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Druck und Verlao von Marlin Berger in Misdruck. — Verantwortlich sür die RedaMon Martin Berger SaieM. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Ns UO. Sonnabend, den 1. August LW3. N2. en de, er >er da en n. as sie nd er »re Von den Theilnehmern an einem Hochzeitsmahl in Sammenheim bei Gunzenhausen in Bayern sind nach einer Blättermeldung 13 Personen schwer erkrankt. Ein eingeleitet. Petersburg, 30. Juli. Die „RussischeTelegraphen. Agentur" meldet aus Tiflis vom 28. Juli: Auf der Station Michailowa, 112 Werft von hier, an der Strecke Tiflis-Batum, haben die Arbeiter die Aibeit eingestellt und Unordnungen herbeigeführt, indem sie einen Guterzug aufhielten. Der Aufforderung der Eisenbahnverwaltung, om nördlichsten Ziele seines diesjährigen Erholungs- ufenthaltes in Norwegen begriffen. Am 29. Juli in er siebenten Abendstunde verließ der hohe Reisende den Menplatz Mo nach mehrtägigem Verweilen daselbst wieder nd begao sich an Bord der „Hohenzollern" nach Dronl- oüm weiter. Bestimmtere Mittheilungen über den Tag .r Heimkehr des Kaisers nach Deutschland liegen zur Z >t noch nicht vor. Ueber besondere Reisepläne der Kaiserin waren dieser Tage private Nachrichten durch üe Presse gegangen. Diese Meldungen weiden jetzt jedoch n einer offiziösen Depesche aus Cadinen, der gegenwärtigen Zommerfrische der hohen Frau, als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. UebrigenS verlautet, daß sich die Kaiserin zu einer Verlängerung ihres Aufenthaltes indem lillen Cadinen bis zum 14. August entschlossen habe. Die abgelaufene Woche zeitigte mit dem 30. Juli viederum den für alle deutschen Patrioten schmerzlichen Gedenktag des Hinscheidens des Fürsten Bismarcks, >es Schmiedes der deutschen Einheit. seinem Posten fordern müßte, eine längere Urlaubsreise angetreten und cs dem Finanzmiuister v. Rheinbabcn über lassen Hst, die Hilfsmaßnahmen für die Hochwaffer-Kala- milosen in Schlesien zu leiten. Inzwischen hat sich in Berlin ein Rcichshilfskomitee zu Gunsten der Ueberschwemmtcn nicht nur in Schlesien, sondern auch in Posen und Bran- venburg unter Vorsitz des Staatssekretärs Graten Posa- dowsky und unter dem Protektorat des deutschen Kronprinzen konstimirt. Das Komitee überwies sofort 35000 Mark nach Schlesien, 10000 Mk. nach Posen und 5000 Mk. nach Brandenburg. Am Mittwoch fano im Finanzministerium zu Berlin eine vom Finanzmiuister v. Rhcinbaben präst- dirte Sitzung von Vertretern des Kullusmmifleriums, des Ministeriums dcs Innern, des LandwirthschaftSministeriums und des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten statt, in welcher Maßnahmen speziell zu Gunsten der Ueberschwemmten berathen wurden. Im deutschen Parteileben steht ein mit den jüngsten Reichstagswahlen zusammenhängendes Eeeigniß bevor, die Verschmelzung der nationalsozialen Gruppe mit der freisinnigen Vereinigung. Inden Preßorganen beider politischer Richtungen wird erklärt, daß viele Verschmelzung auf dem am 29. und 30. August in Göttingen abzuhaltenden nationalfozialm Parteitage besiegelt werden würde. Nach den bekannt gewordenen Verlautbarungen über diesen Verschmelzungsprozetz geht die nationalfoziale Gruppe, die es während der kurzen Zeit ihres Bestehens allerdings nie zu irgend einer größeren Bedeutung hat bringen können, vollständig in der frei sinnigen Vereinigung auf. Hierdurch mehrt sich deren Fraktion im Reichstage um ein Mitglied, um den Abge ordneten v. Gerlach, der bei den letzten NeichstagSwahlen als einziger Vertreter der nationalsozialen Partei gewählt wurde und zwar in einem hessischen Wahlkreise. — Im sozialdemokratischen Lager geht der Streit darüber, ob die sozialdemokratsiche Partei im neugewählten Reichs tage einen Vizcpräsidentenposten beanspruchen solle oder nicht, weiter. Neuerdings hat sich Avg. v. Vollmar, der Führer der bayerischen Sozialdemokratie, in einer zu München gehaltenen Rede mit aller Entschiedenheit für eine Ver tretung der sozialdemokratischen Fraktion im Präsidium des neuen Reichstages ausgesprochen, unter bissigen Aus fällen auf den bekanntlich den entgegengesetzten Standpunkt einnehmenden Abgeordneten Bebel. In Rom hat zur Stunde das Konklave zur Wahl des neuen Papstes seinen Anfang genommen; an demselben betheiligen sich 62 Kardinäle. Ueber die Dauer des Kon klaves läßt sich natürlich nichts Bestimmtes sagen, doch geht die allgemeine Annahme dahin, daß es kaum länger als etwa fünf Tage dauern dürfte. Als diejenigen Kar dinale, welche die meisten Aussichten haben sollen, auf den Stuhl Petri erhoben zu werden, gellen neuerdings di Pietro und Serafino Vannutelli. Am Mittwoch hielten die französischen Kardinäle wie die anderen ausländischen Kardinäle Besprechungen über das Konklave ab und tauschten Besuche mit den beim Vatikan beglaubigten Botschaftern ihrer Regierungen aus. Im ungarischen Abgeordnetenhause gestaltet sich die Situation immer kritischer. Besonders stürmisch ging es in der Sitzung vom Mittwoch zu, in welcher die Kossuthpartei gewaltige Skandalfzencu zur Durchführung ihrer Obstruktioustaktik provozirte. Schließlich entwickelte sich die Sitzung zu einer regelrechten Dauersitzung, denn haben dürste. Sollte die Kossuthpartei bei ihrer rücksichts losen Obstruktion verharren, so würbe der Regierung des Grafen Khuen-Hedervary schließlich wohl nichts Anderes, als die Auflösung des Parlaments übrig bleiben. Die Unzufriedenheit, die in BuIgarien herrscht, spiegel I sich in den zahlreichen Nachrichten, die van einer Flucht, er !el en er m en in )st rt. er sie te in m An der Grenze zwischen der allen und der neuen Woche steht diesmal ein froher Jubeltag für das alten- ^urgische Land und Volk, der 3. August, an welchem ^age sich 50 Jahre vollenden, baß Herzog Ernst von dachsen-Attendurg das Szepter führt. Herzog Ernst, Dklcher im kommenden September sein 77. Lebensjahr vollendet, kann an seinem Ehrentage auf eine reiebgesegnete vcrrschcrthütigkcit zurückblicken, denn in dem sich jetzt er füllenden halben Jahrhundert seiner Regierung hat das Herzogthum Sachsen-Altenburg erstaunliche Fortschritte auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens gemacht und sich zu einem der blühendsten deutschen Länder entwickelt. Als Fürst von echter deutscher Gesinnung hat Herzog Ernst außerdem auch am Werdegänge der deutschen Einheit lebhaften Antheil genommen, im Bruderkriege von 1866 stand er treu auf Preußens Seite, und nach der glorreichen Gründung des neuen deutschen Reiches ist er allezeit noch bis zur Stunde als ein eifriger und hingebender Anhänger von Kaiser und Reich bestrebt gewesen, das Seinige mit zur Entwicklung und zum Ausbau des deutschen National staates beizutragen. Mit dem altenburgischen Volke ver einigen sich daher am 3. August alle übrigen deutschen Stämme in den innigsten Wünschen für den erlauchten Jubilar auf Altenburgs Thron! Unsere Kreuzer „Bineta", „Gazelle", sowie das Kanonenboot „Panther" zeugen jetzt zum ersten Male die deutsche Flagge in den Gewässern von Britisch-Nord- amerika Nur der kleine Kreuzer „Falke" ist in Westin dien zurückgeblieben — Das deutsche Schulschiff „Stein" hi lt sich in d en Tagen im Hafen von Petersburg auf. Offi-i und Mannschaften fanden eine gastliche Aufnahme. -VderW heimischen Schlachtflotte aus den norwegisch?,, endigten die Vorbercttungsfahrten ^sersteLs^ "großen Herbstübungen. Einige Schiffe docken die übrigen erledigen ihre Schießübungen Lis zum Zusammentritt der Uebungsflotte Mitte August Die Hochwasse^tastrophe in Schlesien und dleyierniltzusammenhängkndcnVorgängenehmennochimmer Theil d,>r Tagesdiskussion in Anspruch. Die öffent- lrche Meinung hat „gH keineswegs ganz darüber be- ruhlgt, daß das preußische Slaatsministerium anfänglich .kur schweren Nothlage, in welche die poin Howwafler heimgesuchten Levölkerungskreise versetzt worden sind sofort mit einer ausgiebigen materiellen Hilfe des L-laates vorzugehen, sodaß es zu diesem Behufe erst einer eindringlichen telegraph-scyen Mahnung des auf Nor derney weilenden Mlnisterpiäsidentcn Grafen Bülow an seine m Berlin zurückgebliebenen Kollegen bedurfte. Bereits wirb davon gemunkelt, daß das ursprüngliche Zögern in der staatlichen Hilfsakuon für die schlesischen Ueberschwemmten eine bemerkenswerthe politische Wirkung nach sich ziehen werde, nämlich den Rücktritt des Ministers des Innern Freiherr» von Hammerstein. Jedenfalls ist es auffällig, der doch in Hinblick auf die vorwiegend in das Ressort Kaiser Wilhelm ist langsam auf der Rückreiseides Inneren fallenden Arbeiten zur Durchführung der er- 2i-,- wähnten Hilfsaktion die Auwestnheit des Ministers auf i daß Herr v. Hammerstein gerade zum jetzigen Moment, > von einer Absetzung des Fürsten Ferdinand handeln, wider. ...c —-- die Meldungen auch übertrieben, so steht doch eins fest, daß Serbien ernsthaft bemüht ist, auf die Verhältnisse Abends 10 Uhr hatte sie schon zehn Stunden gewährt, so Theilnehmer ist bereits gestorben. Die Untersuchung wurde daß sie sich vielleicht bis Donnerstag früh hingezogcn im Nachbarlande energischen Einfluß zu gewinnen, und daß es in Belgrad nicht an Leuten fehlt, die einen Kara- georgiewitsch anstatt des Koburgers auf dem Thron sehen möchten. Ein Telegramm meldet hierüber Folgendes: Belgrad, 29. Juli. Nach der Belgrader Stampa und dem Bukarester Universal haben die Zankowisten und Radosiawisten in Bulgarien ein Programm entworfen, wonach Fürst Ferdinand aus Bulgarien zu entfernen sei und die Nachkommen von der Thronfolge auszuschließen seien. Die Karageorgiewitsch sollen an deren Stelle treten und eine Union mit Serbien zur Regelung der mazedo nischen Frage geschlossen werden. Die Genannten haben viele politische Freunde in Belgrad. Ein Gedankenaustausch Hal jedoch noch nicht stattgefunden. Die Pläne dürften jedoch in Belgrad nicht zurückgewiesen werden. In Barzelona, dem mit revolutionären Elementen angcfülllen spanischen Industriezentrum, droht ein neuer großer Arbeiterstreik. In einem Flugblatt der Arbeiter vereinigungen wird sämmtlichen Arbeitern angeralhen, am 3. August in einen allgemeinen Streik einzutreten, um durch denselben die Wiederfreilassung der beim letzten Ausstand verhafteten Arbeiter zu erzwingen. Anrze Chronik. Berlin, 30. Juli. Ja der Lützowstraße 49 verübten gestern Abend zwei Schwestern Selbstmord durch gemein samen Sturz aus dem Fenster des dritten Stockwerks. Das Turnfest in Nürnberg hat, wie dortige Blätter melden, auch geldlich sehr günstig abgeschlossen. Es werden nicht nur die Zeichner des Garäutiefonds und die Stadt in keiner Weise in Anspruch genommen, es ist vielmehr ein namhafter Uebcrschuß festgestellt worden. Hamburg, 30. Juli. Außer den gestorbenen Lumpen sammlern Behr, Tramp und Saß, die auf dem städt. Abladeplatz eine Flasche fanden und daraus tranken, wurde ein Arbeiter Namens Westenberg, welcher mit jenen gemeinsam Mahlzeit gehalten hatte, in einem Kohlenschuppen in Wandsbeck lobt aufgefunden. Brudermord. Wie aus Lemberg ein Telegramm berichtet, ist in der Ortschaft Altsandec ein Mann Namens Stepanszy von feinen beiden Brüdern, mit denen er in Erbschaftsstreitigkeiten verwickelt war, getöotet worden. Die Mörder legten den Leichnam ihrers Bruders auf die Eisenbahngleise, um den Glauben an einen Selbstmord zu erwecken, doch wurde der Todte gefunden, ehe ein Zug über ihn hinweggefahren war, und indentifizirt. Zwischen zwei Studenten fand ein Pistolenduell in Gießen statt; einer von ihnen wurde nach der Frkf Ztg. ungefährlich verletzt. Die Hebungsversuche des in der Elbmündnng unler gegangenen Torpedoboots „S 42." beginnen am heutigen Freitag. In Narveröd in Norwegen wurden Nachts dreißig Segeljachten von einem Orkan zerstört. Durch die Explosion eines Dampfkessels entstand, wie aus Wiesbaden berichtet wird, in einer chemischen Waschanstalt Grobfeuer. Der Heizer erlitt schwere Brand wunden; auch andere Angestellte wurden verletzt. In Ahlen (Westfalen) brannte die Schuhfabrik von Böker ein. Für 50000 M. Schuhwaaren und Leder wurden ein Raub der Flammen. Marandt, Aossen, Sieöenteßn und die Amgegenden. der hält ftr - mcht über tritt zu. mir sich digt m!" libel das Amtsblatt sür die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruffs sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Höhndorf, 'aufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lamversdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf. Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdors, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, —Seeligstadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg.