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Prinzen Tsching die schriftliche Zusage erhalten, daß er den Handelsvertrag mit Amerika, der eine Klausel, be treffend die Oeffnung von Mukoen und Tahungtao, ent hält, unterzeichnen werde. Anzeichen hierfür bildet wohl die Rückkehr des Reichs- kanzlers und Ministerpräsidenten nach Norderney, demnach werden auch die vielfach erwarteten Personalveränderungen in der Zusammensetzung des preußischen Staatsministeriums mindestens in der nächsten Zeit noch nicht «mieten. In dessen war es ja längst bekannt, daß Generalleutnant v. Einem der Amtsnachfolger des Herrn v. Goßler werden würde, so daß dies nunmehr vollzogene Faktum alles Sensationellen entbehrt. Was aber die politische Bedeutung des Wechsels im Kriegsministerium anbelangt, so kann hierüber erst die Zukunft Aufschluß erteilen. Am Montag Vormittag verabschiedete sich Herr v. Goßler von den Offizieren und Beamten des Kriegsministeriums, wobei dieselben ihrem bisherigen Chef durch den nunmehrigen Kriegsministerv. Einem eine Porzellanvaseüberreichenließen. Das Zentralprcßorgan der sozialdemokratischen Partei, der „Vorwärts", bringt einen „die Kaiscrinsel" betitelten Sensationsartikel. In demselben wird behauptet, es sei geplant, auf der Insel Pichelswerder bei Potsdam ein Schloß als künftige Residenz der kaiserlichen Familie zu errichten und die gesamte Insel unter strenger Absperrung gegen die Außenwelt zu einem besonderen Verwaltungs bezirk und Reichstagswahlkreis zu machen, in welchem nur noch Angestellte des Kaisers zu wohnen hätten. Ferner will der betreffende Artikel wissen, daß künftig die Truppen des Gardekorps nicht mehr direkt ausgehoben, sondern aus den übrigen Eliteregimentern der Armee ausgewählt würden. Der Artikel schließt mit abfälligen Betrachtungen über diesen ganzen Plan. — Ein Dementi der offenbar ungebührlich aufgebauschten Sensationsnachricht des so zialistischen Blattes von zuständiger Seite wird wohl nicht lange auf sich warten lassen. Die vom Eisenbahnminister Budde angeordnete Unter suchung der Berliner Untergrundbahnen ist am Montag durch eine Konferenz der Vertreter der Aufsichts behörden eingeleitet worden. Den Hauptgegenstand der Verhandlung bildete die Pariser Katastrophe. Ob an den Berliner Einrichtungen Aenderungen nötig sind, wird in einer späteren Konferenz und bei Untersuchungen an Ort und Stelle festgestellt werden. Die Konferenz ergab, daß in Berlin gleich mehr für die Sicherheit des Publikums in jeder Richtung getan sei. Die deutsch-russischen Handelsvertrags-Ver handlungen. Ueber die von beiden Teilen gepflogenen Vorbesprechungen wird natürlich offizielles Stillschweigen beobachtet, aber aus einzelnen Auslassungen in einfluß reichen russischen Zeitungen ist doch unschwer zu erkennen, daß die Altrussen, die sogenannte Moskowitische Schutzzoll partei, darauf aus ist, ihrer Regierung den Nacken gehörig zu steifen, und die letztere demgemäß meint, an uns gehörige Forderungen stellen zu können. Rußland schickt heute schon für 500 Millionen Mark mehr nach Deutschland, als Deutschland alljährlich nach Rußland sendet. Es liegt also kein Grund vor, die Verhandlungen so zu beschleunigen, daß man in Petersburg die erwähnte Tatsache nicht ganz genau erkennen könnte. Je mehr die Regierung des Czaren sich darüber noch klar wird, was sie in einem Zollkriege mit dem deutschen Reiche verlieren kann, um so mehr wird sie sich hüten, eine solche Eventualität heraufzubeschwören. Deutsche und Polen. Zur Unterstützung der durch das Hochwasser geschädigten deutschsprechenden Bevölkerung in Posen und Oberschlesien hat sich, wie die Voss. Ztg. konstatiert, keine polnische Hand gerührt. Ist schon diese absichtliche Teilnahmlosigkeit elementaren Ereignissen gegen über, welche die Gesamtheit der Bevölkerung angehen, be zeichnend genug, so kann man aus Aeußerungen der groß polnischen Presse weiteren Aufschluß über die niedrige Ge sinnung erhalten, die das ganz und gar durch den Haß gegen deutsche Art und Kultur beherrschte Polentum an- läßlich der gegenwärtigen Lage in den bedrängten Pro vinzen zur Schau trägt. Die „Prsca" schließt einen von Gehässigkeiten gegen die Maßnahmen der preußischen Re gierung erfüllten Artikel mit der Mahnung: „Möge die oberschlesische Bevölkerung die Regieruugsgelder nehmen und dann scharenweise in das polnische Lager übergehen. Dann wird es seiner Zeit noch mehr verlangen." Damit ist erwiesen, daß sich das Polentum nicht nur absichtlich den Pflichten gegen die Allgemeinheit entzieht, sondern auch sich nicht scheut, aus einem Unglück, welches die ganze Bevölkerung betroffen hat, für die Zwecke ihrer deutsch feindlichen Bestrebungen Kapital zu schlagen. Was wür den die Polen sagen, wenn von deutscher Seite so gegen sie aufgetreten werden sollte- Im Ruhrkohlenrevier wurden am Sonntag wieder zahlreiche Bergarbeiterversammlungen betreffs der Wurmkrankheit, des Wagennullens usw. abgehalten. Dre in diesen Versammlungen gefaßten Beschlüsse zeigten fast allenthalben die Unzufriedenheit der Bergleute mit den ihnen bislang von den Zechenverwaltungen gemachten Zugeständnissen. An der Berliner Börse waren heute Gerüchte verbreitet, b Franz Joseph von Oesterreich abdanken aus Wien meldet, ist das Gerücht, das dort nirgend Glauben findet, auf die Meldung Blattes zurückzusühren und voll ständig aus der Luft gegriffen. Die Schwierigkeiten in der ungarischen Kobi- netskrisis sollen nach Pester PrivaimeL als abnehmen. In den politischen Kreisen Hauptstadt begreift man es daher auch, daß die Zeste Reise des Kaisers Franz Josef eine rasche Lösung d« Krists bewirken werde. Mit der angekündigten Flottendemonstration Rußlands gegen die Türkei wegen der Ermordung des russischen Konsuls in Monastir wird es Ernst. Am Mon tag ist eine Abteilung der Schwarzen-Meer-Flotte unter Contreadmiral Krüger von Sebastopol nach den türkischen Rurze Chronik. So etwas ist doch noch nicht dagewesen. Gegen drei Bauerntöchter im badischen Schwarzwald hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, weil sie ihren Vater mit Gewalt an der Ausübung seines ReichStagswahlrcchtcs verhindert haben. Den Münch. N N. wird über diesen unerhörten Fall berichtet: In Bettmaringen, einem Dorfe im zweiten badischen Reichstagswahlkrcis, der nach heißem Kampfe seine natioualliberale Vertretung beibehielt, halten am Stichwahltage die drei Töchter eines greisen Bauern ihren Vater dadurch verhindert, einen liberalen Stimmzettel abzugeben, daß sie ihm die Beine zusammen banden. Durch eine Zeitungs-Notiz aufmerksam gemacht, hat sich die Staatsanwaltschaft dieses Falles angenommen, und die unehrerbietigen Kinder und gar zu politischen Damen in Anklagezustand versetzt. Ein Abenteuer im Eisenbahnwagen. Zur Warnung für Eisenbahnreisende teilt das N. W Tgbl. die folgende Zuschrift eines Lesers mit: „Als ich auf einer Zwischenstation den Zug rasch wieder bestieg, karambolierte ich wiederholt mit einem jungen Menschen, der sich be sonders auf dem Trittbrett und im engen Gange des Waggons geradezu unverschämt nachdrängte und mir schließlich eine Reisetasche vor die Füße stellte, so daß ich ihn bei Seite schob und mich laut über dies Betragen äußerte. Er verschwand, gleich darauf aber sagte mir ein mitfahrender Student: „Schauen Sie, ob Sie Ihre Brief tasche noch haben." Ich greife in die Tasche, — das Portefeuille war weg, im selben Augenblick aber war auch ich weg. Im Nu stürzte ich durch die Wagen, holte ihn ein und hielt ihn fest, bis Hilfe kam. Wir fanden bei ihm eine Brieftasche und eine Geldtasche, aber meine Brief tasche mit mehr als 2000 Kronen fehlte. Bald aber ent deckte eine Dame die Brieftasche unter dem Ueberzieher des Diebes. Auch die neue Handtasche, die er mir unter die Füße geworfen hatte, war gestohlen. Der Spitzbube ward selbstverständlich der Behörde übergeben." Ein fchweres Unglück ereignete sich bei der finländischen Stadt Helsingfors. Das oberste Deck eines Schlepp dampfers, der mit einem Schiff im Schlepptau die Kirchen- besuch« nach den umliegenden Dörfern bringen wollte, gab unter der Last der augesammelten Menschen nach. Die Menge stürzte in die See oder auf die unten befind lichen Personen. 30—40 Menschen sind tot und viele schwer verletzt. Die Begeisterung der großen westdeutschen Eisen- Industriellen für die Beschickung der nordamerikanischen Weltausstellung in Saint-Louis 1904 bleibt andauernd gering. Und verdenken kann man diesen Firmen ihre Zurückhaltung nicht. Viel Neueres wie auf der großen Düsseldorfer Ausstellung von 1900 können sie nicht bieten, und bei den hohen amerikanischen Zöllen ist bei einer Ausfuhr nach drüben wirklich nicht viel zu verdienen. Die Verminderung der Geburten, die sich schon voriges Jahr in Berlin zeigte, dauert in diesem unverändert fort. Die Hoffnung der Berliner, bald zwei Millionen Ein wohner zu erhalten, es fehlen noch rund 70000, scheint sich also kaum so schnell, wie man erwartet, erfüllen zu wollen. Die Reisesaison der Gaunerzunft. Alljährlich um die Zeit der Hundstage packt auch der Gauner von Profession seinen Koffer, um seinen Opfern in die Berge und an die Gestade der See nachzufolgen. Natürlich stellt Berlin, so schreibt das Kl. Journal, das sich einer be sonders großen Verbrechergilde erfreut, das stärkste Kon tingent zu den jetzt auf Reisen befindlichen Verbrechern und Hochstaplern. Der Kriminalpolizei erwächst daraus viel Arbeit, denn fast alle Tage laufen Anzeigen über Diebstähle rc. ein, die man Berliner „schweren Jungen" zuschreibt. So sind in Heringsdorf, Harzburg, Hamburg Personen von Berliner Gaunern geschädigt, namentlich ein Hamburger Uhrmacher, der für 4500 Mk. Waren ge schädigt wurde. Ferner werden noch die Posträuber aus Bad Nauheim gesucht. Verlorene Zähne. Wir lesen im „Höchster Kreis blatt": Gestern früh erschien bei einem Bahnwärter eine junge Dame mit der Bitte, die Strecke in der Richtung nach Frankfurt absuchen zu dürfen. Sie habe am Abend vorher, als sie während der Bahnfahrt aus dem Fenster sah, ihre — Zähne verloren. Der Bahnwärter konnte dem Wunsche der Dame zwar nicht willfahren, übernahm aber selbst die nötigen Nachforschungen und hatte auch das Glück, die „Perlengarnitur" zu finden. Von den Braunschweiger Schulkindern, welche Gewässern abgegangen. Präsident Roosevelt hielt am Montag in der Som- merfrische Osterbay eine Flottenparade ab, an welcher 21 amerikanische Kriegsschiffe teilnahmen. Der kolumbische Senat lehnte den Panamakanal- ^Der^e^ Gesandte in Peking hat vom § und Mischen fünf« bis sechshundert verletztUn find'. an den Ausflügen in das benachbarte Lechlumer Holz teilgenommen und unter bedenklichen Erscheinungen er krankten, ist ein 12jähriges Mädchen gestorben. Als Todes ursache wird ärztlicherseits nun doch Typhus angegeben. Der Grund der Erkrankungen wird jetzt darin erblickt, daß den Kindern Milch dargereicht wurde, die angeblich mehrere Stunden dem glühenden Sonnenbrände ausge setzt und total verdorben gewesen sein soll. Ueber die Ursachen der Pariser Katastrophe wird einer Blättermeldung zufolge der Deputierte Dejeante beim Wicderzusammentreten der Kammer interpellieren. Das Pariser Abendblatt „Presse" veröffentlicht eine An zahl Interviews mit hervorragenden Ingenieuren und Architekten über die Pariser Untergrundbahn. Alle er- klären einstimmig, daß die Bahn ohne Rücksicht auf die Sicherheit des Publikums gebaut sei. Der Architekt des Louvre, Redon, erklärt außerdem, daß das Gewölbe statt wie üblich 80 Zentimeter, kaum 50 oder 60 dick und aus schlechtem Material hergestellt ist. Ueber lang oder kurz sei em Einsturz zu befürchten. Die Folgen des Orkans auf Jamaika sind furcht- bar gewesen Dem „Daily Expreß" wird aus Kingston gemeldet, daß nach den zuletzt eingetroffenen Nachrichten während des Orkans am Dienstag 70 Personen getötet Die Namen der Getöteten sind noch nicht festgesetzt, man glaubt aber, die Zahl der Opfer werde 200 erreichen. Tausende von Menschen wandern obdachlos umher und sind von Hungersnot bedroht. Der größte Schaden wurde in Port Antonio angerichtet, wo nur noch sechs Häuser stehen geblieben sind. Fünf Dampfer, die der United Fruit Company gehören, sind ans Land getrieben worden, desgleichen alle in Port Maria liegenden Schiffe. Durch den Regen find alle Flüsse der Insel über ihre User getreten, und viele Menschen sind ertrunken. Ein grauenhafter Fischzug. Man schreibt den „Münch. Neucst. Nachr." aus Mailand: Letzter Tage war ein Fischer aus dem Dörfchen Pisogne damit be schäftigt, im Jseosee seine Netze auszuwerfen, ohne aber vom Glücke allzusehr begünstigt zu werden. Da fühlte er mit einem Male, daß das Netz einen schweren Fisch enthalten müsse, und froh zog er es in die Höhe. Wer beschreibt aber sein Grauen, als er in dem Netze einen vom Rumpf abgctrennten Kopf eines Menschen erblickte. Er eilte schnell in das nahegelegene Dorf und verständigte die Karabinieri von dem entsetzlichen Funde. Die Aerzte konstatierten, daß es sich um den Kopf eines ungefähr 25jährigen Mannes handele, und daß derselbe erst wenige Tage im Wasser gelegen sein könne. Es scheint sich um ein Verbrechen zu handeln, und die Behörden haben ge naueste Nachforschungen eingeleitet, um demselben auf die Spur zu kommen. Drei Bergleute verschüttet wurden am Montag auf der Karl Friedrich-Grube in Entringen, Kreis Dieben. Die Leichen sind geborgen worden. Raubmord. Aus Hamburg, 17. d. Mts. wird ge meldet: Der Lotteriekollekteur Levy wurde heute in seiner Wohnung ermordet aufgefunden; es liegt Raub mord vor. Nach Ansicht des Arztes muß der Mord be reits vor fünf bis sechs Tagen geschehen sein. Die Po lizeibehörde setzte auf die Ergreifung des Täters eine Be lohnung von 500 Mark. Ein bedauerliches Unglück hat in Bayreuth ein nächtlicher Brand im Hause eines dortigen Bierbrauers herbeigeführt. Eine elfjährige Tochter verbrannte, eine sechzehnjährige hat bei einem Rettungssprung neben einer Verstauchung beider Beine innere Verletzungen und ein Vierzehnjähriger Sohn schwere Brandwunden erlitten. Automobil und Schützenfest. Auf dem Schützen fest in Neustadt bei Coburg fuhr ein Automobilfahrer in die Menge hinein. Eine Frau wurde lebensgefährlich Verletzt, mehrere andere Personen leichter verwundet. Der unvorsichtige Fahrer konnte mühsam vor den Händen der erregten Volksmenge gerettet werden. Hofprediger a. D. Stöcker hat auf seinem Besitz in Partenkirchen bei Garmisch in Südbayern ein Hospiz für Fremde errichtet, das in einer launigen Zuschrift von Berliner Gästen als ganz vorzüglich in seinen Leistungen geschildert wird. In Brasilien's Hauptstadt Rio de Janeiro ist ein großer Fabrikarbeiter-Ausstand ausgebrochen. Nette Zustände müssen bei der Polizei in Reims herrschen. Wie der „Berl. Ztg." von dort geschrieben wird, verhafteten eigens von Paris zitierte Geheimpolizisten dort den seit mehr denn zehn Jahren im Dienste der Sicherheitsbehörden stehenden Polizisten Brimont und einen anderen jungen Polizeibeamten, die gemeinsam seit einer Reihe von Jahren Landhäuser, die sie überwachen sollten, systematisch ausgeplündert haben. Es sind den Polizisten schon mehr als dreißig derartiger Diebstähle nachgewiesen worden. Die lebhafte Tätigkeit des Vesuvs dauert, wie aus Neapel telegraphiert wird, weiter fort. Die Lava ergießt sich über große Strecken nach Nordosten und Süd westen in der Richtung auf Ottajano und Pompeji. — Die allgemeine Unruhe im Innern der Erde wird auch durch ein Telegramm aus Abiante gekennzeichnet. Dort wurde ein Erdbeben verspürt, das aber glücklicherweise kein Menschenopfer forderte. Erdstöße wurden auch in Agram verspürt. Unglücksfälle in den Tiroler Bergen. Man schreibt aus Tirol: Am 13. d. Mts. ging ein Hirte die Gänge der Haufenspitze (2483 Meter) entlang und fand dabei unter gewaltigen Felsenwänden eine total zerschmet terte Leiche. Der Hirt meldete dies im Haufenhause, worauf die Leiche von mehreren Männern abgeholt wurde. Es handelt sich allem Anschein nach um einen abgestürzten Touristen, doch fand man bei demselben keinerlei Doku mente, so daß sich die Identität nicht feststellen ließ. — Bei Primör stürzte der einheimische Dominikus Stefan ab und erlitt eine schwere Verletzung der rechten Schulter Die Hilferufe des Unglücklichen verhallten ungehört in der großen Oede; er mußte sich aufraffen und unter den schreck lichsten Schmerzen drei Stunden weit durch die Wälder gehen, bis er eine Almhütte sand, wo man sich seiner an nahm. — Auf der Dreiherrnspitze wurden einige Triester Touristen von einem Unwetter überrascht, und es ist ein wahres Wunder, daß sie noch mit dem Leben davonkamen. Während draußen das Gewitter tobte, mußten sie stunden- lang in einer eiskalten Felsspalte stehen, wo sich ein Sturz bach über sie ergoß. Unfallstatistik auf deutschen Bahnen. Im Mo- nat Juni sind auf den deutschen Bahnen, ausschließlich der bayerischen, vorgekommen: 7 Entgleisungen auf freier Bahn, davon 4 bei Personenzügen, 12 Entgleisungen in Stationen, davon 4 bei Personenzügen, 1 Zusammenstoß auf freier Bahn, bei einem Rangierzuge, 12 Zusammen stöße in Stationen, davon 1 bei einem Personenzuge. Bei diesen Unfällen wurden zwar nur 1 Bahnbediensteter getötet, aber 10 Bahnbedienstete, 1 Postbediensteter und 1 fremde Person verletzt. Vaterländisches. fMiitheilungeu auS dem Leserkreise find der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, am 19. August 1903. — Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, daß Eisenbahn-Uuglücksfällefast niemals vereinzelt bleiben