Volltext Seite (XML)
wie elbaufwärts. . — DresdnerHazardspieler-Prozeß. Dresden, 5 August Unber. Nachdruck Verb. Ein Aufsehen er regender Harzardspielerprozeß nahm heute vor der 4 Nericnstrafkammer des Kgl. Landgerichts zu Dresden unter dem Vorsitz des Laudgerichtsdirektors Obcrjustizrath Exner seinen Mtang. Auf der Anklagebank erschienen 1. der 1861 in Schänitz bei Meißen geborene, dort wohnende und wegen Glücksspiels bereits vorbestrafte Gutsbesitzer 2. der im Jahre 1867 zu Pröda geborene in Großkagen wohnende Guts. er Hermann Oskar Dietrich, 3. der 39 Jahre alle, zu Kleinwittenberg geborene, in Garsebach bei wohnende Gastwirth Gottfried Friedrich -Leber, 4. der 63 Jahre alte zu Lommatzsch geborene und ebenda wohnende privatisirende Bäckermeister Gustav Adolf Haupt, 5. der 53jährige zu Lommatzsch geborene und dort wohnende Gastwirth William Felix Krieger, 6. der im Jahre 1868 zu Schmiedeberg geborene und in Meißen wohnende Konditor Heinrich Alex Hel- wert, 7. der 39 Jahre alte, in Göltzscha bei Nossen ge borene, in Meißen wohnende Bäckermeister Gustav Bootsunglück. Aus Posen, 3. d. Mts. wird ge meldet: Von vier Personen, die gestern Nachmittag eine Kahnparthie auf der Warthe machten, sind zwei durch Kentern des Bootes ertrunken. Ein tragischer Vorgang spielte sich auf einem Gutshof in der Nähe von Liegnitz ab. Es wird darüber Folgendes berichtet: Der Gutsinspektor Schwengler in Röversdorf erschoß einen polnischen Arbeiter, welcher, als Schwengler bei einem Streite Ruhe bot, mit der Sense auf ihn losging. Der erste Schuß streifte nur den Arbeiter, der wieder auf Schwengler losging. Ein zweiter Schuß des Inspektors war sofort tödtlich. Ein schweres Eisenbahnunglück. Aus Dzieditz (Oesterr.-Schlesten) wird der „Schics. Volksztg." gemeldet, daß das Fahrpersonal aus Saybusch die Nachricht mitge- bracht habe, aut der Strecke Sucha-Kalvaria (Galizische Ostbahn) hätten sich vor dem Bahnhof Stroni von einem Lastzüge zwölf mit Steinen beladene Wagen losgerissen und seien in wenigen Minuten 30 Kilometer rückwärts gesaust. Dabei stießen sie auf einen von Suchaabgegangenen Personenzug, den sie förmlich zermalmten. Nach der selben Quelle wurden dabei 30 Personen getödtet und 52 schwer verwundet. Weil in Lorient (Frankreich) ausständige Ruhe störer verurtheilt worden waren, stürmte die Menge das Gerichtsgebäude, in dem die Richter sich verburrikadirt hatten. Alle Fensterscheiben wurden eingeworfen. Der Pöbel führte rothe Fahnen mit sich und zerstreute sich erst, als Infanterie anrückte und Artillerie mit Kanonen auffuhr. Mit Bezug auf die angeblich weggeschleppten Schätze Transvaals erklärte, wie nachträglich bekannt wird, Botha in der großen Heidelberger Volksversammlung: „Es ist Geld nach Europa gesandt worden, aber lange vor dem Kriege und zur Bezahlung von Kanonen und Munition. Niemals indeß ist Geld nach Europa geschickt worden, um es dort zu verbergen. Krüger hat nichts mitbekommen als ein Reisegeld. Alles andere ist Lüge!" Christian Dewet ist sein Gewehr abgeuommen worden, weil er die rechtzeitige Erneuerung seines Waffen- scheins unterließ. Auf barbarische Weise hingerichtet wurde in Peking der chinesische Journalist und Reformpolitiker Schen-Tschien. Er hatte, obwohl nur geringe Beweise gegen ihn Vorlagen, eingestanden, vor drei Jahren eine Rebellion in Hankau geplant zu haben. Infolgedessen wurde Schen-Tschien im Hofe des Namens des Strafamts von Peking zu Tode gemartert. Diese Episode war die schauerlichste in der chinesischen Hauptstadt seit den Massakers von 1900. Schen Tschien hatte erklärt, er sei bereit zu sterben, und schritt ruhig zum Nichtplatz; er wurde aus besonderen Befehl der Kaiserin-Wittwe nicht enthauptet, sondern durch Prügel getödtet, da ein Exempel für andere Umstürzler in China statuirt werden sollte. Das Prügeln dauerte zwei Stunden, bis das Fleisch des Unglücklichen an Armen, Beinen und am Rücken in Fetzen zerrissen war. Als Schen-Tschien leblos schien, schlangen ihm die Henker einen Strick um den Hals, zogen die Schlinge fest zu, um ganz sicher zu sein, den Verurtheilten getödtet zu haben, und ließen ihn dann liegen. Schen-Tschien war dreißig Jahre alt und hatte viele Freunde unter den Ausländern. Der Landgraf vonHessen auf Schloß Philippsruhe stiftete für den Neubau der evangelischen Kirche Von Kesselstadt 25,000 Mark. In Gorbio bei Mentone wurden die Bäuerin Rocca und deren beide Kinder durch die Explosion einer Granate getödtet, welche ein jüngeres Kind auf dem Artillerieschieß platz gefunden und zum Spielen nach Hause gebracht hatte. tretung in der Volkskammer findet. Ein solches Wahl system einzuführen, müssen nach unsrer Uebcrzeugung alle diejenigen sich angelegen sein lassen, denen das Wohl unsres Volkes wahrhaft am Herzen liegt. Dieses Ideal zu er reichen, ist wahrlich des Schweißes der Edelsten wcrth. Nur wenn allen Berufsständen die Möglichkeit gegeben wird, Vertreter aus ihrer Mitte in den Landtag zu bringen, ist das Prinzip der Gerechtigkeit gewahrt. Daß solche Vorschläge freilich nicht nach dem Geschmacke der Sozial demokraten sind, wissen wir, ebenso, daß es schwierig sein wird, sie in der Praxis zu verwirklichen. Das schreckt uns nicht. Wir halten unerschütterlich fest an dem alten konservativen Grundsatz, daß nur der in die Vertretung des Volkes gehört, der ohne Falsch noch Hintergedanken die Grundlagen unsres monarchischen Staates bereitwillig anerkennt, nicht aber Leute, die an Stelle der Monarchie die Republik, an Stelle der Ordnung das politische und wirthschaftliche Chaos setzen wollen. Die entgegenstehsnven Schwierigkeiten werden sich bei allseitigem gutem Willen schließlich überwinden lassen." — 36 Jahre sind es jetzt, daß sich die sächsische Armee in ihrer gegenwärtigen Uniform bewegt. Nach dem österreichischen Feldzug und dem Friedensschluß am 21. Oktober 1866 durfte die sächsische Armee zunächst noch ihre alte Uniform weitertragen, bis die Vorräthe auf gebraucht waren. Vom 1. August 1867 mußten Unter offiziere und Mannschaften zunächst an Sonn- und Feier tagen und bald darauf gänzlich in der neuen Uniform nach preußischem Muster erscheinen. — Se. Majestät der Kaiser wird während der Kaiscrmanöver in den ersten Tagen des September dreimal im Residenzschlosse übernachten. Er wird die über dem Georgenthore befindlichen Zimmer weiland Sr. Majestät des Königs Albert bewohnen. Im Schlosse wird eine große militärische Tafel stattsinden. — DieKönigin-Wittwe Carolavolleudet au diesem Mittwoch ihr siebzigstes Lebensjahr. Die hohe Frau, welche durch fast fünfzig Jahre hindurch die treue Lebens gefährtin des hochseligcn Königs Albert war, darf sich der innigsten und herzlichsten Theilnahme der weitesten Bevölker ungskreise des Sachsculandes an ihrem 70. Geburtsfeste für versichert halten. Hat sie sich doch durch ihr humanitäres Wirken, das sie an der Seite ihres entschlafenen Gemahles ausübte, und welches sie auch jetzt noch in ausgebreitetem Maße fortsetzt, ebenso die aufrichtigste Liebe und Vehrer- ung aller Schichten des Sachseuvolkes erworben, wie durch ihr leutseliges Wesen und ihr feines Verständniß für die Regungen und Empfindungen in der Volksseele. Möge der erlauchten Frau noch ein langer und froher Lebens abend beschicken sein. -- Dresden. Eine erhebliche Menschenansammlung erweckte am Sonnabend Abend gegen '^7 die Verwunderung der Passanten der Seestraße in Dresden; es handelte sich um die Eröffnung des automatischen Restaurants, in dem jeder zuerst feinen Nickel los werden wollte- Infolgedessen hatte das neue Unternehmen einen großen Erfolg zu ver zeichnen, zumal alle Apparate gut fuuktionirten. — Dresden. Der späteste diesjährige Entlassung tag der zur Reserve zu beurlaubenden Mannschaften ist der 30. September. Bei denjenigen Truppentheilen, die an den tzerbstübungen thcilnehmen, findet die Entlassung am 2., ausnahmsweise am 1. ober 3. Tage nach deren Beendigung oder nach dem Eintreffen in den Standorten statt. Die Mannschaften des Trains und der Bezirks kommaudos, die Oekonomiehandwerker und die Militär wärter werden am 30. September entlassen. — Die sächsisch-böhmische Dampfschifffahrtsgesell schaft, welche unter Leitung des verstorbenen Direktors Kuchenbuch verschiedene neue große Dampfer erbauen ließ und in ihren Betrieb einstellte, scheint ihren Dampfer- park reduziren zu wollen. Das alte Schiff „Aussig" ist letzthin nach Mageburg in Privathand verkauft worden und wegen des Verkaufs der beiden großen Solondampfer „Kaiser Wilhelm II." und „Kaiserin Viktoria Augusta" sollen Verhandlungen mit Hamburg im Gange sein. Den Namen „Aussig" führt nun der Dampfer, welcher früher „Prinzessin Louise" hieß. Die Vermehrung der Verkehrs wege auf den Elbufern von Dresden elbauswärts hat der Dampferbenutzung seitens des Publikums Abbruch gcthan, wie die neu eröffnete elektrische Bahnlinie auf dem rech ten Elbufer bis Niederpoyritz allsonutäglich lehrt. Die Dampferfahrt geht dem heutigen Geschlecht nicht flott ge nug. Und sie ist doch so schön und genußreich ohne Staub und voll schöner wechselnder Bilder, elbabwarts Vaterländisches. (Mltthcilungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Gehemmch der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nickst berucknchtigl werden.) Wilsdruff, am 5. August 1903. — Die ersten Zeichen des nahenden Herbstes haben sich bereits eingestellt: die Haide blüht und mit der zierlichen Erika sind in Alleen und an Wegen die leuchtend rothen Beerendolden der Eberesche erschienen. Für die fleißigen Bienen geben die zarten blaßblauen und rothen Haideblüthen eine ergiebige Quelle süßen Honigseims, während die Ebereschen im Herbst und Winter tausenden von Vögeln eine willkommene und, als Lockspeise in den Dohnenstieg gehängt, leider auch verhängnißvollc Nahrung sind. Die Blüthe des Haidekrautes ist in diesem Jahre übrigens eine so frühzeitige wie selten, und erfahrene Bienenzüchter wollen hieraus einen zeitigen und harten Winter prophezeien. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 6. August dss. Jhs. Nachmittags 6 Uhr stattfindende öffentliche StadtgemeinderathSsitzung. 1.,Eingänge. 2., Verpachtung des alten Elektrizitätswerks. 3., Unter bringung des Schulknaben Grille in der Anstalt Groß hennersdorf. 4., das Gesuch der vereinigten Handwerker innung, Verdingung von Arbeiten betreffend. 5., Unter bringung der geisteskranken Anna Ernestine Schwarz in einer Landesanstalt. 6., das Baugesuch des Heern Gast wirth Schlösser betreffend. — Am Dienstag, d. 4. d. M., wurde dem Unter steuer-Einnehmer, Herrn Rodig hier, von dem hierzu beauftragten Vorstand des Königl. Hauptzollamtes Dresden, Oberzollinspektor Dr.Heyn, im Beisein des hiesigen Be zirks-Obersteueraufsehels Herrn Bär das Albrechts kreuz überreicht. — Am 1. August a. c. wurde der hiesigen Gendarmerie- Brigade-Station der frühere Vizewachtmeister in Leipzig, Herr Gendarm Wilhelm Ebert, zugetheilt. - Zur „Wahlrechtsfrage" ergreift das „Vater- land" in seiner neuesten Nummer wiederum das Wort Anstand dadurch verletzt, daß er, da er ihn wahrscheinlich' ein gerechtes Wahlsystem einzig und allein nur in der für das erwartete Wilo hielt, eine Ladung Rehposten auf berufsständigen Vertretung der Staatsangehörigen zu er- ihn abschoß, welche die Lunge^ durchbohrten. »kennen vermögen. Dieses System allein ermöglicht es, daß neben den Industriellen der Landwirth, neben dem Kaufmann der Handwerker, neben dem Gelehrten der Hand arbeiter, neben dem Beamten, Geistlichen und Lehrer der Rentner, Dienstmann und Knecht seine geordnete Ver- und präzisirt seinen Standpunkt hierbei folgendermaßen: vvrene, in wceifzen woynenoe Bacrermenter Guiini „Wir betonten des öfteren schon, daß wir die Basis für August Theodor Förster, 8. der 1873 in Kötitz ge von Saloniki nach genanntem Ort begeben hat. Aus Bulgarien sind vergangene Woche zwei neue Jnsurgenten- banden in den Kreis Tirnovo eiugebrochen. Unter den Vertretern der fremden Mächte in Peking sollen Meinungsverschiedenheiten wegen einer eventuellen Verlängerung des Verbotes der Einfuhr von Waffen und . Kriegsmaterial nach China ausgebrochen sein. Das Verbot i war durch kaiserlich-chinesisches Edikt, entsprechend denBe- stimmungen des Pekinger Friedensvertragcs am 25. August 1901 erlassen und zunächst ans die Dauer von zwei Jahren festgesetzt worden. Die chinesische Regierung erstrebt nun die Beseitigung dieser ihr unbequemen Maßnahme; wahr scheinlich wird das Verbot nach seinem Ablauf am 25. August d. I. stillschweigend außer Kraft gesetzt werden. Im Kapparlamente machte der Premierminister Sir Gordon Sprigg am Montag die Mittheilung, daß der neue Zolltarif für die englischen Kolonien in Süd afrika am 15. August in Kraft treten würde. Aurze Chronik. Ans Halle wird gemeldet, daß Sonntag Nacht in . der Dorfstraße von Beesen der Arbeiter Gutjahn erschlagen und beraubt aufgefunden wurde. Edison schwer erkrankt. Wie ein Telegramm aus New-Kork meldet, ist der berühmte amerikanische Erfinder Edison durch seine Versuche mit den Röntgenschen X- Strahlen halb erblindet. Die Aerzte haben ihn veranlaßt, das Experimentircn mit den X-Strahlen einzustellen, da er anderfalls völlig erblinden würde. Auch ein Assistent Edisons hat schweren Schaden an seiner Gesundheit er litten. Sein rechter Arm ist völlig gelähmt und wird wahrscheinlich amputirt werden müssen, da die Gewebe dadurch, daß sie wiederholt den X-Strahlen ausgesetzt waren, abgestorben sind. Auch drei Finger der linken Hand müssen dem bcdauernswerthen Manne abgenommen werden. Nürnberg, 3. August. Im hiesigen Zentralbahnhof überfuhr gestern Nachmittag gegen 3 Uhr ein einlaufender Leerzug des Haltesignal und stieß mit einem ausfahrenden, dichtbesetzten Vorortzug nach Schwabach zusammen. Ein Wagendes letzteren Zuges wurde völlig zertrümmert, mehrere andere Wagen, sowie die beiden Lokomotiven sind beschädigt. Von den Passagieren des Vorortzuges wurden vier Per sonen schwer, zehn leichtverletzt. SämntlicheVerunglückte sind Nürnberger, die einen Sonntagsansslug machen wollten. Abgestürzt! Die diesjährige Unglückschronik der österreichischen Berge ist durch zwei neue traurige Fälle vermehrt worden. Wie aus Wien gemeldet wird, stürzte der Wiener Tourist Franz Schmidt, Mitglied des Nieder, österreichischen Gebirgsvereins, aus der Raxalpe von der Königsschußwand 300 Meter tief ab; die Leiche wurde, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, gefunden. Schmidt hatte den Aufstieg trotz ihm ertheilter Warnungen auf einem gefährlichen Pfade unternommen. Ferner be richtet ein Telegramm, daß der 20jährige Studirende der Philosophie Palme-König aus Wien gestern Nachmittag infolge eigener Unvorsichtigkeit am großen Fermedaihurm abstürzte und todt liegen blieb. — Wie aus Straßburg i. E. ein Telegramm meldet, stürzte bei dem Ausflug einer Straßburger Volksschule nach der Burg Nideck ein Knabe ab und fand den Tod. Mord und Mordversuch. In Köln stürzte Sonn tag Nacht ein Tagelöhner Namens Thomas seine Geliebte aus einem Fenster seines im dritten Stockwerk gelegenen Zimmers auf den Hof hinab. Thomas wurde verhaftet, als er den Körper des bei dem Sturz sofort getödteten Mädchens an eine andere Stelle bringen wollte, um die Annahme eines Selbstmordes zu ermöglichen. Kleine Chronik. Aus Essen wird gemeldet, daß der Schlächtermeister Loewenthal in Rotthausen versuchte, seine Schwägerin, mit welcher er ein Liebesverhältniß unterhielt, durch Nevolverschüsse zu tödten. Er verletzte sie schwer und durchfchnitt sich hierauf den Hals mit einem Schlächtermesser. Im Bahnhofsgebäude zu Kotlbus erschoß sich der Postdirektor Hauptmann a. D. v. Tr. aus Senftenberg. Bromberg, 4. August. Der Lehrer Hinze, der bei dem Füselier-Regiment Nr. 34 seine Dienstzeit absolvirt, erschoß gestern Nachmittag den 4 Jahre alten Sohn Herber t des Feldwebels Lange. Hinze zielte im Scherz auf de» Knaben mit dem Gewehr, das mit einer Platzpatrone ge laden war. Das Geschoß drang dem Kleinen ins Herz, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Altenburg, 4. August. Heute Nachmittag schoß der hiesige Zahnarzt Thal auf den bei ihm beschäftigten Dentisten Kroeber und dessen Frau. Der That war ein Streit vorausgegangen. Thal erschoß sich alsdann in seiner Dilla. Kroeber und seine Frau wurden ins Kranken- Haus gebracht, wo die Frau ihren Verletzungen erlegen ist Sträflingskrawalle in Amerika. Eine Anzahl Sträf linge, die aus dem Gefängniß in Fulton ausgebrochen war, wurde, wie dem „Berl. Tgbl." ans San Franzisko gemeldet wird, durch Miliz und Polizei verfolgt und in einem Hinterhalt überfallen. Bei einem hierauf entstandenen Handgemenge wurden vier Polizisten getödtet und zwei Sträflinge verletzt. Schließlich wurden die Sträflinge sämmtlich in die Grube einer Mine gedrängt. Man drohte ihnen, falls sie nicht freiwillig herauskämen, sie durch Feuer herauszutreiben. Ein vergeßlicher Schwiegersohn. Letzthin begab sich eine Dame aus der Provinz nach Paris, um ihre dort verheirathete Tochter zu besuchen. Sie hatte ihrem Gatten gesagt, in drei Tagen sei sie zurück; aber es vergingen acht und zehn Tage, ohne daß der alte Herr seine Frau wtcdersah, oder Nachricht von ihr erhielt. Er schrieb also an seine Tochtec und erhielt von dem Schwiegersohn die überraschende Antwort: Aber Ihre Fran ist doch zwei Tage nach ihrer Ankunft gestorben und bereits beerdigt. Habe ich es denn vergessen, zu schreiben, lieber Schwieger papa? . . Der liebe Schwiegerpapa fand diese Vergeß- lichkeit jedoch so sonderbar, daß er Anzeige erstattete. Jag dun fall. In Woldenberg, Kreis Friedeberg, hat, wie die „Frankfurter Oderzeitung" meldet, der Bäcker meister Haase den Eigenthümerssohn Sturzbach auf dem