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hatte, soll die zur Vorberatung dieser einschneidenden ge planten Maßnahme bestehende Kammerkommission Ende September einberufen werden. Der Prozeß Humbert wird eine neue Auflage er leben, da die beiden Hauptangeklagten, Fr^döric und Therese Humbert gegen das wider sie ergangene Urteil des Pariser Schwurgerichtshofes Berufung eingelegt haben. Die Erprobung desPanzerturmcs des Linienschiffes „Suffron" bei den kürzlichen Schießversuchen gegen den selben hat zur Folge gehabt, daß Marineminister Pelletan mit den Stahlwerken von Saint Chamond einen Vertrag auf Lieferung gleicher Panzertürme abschloß. Die Situation im europäischen Wetterwinkel bleibt nach wie vor eine kritische, obwohl die erfolgte Wiederabberufung des in die türkischen Gewässer entsandten Demonstrationsgeschwaders als ein beruhigendes Zeichen gedeutet werden könnte. Aber die bulgarischen Jnsurgenten- banden in Mazedonien treten immer kühner auf, ja sie zeigen sich bereits in der weiteren Umgebung Konstanti nopels selbst, z. B. wird aus Pineki, einem nur 110 Km von der türkischen Hauptstadt gelegenen Orte, das Erscheinen einer Jnsurgentenbande gemeldet. Außerdem verschlechtern sich die Beziehungen zwischen Bulgarien und der Türkei zusehends. Die Pforte beabsichtigt bei den Mächten neue Beschwerden über die angebliche Unterstützung der Banden bewegung in Mazedonien seitens Bulgariens vorzudringcn, anderseits wächst in der mazedonischen Bevölkerung Bul gariens die Erregung über die bulgarischen Ausschreitungen, welche die türkischen Truppen uno auch teilweise die moha- medanische Zivilbevölkerung in Mazedonien gegen die Christen begehen. Inzwischen hat allerdings die Pforte Befehle an die Militär- und Zivilbehörden in Mazedonien erteilt, den Auswüchsen des mohamedanischen Fanatismus streng entgegen zu treten, doch ist es fraglich, ob diese Ver fügungen mildernd auf die antitürkische Stimmung in Bulgarien eiuwnken wird. In Sofia und anderen bulga rischen Städten fanden große Versammlungen zu Gunsten der mazedonischen Sache statt. — Aus den Orientbahncn gestaltet sich der Reiseverkehr infolge ihrer Bedrohung durch die Insurgenten immer geringer, deshalb soll der Orient- cxpreßzug Wien-Konstantinopel nächstens bis auf weiteres nicht mehr gefahren werden. Aurze Chronik. Das Reichs-Militärgericht hat heute das Urteil des Ober-Kriegsgerichts zu Kiel gegen den Fähnrich zur See Hüssener wegen Tötung des einjährig-freiwilligen Kanoniers Hartmann, das ihn zu einer Festungsstrafe von zwei Jahren und erner Woche verurteilte, aufgehoben und den Fall zur nochmaligen Aburteilung an das Ober- Kriegsgericht zurückverwiesen. Ein Scherzwort des Kaisers wird nachträglich von der kürzlich abgehaltenen Truppenschau in Mainz bekannt. Als der Kaiser sich gelegentlich seiner Abreise von Mainz am Bahnhof von dem Oberbürgermeister Dr. Gaßner verabschiedete, bemerkte er u. a.: „Eins kann man euch — den Mainzern — nicht nehmen, den Rhein und die hübschen „Mecdcher"!" Der Kaiser versuchte hierbei den Mainzer Dialekt nachzuahmen, und legte besonders auf das Wort „Meedcher" (Mädchen) Gewicht. Zu dem BudapesterWarenhausbrand wird ge meldet, daß in den Trümmern zwei verkohlte Leichen ge funden wmden, weitere Nachforschungen aber eingestellt werden mußten, weil ein Teil der Feuermauer einstürzte und die Flammen wieder aufzüngelten. Die Bewohner zweier Nachbarhäuser, die gleichfalls gefährdet sind, mußten ausquartiert werden. Gegen den Feuerwehrkommandanten wurde die Disziplinaruntersuchung eingebettet, aber mehr als die Wehr hat die Bauart des Hauses Schuld an dem Umfange des Unglücks. Zum Brande des Budapester Warenhauses liegen weiter folgende Meldungen vor: Budapest, 25. August. Kaiser Franz Josef richtete bei seinem Besuche der Brandstätte des Warenhauses an den Oberbürger meister folgende Worte: Ich wünsche, daß die Baustatuten einer Revision unterzogen werden, damit in Zukunft solche Vorkommnisse verhindert werden, und ich wünsche, daß die Eutstchungsursache des Feuers gründlich untersucht werde, um festzustellen, wen die Verantwortung für die Unterlassungen trifft. — Budapest, 26. August. Infolge starken Windes hat auch der bisher vom Feuer verschonte Teil des vierten Stockes des Warenhauses von Goldberger Feuer gefangen. Die Feuerwehr bekämpft das Feuer von den Leitern aus. Leichen wurden in dem Brandschutt nicht gefunden. — Budapest, W. August. Bei Ausbruch des Brandes waren etwa 300 Menschen im Warenhaus anwesend. Nach den bisherigen Annahmen werden noch etwa 15 Menschen vermißt, 5 bis 6 Personen, welche den Sprung in das Sprungtuch nicht wagen wollten, sind ver brannt. Gegenüber den Beschuldigungen, daß die Feuer wehr ihre Aufgabe nicht gut erfüllt habe, wird mitgeteilt: Als die Explosion erfolgte, stand das Treppenhaus sofort in Flammen, und es war unmöglich, durchzukommen. — Berlin, 26. August. Anläßlich des Budapester Waren hausbrandes entiandte der Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser einen Vertreter dorthin, um einen zutreffenden Bericht über die Entstehung und Verbreitung des Feuers zu entwerfen. Der reichste Mann Mexikos ist nach den Meldungen amerikanischer Blätter dieser Tage gestorben. Dies war der Millionär Pedro Alvarado, dessen plötzlicher Aufstieg von Armut zu fabelhaftem Reichtum seinerzeit großes Aufsehen erregte. Vor vier Jahren, als Alvarado noch Miuenarbeiter war, hatte er das Glück, eine Silbcrmine zu entdecken, welche ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt machte. Alvarado schien keinen Begriff von dem Werte des Geldes zu haben und streute es mit vollen Händen aus. Auf seinen Spaziergängen ließ er sich von acht Bewaffneten begleiten und hatte stets Hnnderttausende bei sich, welche er für allerhand Linge auszugeben trach tete. Eine seiner Passionen war es, Hausierern ihren ganzen Warenvorrat abzukaufen. So zahlte er einmal einem Haussierer 150,000 Mk. für imitierte Juwelen, die er dann verschenkte. Er spendete auch große Beträge für humanitäre Zwecke, baute Hospitäler, Kirchen, Schulen, usw. Kürzlich erregte sein Anerbieten an die mexikanische Regierung, die gesamte mexikanische Natioualschuld aus eigenen MittZn zu tilgen, allgemeines Aufsehen. Der Finanz minister Mexikos weigerte sich jedoch, von dem Anerbieten Gebrauch zu machen. Trotz aller Verschwendung Alvarados beläuft sich das hinterlassene Vermögen des exzentrischen Krösus auf etwa 200 Millionen Mark und die überaus reiche Palmello - Silbermine. Senora Alvarado, die Witwe des Verstorbenen, ist die einzige Erbin. Unwetter und Hagelschlag inHessen. Kassel, 25. August. Im ganzen südlichen Kurhessen, insbesondere in der Rhön und in der Hanauer Maingegend hat gestern und vorgestern ein furchtbares Unwetter gehaust, welches mit ungewöhnlich starkem Hagelschlag, mit orkanartigem Gewittersturm und wolkenbruchartigen Regengüssen der- Kunden war. Menschen und Vieh, die auf dem Felde waren, haben stark gelitten, an den Häusern ist großer Schaden verursacht, die Feldfrüchte, Gartengewächse und Obstplantagen sind strichweise total vernichtet. Der Land wirtschaft ist großer Schaden getan, denn was der Hagel wirklich verschonte, das haben Sturm und Wassermaffen zerstört und verschlammt. Bon der Gewalt des Sturmes kann man sich einen Begriff machen, wenn man hört, baß in Niederrasphe bei Marburg das neu errichtete Schul gebäude umgeweht ist. Besonders böse Hiobsposten sind hier aus Marburg, Fulda, Gersfeld, Tann, Hanau und vor allem aus Bischofsheim a. d. Rhön eingetroffen. Als das Unwetter nndersauste, war es stockfinster, sodaß die Landleute Angst und Schrecken bekamen und wähnten, der jüngste Tag sei ungebrochen. Blitz auf Blitz zuckte her nieder und der Donner dröhnte bei den vielen kalten Ein schlägen so stark, daß tatsächlich die Häuser bebten. Dächer wurden abgedcckt, Fenster in Mosse zertrümmert, sodaß die Regenmassen in die Häuser eindrangen und Wände und Fußboden durchweichten. Hunderte von Baumriesen wurden entwurzelt, namentlich in den Hanauer Anlagen. Der Hagel fiel minutenlang in Wallnußstärke, sodaß Men schen und Vieh blutige Verletzungen davontrugen. Die Telegraphen- und Telephonleitungen sind ebenfalls stark durch den Sturm und die umgestürzten Bäume beschädigt worden, sodaß der Verkehr nach vielen Orten, namentlich nach dem Süden und Osten empfindlich gestört wurde. Gegen denKommandanten der Budapester Feuer wehr Szerbowski wird, wie ein Telegramm aus der un garischen Hauptstadt berichtet, anläßlich der Brandkata strophe in dem G oldbergerschen Warenhaus eine Disziplinar- Untersuchung cingeleitet werden. — lieber den schon ge- meldeten Besuch des Kaisers Franz Josef im Budapester Rochushospital, wo die bei dem Brande schwer verletzten Personen untergebracht sind, wird noch folgendes mitgeteilt: Das Stubenmädchen Gisela Matyas, welches durch einen Sprung auf das Straßenpflaster dem Feuerlode entgangen ist, wurde vom Kaiser zuerst «»gesprochen: „Sie sind, wie man mir erzählt," sagte der Kaiser, „aus dem Fenster gesprungen?" „Jawohl," hauchte die Kranke. „Haben Sie starke Schmerzen?" fragte der Kaiser weiter, sich zur Verletzten niederbeugend. „Jawohl, ich leide viel," war die Antwort. „Der gütige Gott wird Ihnen Ihre Ge- sundheit wiedergeben," tröstete der Monarch das Mädchen, welches gleich darauf in ihre Kissen zurücksank. Der zweite Besuch galt ebenfalls einem jungen, schwer verwundeten Mädchen, welches während der Katastrophe Mutter und Schwester verloren hat Das zwanzigjährige Mädchen hat, allerdings um den Preis schwerer Verwundungen, sein eigenes Leben gerettet. Das Unglück schien den Verstand der Kranken geschwächt zu haben, denn auf die Frage des Kaisers, wie sie sich gerettet habe, gab sie zur Antwort, daß „im Hanse ein Umzug stattgefunden und daß sie sich während dessen verletzt habe." — „Sie werden gewiß ge sund werden," sagte der Kaiser dem Mädchen und trat dann an ein anderes Krankenbett. New-Aork, 27. Aug Ueberrcste der Andrscschen Nordpol-Expedition. Ein Goldsucher, welcher bis zum Polarkreise vorgedrungen war, will Ueberrcste der Andrse- schen Nordpol-Expedition gefunden haben und hat Teile einer Ballonhülle aus Vancauver mitgebracht. Er erklärt, dieselben an der Mackanzie-Bai aufgefunden zu haben. 20 Millionen unterschlagen. Paris, 27. Aug. Der frühere Bankdirektor Louis Baiensi hatte sich heute wegen Unterschlagung von über 20 Millionen vor dem Schwur gerichte zu verantworten. Nach Zubilligung mildernder Umstände wurde er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Waldbrand. Sidi del Abes, 27. August. Die pracht vollen Palmen- und Fichtenwälder von Telagh, Tirmau und Bossiret wurden fast gänzlich durch eine Feuersbrunst, die sich auf 60 Kilometer ausdehnte, zerstört. Paris, 27. Aug. Der letzte Wagen eines Stadbakn- zugcs fing auf dem Bahnhofe „Hotel de Ville" Feuer. Infolgedessen entstand eine große Verwirrung unter den Insassen, welche teils auf den Bahnsteig, teils auf die Schienen sprangen. Eine Dame erlitt einen Schädelbruch, ein Mann brach eine Schulter. Anschläge auf Eisenbahnzüge. Wie ein Telegramm aus Brünn msiteilt, wurde auf den von dort heute nacht nach Wien abgegangenen Schnellzug zwischen den Stationen Modritz und Rohrbach von unbekannten Personen ein Stein dombardement eröffnet. Zahlreiche Fensterscheiben der Waggons gingen in Trümmer und mehrere Passagiere erlitten Verletzungen. — Schlimmere Folgen hatte, wie ein Telegramm berichtet, ein Attentat auf einer Strecke der russischen Südwestbahn. Unweit von Fastow im Gou vernement Kiew waren Schienenschrauben böswillig ent fernt worden, so daß ein die Stelle passierender Personen zug entgleiste. Der Maschinist und ein Kondukteur wurden getötet und acht Fahrgäste leicht verletzt. Bei einer Ausfahrt der Kaiserin ereignete sich unweit von Wtlhelmshöhe ein kleiner Zwischenfall. Als die Kaiserin von dem Besuche einiger Kasseler Wohltätig keitsanstalten nach Schloß Wilhelmshöhe znrückkehrte, durchbrach plötzlich unterhalb des dortigen Postamtes eine gut gekleidete, tief verschleierte Dame die Postenkette, drängte sich an den Kaiserlichen Wagen heran und warf einen Brief. hinein. Sofort eilten Schutzleute herbei, welche die Persönlichkeit der Dame feststellten. Bei ihrer Vernehmung gab diese an, sie sei direkt von Berlin nach Kassel gekommen, um der Kaiserin persönlich ein Bittge such für ihren Mann zu überreichen, der gegenwärtig eine längere Freiheitsstrafe zu verbüßen habe. Im schlesischen Uebersehwemmungsgebiet konnte der regelmäßige Eisenbahnverkehr wieder ausgenommen werden. In der Wesermündung sank der Fischdampser „Polyp" nach Zusammenstoß mit einem anderen Dampfer. Die Besatzung wurde gerettet. Sofia, 27. Aug. In der Station Kuleli-Burgas, dem Abzweigungspunkt der Bahn nach Dedeagatsch, wurde heute Nacht auf den Sofianer Postzug, in dem ein Schlaf wagen und zwei Personenwagen mitliefen, ein Dhnamit- anschlag ausgeführt. Sechs Personen wurden getötet, 15 verwundet. Der Anschlag wurde ausgeübt von einem Individuum, das auf der Station gestern eingetroffen war und den Zug angeblich verpaßt hatte, so daß er den folgenden Zug abwarten mußte. Von den verunglückten Personen gehören drei dem Bahnpersonal au. Vaterländisches. (MtleNungM autz dem Leserkreise sind der Redaktion sters willkommen. Ler Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 28. August 1903.W — Die schöne Kirschen- und Beerenobsternte ist vorüber, es gilt nun Birnen, Pflaumen und Acpfel eiu- zuheimsen. Wenn auch in diesem Jahre unsere heimische Obsternte nicht als reich zu bezeichnen ist, so wwd der Minderertrag durch vorzügliche Beschaffenheit der Früchte ausgeglichen werden. Der heurige Sommer mit mäßiger Feuchtigkeit und viel Sonnenschein läßt das Obst gut entwickeln und gehaltvoll werden. Die Besitzer der Hausgärten, mögen sie mehr oder weniger Birn- und Aepfelbäume ihr „Eigen" nennen, seien daran gemahnt, Leitern und Stützen vor deren Benutzung auf ihre Halt barkeit gehörig zu prüfen: im Laufe eines Jahres können solche Sleiginstrumente morsch werden. Der Besitzer aber, der sein Obst pflücken läßt, ist, abgesehen von Schäden am eigenen Leibe je nach Umständen für vorkommeude Unglücksfälle haftbar. Ferner gehe man beim Pflücken des Obstes vorsichtig mit Baum und Früchten um! Die Fruchtzweige schonend behandeln, die Früchte behutsam in die Körbe pp. legen, niemals ausschütten! — Auch ein Unrecht zur Zeit der Obstreife sei noch hingewiesen. Wenn Erwachsene oder Kinder ihres Weges durch Dörfer und Obstanlagen wandeln und lesen sich hier und da einen vom Baume gefallenen schönen rotbackigen Apfel, oder eine saftige Birne auf, so wird niemand etwas dagegen sagen. Wenn es aber vorkommt, und leider ist es sehr oft, daß 6—16jährige Bengels, auch noch ältere, die Gärten nach Obst absuchen, mit Knütteln und Steinen voll be hangene Zweige abschlagen, da läuft dem Baumfreund die Galle über und wünscht, daß die Missetäter erwischt würden. Es ist in dieser Gegend beobachtet worden, daß der „getreue Nachbar" bei stürmischem Welter im Morgen grauen über die Mauer in den Garten seines Nachbars steigtundanscheinend„m>gesehen"dieschönen „Gravensteiner" für seinen Haushalt wegschleppt. Der Eigentümer, der auch schon zeitig aus den Federn gewesen, mag um des lieben nachbarlichen Fliedens und anderer Scherereien willen keinen Lärm machen und ärgert sich im Stillen — ruckst etwa um den geringen, materiellen Wert der ganzen Früchte, aber um solches Gebühren und Rohheit dieser Leute. — Solche Unrechttuer machen sich nicht klar, wollen es auch gar nicht wissen, daß sie gegen Gesetz und Recht verstoßen; möglicherweise auch dem Strafrichter verfallen, sie setzen sich auch bei ihren Bekannten und Freunden in ein recht beschämendes Licht. — Möchte jedermann auch bezüglich der Obstanlagen von dem schönen Gedanken durchdrungen sem: „Diese Anlagen sind dem Schutze des Publikums empfohlen." — In schlichter würdevoller Weise vollzog sich am Donnerstag Abend die Hebe-Feierlichkeit des neuen Pfarr-Gebäudes. Nach Singen des Chorals „Nun danket alle Gott" hielt der Polier seine Ansprache, aus klingend auf das Wohlergehen der Kirchengemeinde, oes Pfarrherren und seiner Familie. Im Anschluß hieran sprach Herr Pastor Wolke in seiner ihm eigenen herzge winnenden Art, hinweisend auf die Bedeutung des Gebäudes, als Unterrichtsstätte für die christliche Jugend, Zufluchts stelle für trostsuchende Gemeindemitglieder, Sitzungsraum und Archiv des Kirchenvorstandes und Wohnung des Pfarrers. Gesang schloß diese erhebende Feier. Der Einladung des Kirwenvorstandes Folge leistend begaben sich die Anwesenden, sämmtliche Mitglieder des Kirchenvorstandes und die am Bau beschäftigten Arbeiter des Baumeister Lungwitz nach dem Hotel Adler woselbst em gemein schaftliches Abendessen stattfand. Ernste, belehrende, so wie auch mit Humor gewürzte Reden der Herren Bürger meister Kahlenberger, Pastor Wolke, Fabrikant Krippen stapel, Oberlehrer Thomas, Stadtrat Dinndorf und Goerne, Junge, Ohmann, Stadtgutsbesitzer Uebrig verkürzte die augenchmverbrachten Stunden,unterbrochen noch durch einige gemeinschaftliche Gesänge, so daß am Schluß, als der Maurer- und Zimmerpolier im Namen der Arbeiter ihren Dank aussprachen, der Zeiger der Uhr etwas weit vorgeschritten war. Jeder der Beteiligten wird sich mit Freuden an die gemeinsam verlebten Stunden erinnern, em gutes Zeichen für das richtige Zusammenleben der Bauherrschaft, Arbeitgeber und Arbeiter. — Braunsdorf. In der vergangenen Sonntag, nacht schlug der Blitz in den Giebel des Bergarbeiter Fsicherschen Hauses, ohne jedoch zu zünden. — Reinsberg, 26. August. Am Montag, morgens gegen 2 Uhr, brannte der Holzschuppen des Stellmachers Neuber mit großen Nntzholzvorräten, Werkzeugen und einem neuen Rennschlitten nieder. Versichert war nichts. Die Nachbargebäude waren in großer Gefahr. — Dresden, 28. Aug. Die Firma Aug. Schmidt, Wilsdruff-Dresden, hat das aus Linoleum und Kork- ; Platten hergestellte Ausstellungsplakat, das in der Industrie-