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Welt Im kilä. >22^>V^L^^L^^2^2^2^^L^S<22^>2<2L<22<22-7> Wagen mange lnd die lerträg- e Stille slichkeit ner be- m- und Unge-- atgegen, nwechsal n Aus-- üblichen da Ehrhardt, der treue Freund, mich telegra phisch wissen ließ, daß er Deine Ankunft erst in einigen Tagen erwarte." Seine Stimm: sank zum Flüstern herab. „Geliebte Mutter, Du kommst von Wil helmina, wird sie sich dem reuigen büßenden Sünder härter erlveisen, als Du cs getan?" „Lasse getrost alle Sorgen aus Deinem Herzen schwinden, mein Sohn, hoffe und ver traue auf jenes herrliche, höchste Gefühl, das uns die gütige Gottheit als Gnadengeschenk für unser dunkles Erdenleben mitgegeben, hoffe auf die verzeihende, allwaltende Liebe!" )ie Da- Die Uhr in der Hand haltend, angedul- fe. In diges Sehnen im Herzen, schritt Doktor Ehr- chnhofs- Hardt in der Wartehalle des Koburger Bahn- Her, da- Hofes auf und ab, der Ankunft des Eilzuges elephon- entgegenharrend, der ihm das Mädchen feines ahof B- Herzens wieder zurückbringen sollte. Wäh- j offner rend der Zeit von Marthas Fernsein hatte efunden, sich ihr Bild erst recht tief festgesetzt in seinem unalückn Herzen, und es war ihm so recht deutlich worden zum Bewußtsein gekommen, wie nachhaltig erfahren und innig sein Gefühl für sie sei. ; verge- Im stillen freute er sich der Ueber- ern Di- raschung, die er der alten Dame durch ein lich eiw unverhofftes Wiedersehen mit ihrem Sohn zu sich un' bereiten gedachte. Im Geist malte er sich icks und bas Glück der beiden aus. Der schrille itlegeneS PM der Lokomotive entriß ihn seinen Zu- uch hiei kunftsbildern und führte ihn in die Gegen- liuhe er- wart zurück. Eilig ging er dem einfahren- n ibren den Zug entgegen, um den Damen beim Aus- : seinen steigen behilflich zu sein und das Handgepäck ssagiere-übernehmen, da fühlte er sich plötzlich an urch de-der Hand berührt. Sich jäh nach rückwärts unfrei- wendend, stand er Auge im Auge seinem sah. E> freund Ernst gegenüber. Bewoh- ."Sei gegrüßt auf deutschem Boden, auf zu trcuHeiuwtboden, mein vielgeliebter Ekkehard, ne ober« und verzeihe mir, wenn ich Dir gegen , Reise-weinen Willen die geplante Ueberraschung ^eschnitt-verdarb. Doch der Zufall war mir gün- chnittne-st'ger gesinnt, als Du, mein Freund, er Zonen-führte mir die liebe Mutter früher in die ilitz mst^rme, als ich gehofft." htbar. Mit kräftigem Druck erfaßte Ehrhardt ibe Sü bie Freundeshand. m, gna „Sei mir willkommen in der Heimat, die s er be-Heimat, sie ist doch das Beste von allem, was tiefer i-ber Mensch besitzt. Alle Schönheitswunder er Rediber fremden Erde verblassen vor dem Stück- H plötz-chen Heimatboden und vor der Scholle, die eder auiunsre Kindheit sah! Die Heimat, sie hat rkam sie Dich wieder und wird Dich für immer fest- : raubte zuhalten wissen!" i einen- Mit mütterlicher Herzlichkeit begrüßte die Majorin ihren jungen Freund, noch inniger :zerschüt aber und wärmer fiel die Begrüßung von ppen des Marthas Seite aus, die ihren Jolli auf dem t starke-Arm tragend, an Ehrhardts Seite der Tante ein Hel.'Uachfolgte. Die Augen des jungen Paares suchten und fanden sich. Die Lippen schwie- tn Lieben, doch die Augen sagten sich alles, was das Ohr'hre Seelen durchflutete. Als sich Ehrhardt it seinWr späten Stunde von seinem Freund verab- nen, zui-M^dete und seinem Heim zuschritt, wußte er, ssan'd er künftig nicht mehr einsam seine Mutte-c rcche ziehen werde, sondern in nicht allzu ferner Zeit ein junges, rosiges Weibchen an , ysT-m^mer Seite stehen würde, um des Lebens s,:'.Freude, aber auch seine Kämpfe und Sor- ssÜ* 'hm zu teilen. Als er an diesem ^'"5 Augen zum Schlaf schloß, brannte "g-"^nhm uoch der erste beseligende Liebeskuß °'>f den Lippen nach. ° Em Zeitverlauf von nicht ganz drei wn boMonaten hatte das Veferl vom Waldhof mehr iommeiLebenserfahrung gesammelt, als während ihrer seither verflossnen Lebenszeit. In Trotz und Unmut war sie heimlich vom Hof ent flohen und nach Füssen gewandert, woselbst Theaterdirektor Abele, der sie bei seinem Auf enthalt in Lermoos mit den unwahrschein lichsten Versprechungen für die Bühne ange lockt, mit feiner Truppe gastierte und das schmucke Bergbleamerl auch sogleich in sein Personal aufnahm. Anfänglich mit Abscheu und Widerwillen in das abenteuerliche Leben, dem trotz mancher Schattenseite ein gewisser Reiz nicht fehlte, sich fügend, fing Veferl all mählich an, Gefallen daran zu finden und ihr Selbstbewußtsein stieg noch erheblich, als sie nach ihrem ersten Auftreten in einer muntern Rolle sich des freundlichen Beifalls von feiten des Publikums und zudem der rühmlichen Anerkennung ihres würdigen Kunstgönners zu erfreuen hatte. Das Künstlerblut regte sich und zauberte ihr allerlei hochgespannte Er wartungen in den Kopf, umsomehr, als Abele ein übriges dazu beitrug, das Veferl in ihren Hirngespinnsten zu erhalten und zu bestärken. Im Geist sah sie sich schon als gefeierte Künstlerin. Sie berechnete die glänzenden Einnahmen, die ihr der Beruf einbringen würde, und die sie darauf verwenden wollte, den Vater für ihre Heirat mit dem Heimhofer- sepp zu gewinnen. Je freundlicher und ge fälliger sich Abele, wenn auch nur aus geschäft lichem Interesse, gegen die frischblühende Bergblume zeigte, desto feindlicher und ge hässiger traten ihr die weiblichen Grazien der Truppe, die alle in einer fast undefinierbaren Altersgrenze standen, die Tage der Jugend wohl schon an Dezennien hinter sich hatten und das Veferl um seine frische Schönheit beneideten, entgegen. Seine erbittertste Fein din aber fand die Bergblume in der Direktorin selbst, indes das männliche Theaterpersonal famt und sonders zu ihr hielt. Ihr eifrigster Verehrer, zugleich Partner im Spiel, war der bleiche Jüngling mit den lodernden Feuer- augen, der von einem Seminar dimittiert, hierauf, seiner Mutter entlaufen und von Abele vagabondierend auf der Landstraße aufgelesen und zum Thespisjiinger ange worben worden war. Den hochgespannten Erwartungen folgte die Ernüchterung auf dem Fuß nach. Der Theaterbesuch ebbte täglich mehr' und mehr ab, bis man zuletzt nur noch vor leeren Plätzen mimte. Ein großer Geldmangel und Notstand machte sich bald unter dem fahrenden Bühnenvölklein bemerkbar. Nach einer eingehenden Beratung mit seiner würdigen Lebensgefährtin, beschloß Abele den Staub von feinen Füßen zu schütteln, um mit seiner Truppe anderswo sein Heil zu versuchen, doch geschah dies erst, nach dem er bei Veferl einen Pump angelegt und das Bergbleamerl von der Hälfte seiner be scheidenen Barschaft erleichtert hatte. Der Glückstraum von einer rühm- und glanzvollen Zukunft verlor der rauhen Wirklichkeit gegen über jede Bedeutung. Die Sehensucht nach ihrer lieben Heimat regte sich immer stärker und ließ ihr keine Ruhe mehr, dennoch wies sie den Gedanken, dahin zurückzukehren, von sich, denn sie scheute sich, dem Vater unter die Augen zu treten. Auch ihre Geldmittel wurden, wiewohl sie sehr haushälterisch damit umging, immer knapper und als die Anfangs vorstellungen im Nachbarstädtchen wiederum ohne allen geldlichen Erfolg blieben, sah sich das Bergbleamerl gezwungen, einstweilen sein wertvolles Silbergefchnür als Pfandobjekt gegen eine Summe Geldes einzusetzen. Trotz mancherlei Widerwärtigkeiten suchte Abele das weltunkundige Bergkind noch immer mit leeren Verheißungen hinzuhalten, umsomehr, als er das Veferl bei der Aufführung eines Bauernstückes, das sich zur Zeit sehr zugkräftig erwies, nicht zu-entbehren vermochte. Das Stück bewährte sich denn auch hier und am Abend der Vorstellung war der Saal zum goldenen Löwen bis auf den letzten Platz be setzt. Mit wahrem Feuereifer hatte sich Veferl in ihre Rolle eingelebt, die sehr viel Verwandtes mit ihrem eignen Geschick hatte und frisch und munter, ohne jede Scheu und Schüchternheit spielte sie, daß das dankbare Publikum nach dem ersten Aktschluß lebhaften Beifall spendete. In freudiger Erregung, mit hochgeröteten Wangen trat sie hinter die Koulissen zurück, doch da fühlte sie sich plötz lich von zwei Armen umschlungen. Einen Schrei heftigster Abscheu ausstoßend, stieß sie den Zudringlichen von sich und ein kräftiger Schlag lohnte ihn für seine Keckheit. Mit Grauen und Entsetzen blickte Veferl in das verstörte Antlitz des alten Bühnendirektors, der vergeblich sich bemühte, Herr seiner Auf regung zu werden. Wie ein verscheuchtes Reh wendete sie sich dem Ausgang zu, doch mit brutaler Gewalt riß er sie zurück. „Du bleibst hier, Veferl, und spielst weiter!" rief er ihr mit drohender Stimme zu, wie eiserne Klammern legten sich seine Arme um ihre Gestalt. „Meinst Du vielleicht, ich lasse mich Deinetwegen zu Grund richten? Morgen in aller Frühe kannst Du Dein Bündel schnüren und wandern, wohin Du Lust hast, doch heut da bleibst Du und spielst!" Wie ein ekles Gewürm schleuderte ihn Veserl mit einer kraftvollen Bewegung zur Seite. „Dasselbige brächte kein lebfrischer Bua zustand, geschweige so ein altes Manndel wie Du, ein so magerer Zaunstecken, wie Du einer bist!" rief sie verächtlich. „Gehe mir aus dem Wege und suche Dir eine andre Komödie spielerin! Es Veferl hat ausgespielt!" Vergeblich bemühte sich auch der entlaufene Seminarist und jetzige Heldendarsteller, be ruhigend auf das Veferl einzuwirken und sie zum Bleiben zu bewegen, als auch er zu zärt lichen Tröstungen griff und Miene machte, den Liebhaber hinter den Koulissen fortzusetzen, erhielt er eine ähnliche Abfertigung wie sein Meister, indes das Veferl schleunigst aus den Thespishallen enteilte und den Staub von ihren Füßen schüttelte. Unterdessen war das Publikum unruhig geworden und verlangte stürmisch nach der Fortsetzung des Stückes, erst als Direktor Abele niedergeschlagen vor die Rampe trat und das Publikum davon verständigte, daß wegen einer plötzlichen Erkrankung des Berg- bleamels die weitere Aufführung für heut nicht möglich sei, die Karten jedoch für die nächstfolgende Vorstellung Giltigkeit hätten, gab man sich zufrieden und verließ den Saal. „Bitte, wen soll ich der Herrschaft melden?" Der Schrötersche Diener fragte es sehr von oben herab und musterte das vor ihm stehende, verstört dreinschauende Bauernmädchen mit neugierigen Blicken. „Zu melden niemand! Ich bin das Veferl vom Waldhof, tun's dasselbe dem gnädigen Fräulein Wilhelmina sagen, die laßt mich nachher gleich eini." Der Diener ging nicht besonders erfreut von dannen. Die Besuche wollten im Hause gar kein Ende mehr nehmen und nun kam noch eine Bauerdirne daher. Veferl schaute sich inzwischen nach allen Seiten um, die über aus vornehme, fremde Umgebung machte sie befangen und unsicher. „Das Veferl vom Waldhof, das ist ja ganz und gar unmöglich!" rief Wilhelmina im Ton ungläubigen Erstaunens aus, sie eilte sofort zur Tür hinaus und hielt das Veferl in ihren Armen. „Veferl, Dein Kommen geht nicht mit