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dieselben soeben erst den Konventionalzug Wien-Konstan- tinopel in die Lust gesprengt haben. Zur türkisch-ameri kanischen Angelegenheit liegt noch die Meldung vor, daß der Vali von Beirut dem Vizekonsul, der keineswegs ver wundet ist, zugleich mit der Entschuldigung der Regierung die Mitteilung überbrachte, das Jndividium, welches den Schuß gegen den Vizekonsul abgegeben habe, werde zur Rechenschaft gezogen werden. Schließlich sind aus Was hington noch folgende Nachrichten zu dem Zwischenfall zu verzeichnen: Der amerikanische Gesandte in Konstanti nopel hat dem Staatsdepartement ein Telegramm über sandt, worin bestätigt wird, daß der Vizekonsul in Beirut nicht ermordet worden sei. Wie aus Sisterbay gemeldet wird, ist Präsident Roosevelt hocherfreut, daß der Vize, konsul dem Tode entging, doch heißt es weiter, daß trotz dem keine Aenderung in den Befehlen für das europäische Geschwader getroffen worden sei; dasselbe wird sich nach Beirut begeben. — Staatssekretär Hay ist nicht nach seinem Sommeraufenthalt in New-Kmapshire zurückgekehrt, sondern nach Washington gereist. Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 21. bis 28. August nach den Märkten von Berlin, Hamburg, Leipzig und New-Iork.) Obwohl der amerikanische Getreidemarkt plötzliche Schwankungen in der Tendenz zeigte, die ein gewisses Mißtrauen in die Entwickelung des amerikanischen Marktes bringen, so zeigte doch in letzter Woche der euro päische bez. deutsche Getreidemarkt eine feste Tendenz, die hauptsächlich dadurch zum Ausdruck kam, daß für spätere Lieferungen Weizen und Roggen um 1-2 Mark pro Tonne höher bezahlt wurden. Gerste, Hafer und Mais lagen ruhig zu altem Preise. Rurze Lhrsnik. Einbruch in ein Gerichtsgebäude. In Forst i. L. haben Diebe dem Kgl. Amtsgerichtsgebäude einen nächtlichen Besuch abgestattet und in der Rendantenstube ein Pult gewaltsam geöffnet, ohne indessen Beute machen zu können. Als man den Einbruch entdeckte, nahm man auch einen starken Brandgeruch wahr und fand, daß an eine mit Eisenbeschlägen versehene schwere Kiste, die zur Aufbewahrung von Testamenten und anderen Urkunden dient, Feuer gelegt war. Zahlreiche der Schriftstücke sind stark beschädigt worden. Aus welchem Grunde die Kiste in Brand gesetzt wurde, ob die Einbrecher sie durch das Feuer sprengen wollten in der Vermutung, darin Geld zu finden, oder ob ein anderes Bubenstück vorliegt, dürften die angcstellten Ermittelungen ergeben. Von einem Eisenbahnzug überfahren und ge tötet wurden im Kreise Calau zwei Kinder. Die beiden Kleinen waren mit mehreren Spielgefährten auf den Damm einer Auschlußbahn, die nach der Grube.Renate" bei Almahütte führt, gegangen und vergnügten sich nichtsahnend zwischen den Schienen, als ein Zug herankam. Die Bahn strecke macht an dieser Stelle eine starke Biegung, und so konnte der Maschinenführer die spielenden Kinder erst wahrnehmen, als der Zug ihnen schon nahe war. Einige Kinder liefen noch rechtzeitig davon, ein zweijähriges Mädchen und ein gleichalteriger Knabe blieben jedoch zurück und wurden von den Rädern der Lokomotive erfaßt; beiden Kindern wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. Leichenschändungen. Algier, 28. August. Zahl reiche Leichenschändungen sind auf den Friedhöfen entdeckt worden. Viele Leichen wurden aus den Gräbern gescharrt, ihres Schmuckes beraubt und notdürftig wieder einge graben. Der Verdacht lenkt sich gegen Leute, welche Me- tallsars-Btstandleile verkaufen. Gegen das Friedhofsauf- stchtspersonal ist eine Untersuchung eingeleitet. 80000 Mark unterschlagen. Hamburg, 29. Aug. Unter der Anschuldigung, die Hamburger Viehmarktsbank um 80000 Mark betrogen zu Haden, wurde der Vieh kommissionär Wittberg verhaftet. Fabrikbrand. Hirschberg, 28. August. Der „Bote aus dem Riesengebirge" meldet: Die den schlesischen Cellulose- und Papierfabriken, Akticn-Gesellschaft, gehörige Papierfabrik in Egelsdorf bei Friedeberg a. Queis ist vollständig niedergebrannt. Falschmünzer. Hamburg, 29. August. Die Altonaer Polizei verhaftete einen früheren Goldschmidt namens Fahrig und den Reisenden Simmerkind, die in der Provinz viele falsche Zweimarkstücke verbreitet hatten. Bei Fahrig wurde eine vollständige Münzwerkstätte vor gefunden. Bei denManövern der 7-Division in derNäbe von Chraplau wurde infolge des starken Windes ein Drachen-Ballon der Luftschiffer-Abteilung abgerissen. In der Gondel befanden sich zwei Offiziere, beim Losreißen wurden zwei Soldaten schwer verwundet. Der Ballon landete glücklich bei Treuenprietzeu in der Mark Branden burg. Auch sonst hat der Sturmwind, der zum Teil auch "vH hauste, mancherlei Schaden au Bäumen und Gebäuden angerichtet. Auch von der Küste werden verschiedene Unfälle berichtet. auf Leben und Tod fand in einem Orte bei Krefeld zwischen Vater und Sohn statt. Mit ^ater derartige schwere Verletzungen, daß sein Zustand hoffnungslos ist. Durch einen zu Hilfe eilenden Verwandten wurde der Sohn durch einen Schuß schwer verletzt—In Harburg wurde ein Bruder von seiner Schwester erstochen. Die Täterin begründete ihre Blut tat damit, daß ihr Bruder ihren ehelichen Frieden gestört habe. Die Direktion der Pariser Untergrundbahn hat sich, weil die Wagenbrände dort kein Ende nehmen wollen, auch bei hervorragenden deutschen Fach-Autoritäten er- kündigt, was am Besten zu tuen sei. Die befragten Herren haben von jeder Flick-Arbeit abgeraten und einen Umbau der Wagen empfohlen- Die Geschichte wird freilich für jeden Wagen mehrere tausend Frks. kosten, aber der Ge sellschaft wird kaum etwas Anderes übrig bleiben. Landes-Verrat. In Ars an der Mosel wurden nach der Metzer Ztg. 6 Depotarbeiter, em Depotfeldwebel und ein SeAant unter dem Verdacht verhaftet, eine fehlende Granate der neuesten Konstruktion und einen Zünder I. 96 an Frankreich überliefert zu haben. Therese Humbert's Gatte und Brüder find in der Strafanstalt Foesnes eingesperrt. Sie selbst bleibt noch etwas in der Conciergerie in Paris. Der große Budapester Warenhausbrand hat für die ähnlichen Bauten in Berlin schon seine Wirkungen gezeitigt. Der Polizei-Präsident hat eine Vermehrung der polizeilichen Besichtigung der Warenhäuser, der großen Restaurants und ähnlicher Etablissements angeordnet, da- mit alle Gewähr für die Erfüllung der bereits bestehenden strengen Bestimmungen zur Abwehr von Feuersgefahr geboten wird. Namentlich soll darauf geachtet werden, daß an und auf den Treppen und Ausgangen keine brenn baren Gegenstände zur Aufstellung gelangen. Kirchenvovstandssihung vom 19. August 1903. Es wird beschlossen: 1. Die Klempnerarbeiten am Pfarrhaus geteilt und zwar den Herren Klempnermeistern Klotzsche und Mütze hierselbst zu übertragen. 2. Aus Anlaß der Richtung des Pfarrhausbaues eine kleine Festlichkeit für die Bauhandwerker zu veranstalten, zu welchem Zwecke 75 Mark ver- willigt werden. Vaterländisches. (Mtiellung«! aus dem Lejerkreije sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff den 31. August 1903. — Das Erntedankfest soll in hiesiger Kirchfahrt nächsten Sonntag gefeiert werden. Die Gemeindeglieder werden auch hierdurch herzlichst gebeten, Blumen, Gewinde und Früchte zum Schmücken unseres Gotteshauses zu spenden und bei Herrn Oberlehrer Kirchner Schwertner niederzu legen. Insbesondere wollen die Jungfrauen wie in früheren Jahren auch diesmal ihre rege Unterstützung diesem Werke, der Schmückung unserer Nikolaikirche, angedeihen lassen. Gott aber, der große Ernteherr, gebe uns ein gesegnetes Fest! — Dem in unserer Bürgerschaft und in der Umgebung weit und breit bekannten „Vater Vogel", dem Tischler- meister Julius Vogel, war es in der verflossenen Woche vergönnt, sein 50jähriges Meisterjubiläum zu feiern. — Eine seltene Feier konnte am vergangenen Sonn abend die hiesige Tischfabrik von Max Liebig begehen; an genanntem Tage wurde daselbst der 2000te Tisch fertig- gestellt. — Die Lokomotivführer. Das schwere Eisen- bahnunglück bei Rothenkirchen in Sachsen ist bekanntlich durch zu große Fahrgeschwindigkeit verursacht. Mit Rücksicht hierauf ist eine fachmännische Zuschrift an die Dresd. Nachr. beachtenswert, in der es heißt, die Ansicht des Publikums, daß der Lokomotivführer unter allen Um- ständen das Recht und die Pflicht habe, Zugverspätungen durch schnelles Fahren einzuholen, sei grundfalsch. Oberste Richtschnur seien die klaren und deutlichen Vorschriften in den Fc hrtabellen, die jeder Lokomotivführer bei sich habe. Dort heißt es wörtlich: „In der folgenden Zu sammenstellung ist für die einzelnen Bahnstrecken die Fahr geschwindigkeit angegeben, die wegen Steigungs- und Krüm mungs-Verhältnisse der Bahn niemals überschritten werden darf." In den Fahrtabellen ist dann jeder Zug mit Abfahrts- und Anlunfts-, Aufenthalts-Fahrzeiten angeführt, und hierbei ist angegeben erstens die normale und zweitens die bei Verspätungen zulässig kürzeste Fahr- zeit. Hiernach kann also selbst die größte Verspätung keinen Grund bieten, die klare und deutlich vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten, und der Lokomotib- tührer, welcher dies doch tut, macht sich straibar. — Nach sächsischem Jagdgesetze beginnt mit dem 1. September wieder die Abschußzeit für weibliches Edel- und Damwild und für die Kälber beider Hochwild arten. Desgleichen können nun auch wieder vom soge nannten Tage an Schnepfen, Hähne von Auer-, Birk» und Haselwild, sowie Wachteln, Bekassinen und Rebhühner geschossen werden. In der Schonzeit stehen demnach vom 1. September noch die Hasen, deren Jagd bei uns be kanntlich am 1. Oktober aufgeht, desgleichen Fasanen außerhalb der Fasanerien; für weibliche Rehe dauert die Schonzeit noch bis zum 15. Oktober. Krammetsvögel stehen noch bis 15. November in der Schonzeit. Forellen dürfen nach den gesetzlichen Bestimmungen nur noch bis mit dem 31. August gefangen und verkauft werden. Vom 1. September bis 31. Dezember treten diese Süßwasser fische in die gesetzliche Schonzeit. — Für Besucher der Kaiserparade seien folgende Winke gegeben. Als Anzug empfiehlt sich sowohl für Herren als auch Damen der Promenadenanzug. Schwarzer Anzug ist zu vermeiden, ebenso Zylinder oder große Feder- Hüte. Sonnenschirme sind überflüssig, da die Sonne im Rücken der Tribüne steht, die Schirme auch nicht aufgespannt werden dürfen aus Rücksicht auf die Dahintersitzenden. Eher ist den Damen ein Fächer zu empfehlen. Ein frühes Hinauskommen ist geraten, da es unterwegs erfahrungs gemäß doch Stockungen gibt; man muß die anderthalbstündige gewöhnliche Fahrzeit bei solchen Gelegenheiten gut an- nehmen. Das Rauchen auf der Tribüne während der Parade ist polizeilich verboten wegen der Feuersgefahr. Da aus der Tribüne nur nummerierte Sitzplätze sind, ist auch, aus Rücksicht auf die anderen Tribüncnbesucher, das Gängen und auf den Sitzplätzen untersagt. Es empfiehlt sich zur Unterlage die Mitnahme eines Plaids, da wegen etwaiger Feuchtigkeit ein Ueberzichen der Sitz- angängig ist. Die Parade dauert etwa 3 bis 3V2 Stunden und schließt mU dem -weiten Vorbeimärsche des Trainbataillons. SeM^ Kaiser pflegt danach die Generalität und die Kommandeure zur Abhaltung der Kritik um sich zu versammeln was etwa 15 Minuten in Anspruch nimmt. — Die Kaisermanöver werden für unsere Feld- artillerie von erhöhter Bedeutung sein, weil dabei zwölf Batterien der neuesten Rohrrücklauf-Feldgeschütze, die wahr scheinlich auf beide Heereskörper gleichmäßig verteilt werden, in Aktion treten. Die im Frühjahr dieses Jahres von der preußischen Heeresverwaltung bestellten zwölf Batterien dieser Geschütze sind so rechtzeitig an die betr. Truppen körper abgeliefert worden, daß ihre Mitbeteiligung an den Kaisermanövern außer Zweifel steht. Die Entscheidung über die Einführung der Rohrrücklauf-Feldgeschütze wird erst nach den Kaisermanövern fallen, sie dürfte aber, wie man annimmt, bei der jetzigen günstigen Beurteilung dieser Geschütze fraglos zu deren Gunsten lauten. — Kaufbach. In tiefe Trauer wurde die Familie des hiesigen Gutsbesitzers Paul Wolf am gestrigen Sonn tag durch einen sehr betrübenden Unglücksfall versetzt. Während sich Frau W zum Kirchgang nach dem benach barten Kesselsdorf anschickte, war das 2^ Jahre alte Kind allein in der Schlafstube zurückgeblieben. Das Kind hat nun das Bettchen verlassen und mit Streichhölzchen gespielt, wodurch das Hemdchen Feuer fing. Aus das Geschrei des Kindes eilte die Mutter herbei; doch leider hatte das arme Wesen schon so erhebliche Brandwunden erlitten, daß es noch am selben Tage abends 12 Uhr nach qualvollen Schmerzen seinen Geist aufgab. — König Georg hat sich eine ziemlich starke Er kältung zugezogen, die ihn zwingt, sich, namentlich inbezug auf die bevorstehenden Strapazen des Kaisermanövers, möglichste Schonung aufzuerlegen. Der gestern Sonntag stattgefundenen Enthüllung des Bismarck-Denkmals in Dresden hat der König ebenfalls nicht beiwohnen können. — Von der früheren Kronprinzessin von Sachsen. Dieser Tage hieß es, die Gräfin Montignosa, frühere Kronprinzessin von Sachsen, werde demnächst von Schloß Ronno in Süd-Frankreich wieder nach der Villa Toskana bei Lindau zurückkehren, und es warm dann allerlei Folgerungen daran geknüpft. Nach der Allgäuer Ztg. ist keine Heimkehr beabsichtigt, und damit entfallen auch die Behauptungen weiterer Folgen. — Der Kaiser hat den König!. Sächs. Geh. Kirchen rat Dr. Pank in Leipzig in seiner Eigenschaft als Vor sitzender des Zentralvorstandes des deutschen Gustav Adolfvereins zum Mitglied des Kuratoriums der evange lischen Jerufalem-Stiitung ernannt. — Dresden, 29. August. Das „König!. Dresdner Journal" gibt bekannt, daß seine Majestät der König beschlossen habe, auf Vertrag des Gcsamtministeriums und des Ordenskanzlers zur Erhöhung der Auszeichnung bei Verleihung des goldenen Sternes zum Großkreuz des Albrechtsordens diesem eine silberne Krone hinzuzufügen. — Aus der Untersuchungshaft freigelassen ist der in Dresden verhaftete Geheime Kommerzienrat Hahn gegen eine Kaution von 100000 Mark. — Dresden. Hofschauspieler Franz ist zum Direktor des Stadttheaters in Plauen i. V. erwählt worden und wird seine Tätigkeit in der Wintersaison 1904 beginnen. — Dresden. Der seit Wochen bestehende Streik der Töpfergesellen, der beträchtliche Ausdehnung angenommen hatte und den beizulegen den zunächst beteiligten Kreisen trotz langwieriger Verhandlungen nicht gelingen wollte, hat nun durch das Eingreifen des Herrn Oberbürgermeisters Geheimen Finanzrats Beutler sein Ende erreicht. In mehreren Sitzungen, an denen Vertreter der Meisterschaft und der Gesellen Teilnahmen und die unter Leitung des Herrn Oberbürgermeistersstattfanden, der gebeten worden war, die Einigungsversuche zu führen, wurden die Be dingungen erwogen, unter denen eine Einigung zu er zielen war. — Dresden, 26. Aug. Wie sich herausgestcllt hat, sind die meisten Neubauten hier und in den Vororten in diesem Frühjahr nur deshalb begonnen worden, um weiteren Kredit für die Unternehmer zu schaffen. Viele kleine Ge werbetreibende und Lieferanten haben ihre Vertrauens seligkeit leider mit der Einbuße fast ihres ganzen Verdienstes zu bezahlen, und alle bestehenden Gesetze sind nutzlos gegenüber solchen Unternehmern. In diesen Tagen sind Grundstücke hier versteigert worden, wo kaum die Baugeld geber gedeckt wurden, während alle anderen leer ausgehen mußten. Bei dem Uebeifluß an kleinen und mittleren Wohnungen ist kaum Aussicht auf eine Vermietung der teueren Wohnungen in den Neubauten vorhanden und damit auch die Möglichkeit einer vorteilhaften Beleihung der Grundstücke durch Hypotheken so gut wie ausgeschlossen. Die Verhältnisse liegen demnach hier heute viel schlechter als im Vorjahre, und nach Ausweis der gerichtlichen Anschläge und amtlichen Bekanntmachungen nehmen die Zahlungsschwierigkeiten eher zu als ab. Von einem ein zigen Unternehmer sollen Grundstücke und über 40 hoch- bclastete Baustellen unter den Hammer kommen. — Dresden-Löbtau. Durch das unvorsichtige Fahren des Führers eines Motorzweirades konnte am Mittwoch auf der Löbtauer Straße leicht ein gröberes Unglück geschehen. In der Nähe des Pumphäuschens machte sich dieser nämlich während der Fahrt an seinem Rad zu schaffen und bemerkte ein aus einem Kohlengeschäft kommendes Geschirr nicht, sodaß er mit voller Wucht tn dasselbe hineinfuhr. Infolge des heftigen Anpralls kamen die Pferde zum Stürzen und der Radfahrer mitten unter dieselben zu liegen, er hatte aber insofern noch Glück, als er ohne jede Verletzung davonkam. Nur der Anzug war zerrissen und das Fahrrad vollständig zertrümmert. Die Nummer des Motorfahrrades wurde festgestellt, so daß eine Bestrafung nicht ausbleiben dürfte. — Der Sachverständige für Reblausangelegenheiten für die Amtshauplmannschaft Dresden-Altstadt, Oberlehrer Or. Naumann, teilt dem „Dresd. Anz." mit, daß auf Co sseb ander Flur, seines Wissens zum ersten Male im Königreich Sachsen, mit Sicherheit die geflügelte Reblaus aufgefunden worden ist. Er selbst hat Ende der achtziger Jahre mit Reichskommissar Oberförster Koch mittels Fang schirmen vergebens nach geflügelten Tieren gesucht. Das Auftreten der geflügelten Generation in diesem trockenen und warmen Jahre ist insofern von Wichtigkeit, als da- durch die Gefahr einer Weiterverbreitnng dieses Schädlings erheblich wächst und besondere Maßregeln nötig gemacht werden. An anderer Stelle wurde vom Sachverständigen