes, Admiral v. Tirpitz, zum Vortrage. Der Bundesrat wird seine Arbeiten im Laufe des herangenahten Oktober wieder aufnehmen, wahrscheinlich gegen Mitte des genannten Monats. Was den Zeitpunkt des Zusammentritts des neugewählten Reichstags anbe- langt, so ist hierüber einstweilen noch nichts Bestimmteres bekannt; wahrscheinlich wird er aber in der zweiten No vemberhälfte einberufen werden. Inzwischen schickt sich der jetzige bayerische Landtag zu seiner letzten Tagung an, die an diesem Montag anhebt; in ihr wird u.A. auch die Wahlreformvorlage zu beraten sein. In Sachsen schreiten die Landtagswähler in den Tagen des 5. bis 7. Oktober zur Urne, um die Urwahlen zu vollziehen. Der Wahl kampf dürfte fick diesmal etwas lebhafter als sonst ge stalten namentlich infolge des kräftigen Eingreifens der sozialdemokratischen Partei in die Wahlaktion. . . wieder auftauchenden Gerüchten über ^vorstehende neue Kabinettskrisis in Bayern wird üvu Münchener Seite versichert, daß den und des Krieges Rück- trtttsgedanken vollkommen fern liegen. Weiter wird erklärt die Krone bemühe sich, auch deuFinauzmiist^ Im ginnenden Landtagssession. Vor der dritten Strafkammer des Landgerichts Berlin 1. begann am Freitag der Prozeß wegen des „Kaiserinsel-Artikels" im „Vorwärts'. Angeklagt sind die Redakteure Leid und Kambinski vom „Vorwärts", ersterer des groben Unfuges und der Majestätsbeleidigung, letzterer der Beleidigung des Hofmarschalls v. Trotha. Nach kurzem Zeugenverhör wurde die weitere Verhandlung auf Dienstag vertagt. Was haben sie geleistet? In einem abschließen den Rückblicke auf den sozialdemokratischen Partei tag sagt die „Staatsbürger Zeitung": Wenn man die Ergebnisse zusammenfaßt und die Frage aufwirft, was denn nun in der achttägigen Arbeit im Interesse der deutschen Arbeiterschaft geleistet worden ist, so lautet die Antwort: Nichts! Darüber kann heute kein Zweifel mehr bestehen, daß die sozialdemokratischen Führer, mögen sie sich als revolutionäre ober als Revisionisten bezeichnen, im Ernste gar nicht daran denken, die Lage dec deutschen Arbeiter schaft irgendwie zu verbessern. Ihr nächstes Ziel ist, sich gute Pfründen zu verschaffen und ihren persönlichen Ehr- geiz zu befriedigen, und das weitere Ziel ist der Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung, um 5. Vierteljahr Schulgeld fällig. Die Renten sind bis spätestens den 4., die Brandkassenbeiträge und das Schul- I. 70. voll Das Asnigliche Amtsgericht. Bekanntmachung. Den 3«. dss. Monats wird der Termin Landrente und Landesknlturrente unter- i Reich- .t, auf nm für u, und >en be Plüschen is zum ert des Farmer Acker, ktpreise , re sehr u. Vor MM«» »W Marandt, Wollen, Sieöenteßn und die Amgegenden Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. ,, Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, HelbigSdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn. Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg.