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nicht erreicht — da brach das Eis vollends, und in langer stummer Umarmung weinte er sich am Herzen seines treuen Weibes aus. Dann entnahm er einem Notizbuche eine verwelkte Rose und legte sie auf das Bettchen, in dem sein Töchterchen den Schlaf der Unschuld schlief. — Die Rose von Sedan war das Sinnbild der in Liebe vereinten Ehegatten geworden, die nunmehr in ihrem Röslein das köstlichste Liebespfand besaßen .... Röschen oder, wie sie im Kreise der Näherstehenben im Hinblick auf ihren bedeutungsvollen Geburtstag ge- uannt wurde, die „Rose von Sedan", wuchs zu einer blühenden Jungfrau heran. Und schließlich fand Nachbars Fritz, der älteste vom Kochelbauer, daß sie die schönste im Dorfe sei. Und Rosa hatte die gleiche Empfindung für den schmucken Bauernsohn, der sich nun kurz entschlossen ein Herz faßte und beim Gotthold um die „Rose von Sedan" anhielt. Zwar wollte bei diesem anfangs der alte Groll wieder durchbrechen. Aber kaum hatte er das Wort von der „Rose von Sedan" gehört, da war's vorbei mit dem Groll, und treuherzig reichte er dem hübschen jungen Manne die Rechte und gab ihm Jawort und Segen, dessen die Mutter ihm schon versichert hatte. Mit gerechtem Stolze und nicht ohne einen Anflug von inniger Rührung zeigten später die jungen Eheleute jedem, der's wissen wollte, eine unter Glas und Rahmen an der Wand hän gende verbleichte Rose, die als Familienheiligtum wert gehalten wurde: Die Rose von Sedan. Allerlei Angereimtes in Reimen. (Nachdruck verboten.) Der „kranke Mann" am Bosporus hat jetzt recht schwere Zeiten, Es machen geltend sich bei ihm erneut die alten Leiden, Die ihn schon oster schwer bedrückt, ihm ost geraubt den Schlummer, Denn daß mau die Türkei gern will zerkleinern macht ihm Kummer. Toch nicht allein aus der Türkei — aus allen Balkanstaaten Hört man von Metzeleien und von wahren Greueltaten. Manch Dors ging schon in Flammen auf und mancher Mensch zu Grunde, Denn des „Giauer" Wert steht dort noch unter dem der Hunde. ES gührt im ganzen Orient an allen Eck' und Enden, Man weiß nicht ob's zum Guten, ob's zum Bosen sich wird wenden! In Serbien steht eS auch recht mies; nachgrade merkt's ein jeder, Daß aus dem Throne sich durchaus nicht wohlfühlt König Peter. Durch Mörders Gnade hat den Thron der König dort empfangen, Die Mörder nunmehr ihren Lohn für ihre Tat verlangen, Das heißt: nicht den gerechten Lohn — den würd'man ihnen gönnen!— Sic streben nur nach Vorteil, den sic aus der Tat gewönnen! Weil man den König schon als Prinz vom Plan tat unterrichten, Muß er gezwungnerweise aus Bestrafung nun verzichten, Vielmehr muß er die Mörder, die ihn auf den Thron gehoben, Um seiner eignen Sicherheit bevorzugen und loben. Natürlich macht dies böses Blut bei andren Offizieren! — Der arme Peter tut mir leid! — Wie leicht kann cs passieren, Daß er am Abend acht zur Nuh als König mit der Krone, Am Morgen aber ist „a. D." und völlig gänzlich ohne." Ohn' Reich, ohn' Krone, ohne Volk, ein Mensch wie alle andern; Ein Svaß ist's nicht, allstündlich so am Abgrund hinzuwandern, Der jäy das Köuigstum verschlingt! Ich kann's sehr wohl verstehen, Daß Peter möcht am liebsten in den „Ruhstand" wieder gehen, Denn solche Krone, die er trägt, die trägt sich ziemlich schwierig, Von blutbefleckten Händen ward berührt sie, dadurch schmierig! — — — „O Ferdinand, kehr' bald zurück!" so rufen die Bulgaren, „Denn Deinem Königreiche droh'n jetzt mancherlei Gefahren." O Ferdinand, kehr bald zurück, auch Dein Thron scheint zu wackeln, Und wenn Du länger femc bleibst, wird man nicht lange fackeln. Da kannst Du königssorgensrci die „Ruhe" dann genießen, Brauchst Dich um's Volk zu kümmern nicht, nur ruhig „Böcke" schießen! Hör', Ferdinand, drum meinen Rat! Häng' schleunigst Deinen Stutzen Hin an die Wand und fahr' nach Haus, dort kannst Du weit mehr nutzen. Und tu'st Du's nicht, dann hast Du Dir's dann selber zuzuschreiben, Wenn dich das Voll Bulgariens läßt nicht ferner König bleiben! Man sieht, es gährt im Orient gewaltig und der Geier, Kann dort ganz unerwartet 'mal losgehen! Schrnbelmaher. Vermischtes. * EinBrief desHerrnLiu tsy tsch 'eng. Nach- stehendes originelles Glückwunschschreiben, das wegen seiner überschwenglichen Form interessant ist, wurde, wie die Neue politische Korrespondenz mitteilt, nach Erledigung einer Strafsache von dem Magistratsvorsteher der chinesischen StadtAn tsch' iu an denOberrichter des deutschenKiautschou- gebietes gerichtet: „Ich bin an diesen abgelegenen Winkel gebannt, während sich wieder das Fest des Sonnenstillstandes vir Sonne. LS Roman von Anton Freiherr von Perfol!. Das war der erste, der sie verließ, und die übrigen we^en rasch nachfolgen. Die Schleier des Wahns, die sie umgaben, «hielten einen neuen Niß. Noch eine furchtbar« Stunde. Die Glut war verglommen, »k Tuomglocken schwiegen. Johanna hatte die Fenster ge schlossen, die Lampe «»gezündet. Frau Ottilie faß regungs- « im Lehnstuhl mit geschloffenen Augen. Ein Wagen fuhr m den Hausgang. Johanna stürzte jubelnd in dell.Hausflur, leuchtete die Stieg« hinab. Die Spitze eines HelniS blitzle «dr entgegen ein Offizier! An seinem Arnie wankte eine '°"dtrbare Gestalt, mühsam die Treppe heraus, jeden Lugenblick stehend bleibend. „Papa!" rief sie hinab. Em uv kenntliches, mit Schmutz und Blut bedecktes Antlitz starrte herauf. Da stürmte sie ihm schon entgegen. war es, dre Kleider halb vom Leibe gerisseu, schmutz- beludelt, zitternd, unverständliche Worte murmelnd. Er lehnte sich an die Wand :v>e ein Betrunkener, als er seine Tochter erblick'e. Der Begleiter, ein Polizeioifizier, nahm die Unter stützung Johannas gern entgegen. Zum Fragen war jetzt »eine Zeit, der Anblick sagte genug. So schleppten sie Ringel- Mann mühsam hinauf. Frau Ottilie schrie entsetzt auf bei feinem Anblick. Er nickte verstört, mit einem Lachen um die fahlen Lippen, in welchem eine furchtbare Selbstanklage lag, dann ließ er sich Mig erschöpft, gebrochen auf einen Stuhl fallen. Johanna hatte noch so viel Kraft, den kurzen Beuchten des Pclizisten anzuhören. Sein« Leute hatten ihn nach hart- »äckiaen Widerstand aus einem Pöbelhausen bewtlt derrhn F L StLr». E wM-nd-m empor. Ich bin meines daß den. Und vor dem Hanse? Sie mal, vor dem Han le — komm her zu mir, ganz Er MWM.it sich an Scharm, Lt-iM VM bleiben soll; eine so tüchtige bekommen wir nicht so bald wieder." Nobel. Silberstein: „Rosalie, wollen wir uns nicht auch anschaffen Selbstanzünder zu's Gas, wie sie haben bei Rosenzweig?" — Rosalie: „Gott, wie heißt Selbstanzünder, wo wer können haben ßu jeder Flamme einen Diener." weißen schmutzbesudelten Scheitel. „Johanna!" Das war der Wonneschrei eines Verdammten, dem der Himmel sich öffnet über FeuerSglnt. Frau Ottilie zögerte noch im Bewußtsein ihrer Schuld. Amtes unwürdig, vergebens mühe ich mich ab und strenge mich an, der Richtschnur zu folgen; beschämt muß ich ge stehen, daß ich noch keine große Tat vollbracht habe. Du schwingst den Becher, trinkst deinen Freunden zu und er zählst von chinesischen Sitten und Bräuchen, ich schwinge den Fächer, wehe mir deine Güte zu und sende dir meine innigsten Wünsche. Ich beehre mich, hiermit meine er gebensten Glückwünsche zum frohen Feste und meinen Gruß zu senden. Ehrerbietigst gez. Liu tsy tsch 'eng." * DasEnde eines berühmtenJndianerhäupt- lings. Wie eine amerikanische Zeitung aus Süddakota berichtet, ist der letzte jener berühmten Sioux-Häuptlinge, deren Namen auf jeder Seite der Geschichte des Wilden Westens prangen, im Begriff, zu den ewigen Jagdgründen heimzukehren. Red Cloud und Sitting Bull waren die beiden bedeutendsten Anführer der Rothäute in den blutigen Kriegen von 1845 bis 1876. Sie machten den Truppen der Vereinigten Staaten viel zu schaffen, und erst zehn Jahre, nachdem alle andern „Sachems" ein Friedens papier unterschrieben hatten, tat dies auch die tapfere Rote Wolke. Von dem Tage an betrachtete der stolze Häuptling sein Tomahawk aber im wahrsten Sinne des Wortes als begraben; nie hatte die Regierung die ge ringste Veranlassung zum Mißtrauen ihm gegenüber. Als wieder einmal unruhige Zeiten kamen, hatte man es ihm zum größten Teil zu danken, daß die Indianer im Schach gehalten werden konnten. Die Söhne der Prärie sahen eben stets in ihm ihr Oberhaupt, dessen Anordnungen sie sich fügen mußten. Obwohl einst Herrscher über bas ausgedehnte Gebiet zwischen dem oberen Mississippi im Osten und den Schwarzen Bergen und Rocky Mountains im Westen, das ganz Kansas, Nebraska, Dakota, Montana, Wyoming, Minnesota und ein Stück von Iowa umfaßt, nennt Red Cloud heute nur ein eiendes Zelt, über wenige Quadratmeter Boden ausgcspannt,sein eigen. Bis vor kurzem besaß der greise Häuptling allerdings noch etwa zehn Acker Land und auch ein kleines Kapital. Als er jedoch vor ungefähr vier Monaten schon glaubte, sein Ende stehe dicht bevor, versammelte er seine Kinder um sich und verteilte unter sie die baren 600 Dollar und seinen gesamten üb rigen Besitz. Der Sensenmann ließ aber länger auf sich warten, und so war Red Cloud während seiner letzten Gnadenfrist auf die Mildherzigkeit seiner nächsten Nach barn angewiesen. Denn seine Söhne und Töchter waren, nachdem sie ihr Erbe in Empfang genommen und das bißchen Grundeigentum an die Regierung verkauft hatten, wieder zu ihren Familien znrückgekehrt. Den sterbenden Vater ließen sie mit der ebenfalls recht hülflosen alten Mutter allein. Gedutdig sieht der vor längerer Zeit er blindete Indianer seiner Auflösung entgegen. Die von der Agentur gesandten weißen Aerzte haben erklärt, daß menschliches Wissen nichts mehr helfen könne; einige Medi zinmänner des Siouxstammes bemühen sich zwar noch täglich um ihren greisen Ches, doch quälen sie ihn mehr, als sie ihm gut tun. Vor wenigen Wochen empfing Red Cloud noch einige Besucher, die von weit her kamen, um aus dem Munde der einst so gefürchteten Rothaut selbst etwas über deren frühere Heldentaten zu vernehmen. Seiner Kciegserlebniffe wußte sich der Häuptling noch sehr gut zu erinnern. Anämie, Blutmangel, Herzklopfen, Kurzatmigkeit find die erste« Symptome vo« Bleichsucht uns Blutarmut. Wenn vernachlässigt, entstehen schlimme Folgen. In Anbetracht des Ueberhandnehmens von Bleich sucht und Blutarmut unter den jungen Mädchen machen wir auf die nächsten Erscheinungen aufmerksam, um deren genauere Beobachtung wir eindringlichst ersuchen: Blaffe Lippen und blasses Zahnfleisch, bleiches Gesicht, schwacher Appetit, Herzklopfen und Kurzatmigkeit bei der geringsten Anstrengung, mattes und schläfriges Gefühl, sehr launig und mißgestimmt. Wo diese Zustände vorhanden, ist Ferromanganin das sicherste und zuverlässigste Präparat, welches in kurzer Zeit gute Gesundheit, rote Lippen und frische Wangen schafft, genau wie bei Anna Rühl in Oranienburg, Ber linerstraße 4, welche (am 6. Jult 1903) schreibt: „Drei Jahre litt ich an hochgradiger Bleichsucht, ver- bunden mitHerzklopfen, Schwächezuständen und geschwollenen Füßen. Alle angewandten Arzneien halfen nichls. Ich hörte von Ferromanganin und ließ mir sofort zwei Flaschen schicken, nach welchen ich schon Besserung fühlte. Ich ent- schloß mich daher, dieses Mittel weiter zu gebrauchen und bin jetzt, nach Gebrauch von 18 Flaschen, vollständig ge sund. Ich empfehle dieses Präparat jedem Kranken und jeder Familie und spreche meinen besten Dank aus." Beim Einkauf von Ferromanganin (enthält 0,5 Pro- zent Eisen, 0,1 Prozent Mangan, Zucker 18, Alkohol 15 Prozent, Rest: dest. Wasser und aromatische Bestand teile) sei man vorsichtig, daß man das echte Präparat er hält und man verweigere alle Flaschen, die nicht die Schutz marke Ferromanganin mit dem Mädchenkovf ans dem Um schläge und Etikett zeigen und ebenfalls über dem Propfen. Preis von Ferromanganin ist Mork 2,50; zu haben: in den bekannten Apotheken in Wilsdruff und Engelapotheke in Leipzig. zeit (Sonnenstillstaud), mein Karpfen (Freundschafts)-Brief aber wird durch Eilboten überbracht. Mögen Sie, Herr Oberrichter, das Fest des Sonnenstillstandes fröhlich be gehen, möge Ihnen reiches Glück beschicken sein. Dein reicher Segen wirkt bis nach Lu und Tsch'i. Dein Ver dienst ist groß wie der Sommer (oder die Hsia-Dynastie). Deine Wohlfahrt wandelt auf ebenen Pfaden wie der Pfeil und der Wcgstein, deine Fruchtbarkeit ist dauernd wie der Tag (oder der Himmel). Voll Bewunderung schaue ich zu Ihrem erhabenen Amte empor. Ich bin meines Kaverl, findet einen solchen Satz: „Wenn bei uns g'rauft wird, dann ist einer immer hin." Ausrede. Chef: „Was fällt Ihnen ein? Wie kommen Sie dazu, das Schreibmaschinen-Fräulein zu küssen?" — Buchhalter: „Das tue ich ja nur, weil sie er. Da sank sie vor ihin auf die Knie« und ergriff seine zitternden Hände. „Aber Papa, der ausgestandene Schreck macht Dich nur so wirr — Du bist ja ganz unschuldig an all dem Entsetz lichen." Unschuldig?" jammert« er auf. „Ich? lind ihr, Du und Deine Mutter! Ottilie hierher!" rief er jetzt mit Donner- zu, die apathisch alles mit ansah. N . ^aran schuld, an den. Blut, an dem A A (HL, ^hattet es mit anirhen sollen! Gräßlich! Fürchterlich. Und dieses entsetzliche Mädchen mit dem roten -Luch- steht da Niemand?" Johanna trat au das Fenster. „Niemand, Papa." „Also noch nicht? Johanna, . . „ . naht Ich bin ein Hochverräter, ein Mordbrenner," stammelte naht. Du aber verkündest deine Pläne auf den Straßen! die Aufgabe, einen Satz zu bilden, in dem daS Wort von Tschou, weshalb ich dir innige Segenswünsche sende, „immerhin" vorkommt. Keiner, außer der schlaue Wirts- Dein erhabenes Verdienst erneuert sich mit der Wachtel- Xaverl, findet einen solchen Satz: „s" „Sieh doch noch einmal — ich glaub« es nicht — sieh doch!" Gequälte Angst sprach aus seinen Blicken. Johanna tat seinen Willen und kam mit dem Berichte zurück, wirklich so sei. Geschäftliches. Wichtig für Touristen, Militärs, Briefträger etc. Seit Jahren bringt die Firma Paul Schachert, Fabrik chem. techn. Präparate, Bischofswerda unter dem Namen „Pedelin", ges. gesch. No 36157., ein ärztlich empfohlenes Fußstreupulver in den Handel, welches jedem an über- mäßigem Fußschweiß Leibenden nicht genug zum Gebrauch empfohlen werden kann. Absolut unschädlich und der Ge sundheit durchausnichtnachteilig, wirkt dasselbe, Morgens in die Strümpfe gestreut, so überraschend sicher und ange- nehm, daß ein Wundlaufen selbst bei größten Strapazen vollständig ausgeschlossen ist; es bindet sofort den üblen Geruch, vertreibt jedoch den Schweiß nicht, sondern führt im Gegenteil eine normale Transpiration herbei, sodaß es die ängstlichen Gemüter unbesorgt anwenden können. Jn- folgedieser Vorzüge ist esanvielenTruppenteilenderdeutschen Armee eiugeführt und bewährt sich vortrefflich, wie aus den unzähligen Anerkennungen lobend hervorgeht. Der Preis ist 50 Pfg. pro Dose und ist das Pedelin in den im Inserat genannten Drogerien zu haben. den wahnsinnigen Bildern, welche lein Hirn enmtteu. „Welches Mädchen?" fragte Johanna, von einem unklare« Gedanken erfaßt. „Ein furchtbares Mädchen, ich sah sie schon einmal mit diesem Elenden, der uns so schmählich verraten." „Mt Treuberg?" „Ja, mit ihm! Sie war die Anführerin, er war wohl zu feig dazu, er drückte sich." „Barbara Dorn?" rief Johanna. „Ja, Barbara, so riesen sie. Die Hölle brüllte es! — O, nicht mehr diesen Namen, Johanna, nie mehr, alles Entsetzen dieser Stunde liegt für mich darin." Johanna empfand in diesem Augenblick voll, was sie an diesem Mädchen verbrochen. „Gut denn, Papa!" Sie richtete sich plötzlich auf. „So tragen wir die Schuld auch zusammen, buffen sie zusammen." „Und wenn sie mich fortschleppen, verurteilen — was dann, Johanna?" Der Unglückliche sah jetzt wie «in Verdammter auf zu seinem Kinde. „Sie werden mit Fingern auf uns weisen. Sie werden uns alle den Rücken kehren, die besten Freunde — alle! Sir werden nicht anders können — Johanna!" Er gab sich sichtlich Mühe, ihr die Zukunft in möglichst grellen: Lichte zu zeigen. Doch ihr Antlitz erhellle eher, aus ihren blauen Augen brach ein Licht auf ihn herab, das alle Finsternis seiner Seele durchdrang, ein Himmel der Lieb«. „Recht so, so endet wenigstens der Wahn. Laß sie all« — und nimm dafür Dein Kind, Deine Johanna — dir Mutter!" Sie warf sich stürmisch an seine Brust und küßte de« Luftiges Allerlei. Ein Schlauer. Der Lehrer stellt seinen Schülern ation gekommen, wisse er nicht. Der Ausstand sei glücklich niedergeschlagen, virle Verhaftungen vorgenommen worden, doch der Haupträdelsführer, ein gefährlicher Sozialist, namens Treuberg, sei leider entwischt. Johanna erbebte. Hinauf — hinab - immer dieser Mensch, der sie durchs Lebe» geleitete. Der Vater sprach noch immer nicht. Der weiße, sorgfältig gepflegte Bart war zerzaust, besudelt; die Auge« krochen in scheuer Furcht rings umher, die .Hände zitterten konvulsivisch. „Johanna," flüstert« er dann, „ist er schon fort der Polizist?" „ ° . „Eben, Papa!" .