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Warandt, Wassen, Siebemehn und die Amgegenden. Arntsblatt d?"di?S für die Agl. Amtshauxtmannschaft Meißen, für das Agl. 2lmtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruffs rWittel-! sowie für das Aal. Forstrentamt zu Tharandt. SttL^ Lokalblatt für Wilsdruff, „Vielleicht Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumdach, Grund Sei Mohorn, Helbigsdorf, HerrogSNal.se Mi Landberg, Sühndorf, !N, Exzetl-DAufbjzch, Kestelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lamversdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Mederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn. " anu ü Seeliqstadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistrovp, Wildberg. Druck mu> Verlag von Marlin Berger tu Wttsdruii. — Beraulworlltch für die Redaktion Martin Berger Lajeldjr. Dienstag, -en 28. Juli 1SM No. 88 62. ^«tzrg ai inir iniiiiei treiben, eifrigst immer erl, mei^ s bleib', ceili an s' niir o stet, ne fier nick frist' i ' ist bn-i ! Leiden er der- tapferen Vaterlandsvertheidiger schon sehr erbost, und der Geduldsfaden riß ihnen vollends, als ihnen nach Tische noch anbefohlen wurde, die Stuben zu scheuern. Die Einen hatten sich „verabredet", andere wollten Cricket spielen und wieder andere verlangten nach Ruhe. Sie weigerten sich also einfach, den gegebenen Befehl auszuführen. Es ent stand ein allgemeiner Aufruhr, im Verlaufe dessen unter anderem den Leuten, die die Besen bereits herüeigeholt hatten, dieselben wieder abgenommen und aus den Fenstern auf die Straße geworfen wurden. Schließlich wurden 25 Rädelsführer verhaftet. Das reizte aber die Wuth der anderen noch mehr. Sie stellten sich vor dem Wachtraum auf und ruhten nicht eher, bis die Arretirten wieder frei gelassen worden waren; es wurde ihnen nur verboten, die Kaserne zu verlassen. Am folgenden Tage wurde die Sache dem Kommandeur gemeldet, der die Leute mit sieben Tagen Kasernenarrest bestrafte. Das nennt man in England militärische Disziplin und behauptet, daß die britische Armee die beste der Welt sei. Die neueste Auslandsreise des Fürsten Ferd i- nand von Bulgarien, der hierbei von seinen Kindern begleitet ist, sollte nach Behauptungen eines Belgrader Blattes nichts anderes als eine Flucht vor einer ihn be drohenden Militärverschmörung in Sophia sein. Sowohl die offiziöse „Korrespondenz Wilhelm" in Wien als auch die offiziöse „Agence Bulgare" in Sofia versichern indessen, daß der Anlaß zu der Auslandsreise des Fürsten Ferdinand lediglich die Wiederkehr des Todestages (26. Juli) seines Vaters sei, an welchem der Fürst alljährlich am Grabe seines Vaters in Koburg zu weilen pflege. Die Kinder des Fürsten begleiteten denselben bis nach Wien, von wo aus sie sich nach Schloß Murany in Ungarn begaben. Zum xtcn Male hat jetzt die Castrosche Regierung den Aufstand in Venezuela als beendet erklären lassen, im Anschlusse an die Einnahme der von den Insurgenten besetzten Stadt Ciudad Bolivar durch die Regierungs truppen. Die Ausstellung der Leiche der Papstes in der Peterskirche in Rom wurde am Sonnabend Mittag ge schlossen, worauf Bersaglierie das noch anwesende Publikum zum Verlassen der Kirche nöthigten. Um 7 Uhr Abends begann die Feier der vorläufigen Beisetzung des Papstes, der über 2000 geladene Personen beiwohnten. Die er greifende Feier verlief ohne Zwischenfall und endete um ^10 Uhr. Die definitive Beisetzung findet bekanntlich an dresem Dienstag statt. — Um 11 Uhr Vormittags war der Empfang des diplomatischen Korps durch die Kardinäle im Vatikan vor sich gegangen, wobei der Kardinalkämmerer Oreglia die Ansprache des Doyens beantwortete. Im englischen Unterhause hat dieser Tage wieder eine große Debatte über den Zollstreit zwischen Deutsch land und Kanada staltgefunden. Hierbei wurde nicht nur aus dem Hause, sondern auch regierungsseitig eine ziemlich feindselige Sprache gegen Deutschland geführt. Namentlich derHandelsministerChamberlain drohteDeutsch- land unverblümt mit einer WiedervergcltungSpolitik seitens Englands, falls Deutschland an seinen zollpolitischen Maß nahmen gegen Kanada festhaltcn sollte. Hoffentlich lassen sich die leitenden Persönlichkeiten in Berlin durch diese englischen Drohungen nicht ins Bockshorn jagen! Im weiteren Verlaufe der betreffenden Sitzung gelangte auch die ostastatische Krisis aufs Tapet, wobei sich der Unter staatssekretär Eranbarge einigermaßen bedenklich über die selbe äußerte, was freilich den englischen Sensations meldungen über die angeblich gespannte politische Lage m Ostasien nur entsprechen würde. — Das Unterhaus ge nehmigte am Freitag die Vorlage, betr. einen außerordent lichen Kredit von 5 Millionen Pfd. Sterling zur Her stellung verschiedener militärischer Bauten, in zweiter Lesung mit 154 gegen 53 Stimmen. Eine Meuterei der Palastgardeu von Windsor. Unter den Garden, die die besondere Ehre haben, das königliche Schloß von Windsor zu bewachen, ist wieder einmal ein nur in England denkbarer Skandal vorgekommen. Es handelte sich dieses Mal um eine Meuterei der ersten Scots Guards, und die Einzelheiten des Falles sind für englische Militärverhältnisse sehr bezeichnend. Die in unseren Schulen bestehende schöne Sitte, den kleinen Knaben und Mädchen an Mittwoch und Sonnabend Nachmittag frei j-slrttschr Rundschau. Der Kaiser sollte nach Gerüchten, welche Ende voriger Woche in Berlin umliefen, plötzlich die Rückreise aus Norwegen nach Deutschland in Folge angeblicher dringlicher Depeschen aus der Reichshauptstadt angetreten haben. Im kaiserlichen Hofmarschallamt weiß man in dessen nichts von einer solchen beschleunigten Heimkehr des Monarchen. Die Gerüchte von einem seitens amerikanischer Anarchisten gegen den deutschen Kaiser angeblich ge planten Attentat haben sich nach eingehenden Erhebungen und Ermittelungen der Berliner Polizeibehörde als un begründet herausgestellt. Das preußische Staatsministerium stellte in seiner Sitzung vom 24. d. M. einen Credit in vorläufiger Höhe bis zu 10 Millionen Mark behufs Linderung des durch die Wasserschäden hervorgerufenen Nothstandes in Schlesien zur Verfügung, vorbehältlich der Zustimm ung des Landtages. Die Festsetzung dieses Betrages und die sofortige Flüssigmachung eines Theiles der Summe ist auf direkte Veranlassung des Ministerpräsidenten Grafen Bülow hin erfolgt. Fürstbischof Or. Kopp ordnete für die Gesammt- diözese Breslau eine am 28. d. M. in allen Kirchen ab zuhaltende Trauerfeier für den Papst an. Auch für die bevorstehende Papstwahl wurden von Or. Kopp Ge bete angeordnet. — Im Kölner Dom wurde am 24. Juli ein feierliches Pontifikat-Regniern für den Papst durch Kardinal-Erzbischof Fischer abgehalten, welchem die Spitzen der Behörden, mehrere Generäle, Stadtverordnete und andere beiwohnten. Domprobst Dr. Berlage hielt die Trauerrede. en ei» de, der Aurze Lhronik. Abgestürzt. Aus den Tiroler Alpen werden wieder um mehrere Unfälle gemeldet. Wie aus Bozen telegraphirt wird, stürzte bei einer Uebung auf dem Monte Cimone der Hauptmann Puzdar an einer exponirten Stelle vom Pferde eine tiefe Böschung herab und brach beide Füße. — Beim Eüelweißsuchen verunglückte am Penegal em zwanzigjähriger junger Mann aus Kallern tödtlich; die Leiche wurde von Bergführern geborgen. — Nach einem weiteren Bericht ist vom Morgenkogel der Petersburger Student Nikolaus Rescedow abgestürzt; zu seinem Glück blieb er an einer Wurzel hängen, wurde nur leicht ver wundet und später in Sicherheit gebracht. In der Nähe der Festungswerke in der Klausenburger Gasse zu Großwardein ist der ganze innere Theil dreier Häuser eingestürzt, die äußeren Mauern haben Risse er halten. Der Boden unter den Häusern ist völlig unter- minirt; die Bewohner hatten rechtzeitig die Gebäude ver lassen. Opfer der Lawine. Aus Wilverswyl bei Inter laken v. 22. ds. wird der „Franks. Ztg." geschrieben: Ein Bergsteiger sah vorgestern unter einem steilen Abhang der Sulegg, unweit Jseufluh im Berner Oberlande, einen menschlichen Kopf aus dem schmelzenden Schnee ragen. Nachdem er seinen Fund gemeldet, wurde die Leiche mit noch zwei andern, die gänzlich vom Schnee verschüttet ge- s zu geben, besteht nämlich auch bei den britischen Regimentern, ! wenigstens in Friedenszeiten. Und damit die braven Soldaten auch Zeit genug haben, sich zu amüsireu, gilt bei den meisten Regimentern der Usus, den Morgendienst auch schon abzukürzen und die Leute ihre Stuben und die Kasernen schon so früh reinigen zu lasten, daß sie um zwölf Uhr mit Allem fertig sind. Dieser Tage nun war eine Kompagnie der ersten Scots Guards bei einer Feld dienstübung etwas länger aufgehalten worden und kam sogar zum Mittagessen zu spät, das immer um halb ein Uhr „servirt" zu werden pflegt. Darüber waren die : Abteilw zweite: dr s. w. T - Haus d unMM eu Siebet ecklenbuN Eintritt dl linder, d nur plat wrt habe' en Jung« ekommt « ich!" M U Di Di( „Weet i ree: „W der, wen> Und dv enAugew bim" " en Mpv 248, uiü llen aus' 2S8, di- 803, di che 273ü 085. A« r Körpe- fünfzehn vietgebralli l Weib wis venden, ne 'n. v- "Ls Turnfeste, der Stuu In Nürnberg ist soeben das zehnte deutsche Turnfest lten"Lause ffbgehalten worden. Aus allen Gauen des Vaterlandes, VedeutlU' M sogar aus fernen Weltgegenden waren die deutschen Turner in großer Zahl herbeigeeilt, um Zengniß abzulegen, daß in ihnen noch der Geist Jayns, des Begründers des deutschen Turnens, in alter Kraft lebendig ist. Diese Wahrnehmung muß uns mit G-nugthuung erfüllen; denn nicht die wehenden Fahnen und Wimpel, die blüthendurch- Wnkten Laubkräuze, die Guirlanden und Triumphbogen geben den Turnfesten die Weihe, sondern der nationale Gedanke. Die deutschen Turnfeste sind gewaltige Kund- gedungen deutscher Gesinnung und deutscher Art. Die Verdienste, welche sich die Turnerei um die För derung deutsch-nationalen Denkens und Fühlens erworben hat, sind den Aelteren aus früheren Zeiten im besten Be wußtsein. Kein Geringerer als der Altreichskanzler Fürst Bismarck hat sie anerkannt. So sagte der große Verwirk- Ucher des deutschen Einheitstraumes, dem auch die deutsche Turnerschaft in dunkeln Tagen nachgehangen hat, zu den Turnern, die ihn im Frühjahr 1893 in Friedrichsruh be- grüßten, er sähe in allen Turnern Mitarbeiter auf dem Felde nationaler Arbeit. Er sei auch in einer Turuerschaft in Berlin gewesen, bei Jahn und Eifeler; Arndt habe auch damit in Verbindung gestanden. Das leinene Hemd habe zuweilen nicht wohlgelhan, aber es habe gekräftigt, wie überhaupt die Turnerei die Nationen auch in ihrem geistigen und politischen Leben hebe. Die Völker, die körperlich zurückgmgen, brächten das Verlorene auch geistig nicht wieder ein. lKsns SLNL in corpors sano. (Ein ge sunder Sinn in einem gesunden Körper.) Die Turnerschaft A ln Deuischtand mit gewesen, welche das nationale .Umlegt habe, und auch in Z kunft werde jeder .olcher Beitrag von der Nation nur dankbar auzuerkcnnen Es ist zu erwarten, daß das Turnfest in Nürnberg deutschen Volkes fördern wird, die körper liche Kraft, Gewandtheit und Widerstandsfähigkeit zu pflegen. Die Unterschätzung dieser Ausbildung hat sich in den letzten Jahrzehnten glücklicherweise stark vermindert, namentlich dadurch, daß der stählende und abhärtende Sport in seinen Verschiedenartigen Formen in Deutschland eine früher nicht geahnte Ausdehnung genommen hat; indessen sind wir immer noch weit ^on dem in dieser Beziehung Erreichbaren entfernt. den schulen ist das Turnen zwar obligatorisch, aber diese heistame Korper-Uebung pflegt in den folgenden Jahren des Jünglings- und Manncsalters nur in ver- hältnißmäßig kleinen Kreisen fortgesetzt zu werden. Das ist bedauerlich, und es ist dringend zu wünschen, daß hier ein Wandel einlritt. Namentlich, wer nicht in der Lage ist, sich, sei es durch Reiten, Rudern oder andern Sport die körperliche Frische und Kra't zu erhalten, sollte sich der Turmrei zuwenden dieser verhältnißmäßig am wenigsten zeitrauben den und kostspieligen und dabei äußerst gesunden Stählung des Körpers. Das regelmäßige Turnen ist noch insofern vortheilhaft, als damit Selbstzucht sowie eine Ablenkung von andern, dem Körper und der Seele unzuträglichen Zerstreuungen nach grthaner Arbeit verbunden sind. Auch in die soziale Frage greift bas deutsche Turu- wefen em. Denn das Turnen wirkt nicht allein direkt auf Lew und Seele, cs verkörpert in seinem volksthümlichen Wesen zugleich ein hervorragendes soziales Erziehungs- rlement. Gemeinsames Thun versöhnt. Arbeit adelt, be sonders die freiwillige. Der deutsche Turnbodeu kennt keine Schranken zwischen hoch und niedrig, arm und reich. Ent gegen dem Trennenden im Erwerbsleben, dem Verhältniß Mischen Dienenden und Befehlenden, eröffnet es die Halle allgemeiner Menschlichkeit und erfüllt damit den hehren Wahrspruch von der Bruder- und Nächstenliebe. Wir können daher der deutschen Jugend und den deutschen Männern den Beitritt zu den deutschen Turn vereinen nur angelegentlich empfehlen. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1M. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf )bereits«« Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltrse Corpuszeile. >er böse w urchaus »i /VI. ?ü. laq vn« v6.