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nicht an das Droschkenreglement gedacht und ihre Droschken vor dem Wahllokalen unbeaufsichtigt gelassen, während sie rm Jsolirraum ihr Wahlrecht ausübten. Diese Ueber- tretung der Polizeivorschriften ist umgehend durch ent- sprechende Strafbefehle geahndet worden. Der am Montag in Kassel begonnene Prozeß gegen den früheren Direktor Schmidt von der Kasseler Treber- gesellschaft brachte bisher die Vernehmung des Angeklagten. Seine Rechtfertigung ist sehr lendenlahm. Die Buchungs- Manöver, so meint er, mochten wohl ungewöhnlich erscheinen, er habe aber dabei durchaus nichts gethan, was auf that- sächliche Täuschung berechnet gewesen wäre. Es sei ihm vielmehr nur um die flüssigere Gestaltung der Bilanz zu thun gewesen, um die schlechte Lage der Gesellschaft nicht kund zu thun. Und das ist keine Täuschung, keine Bilanz verschleierung? Aus Nahrungssorgen vergiftete sich in Altona eine 62jährige Wittwe und ihr Sohn mit Morphium. Dem jungen Männerchor in Philadelphia sandte der Kaiser auf ein Huldigungstelegramm folgende Antwort: „Dem Sieger im Kampfe der Gesänge meinen Glückwunsch. Möge auch der Besitz meines Preises die Anhänglichkeit an die alte Heimath lebendig erhalten." Richter Lynch hat in Nordamerika wieder seines verwerflichen Amtes gewaltet. In Wilmington stürmte nach Newyorker Blättern der Mob das Gefängniß. Die Menge — an 2000 Personen - holte einen Neger heraus, der eine Pfarrerstochter vergewaltigt und getödtet hatte. Er wurde zu dem Thatort geschleppt und ver brannt. Während der Neger vor Schmerzen schrie, wurde er noch als Kugclfang benutzt. Ueber die Ausschreitungen inLaurahütte, über die wir bereits in unserer letzten Nr. berichtet haben, bringt die Schlesische Zeitung folgenden ausführlichen Bericht: Im Ludwigschcn Gasthause sollte eine von der Zentrumspartei cinberufene Wahlversammlung stattfinden. Zahlreiche Radikale, Polen und Sozialdemokraten, welche zu einer Nachmittags in Kattowitz abgehaltenen polnischen Zentrumsversammlu«g keinen Einlaß mehr fanden, hatten sich nach Laurahütte gewandt und lange vor der festgesetzten Zeit den Saal vollständig besetzt. Vor diesem stand eine lausendköpfige Menge, welche keinen Einlaß mehr finden konnte. Als der Ortspfarrer die Versammlung eröffnen wollte, setzte großes Johlen und Pfeifen ein. Auf den polnischen Kandidaten Korfanty wurden stürmische Hoch rufe ausgebracht und gegen die Geistlichkeit heftige Schmäh rufe ausgestoßen. Der Vorstand wurde gezwungen, durch die Hintertbür über Gartenzäune und in die Pfarrei zu flüchten. Der Saal wurde langsam geräumt. Auf dem Platze vor dem Saale blieb die Menge versammelt, trotz aller Aufforderungen von Polizeibeamten, welche in schonendster Weise vorgingen. Die Zahl der Aufrührer wurde immer größer, welche johlende Hochrufe auf Kor fanty ausbrachten. Als gegen 10 Uhr ein Arbeiter, welcher beleidigende Worte gegen die Beamten ausstieß, von diesen verhaftet wurde, suchte die Menge ihn zu befreien, worauf die Polizei blank zog und gegen die Eindringenden vorging. Die Feuerwehr brachte zwei besp innte Spritzen heran; kaum hatte sie den Strahl auf die Menge gerichtet, als diese sich der Spritzen bemächtigte und nun auf die Be amten und Feuerwehrleute losspritzte, darauf zerschnitt sie die Schläuche, zertrümmerte die Spritzen und fuhr sie in den Hültenteich. Die Beamten wurden mit Erdstücken be- warfen, so daß fast keiner unversehrt blieb. Der Brand direktor wurde zu Boden geworfen und mit Füßen getreten, so daß er krank darniederliegt. Geführt von 30 bis 40 halbwüchsigen Burschen zog die auf etwa 3000 Personen angewachsene Menge vor das Hüttengasthaus, wo der Bürgerverein sein Stiftungsfest feierte. Gegen das Haus wurde ein Bombardement eröffnet; kein Fenster blieb ganz, Kinder und Weiber schleppten Vorräthe von Steinen heran. Die Aufforderung: nun zum Pfarrhause! wurde jubelnd begrüßt. Nachdem erst sämmtliche Scheiben zertrümmert waren, erbrach die Menge das Thor zum Hinteren Eingang und schleuderte große Bretter gegen das Haus. Man drang in das Innere und demo- lirte Alles. Der Pfarrer selbst war in die Kirche geflüchtet. Von der Pfarrei ging es die Hüttenstraße entlang zum Gemeindehaus. Unterwegs wurden sämmtliche Fensterscheiben in der Villa des Kommerzienrathes Fitzner eingeschlagen. Am Hüttenamte stellten sich die Beamten der Menge entgegen, ungeachtet des dichten Steinhagels. Inzwischen waren noch einige Gendarmen aus Kattowitz eingetroffen. Als die Menge den Voreingang zur Laura- Hütte zertrümmerte, machte die Gendarmerie von der Schuß waffe Gebrauch. Es folgten hintereinander zehn Schuß. Einer der tzaupträdelsführer, ein Kesselschmied, wurde getödtet; über 30Personen erlitten Schuß-, Hieb- und Stichwunden. Jetzt ging die Menge langsamanseinander. Aus Beuthen traf eine halbe Kompagnie ein, trat aber nicht in Thätigkeit. Vorläufig konnten erst zwei Haupt- thäter verhaftet werden. Landrath Gerlach ordnete heute früh, nachdem er die Trümmerstätten besichtigt hatte, die Schließung sämmtlicher Gast- und Schankwirthschaflen in Laurahütte an und verbot die für Dienstag anberaumte Zen trumsversammlung,umweiteren Ruhestörungen vorzubeugen. Bei dem Bau einer neuen Straße in der Nähe von St. ^zodok m Dirol wurde durch einen Felssturz ein Arbeiter getödtet, zahlreiche andere sind schwer verletzt worden. In Hegenheim im Oberelsaß wurde ein Ehepaar, das bei einem Gewitter Schutz unter einem Nußbaum ge sucht hatte, vom Blitz erschlagen. Die Entdeckung einer Falschmünzerbande ist in dem ungarischen Orte Erlau erfolgt. Es wurden Falsi fikate im Werthe von 200,000 Kronen gefunden. Als Haupt der Bande ist der Wechselstabeninhaber Bereck fest- genommen worden; weitere Verhaftungen stehen bevor. Wie Genfer Blätter berichten, ,st Leopold Wolftng, der Bruder Luises von Toskana, nach dort übergesiedelt. Angeblich will er dort in zwei Wochen die Schauspielerin Adamowitsch heirathen. , „ In Wien wurde die Ehe des Abg. Karl Wolf wegen beiderseitigen Verschuldens geschieden. Gegen den früheren Direktor der in Konkurs ge-i rathencn Dortmunder Handelsbank, Siebert, hat nach! dem B. T. die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Betrugs erhoben. Während eines Wolkenbruchs suchten inPalestrina (Italien) 30 Arbeiter auf dem Gerüst einer in Ban be findlichen Brücke Schutz. Dieses brach aber unter der Last zusammen, wobei 5 Arbeiter getödtet, 20 verletzt wurden. In dem serbischen Dorfe Zenom brachte ein Wolken- bruch 54 Häuser zum Einsturz; 38 Personen verloren das Leben. Der Vesuv bei Neapel wirft feurige Gestcinsmaffen aus. Auch auf der Südseite von Island fand ein vul kanischer Ausbruch statt. Von reichen Diamantfunden berichtet man aus Pretoria. Die Folge ist ein starker Zuwachs der Be völkerung und Wohnungsmangel. In Köstritz (Reuß) ist der gewiß äußerst seltene Fall vorgekommeu, daß ein Kind von seinen Urgroßvätern aus der Taufe gehoben wurde. Ein vom Schnapsteufel Besessener wurde dieser Tage am Spandauer Berg bei Berlin von einem Straßenbahn wagen überfahren. Kaum war er hervorgezogen, griff er zunächst nach der geliebten Flasche, um zu trinken. Erst dann kamen Schmerzenslaute über seine Lippen. Aeußere Verletzungen trug der Mann nicht davon. So in Ber liner Blättern zu lesen. Die Zahl der an deutschen Universitäten studirenden Frauen ist in dem laufenden Halbjahre von 1271 auf 850 zurückgegangen. Besonders stark war die Verminder ung in Preußen, wo scharfe Bestimmungen gegen Aus länderinnen erlassen worden sind. Konstantinopel, 22. Juni. Nach übereinstimmenden Konsularmeldungeu dauert das Bandenunwesen und das Treiben der Komitss im Vilajet Adrianopelfort. Im Dorfe Almut, Kreis Achitschelebi, wurde von einer Bande von acht Personen das Haus eines Dorfbewohners be lagert, das Hausthor mit Dynamit gesprengt, der Haus besitzer getödtet, die Frau verwundet und das Haus aus gebrannt. Die Grenzbewachung in Sandschak Kirk-Kilissa ist verstärkt worden, um einen Bandenübertritt und ein Aus wandern nach Bulgarien zu verhindern. 200 Einwohner des Dorfes Burgatschik sind mit ihrer gesammten Habe ausgewandert, wobei es mit der türkischen Grenzwache zu einem unblutigen Gefecht kam. Sofia, 23. Juni. Die „Agence Telögraphique Bulgare" meldet: Am 21. Juni überschritt eine türkische Grenzwache in Stärke von 100 Mann bei Batak die Grenze; wurde jedoch von den bulgarischen Soldaten zurück geschlagen. Auf bulgarischer Seite wurde ein Mann ver wundet; die Türken halten etwa 20 Todte und Verwundete. Amtlicher Bericht über die am 19. Juni dieses Jahres, Nachmittags 4 Uhr, stattgehabte Schulvorstandssitzung. Anwesend waren 6 Herren Mitglieder. Entschuldigt fehlten die Herren: Stadtverordneter Hofmann und Schuldirektor Or. Schilling. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Kahlenberger. 1. Von der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts vom 16. Januar dieses Jahres, Verwendung von Lehrern im Gemeinde dienste betreffend, wird Kenntniß genommen. 2. Dem wegen Diebstahls zur Anzeige gebrachten Schulknaben Friedrich Paul Lange soll vor versammeltem Schulvorstand ein Verweis ertheilt werden. 3. Für die zwei ersten Jahrgänge soll das Schulgeld nach den seither für die 2. Bürgerschule geltenden Sätzen erhoben werden und zwar solange, bis die Neufeststellung der Schulgelbsätze erfolgt bezw. oberbehördlicherseits ge nehmigt ist. ^m Uebrigen bewendet es bei den seitherigen Sätzen. 4. Einem Schulgeldermäßigungsgesuche wird statt gegeben. 5. Wegen Schulversäumniß soll den Betheiligten vom Herrn Vorsitzenden eine ernste Verwarnung ertheiltwerden. 6. Für die Abtheilung für Schwachbegabte will man nach wiederholter Berathung die Bezeichnung „Parallel klassen" beibehalten. 7. Ein Schulfest soll in diesem Jahre nicht abgehalten werden, dagegen will man Schulpartieen veranstalten, zu denen die Theilnahme für jeden Schüler, solange er nicht durch Krankheit behindert ist, Zwang sein soll. Für Unbemittelte werden die entstehenden Kosten der Schulkasse übertragen. Hierbei spricht man die Ewartung aus, daß Eisen bahnfahrten zu den Partien aufs möglichste abgekürzt werden und mehr auf Fußwanderung Bedacht genommen werde. 8. Die 88 1 bis mit 17 der Lokalschulordnung werden durchberathen und in der vom Herrn Vorsitzenden im Entwurf abgeänderten Weise vorläufig angenommen. Wilsdruff, am 22. Juni 1903. Der Stadtrath. Kahlenberger. Vaterländisches. iMiltheilungen aus dem Leserkreise sind der Redaktton stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktton. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 24. Juni 1903. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 25. Juni dieses Jahres, Nachmittags 6 Uhr, staltfiudende öffentliche Slabtgemeinderathssttzung. 1. Geschäftliche Mit- theilungen. 2. Verkauf des allen Elektrizitätswerks. 3. Gesuch der Herren Lonis Dürfet und Gen. um Anschluß die Wasserleitung. 4. Ertheilung des Zuschlags zu Grundstucksverpachtungen. 5. Vortrag der Sparkaffenrech- nung pro 1902. 6 Den von Wilsdruff nach Kaufbach führenden Fußweg betreffend. 7. Gesuch der Leichenfrau Schumann um Gewährung einer Rente aus städtischen Mitteln. - Freudig bewegt werden alle Sommer-Reisende vernehmen, daß der Wettcrmacher Falb für Juli und August wirkliches Sommerwetter prophezeit, die selbstver-- ständlichcn Gewitter nicht ausgenommen, und daß erst dee September Regen bringen solle. Wenn es nur bei Herrn. Falb nicht so ott umgekehrt wäre! — Der im Jahre 1875 auf kameradschaftlicher Grund lage gegründete Sächsische Militär-Lebensversicher ungs-Verein zu Dresden versendet soeben seinen Rechenschaftsbericht auf das 27. Geschäftsjahr 1902. Der Verein kann mit Befriedigung auf die erzielten Resultate zurückblicken, dieselben waren in jeder Beziehung erfreuliche- Im Berichtsjahre erfolgten 3632 Neuaufnahmen mit einen Versicherungssumme von 898576,47 Mark, der gesammte Versicherungsbestand betrug am 31. Januar d. I. 50774^ Mitglieder mit 12615779,14 Mark Kapital. Die Ein nahmen betrugen 634317,81 Mark, die Ausgaben 267383,16- M., sodaß ein Ucberschuß von 366934,65 Mark verblieb. Von^ diesem Ueberschusse wurden der Pcämien- Reserve 272517,17 Mark zugewiesen, welche die versicherungstechnisch- nöthige Höhe von 2191785,57 Mark besitzt. Da dieser respektablen Reserve noch eine aus dcm Ueberschusse auf 135242,46 Mark erhöhte Reserve der Pcämien-Reserve eine auf 24000 Mark erhöhte Kriegs-Reserve, eine Reserve für Kursdifferenzen von 9000 Mark und eine Dividenden-Reserve von 71359,79 Mark, die beide eben falls ansehnlich erhöht wurden, zur Seite steht, so ist die Sicherheitsgewähr bei diesem kameradschaftlichen Institute, eine gleich vorzügliche, wie bei jeder anderen namhaften dentschen Gesellschaft. Die Mitglieder erhielten im Berichts-- jahre eine nach dem Verhältnisse der Versicherungsdauer bis zu 25°/o ansteigende Dividende an den Prämien gut» gescdrieben. Die Sterblichkeit blieb wieder hinter der er- wartungsmäßigcn zurück; es starben 496 Mitglieder mit 502 Policen, für welche 111650,79 Mark gezahlt werden mußten. Seit seinem Bestehen zahlte der Verein an seine Mitglieder beziehentlich deren Angehörigen für Todesfälle u. 1. w. rund 1^/z Millionen Mark! Da der Verein bei niedrigster Prämienberechnung selbst die kleinsten Versicher ungsanträge entgegennimmt und jedem Mitglieder ohne Rücksicht auf die Höhe der Versicherungssumme Dividende gewährt, so ist derselbe ein wirklicher Segen für die Kameraden und deren Angehörige. — Cossebaude. Prinz Johann Georg Wohnteam Sonntag der Einweihung des König Albert-Denkmals auf dem Osterberge bei. Das Denkmal besteht aus einem Sandsteinsockel, auf dem sich die Kolossalbüste des unver geßlichen Königs erhebt. An der Feier betheiligten sich zahlreiche Militär- und andere Vereine, ferner Amtshaupt mann Or. Krug von Nidda, Vertreter der Behörden und- umliegenden Gemeinden. Die Weiherede hielt Pastor Wendler. Das Denkmal wurde von der Gemeinde Cosse baude übernommen. Im Osterberg-Restaurant fand dann noch ein froh belebter Festkommers statt. Prinz Johann. Georg folgte dann einer Einladung des Klostergutsbefitzers Arndt aus Oberwartha. — Dölzschen, 22. Juni. Der Arbeiter Hermann Freiberg aus Niederpesterwitz, der in der Sandgrube des Herrn Walther hier beschäftigt ist, wurde seiner eigenen Aussage nach im Steigerbusche zu Potschappel gestern Abend von zwei halbwüchsigen Burschen überfallen und hatte mit diesen Strolchen einen harten Kampf zu bestehen» wobei er blutig geschlagen wurde. Der Ucberfallene kennt beide Angreifer, die entkamen, dem Ansehen nach, weiß aber ihre Namen nicht zu nennen. — Dresden, 23. Juni. Die Gerichtsferieu be ginnen am 15. Juli und endigen am 15. September. — Eine interessante Hebung im Entladen von Truppentheilen aus einem Militärsonderzug wurde auf der Eisenbahustrcckc Klotzsche-Königsbrück-Schwepnitz vorgenommen. Der mit dem Stab und zwei Kompagnien des ersten Bataillons vom Infanterie-Regiment Nr. 77 besetzte Sonderzug, in dem sich auch ein Zug des Garde reiter-Regiments und eine Abtheilung des Feldartillerie- Regiments befanden, machte unverhofft auf der freien Strecke zwischen Klotzsche und Weixdorf Halt, ein Signal ertönte und in wenigen Minuten stand die gemischte Truppen» abtheilung marsch- und kriegsbereit auf dem Felde. Die Truppen wurden gegen Abend nach Königsbrück zurück befördert. — Nach wie vor wird die Deutsche Städteaus- stellunz von unserer Einwohnerschaft, sowie von Fremden aus allen europäischen Ländern zahlreich besucht. Mehr und mehr verbreitet sich durch die Berichte der deutschen und ausländischen Zeitungen, die fast ausnahmlos ihrer rückhaltlosen Anerkennung der Planung und Leitung des Unternehmens vollen Ausdruck verleihen, die Kunde davon, welches gewaltige Material für sozialwissenschaftliche Stu dien in dieser Ausstellung aufgespeichert und in übersicht licher Weise dem Belehruugsuchcnden vorgeführt wird. Wie lebhaft das Interesse für die Ausstellung und ihre wissenschaftlichen Darbietungen ist, geht auch aus der starken Nachfrage nach Katalogen deutlich hervor. Von diesen ist bereits die zweite Auflage vergriffen und die dritte befindet sich im Druck. Die Gesammizahl der abgesctzten Exemplare des wegen seiner Uebersichtlichkeit sehr beliebten unentbehrlichen Kaialoges beläuft sich auf zirka 10000. Auch nach Schluß der Ausstellungsräume ist der Ausstellungs park stark besucht und gestaltet sich, dank der durch die Bemühungen des Festausschusses vielfach gebotenen, Auge und Ohr ergötzenden Unterhaltung vornehmen Stils, zu dem beliebtesten Sammelpunkie der besten Gesellschaftskreise der Residenz. Für die nächsten Tage stehen wieder be sondere musikalische Genüsse in Aussicht. Heute und Morgen finden die ersten Konzerte der Kapelle des in Straßburg garnisonirenden Königl. sächs. Infanterie-Regiments Nr.. 105 unter Leitung des Stabshoboisten Herrn Otto Dangel statt, die sich durch gute Solisten und zehn Fanfaren bläser auszeichnet. Am Montag findet wieder eins der so schnell beliebt gewordenen Doppel- und Monstre-Konzerte statt, bei dem die Kapellen des Königl sächs. Trainbataillons Nr 12 und des Königl. sächs. Jnsanterie-Regiments Nr. 106 aus Leipzig Mitwirken. Bei derartig vielseitiger Ab wechselung kann es nicht auffallen, wenn sich der Besuch des Ausstellungsparkes namentlich von seiten der einheimischen-