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Und da sie ihm unbe dingt etwas erwidern mußte, aber nicht wußte lvas, so wählte sie den einfachsten Ausweg, den: auf feine Auffassung der Sache einzu- gehcn. „So" war ja auch ein Epitheton, welches alle möglichen Deutungen gestattete. „Ja, er ist mitunter ein wenig heftig," be merkte sie unsicher. Aber ihr Zögern, ihr Suchen nach Worten erschien ihn als Bestätigung seiner Ver mutung. Und während der Sekunden, da sie hier nebeneinander standen, erfuhr seine ganze Gefühlswelt eine seltsame Wandlung. Er sah die verflossnen Wochen in neuem Licht. Ihm war, als habe er unter einem Einfluß gelebt, gedacht und gehandelt, der ihm jetzt erst offenbar wurde, als wäre etwas in ihm erwacht, dessen Vorhandensein er nun erst erkannte. Ja, er hatte sie lieb, diese schöne junge Frau, diese Verkörperung echter anmutsvoller Weiblichkeit. Und vielleicht hegte auch sie irgend ein Gefühl für ihn, wenn auch nur vage und unbedeutend, aber doch ein leises Interesse. Warum hätte sie sich sonst Wohl seiner angenommen den Angriffen des Gatten gegenüber? Warum stände sie sonst Wohl hier, so mild und in holder Verwirrung, bemüht, ihn zu trösten? „Es schmerzt mich nur, daß Du um mei netwillen Unannehmlichkeiten hast," sagte er. „Ich hätte längst abreisen sollen, da mir mit unter schon eine leise Ahnung der Sachlage gekommen ist; aber ich hielt es nicht für fo schlimm. Kannst Du mir verzeihen, Elvira? Kannst Du mir verzeihen?" Er hatte ihre Hände erfaßt und drückte dieselben, während seine kleinen, häßlichen Augen weich und schmelzend blickten. „Ich habe Dir nichts zu verzeihen," sagte sie, mit einem Versuch, ihre Hände zu be freien. Aber er hielt sie nur desto fester, während er erklärte, es sei wohl am besten, sich sogleich reisefertig zu machen, da ein weiteres Bei sammensein unmöglich sei. „Doch wenn wir einander auch nie mehr im Leben begegnen sollten," schloß er, „willst Du dann wohl einmal an mich denken, El vira? Nur dann und wann einmal?" Sie murmelte etwas Unverständliches, aber er war befriedigt, denn er deutete es auf seine Weise. Noch einmal drückte er ihre Hände und schritt dann zur Tür. Doch nicht wie ein hinausgejagter Ueberlästiger, sondern voll Selbstbewußtsein und Würde,, und als er sich an der Schwelle noch einmal zurück wandte, lag sowohl Stolz und Glück als Be trübnis in seinem Blick. In der Woche darauf erhielt Elvira einen Brief und ein Paket, beides von der Hand des kleinen ^chattenwerfers adressiert. Wäh rend des Lesens blickte Gustav über ihre Schulter. Es war ein ganz gewöhnliches Dankschreiben mit einem formellen Gruß an den Herrn des Hauses. Lächelnd und mit einem Aufatmen der Erleichterung legte El vira den Brief aus der Hand. 'Er enthielt glücklicherweise keine Anspielung auf ftine etwas eigentümliche Auffassung der Ursache seiner schnellen Abreise. Doch das Paket war interessanter. Es enthielt einen illustrierten Prachtband von Snoilsky's Gedichten. Als sie darin blät terte, fiel ihr Blick auf ein Gedicht „Volvo kar ntöiite", dessen Titel unterstrichen war. Auch mehrere Zeilen waren durch Bleistift striche markiert. Unwillkürlich begann sie dieselben laut zu lesen: „Und Bilder kommen in luftigen Ringen, Die locken und Winken mit magischer Hand; Und so ich sie fasse an schimmernder Schwinge, Und so ich sie halte, wird's tönender Sang. Doch alle laß ich voriibergleitcn, Eines, nur eines, halt' ich zurück; EL trägt Deine unvergeßlichen Züge, Du Weib mit dem dunklen, verschleierten Blick." Gustav brach plötzlich in lautes Gelächter aus. „Der ist ja verliebt in Dich!" rief er. Dann verstummte er jäh und runzelte die Stirn. „Es ist jedenfalls unverschämt, ein so schönes Gedicht derart zu verunglimpfen. Nun kann man es ja nicht länger lesen, ohne zu lachen. Ueberdies macht er auch Dich lächerlich. Ich kenne diese Art Gönner. Das geht und spielt den Lebensmüden und prunkt mit seiner heimlichen Liebe, bis jedermann weiß, wer der Gegenstand derselben ist. Du mußt ihm das Buch sofort zurücksendcn, Elvira!" Sie schwieg einen Augenblick. „Nein," entgegnete sie dann mit sanfter Entschieden heit, „selbst wenn er mich lächerlich machen sollte .... ich frage nicht danach. Es wäre grausam, ihm seine Illusion zu nehmen. Das hieße: einem Armen seine einzige Habe ent reißen." Und sie ging in die Bibliothek und stellte das Buch in das oberste Fach des verbor gensten Bücherschrankes. Dort mochte es stehen, verloren und ver gessen, doch bewahrt vor schnöder Zurück weisung. ver Kgenatteuna. Rovclüüe von Franz Carl Gröschel. ^^W^cr Gasthof „Zum Löwen" in einer größern Provinzstadt hatte einen seltenen Gast. Der Gasthofsbesitzer Bauer war nicht wenig stolz darauf, im Fremdenbuch zu lesen: „William Warrens, Privatier aus New- York." Selbstverständlich trachtete Bauer, die persönliche Bekanntschaft seines interessanten Gastes zu machen. Warrens kam dem biedern, gemütlichen Gastwirt auf halbem Weg entgegen, er ließ ihn um eine Unterredung bitten. Die Folge hiervon war, daß beide Herren sich einigten, dem Schneidermeister Hans Vetter einen Besuch abzustatten. Dieser stand beiläufig im Alter des ame rikanischen Gastes, Sorge und Kummer ließen ihn aber sehr gealtert erscheinen. Auch jetzt saß er mit kummervollen Mienen bei seinem Arbeitstisch und nähte, zeitweise blickte er forschend auf seine Frau, deren Antlitz die Spuren einer gehabten, längern Krankheit verriet. „Woher sollen wir bis zum Ersten die rückständige Miete nehmen?!" seufzte die be kümmerte Frau. „Wir haben ja kaum das Notdürftigste zum Leben! Meine lange Krankheit kostete sehr viel, alles entbehrliche wanderte ins Leihhaus und jetzt will uns die unerbittliche Wirtin auf die Straße setzen!" Ihr Gatte seufzte tief auf und nickte traurig mit dem Kopf. Nach einiger Zeit er hob er sich, faltete die fertiggebrachte Arbeit zusammen und sagte: „Liebes Weib, verzage nicht! Jetzt liefere ich diese Arbeit ab, die dem Müller Werner gehört. Er ist eine jahrelange Kundschaft von mir, — ich werde es wagen, ich will es ver suchen, vielleicht streckt er mir die fehlenden fünfzig Mark vor, damit ich den Mietszins entrichten kann." Frau Vetter nickte gleichgiltig und ihr braver Mann machte sich sorgenvoll mit zu sammengekniffenen Lippen auf den Weg. Es dürfte kaum ein halbes Stündchen ver flossen fein, da wurde an die Tür geklopft. Frau Vetter blickte empor und staunte nicht wenig, den Gasthofbesitzer mit einem fremden Herrn eintreten zu sehen. Bauer grüßte und fragte nach Herrn Vetter; er erhielt die nähere Auskunft. „Sehr fatal!" rief der fremde Herr, „ich hätte eine dringende Arbeit." „Eine dringende Postarbcit, die gut be zahlt wird!" ergänzte Bauer. „Wenn es so dringend ist, werde ich meinen Mann rufen." Bauer nickte lächelnd. „Haben Sie die Gefälligkeit und sagen Sie nur, ich erwarte ihn hier mit einem fremden Herrn." „Ich werde eilen, um meinen Mann von ihrem Hiersein in Kenntnis zu setzen, bitte indessen Platz zu nehmen." „Daß uns die Frau in ihrer Behausung allein läßt, finde ich fast leichtsinnig," be merkte der Fremde. „Herr Warrens, Sie glauben doch nicht —" „Daß wir ein Mißtrauen verdienen, — in der neuen Welt denken die Menschen anders." „Hierzulande sagt man: „Wie der Mensch selbst ist, so denkt er von den andern." „Glauben Sie, daß das stets zutrifft?" „Diese Leute sind grundehrlich." „Wollen sehen, ich will es auf eine Probe ankommen lassen." „Sie machen mich wirklich neugierig." „Ihre Neugierde soll befriedigt werden." Auf den Ueberrock deutend, den Warrens auf dem Arm trug, fuhr er fort: „Hier dieser Rock, der eine kleine Aus besserung nötig hat, gibt mir die passende Ge legenheit." „Ich verstehe noch immer nicht." Warrens legte das betreffende Beklei dungsstück auf eine Stuhllehne, zog seine Brieftasche hervor, entnahm derselben drei Staatsnoten und sprach: „Sehen Sie, Bauer, überzeugen Sie sich, das sind drei Hundertmarkscheine, nicht wahr?" „Ja, ganz richtig." „Dieses Geld stecke ich hier in die Seiten tasche des Ueberrocks, — so — und jetzt bin ich neugierig, ob ich es Wiedersehen werde." Bauer machte ein erstauntes Gesicht. „Der ehrliche, biedere Schneidermeister," — rief er aus, „da möchte ich wetten —" „Gut, wetten wir! Ich zahle ein gutes Nachtessen, wenn ich verliere!" „Sie wetten also, daß Vetter, wenn er das Geld findet, dieses für sich behalten wird?"