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PräsidentLoubet von Frankreich ist am Montag Nachmittag 4'/^ Uhr, begleite: vom Minister des Aeußeren Delcasss, in London eingetroffen. Er wurde auf der Viktoriastation vom König Eouard und den Prinzen des Königshauses empfangen. Alsdann fuhren der König und Präsident Loubet mit dem Gefolge nach Norkhouse, unter wegs von der Bevölkerung sehr herzlich begrübt. In der am Montag abgehaltenen Sitzung des Unterhauses kam die Frage einer Ehrung des Präsidenten Loubet durch das Haus auf's Tapet, wobei Premierminister Balionr erklärte, diese Ehrung könne nnr in Form der Bcschließuug der Glückwunschadreffe vor sich gehen. Nach erfolgter An kunft in Iorkhouse sprach Loubet dem König Eduard seinen herzlichsten Dank für den ihm in Dover und in London zu Theil gewordenen Empfang aus. Von Norkhouse aus statteten dann Loubet und Delcasss dem König Eduard im Buckmghampalast ihren Besuch ab; die vor dem Palast versammelte Volksmenge begrüßte die französischen Gäste lebhaft. Abends war Festmahl im Buckmghampalast, wobei König Eduard einen warmen Trinkspruch auf Loubet ausbrachte, zugleich sehr freundschaftliche Töne gegenüber Frankreich anschlagend. Loubet erwiderte mit einem Toast auf König Eduard und Königin Alexandra, das gesammtc königliche Haus und die englische Nation, hierbei den Wunsch einer noch engeren Knüpfung der Beziehungen zwischen England und Frankreich aussprecheno. Der Ausbruch von Feindseligkeiten in Ost asien wird in Tientsiner russischen Kreisen als unvermeidlich betrachtet. Angeblich soll Japan bereits mobilisireu. In China machm sich, wie private Nachrichten von dort ver- sichern, Anzeichen einer neuen fremdenfeiudlichen Bewegung geltend. Anrze Chronik Vor dem Oberkriegsgericht zu Kiel fand am Montag der Revistonsprozeß gegen den Marincsähnrich Hühner statt Letzterer halte bekanntlich gegen das Er- kennttsiß des Kriegsgerichts der ersten Marinesektion vom 26. Mai, welches Hühner wegen der Blmthut von Essen und der hiermit zusammenhängenden Vergehen des Ange klagten zu 4 Jahren Gefängniß und Degradation verur- theilte, als zu streng Berufung eingelegt, während gleich zeitig auch vom Gerichtsherrn der ersten Prozeßverhandlung Revision angemcldet worden war, weil ihm das Strafmaß und die Bcurtheilung der That zu milde erschien. Fähnrich Hühner hat nun mit seiner Berufung insofern Glück gehabt, als das Urtheil zweiter Instanz gegen ibn auf 2 Jahre 7 Tage Festungshaft, wovon 2 Monate 7 Tage als durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet werden, lautet Demnach ist im Berufungspiozeß die über Hühner ver hängte entehrende Strafe der Degradation wieder aufge hoben und ferner die Gefängnißstrafe in die viel mildere Festungshaft unter erheblicher Abkürzung der ursprüng lichen Strafzeit umgewandclt worden. Man wrd wohl in weiten Bevölkerungskreiseu über dies milde Unheil des Kieler Oberkriegsgerichts im Hühner'schen Falle erstaunt sein. Bei dem deutschen Bunoesschießen in Hannover wird rächt nur das Wort „Ueb Äug' und Hand fürs Vaterland" in die That umgesctzt, die Schützenbrüder entwickelten auch einen prächtigen Appetit und großen Durst. In der Ochsenbraterei wurden in etwa zwei Stunden zwei Ockscn von zusammen 1660 Pfund Gewicht verzehrt Etwa 250000 Personen sind vom Freilag bis Monlag vom Stetliner Bahnhof in Berlin abgereist. Die Mehr einnahmen betrugen 27000 Mk. Leipziger Bank. Eine Anzahl Aktionäre der Leip ziger Bank hat neuerdings in außergerichtlichem Vergleich von den srüheren AufMtsiathsmugliedern eine Emschädi- gang von 400000 Mk. erlangt. Im Kasseler Prozch gegen Schmidt wurde tue Bcwe"sallfuabme geschlossen. Der Präsident will 26 Schuld frage» stellen, von denen eine aus betrügerischen Bankeroit, die anderen auf verschiedene BelrugSfälle entfallen; zu der ersten wird die Nebenfrage nach mildernden Umständen gestellt. lieber den Prozeß gegen Terlinden in Duisburg ist weiter zu melden, daß der Chemiker Dr. Lehnkering gutachtlich bekundete, baß die Unterschriften auf den ihm vorgelegten Wechseln gefälscht seien. Der Konkursver walter betonte, daß nur 10 Proz Masse vorhanden seren. Die Luge in der italienischen ProvinzFerrara, wo ein großer Streik der Landarbeiter ausgebrochen ist, Hal sich verschlimmert. Schauren von Frauen und Krubern bearbeiten die Arbeitswilligen, sie werfen sich vor die Pferde der Kavallerie Die Regierung verbot die Ver wendung von Soldaten zu landmirthschaftlichen Arbeiten Dre Aussperrung der Hafenarbeiter in Genua ist Ferienreisen zur See nach Portugal hat in diesem Sommer die Hamburg-Amcrika-Linie ins Leben gerufen. Für die Brostl-Damp'er der Hamburg - Amerika - c r «E? Hamburg-Südameiikanischen Dampfschiff- Arts'^t> für d,e Dampfer der Dolchen Ost-Asuka-LOimmebt die Packufahrt FalpkaUen von Hambm g nach Lissabon aus, die ,ür den ermäßigten Preis von 160 Mk. (Ruck,ahrkarte 280 Mk) die erstklassige Be- forderung und Verpflegung während der etwa emwöchigcn Fahrt und auch wahrend des An,enthalts in Oporlo, sowie eventuell ln Boulogne oder Howe gewähren DieSchmuggler bereiten, wie der „Köln Volkszla " aus Eydikulmen geschrieben wird, den Grenzsoldaten immer neue Schwierigkeiten. Jetzt sind sie auf die Idee verfallen zum Schmugg l dressirte Hunde zu verwende» Die Tanne werden meist am Abend mit auf» schnallten Spliatusdnchs.n losgelassen und erreichen w 'ast ausnahmslos ihr Z,el. Das Avrangen oder W gs > > ßen der Hunde ist mit Schwieiigkeilen ve-knüpft. Nii mehr versucht die russische Grenzwache, die Thiere zu v rqiften, um so auw diese Art des Schmuggels zu »nt drücken. , , Ein Ueberfall burm Moskitos. Vor en ige» Tageo würbe, wie New kl Blätter berichten, inNew- B u»s!mck (New Jers'h) Tramway durch Moskitos ungehalten. Der elekt I w Wagen war unterwegs nach Rimrsi Park, als plötzlich em Wolke von Moskitos auf denselben siel. Der Motorführer hatte die Geistesgegenwart, zu bremsen, und im nächsten Augenblicke waren alle Passagire sammt dem Kouduklcur entflohen. Trotzdem waren die Ge sichter Aller vo» unzähligen Stichen hoch angeschwollen. Der Wagen konnte erst 20 Minuten wieder später betreten werden. Zu förmlichen Rasscnkäm.psen kam cs in Evans- Ville (Jiidiana) infolge davon, daß der Neger Brown einen Polizisten erschoß. Die Neger plünderten die Waffcnläden, wobei zwei von ihnen erschossen und eine Anzahl verwundet wurden. Die Weißen stürmten darauf das Gefängniß, um Brown zu lynchen, der aber rechtzeitig nach Vincennes gebracht worden war. Die Tumulte und das Schießen dauerten die ganze Nacht an. Der Pöbel schickte einem Wagen mit verhafteten Negern Hunderte von Schüssen nach. Der Gouverneur von Indiana hat die Miliz einberufen. Ein Hotel wurde geschlossen, da die farbige Bedienung geflohen ist. In Neusatz gab cs nach einer Budapester Meldung Zusammenstöße zwischen berittenen Schutzleuten und Handels angestellten, die für den Siebenuhrschluß der Geschäfte demonitrirten. 40 Personen wurden verwundet. Nach Veruntreuung von 150000 M. ihm über gegebener Gelder, die er zu Börsenspekulationen verwendet hatte, erschoß sich nach dem B- L.-A. Rechtsanwalt Byck tu Frankfurt a. M. Die Strafkammer in Gleiwitz(Oberschlesien) ver- urtheilte den Verleger der großpolnischen Zeitung „Die Schlesische Stimme" zu 6 Monaten Gefängniß wegen Veröffentlichung eines Artikels, iu dem die polnischen Kinder aufgefordert wurden, sich gegen den deutschen Schulunter richt aufzulehnen. Eme Feuersbrunst zerstörte 19 Gebäude in dem hessischen Orte Seligenstadt. In dem altmärkischen Dorfe Rö witz wurden ein Laiid- wirth und sein erwachsener Sohn, die vor einem herauf- zi'henden Gewitter unter einem Baum Schutz suchten, vom Blitz erschlagen. Späte Sühne eines schweren Verbrechens. Aus Petersburg schreibt man; Vor sieben Jahren traf in dem idyllischen Jalia in der Krim ein junges, schönes Mädchen, Fräulein v. Heyde, die Tochter des Generals v. Heyde, ein. Eines Tages fand man an dem Liebtingsautzflugs- orte der Touirsttn, an dem herrlich gelegenen Straudorl Massandra, die Leiche der Dame. Keinerlei Spuren eines gewaltsamen Totes konnten damals entdeckt werden. Man erzählte, die Unglückliche habe unerwiderte Liebe in den Tod getrieben. Das traurige Faktum wurde bald ver gessen, man bedauerte den beklagenswerthen Fall und ging zur Tagesordnung über. In letzter Zeit verschwauden m einem Hotel in Jalta verschiedene Wäschegegenstände und Kleinigkeiten. Die Polizei wurde verständigt und nahm eine Haussuchung bei den unteren Bediensteten d.S Hotels vor. Als Dieb wurde ein Putzer ermittelt und verhaftet. Dabei machte er das überraschende Geständniß, daß ec noch ganz andere Verbrechen kenne, um die sich Niemand kümmere. Sein Bruder habe vor sieben Jahren die Tochter des Generals Heyde ermordet und beraubt, nachdem er ihr Gewalt angethan hätte. Sämmtliche Kostbarkeiten, welche die Dame bei sich führte, seien in den Besitz seiner Schwägerin üdergegangen, die sie noch habe. Durch die gerichtliche Untersuchung konnte festgestellt werden, daß der Bruoer des Anklägers, ein Droschken kutscher, thatsächlich sciuerzcit den Wagen der jungen Dame gelenkt hatte und zwar an jenem verhängißvollen Tage; ebenso bestätigte dessen Frau, daß ihr Mann ihr zu jener Zeit die Schmucksachen, welche man wirklich vorfand, ge- Ichenkt habe. Der Mörder wurde nun ebenfalls verhaftet Aus bisher nicht aufgeklärten Gründen erschoß der Grcnzaufseher Scheiber in Menglatt bei Dammerkirch den Bauernsohn Schott, während er zwei von dessen Freunden durch Schläge mit dem Flintenkolben schwer verletzte. Im Karawanken-Gebirge (Kärnten) stürzte, wie ein Telegramm aus Graz berichtet, bei einer Tour auf die 2135 m hohe Koschuta der Handelsgehilfe Serdinscheg ab und wurde sofort getödtet. Ein erschütternder Vorfall hat sich am Sonnabend im Grunewald am Ufer des Gatowcr Sees, abgespielt. Ein Forstarbciter hörte durchdringende Hilferufe und ge wahrte, als er nachforschte, am Ufer einen jungen Mann, der bis zum Knie im Wasser stand. El rief ihm zu, er möge doch selbst an das wenige Schritt entfernte Land gehen; der Angeredete erwiderte darauf mit verzweifelter Stimme, daß er nicht sehen könnte. Der Forstarbeiter ging nunmehr heran und führte den Mann aus dem Wasser heraus ans Ufer. Es bot sich ihm ein bejammerns- werthcr Anblick dar. Der junge Mann halte Selbstmord verüben wollen und sich auf die rechte Schläfe gezielt; die KugU war aber dicht vorbei durch beide Augen gegangen und hatte diese zerstört. Der mit einem Male seines Augen lichtes Beraubte, der die That dicht am See vollbracht halte, war nun auss Gerathewohl weiter gegaiiqen und so ins Wasser gerathen, aus dem er wegen seiner Erblindung selbst nicht wieder heraus konnte. Der Unglückliche, ein Techniker ans Berlin n zähste, daß er 300 Mark unter schlagen habe und sich aus Furcht vor den Folgen dieser That habe das Lede» nehmen wolle». In Petersdorf auf der holsteinischen Insel Feh marn ist ein Reichstagswähler Nomens Giümvalv ent deckt morden, der kmzl ch das 102 Lebensjahr vollendete. Wo gicbt es einen »och älteren Wähler? Neue serbische Briefmarken wurden ausgeaebeu. Besonders schön solle» sie aber nicht aussehcn. Es soll auch nur eine Aushilfsausgabe sein. Im Kurhaus des Ostseevades Heringsdorf fand DienSlag Früh eiue Brnzmexplosion »alt, die das Dach und vas Jnuere des Wa mdaoevausts zerstörte. Pnsouen wurden zum Eick nm» verletz. Nach eiwi MÜ'NN ener Meldung wird der Student P ufcte> aus P.uue» am Schachen v rm ßi. Die PuckaäiGr o 1 Flnschkon'e vnaubnk Hammond Company Ui Sa ut Joieph (Nordamerika)'bräunten nieder. Der Lämden soll 12 Mill. Nik. beiragen Auf der Zeche Dahlbusch bei Essen a. d. Ruhr wurde ein Fördeikorb zu hoch emporgezogen; durch dm Anprall wurden 5 Bergleute schwer verletzt. Vaterländisches. MMHetlungen au» dem Lelerkreiie sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonmne Zuschriften können nick' berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 8. Juli 1903. — Die diesjährigen Ergänzungswahlen zum Sächsischen Landtage betreffen 31 Mandate; davon waren bisher 19 konservativ, 8 naiionailiberal, 3Kamnier- forlschrittler, 1 Wilder. Drei Kandidaten verzichten auf eine Wiederwahl. — Die Auslegung der für die Neuwahlen zum Landtag aufzustellen gewesenen Urwählcrlisten hat am 1. Juli begonnen und cs ist ihr Abschluß sür den 20. Juli ungeordnet. — Burhardtswalde, 7. Juli. Sm Genuß ganz einziger Art, wie sie ihn »och nicht erlebt, wurde am Sonntag Nachmittag unserer Gemeinde geboten durch die Aufführung geistlicher Gesänge seitens des berühmten Solo-Quartetts für Kirchengesang aus Leipzig unter Leitung des Herrn Kantor Röthig. Der beschränkten Zeit wegen trug Herr Kantor Lehmann aus Burkhardts» walde noch vor Beginn der Aufführung einige Präludien vor. Um 4 Uhr begann das Kirchenkonzert. Die Besucher sangen in ernster Stimmung zu Anfang „Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi". Und nun begannen die gott begnadeten Sänger in schneller Folge ihr P ogramm bar zubitten, das die Zuhörer in die weihevollste Stimmung emporhob. Das Thema des Programms war; Die christ lichen Festzeiten. Auf Weihnachten, Ostern, Pfingsten und» TrinitatiS entfielen je 3 Gesänge, mil denen die Zuhörer durch die denkbar vollendetste Ausführung gefesselt, ge hoben, erbaut, ergriffen, erschüttert, entzückt wurden. Mau wußte nicht, was man mehr bemunvern sollte, die innig tiefe Auffassung, die ungewohnte Blicke thun ließ in die wunderbaren Schönheiten der allen Kirchengesänge, oder die bis ins Kleinste korrekte Ausführung der durcvweg keines- wegs leichten Programmnummcrn, deren Schwierigkeiten mit spielender Leichtigk.it überwunden wurden, oder die zaite, keusche Rücksichtnahme der einzelnen Stimmen auf einander, die weder im Forts noch im P mmsimo einander überboten, oder die großartige Seldstbeschränkung, in der willig die Führung der einzelnen Stimme überlasse» wurde» wo es geboten wär. Wie viel ließe sich z»m Rihme des Quartetts wohl noch sagen, was nicht schon gesagt oder empfunden worden wäre. Jede Nummer ohne Ausnahme hinterließ tiefe Eindrücke, und es soll darum auch nicht eine vor der anderen hervorgehoben werde». Einzelne Stellen, wie etwa bas meisterhaft gesungene innige „Dann drück mir selbst die Augen zu!" aus d m Becker'scherr „E-quicke mich rc.", oder das tief ergreifende „Siloahs- Wasser graben in unsre Seele ein" aus dem Bartmuß'schew „Sitoahs Wasser", ober das zarte, innigftomme „ich will dich lieben schönstes Licht, bis mir das Heize viichl", aus dem schönen, rylhmisch vorgettagenen vek nuten König'schen Choral „Ich will dich lieben", werden ohnehin jed m Hörer unvergeßlich bleiben. Wie ein gläubiges Reivonsorium erklang nach dem letzten unvergleichlich sckö» gesungenen R-.ichhardt'schen „Bleibe bei uns" aus Herz und Mund der mit der größien Andacht bis zum Schlüsse tauschenden Zuhörerschaft „Laß mich dein sein uno bleibe»". Jeder Hörer des Kirchenkonzertes wird es dem Schreiber gern bestätigen, daß es keine überschwenglichen Worte oder Redensarten sind, die man hier liest, im Gegeutheil! sie sagen noch lange nicht das, was sie sagen mömen und dürfen. — Wie aber ist es möglich, dürften manche fragen, daß man über eine Sruade lang, ohne sich zu langweile», die alttirchlichen Gesänge, Choiäle, die zu allermeist das Programm darbot, anzuhören vermag? Es ist nicht allein die eminente Kunst der Sänger, die sie vollendet singen läßt ohne Routine, ohne Manirntheit es sind die Töne gläubiger Seelen, die Töne frommer Herzcn, die sicher zu Herzen dringen müssen und die Seelen der Hörer unfehl bar in ihren heilige» Bannkreis zwingen Da» die Säuger nicht zu ihrem Ruhme, sondern zur Ehre ihres Gottes singen, das ist'S, was sie so zwingenden Eindruck Hervor rufen läßt und dem Hörer eine ehrfurchtsvolle Ahnung davon spüren läßt, daß die Musik, sonderlich die musioL sacra von allen Künsten die schönste ist. — Wer waren die Besucher des Kirchenkonzertes? Die verschiedensten Stände waren vertreten: von einer Prinzessin bis zum schlichten Landmann und Arbeiter, zahlreiche Auswärtige und nicht wenigeGemeinbeglieder dcrKirchfahrtBurkhardts- walde, wenn auch diese noch viel zahlreicher hätten er- sch.inen können. Sicher habe» sie es sich gar nicht denken können, daß so hervorragende Künstler in eine ein'ache Dorfkirche kämen und gemeint, daß man für 50 Pfennige gar kein so vollendetes Konzert erwarte» und beanipruchen dürfe, wie cs thatsächlich dargebolen worden ist. Viele, sehr Viele haben es bereut, sich den Genuß entgehen Haden zu lassen, wie immer mehr off »bar wird. Auch ein, wenn auch nicht der beabsichtigte Ertolg des Unternehmens! Immerhin ist auch ein ganz leidlicher äußerlicher Erfolg mr den ErneueruugsfondS hiesiger Kirche erzielt wo den: rund 100 Mark. Dem uneigennützigen Quartett aber, das schon Tausenden und Abertauscnden tief in die Seele gffungen und die Herzen erquickt hat, das bei uns aus dem Wagen sofort in die Kirche zur Aufführung, und aus der Kirche sofort wieder in den Wagen zur Siatio» fahren gemußt, um am selben Tage Abends 7 Uhr noch ein Kirchenkonzert in Nossen zu geben — ihm sei von Herzen der innigste und wärmste Dank gesagt für seine» unver gißiichcn, einzig schönen Gesang linier allerhöchstem Vorsitz Sr. Majestät des Königs fand am Montage in Gegenwart Sr. Köuigl Hoheit des Kronprinzen eine Sitznng >m Gesammtministerl» m st alt. — Dresden, 6. Juli. Die gestern hier abgehaltenen Valcrläudischen Festipielc haben einen glänze»ne» Verlauf genommen. Alle Abthcilungen gruppirte» sich Uor mit ihre» Bannern vor dem Siegesbenkmat. Eine von Herr»