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Welt im N > Iü. L^L^^L^L<vl>vlXrL^L^L^lXrlXr2^L^>lXdL<2L<2L<rlX2 U Jutt«i derselben' Machtge- fügend, -allen an de Liebe alten sich aachlässi- ichte, so- verdop^ machen, tnis, mH ing zuw wter be- hen Fa- czlichsten les Soh- Schrotel gebracht :, dessen ehrer zick päterhin zurückne keil. Er was Be- nach al ein der s unter- Fabrik, che Ent- e Bealü >ergehen> entschä- rd Geist« in Lieb wm, die, Pflegerin! uses war n trüben s Inter- ge Rich- Mühen Pfunden, ufgespei :be, ihre sonnig, Wärmen, sorischen Hartwig er sein und erst jen war g erteilt gte auch llig nie 'eelischen e welt- sm sein )erz zu mis sei hgerufen Festen i Vaters >en regte 'ust und zu ver- ien. Der aal war , der in icht eine rschaften i Sitzen. Eckplatz, )on ihm, jugend- z gellet-, tarn zu- Fremden Unwill ¬ kürlich warf sie dem lecken Gegenüber einen verweisenden Blick zu. Die Dame fing den Blick auf, lächelte belustigt vor sich hin und zog eine Serviette zu sich heran, aus wel cher sie ein possierliches Figürchen bildete und Wilhelmina über den Tisch hinüber zuwarf. Entrüstet erhob sich Herr von Schröter nun von seinem Stuhl. „Mein gnädiges Fräulein, ich musi Sie dringend ersuchen, uns mit Ihren Neckereien zu verschonen, wenn man es auf Reisen mit den Anstandspflichten auch nicht eben allzu genau nimmt, so schuldet der Gebildete doch dem Gebildeten so viel Rücksicht, sich gegensei tig nicht zu belästigen. Ich bitte sich eine andere Pointe für Ihre Kurzweil zu suchen, ich und meine Tochter sind für Pierottstreiche wenig geeignet." Die Dame blinzelte mit den Augen spöt tisch zu ihm auf, wippte mit dem Stuhle, worauf sie saß, gemütlich hin und her, zog j die schmale Stirn, die von einem Wust tief- - schwarzer, hochtoupierter Puffen überragt wurde, in kraufe Fältchen und brach sodann in ein übermütiges, metallisch verklingendes Gelächter aus. „Ereifern Sie sich nicht so unnötigerweise, Herr Kommerzienrat, der Aerger geht ins Blut und verdirbt den Appetit! Ich bin nun mal so 'ne Quecksilbernatur, die es nirgends lange ruhig aushält und habe mich im Pen- sionate oft genug über Wilhelminas Langmut geärgert. Danken Sie nur immerhin dem Himmel, daß Sie mich nicht als Schwieger tochter in das Haus bekamen, wie es wohl mal Ihre Absicht war, ich würde Ihnen das Leben schön sauer gemacht haben!" Sie lachte aber mals glockenrein auf und fuhr in lebhafter Weise fort: „Das Abkanzcln dürfte ich eigent lich nun schon gewöhnt sein. Als ich noch in den Kinderschuhen steckte, besorgten es meine Bonnen bis zum Ueberdruß. Späterhin -wurde ich zu einem Zankapfel für meine Lehrerinnen und zuguterletzt auch noch für meinen Mann, der mit einer Strafpredigt für mich aus dem ! -Heben schied und mich in seinem Testament auf Halbsold setzte. Und nun reichen Sie mir gefälligst eine Versöhnungshand, Sie schlimmster aller Kommerzienräte!" Ihre zierliche Gestalt möglichst in die Höhe streckend, schaute sie triumphierend zu dem alten Herrn auf. „Emmi, Frau von Barnstädt!" suchte Herr von Schröter sich rasch zu verbessern. „Welch überraschender Zufall, Sie hier zu treffen. Ich vermutete Sie noch in Mentone! Mein Freund Bragge schrieb mir, daß Sie sich dort eine Villa zu dauerndem Aufenthalt gemietet hätten." Frau von Bornstädt nickte zustimmend mit dem Kopf. „Gewiß, aber nach meines Mannes Tod gefiel es mir nicht mehr dort, ich bekam Heimweh nach meinem lieben, guten Papa und befinde mich auf der Rückreife zu ihm." Wilhelminas Blick überstreifte befremdet die auffällige Kleidung der ehemaligen, um einige Jahre älteren Pensionsfreundin, die eine zeitlang mit ihrem Bruder Oskar ver lobt gewesen war, die Verlobung jedoch eigen mächtig wieder rückgängig gemacht hatte, um einen flöten Husarenleutnant zu heiraten, und die jetzt iiff Alter von fünfundzwanzig Jahren bereits Witwe war und ohne jede Begleitung in der Welt herumreiste. Schon in der Pensionszeit hatten beide Mädchen nur wenig Zuneigung für einander gefühlt. Emmi konnte es schon damals nicht unterlassen, sich allerlei Freiheiten herauszu nehmen, die sie in der Achtung ihrer Mit schülerinnen und Lehrerinnen nicht eben be- sonders erhoben. Ihre zwanglose, etwas her- j ausfordernde, burschikose Art und Weise be rührte Wilhelmina von Schröter auch jetzt ab stoßend, allein in Rücksicht auf die geschäft-. Uchen Beziehungen und Interessen der beider-' seitigen Väter sah man sich zu einem höflichen Verkehr gezwungen. „Diese beneidenswerte Quecksilbernatur scheint Fr-au Emmi merkwürdig rasch über ihren schweren Verlust hinwegzuführen," meinte Herr von Schröter im leichten Scherz ton. „Ich vermutete Sie noch immer in tiefster Trauer, doch zu meiner Freude sehe ich Sie jetzt ganz getröstet vor mir und aus jedem Ihrer Worte sprüht die alte Lebenslust." „Bah, -was nützt das viele Klagen," er widerte die junge Witwe trocken, „und das düstere Schwarz kleidet mich so schlecht, macht mich geradezu häßlich." Sie spießte ein Stückchen saftigen Filets an die Gabel und verspeiste es mit großem Behagen. „Das Essen ist vortrefflich hier! Ich werde noch einige Tage in Innsbruck sitzen bleiben, um mir Ambras, die Wohnstätte meiner schönen Landsmännin Welser und auch noch sonstige Sehenswürdigkeiten anzusehen." Ganz un vermittelt kam Frau von Bornstädt wieder auf ihre Trauer zu sprechen. „Das tolle Reiten hat meinen Mann vorzeitig unter die Erde gebracht. Aber so sehr ich ihn auch bat, es einzustellen, seine Gesundheit zu schonen, er unterließ es nicht, und da kam es ehen, wie es kommen mußte." Ein eignes Lächeln zuckte um ihren Mund und ihre schlanken Finger spielten in nervöser Hast mit der Gabel. „Von einem Luftkurort reisten wir zum andern und die Prosessoren gaben uns noch immer Hoff nung auf eine Besserung, als Bornftädts Zu stand längst schon hoffnungslos geworden war." Bedauernd wiegte sie den Kopf. „Ge wiß habe ich meinen Mann aus Neigung ge wählt und anfangs stimmten wir ganz präch tig zusammen, späterhin aber blieben mir Enttäuschungen durchaus nicht erspart. Den größten Aerger brachte mir sein vieles Reiten, von diesem übertriebenen Sport kamen alle Mißhelligkeiten in unserer Ehe her. Nach außen hin mußte ich mich immer heiter, immer glücklich geben, denn meinen Vater durfte und konnte ich doch unmöglich wissen lassen, wie das Glück meiner Ehe beschaffen -war." Sie schaute nachdenklich vor sich hin, dann fuhr sie im gleichmütigen Ton fort: „Erwin hatte mich auf seine Weise ja ganz lieb, aber vor allem liebte er seine Pferde, die Frau kam erst in zweiter Reihe und der Gedanke ließ mich seinen Verlust nocniger schmerzlich empfinden. Es mag sich dies wohl nicht gut anhören und Wilhelmina sieht mich strafend an, aber das Heucheln ist mal nicht meine Sache." „Wir beide sind zu verschiedenartige Charaktere, um uns harmonisch zu berühren," gestand Wilhelmina freimütig zu. „Du nimmst das Leben von der leichten Seite und liebst es, mit dem großen Strom zu schwim men, indes ich das Leben ernst auffasse und ohne andere in ihrem Tun und Treiben zu beirren, gern meinen eignen Weg gehe." Die lebhaft geführte Unterhaltung kam eine Weile ins stocken, da der bedienende Kellner Geflügel herumreichte und jeder sich eingehend mit der Befriedigung seines Gau mens beschäftigte. Inzwischen unterwarf Frau Emmi sämtliche Tischgäste „saus Zone" einer angelegentlichen Prüfung, die ihren Augen jedoch nur wenig Anziehendes boten. Im stillen freute sie sich der Begegnung mit Schröters. Zwar war Wilhelmina ihr wenig zusagend, noch dieselbe sonderbare Schwärmerei von ehedem, hingegen fühlte sie sich zu dem alten Herrn umsomehr hingezogen und sie hoffte durch ihn den einst verschmähten Verlobten, der ihr nach mancherlei Ent täuschungen nun eine sehr annehmbare Partie zu sein deuchte, zurückzugewinnen. Herr von Schröter trug sich mit ähnlichen Gedanken. Aus realen und höhern Gründen wäre dem Kommerzienrat auch jetzt noch immer eine Ver bindung seines Sohnes mit der Tochter seines langjährigen, bewährtesten Geschäftsfreundes sehr erwünscht gewesen, zumal er hoffte, die betrübenden Erfahrungen ihrer ersten Ehe würden sie seinen Wünschen willfähriger machen. Mit verdoppelter Liebenswürdigkeit suchte Herr von Schröter jede aufkeimende Mißstimmung zu verscheuchen und die beiden Damen einander näher zu bringen, welches Bemühen von Frau von Bornstädt bereit willigst unterstützt wurde. Auch Wilhelmina trat allmählich aus ihrer kühlen Reserve her aus und zeigte sich im Lauf der Zeit freund licher dem entgegenkommenden Wesen der jungen Witwe gegenüber. Als man sich ge meinsam von der Tafel erhob, war man dahin einig geworden, vorerst einen Schlittenaus flug nach Ambras zu unternehmen, um dort, in der einstmaligen Wohnstätte der berühmten schönen Augsburgerin Philippine Welser eine Fülle historischer Emdrücke auf sich einwirken zu lassen. Der nur auf einige Tage berechnet gewesene Aufenthalt Schröters in Innsbruck verlängerte sich merklich, und anstatt die ge plante Heimreise anzutreten, entschloß sich der Kommerzienrat mit seinen Damen, einen Ab stecher über den Brenner zu unternehmen, um in der milden Luft Südtirols, in dem para diesisch gelegenen Meran den Vorfrühling zu genießen. Zum erstenmal seit Jahren baute Herr von Schröter wieder Zukunftspläne für feine Kinder, verflüchtigten sich die Sorgen, die wie graue Nebelgebilde sein Herz bedrück ten, glaubte er wieder an Menschenglück. „Der Frühling naht mit Brausen, er rüstet sich zur Tat!" Mit Sonnenglanz und Vlütenknospen, mit Wiesengrün und jauchzen dem Lerchengesang, allüberallhin segendrin- gend, trat der Lenz sein Reich an. Hier oben im Gebirge brauchte er länger, bis er zur vollen Machtentfaltung kam, dafür malte er mit kräftigeren Farben. Das stumpfe Grau der Matten verwandelte er allmählich zu leuchtendem Gelbgrün. Die Waldungen schattierte er hell und tönte sie mit dunklen Farben ab, und darüber erhoben sich noch im mer gewaltig, noch immer des Frühlings und seiner Malkunst spottend, die weißglänzen den, schnee- und eisstarrenden Bergeshäupter ab. Just an einem dieser frühlingsfrischen Tage schritt der Heimhofersepp geradeswegs auf den Waldhof zu, um seine Werbung vor zubringen. Veferls Liebe und Zustimmung war er gewiß und die Heimlichkeiten waren ihm, der eine durchwegs ehrliche, gerade Na tur, längst zuwider. Hoffnungsfroh und glückssicher leuchtete es aus seinen prächtigen Blauaugen, und das innere Glücksgefühl trieb ihm das Blut jählings zu Kopf. Er schob sein Hütel in das dichte Kraushaar zurück, damit ihm die herbe Frühlingsluft, die von den Bergen wehte, die heiße Stirn kühle. Beim Waldhofer hatte er die Zeit nicht gut getroffen. Der Bauer saß vor dem großen Eßtisch in der Wohnstube und studierte ein gehend an einem Päckchen Papiere herum, die sämtlich k. k. Sigillum zeigten und die zu meist gleichlautende, wenig erbauliche Auf- - schrift trugen, „im Namen Seiner „Majestät ! des Kaisers".