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auf den letzten Platz besetzt. Es wurden zunächst 23 vor- geladene Zeugen und darauf die militärischen Richter ver eidet und die bekannte Anklage vom Vorsitzenden ver lesen. Auf Verlangen des Vorsitzenden schildert der An geklagte seinen Lebenslauf. Er hat in Gelsenkirchen das Realgymnasium und nachdem er als Quartaner ausge treten war, die Schule in Essen bis zur Obersekunda be sucht. Der Angeklagte ist am 10. April 1901 in die Ma rine eingetreten und seit dieser Zeit disziplinarisch mit 3 Tagen schweren und 3 Tagen leichten Arrest vorbestraft. Der Leiter der Verhandlung fragt den Angeklagten hierauf nach einem Vorfall, bei welchem durch die Schuld Hüsseners, als er 12 Jahre alt war, ein gleichaltriges Mädchen ein Auge verlor. Hüssener schildert den Vorfall, welcher durch einen unglücklichen Zu fall veranlaßt wurde. Der Vorsitzende macht Hüssener darauf aufmerksam, daß eventuell auch Todtschlag in Be tracht kommen könne, und daß der Angeklagte seine Ver- theidigungdarnacheinrichtensolle. Hüssenererzählthieraufauf Aufforderung des Vorsitzenden den Vorfall in der Nach! vom 11.-12. April, wonach er den Kanonier Hartmann auf dem Wege zu einem Restaurant und völlig betrunken traf und ihn infolgedessen verhindern wollte, weiteren Alkohol zu sich zu nehmen. Er forderte ihn auf, mitzu kommen und hatte die Empfindung, als ob Hartmann ihn unterfassen wollte. Er gab ihm hierauf den Dieustbefehl, daß er ihm zur Wache folgen solle. Hartmann, welcher eine Strecke vom Studenten Lütscher unterfaßt, mitgegangen war, riß sich plötzlich los und ging mit erhobenem Arm auf Hüssener zu. Hüssener, welcher seine linke Hand am Dolche hatte, parirte mit der rechten und zog gleichzeitig seinen Dolch, mit dem er nach Hart mann stach. Auf das Geschrei des Begleiters Hartmanns lief eine große Volksmenge zusammen. Er forderte den hinzugekommcnen Unteroffizier auf, ihn zu verhaften. Er wurde nach der Wache gebracht, wo seine Brüder hinkamen. Er erklärte auch auf Befragen, was er angerichtet habe, er habe nur seine Pflicht gethan. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob Hüssener den Hartmann oder Lütscher von früher her kenne, mit nein. Er habe nur gesagt, er kenne ihn von früher her, um ihn gutwillig zum Mitgehcn zu bewegen. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob ihm die Instruktion gegenüber Betrunkenen bekannt sei, ant wortete er mit Ja, er habe aber nicht daran gedacht. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung erklärt Hüssener, er habe den Soldaten Hartmann nur angefaßt, um seinem Befehl Nachdruck zu geben. Bei der Verfolgung des fliehenden Hartmann habe er die Absicht gehabt, demselben eine kleine Wunde beizubringen. Sein Dolch sei geschliffen gewesen, im Gegensatz zu den von der Marineverwaltung erhaltenen. Er erklärte, wenn er die Waffe einmal ziehe, sie auch gebrauchen müsse, so sei er instruirt worden. Auf eine fernere Befragung des Vorsitzenden, ob er geäußert habe, es müsse Blut fließen, antwortete der Anklagte mit Ja. Es ist dies auch seine Absicht gewesen. Kiel, 27. Mai (H. T. B.) Im Prozeß gegen den Fähnrich z. See Hüssener wurde der Angeklagte des Ungehorsams gegen einen Dienstbefehl, betreffend die Be handlung betrunkener Untergebener und der Körperver letzung mit tödtlichem Ausgang schuldig befunden und zu 4Jahren Gefängnißund Degradation verurtheilt. Von der Gefängnißstrafe gilt 1 Woche als verbüßt. Der Antrag des Vertreters der Anklage lautete auf 6 Jahre Zuchthaus und Ausstoßung aus der Marine. Der Ge richtshof hatte die Ueberzeugung gewonnen, daß die Zeugen die Wahrheit gesagt haben, auch Lütscher, obwohl er ge schworen habe, Hartmann zu rächen. Von Nothwehr konnte keine Rede sein. Bei der Strafabmcssung hat der Gerichtshof die große Jugend und die Unreife des An geklagten in Betracht gezogen. Hüssener hat sich vorbe- halten, gegen das Urtheil Berufung elnzulegcn. Er unter hielt sich noch einige Zeit mit fernem Bruder und ließ sich dann ruhig abführen. Madrid, 27. Mai. (H. T. B.) In Valdegeuas kam ein unbekannter Reisender in em Gasthaus und de- ponirtc hier eine Kiste, die angeblrch Ehotolade, ru Wahr ¬ heit aber 40 KZ Pulver enthielt. Auf bisher unausge- klärte Weise explodtrte die Kiste. Es entstand eine furcht bare Panik. Die Thüren und Fenster des Hauses wurden bis auf den Marktplatz geschleudert. 1 Frau und 3 Kinder wurden getödtet, 12 Personen schwer verletzt. Der Reisende ist verschwunden. Man vermuthet ein Attentat. Große Bestürzung hat sich der Bevölkerung bemächtigt. Madrid, 27. Mai (H. T. B.) Eine große Menge Neugieriger hatte sich auf Tribünen und Straßen einge sunden, um die Automobil.Tour-Fahrer von Paris-Madrid zu sehen. Auch Prinz Heinrich und König Alfons waren am Ziel erschienen. Berlin, 27. Mai (H. T. B.) Selbstmord in der Wohnung des kaiserl. Oberstallmeisters v. Wedell hat das Hausmädchen Louise Piske infolge Drangsalirungen durch das Wirthschaftfräulein verübt, indem sie sich erhängte. Tilsit, 27. Mai. (H. T. B.) Gestern wurde der Fleischer Hubert in Lompvenen als muthmaßlicher Mörder des Meiereibesitzers Zircker verhaftet. Seine Ehefrau wurde Nachmittags ebenfalls verhaftet. Bei der Haus suchung in der Scheune Huberts ist ein Beutel mit 12000 Mark gefunden worden. Paris, 27. Mai (H. T. B.) Die Blätter wissen von einem neuen Grenzzwischenfall zu berichten. Zwei junge Leute aus Jouef, die einen Ausflug nach Montis unternommen hatten, welches auf deutschen Gebiet liegt, wurden von einem deutschen Gendarm angehalten, welcher behauptete, die jungen Leute seien auf deutschem Gebiet geboren und hätten sich ihrer Militärpflicht entzogen. Sie wurden verhaftet und erst nach 2 Stunden wieder frei- gelassen. Tages-Nalendev. Vorschußverein zu Wilsdruff, e.G. m. beschr. Haft ¬ pflicht. Geöffnet jeden Werktag außer Mittwoch vor 9 bis 12 Vorm., 3 bis 5 Nachm. Diskontiren von Wechseln an seine Mitglieder jeden Werktag außer Mittwoch von 10 bis 12 Vorm. Volks-Bibliothek des Gemeinnützigen Vereins Wilsdruff. Geöffnet: Jeden Sonntag (Sommer und Winter) nach der Kirche von ^11 bis 12 Uhr im Hotel Löwe. Kollektion der König!. Sächs. Landes-Lotterie für Wilsdruff bei Bruno Gerlach am Markt, für Kesselsdorf und Umgeg. bei Gustav Kohl. Gendarmerie-Station: Wielandstraße 35c Meißner- straße 26M. Prozeßagent Detlefsen, Tharandt. Behördlich zu gelassener Rechtsbeistand bei den Kgl. Amtsgerichten Wilsdruff, Tharandt und Döhlen. Fernspr. Nr. 54 Amt Deuben. Anzutreffen in Wilsdruff „Alte Poft" Dienstag Vorm. Sparkasse zu Wilsdruff ist geöffnet: Jeden Werktag (außer Mittwochs) von 8 bis 12 Vorm., 2 bis 4 Nachm.; sowie jeden letzten Sonntag im Monat (für Gehilfen, Dienstboten und Arbeiter) von 1 bis 3 Nachm. Stadtkasse und Steuereinnahme ist geöffnet: Jeden Werktag (außer Mittwochs) von 8 bis 12 Vorm., 2 bis 4 Nachm. Stadtbad Wilsdruff. Dampfbäder für Herreni: Dienstags und Donnerstags 4—9 Uhr, Sonnabend Nachm. und Sonntag Vorm. — Dampfbäder für Damen: Dienstags und Donnerstags 10—4 Uhr. — Elektrische Licht-, Wannen- und Brause-Bäder täglich. Sandbäder auf Bestellung. Massage in und außer dem Hause. Gisenbahn-Fahrplan Mi 1. Mi bis R Npimber IM. N0886N—pokesiappel. pakestLppel—wikänuff—Nossen. Lnlfgnn- ung km — — 8" 8" 12°° 11-s w 2-, 8'° 74- ob Boisson vöboln 8kf. an Y37 3" 2°° — 8^ Y21 - 0,0 — — H20 1" 410 8-8 ob H0880N ütlf. an 8'° 12°' 1 35 7" 1,2 — — H2l> 1°' 416 Y03 „ »sltep. sb 8" 11°° 1-4 — 740 4,0 -— — — ^07 430 Yl2 8iebenleön 33° 11" 122 ^31 0,3 — — — 9" 2" 442 Y19 „ Obergruns-Meberstsm „ 8-s 113° 142 720 — 7,9 — — 2-o 450 Y25 IVwiterremsberg 8-- 11-4 105 — 742 — . 9,4 — — — 10»- 2-7 457 Y32 Oborremsbero 816 11" 12°» — 703 . 11,0 — — — 10" 2-- 5°° Y3V kievorüittmsnnsaorf „ 8°s 11°' 12" — 6°° 12,8 — — — ,0-3 2» 5" y'6 0bordMmsnn8aorf 8°- 1055 12" 6'° 16,6 — — — 10-° 2» 5" Y59 an sb 74 8 10" 12-° . 6'° — — 7" 10" 25V 5" 10°' sb an 744 10" 12" H-0 H2S 18,6 — — 10-° 3°7 553 10" ttsrrogswsMe 737 10" 12" 6" yrs 20,9 — — 8°' 11°° 3'° 6°° 10-° kieldlgsäorf 730 10°° 12°° — 6°' 9" 25,0 — — 8" 11" 3" 6-s 10-2 3irI<erM»m-I.imbsoli 7" 9" 1154 — 5" 35» 27,9 — — 8-2 1128 Z-5 6-8 I0'° an VMsärutf sb 709 Y30 11" — 5" 8'° — Km 5^ 6-o 8-- 11'0 3" ^ÜÜ 10" sb WUsöruff an 7°' 11'0 3°° 5" 8" 12" 29,5 5" 6" 8-- 11" 3" ?N7 10°' Krumbach sb 6" 1135 2°° 527 33» 12'7 32,1 510 6" 8" 1165 35« 7" 11°« Kssselsäorf 6°° 1I-° 2" 5" 82» 12°° 35,8 554 8^ I2°° 40» 7" 11" kigäsriwrmsijorf 6'° 11" 2-7 5°' 8" 11" 36,9 57.9 7" HOI 12" 4" 36 11" Isuckcroöo 6" H°7 2-2 459 8°« 11°° 38,8 6°° 7-3 HO? 12-° 420 ?42 11-5 an potscksppsi sb 6-5 — H°° 2" 453 8°- 11" 6"' 7" H29 12" 4" 812 11" Deesben-it. 6°° — 10'° 145 430 ? 30 10" 1-11" 6" 75? 1°° 50- 8°7 1°' 1-11 17 Iksrsmit 555 — 10°° 153 4" 7" I1-° «f bedeutet: verkekrt nur ^Verlctuxs. f beckeuiet: 2u§ verkekrt nur 8onn- u. 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Er stieg hinab in die Destillattonen und lauschte gierig auf das Lallen der Betrunkenen, die schlechten Witze der Dirnen in den dunklen Ecken, um ja keine Nuance zu ver- lieren, von denen ihm in diesem Augenblicke jede wertlwoller erschien für die Menschheit, als die Worte aller Weisen. Das war noch Wahrheit, wenn noch so bestialisch, so abstoß end, doch Wahrheit, während da oben in den sauberen Straßen nur Masken sich bewegten. Daß in Wirklichkeit alles Aeußerliche nur Maske, hier wie dort, hier eine verzerrte, besudelte, dort eine etwas über tüncht«, gefälligere, daß alles gleich interessant, gleich lehr reich, gleich kennenswerth ist, was hinter diesen Masken steckt, daß es des Dichters Ausgabe ist, hinter diese Masken zu blicken, und daß dieser Blick nur aus dein tiefsten Innern seiner eigenen Seele aussteigt, nicht aus dem Auge bricht — diese Erkenntniß fehlte Treuberg. So sah er nur die Dinge. Jede Linie auf den aufge dunsenen Gesichtern, jede gemeine Bewegung, die mühsam durch den Alkohol und Tabakdampf sich durchdringenden Gas flammen, den Reflex in den Gläsern, auf der Metallplatte des Schanktisches — alles Erdenkliche von Farbe und Form und Licht — und dieses peinliche Schauen und auch das geistige Negistriren erschien ihm nun als die höchste Aufgabe des Dichters. Plötzlich trat er aus einer engen dunklen Gaff«, die, was Elend und Verkommenheit betraf, den Höhepunkt seines Studienganges bildete, in das Freie. Vor ihm rauschte der Strom, eine erfrischende Kühle ging von ihm aus, und ans )«m gegenüberliegenden Ufer bot sich ihm ein so anmuthiges, n seinem Gegentheil zu dem eben Geschauten so überrasch endes Bild, daß er freudig aufathmeke, wie von einem Alp befreit. Auf einer Höhe, zwischen Obstbäumen und stattlichen Ufern, welche in buntem Schmuck des Herbstes prangten, lag ein Dorf, ein rechtes, wahres Dorf. Die Häuser holzverschalt, unter weit vorspringendem Giebeldach, mit blumengrschmückten Altanen, von dem heim lichen Sattelthurm einer Kirche überragt. Auf den herbst lichen Wiesen weideten Schafe und Rinder. Friedlich, die gefährliche Nachbarschaft gleichsam nicht ahnend, lag es am Ufer des Stromes. Nur an einem Punkte verrietst aufge- rissenes Erdreich, der Versuch eines Steindammes, ein noch nicht vollendeter städtischer Rohbau, daß das Ungethüm „Stadt" bereits einen seiner Polypenarme über den Strom gereckt, allerdings tastend blos. Offenbar hatte es denselben aus irgend welchem Grunde wieder zurückgezogen. Der Damm zerfiel bereit, wieder, vom Strome unterschwemmt, der Bau des Hauses schien plötzlich abgebrochen. Eine Fähre setzte nun über den Strom. Treuberg be stieg sie. Das Dorf zog ihn an, wie Heimweh packte es ihn. — „Wie heißt der Ort?" fragte er den Fährmann. „Noch heißt er Walldorf," erwiderte der verwitterte Greis. „Warum sagen Sie „noch?"" „Weil es bald nimmer so heißen wird, ganz einfach." „Warum das?" - - „"Na- weil 's d' Stadt auffreffn wird — ganz ein fach." — r i" damit kein besondere, Glück gehabt zu haben, memte Treuberg. „Der eine Neubau dort - Ich dieser unvollendet." " Neuvau vorr „Und da oben nicht?" sehen's denn die schwarze Wotl'n Der Fährmann deutete in die Höhe. nst bemerkte Treuberg zwei neue Nauchpinien, welche, fächerartig sich ausbreitend, über dem Dorfe sich er hoben. „So wird's gemacht! Z'erst schickt man das Stinkzeug 'naus, das man nicht drinn hab'n will, und wenn der Bauer erst 'nausgeschwefelt ist, dann ruckt man ganz schön langsam nach." „Aber das ist ja sehr vortheilhaft für die Leute," be merkte Treuberg. „Für was für Leute?" fragte der Fährmann. „Die Bauern von Walldorf; Grund und Boden gewinnt doch an Werth." Schon, Herr, aber die Bauern von Walldorf verspüren nichts mehr davon, die sind schon lange alle dahin." „Wie so?" „Wie so?" meinte der Fährmann. „Verdorb'n sind's und g'storb'n, was weiß ich. Der Bauer kann d' Stadtlust nicht vertrag'»; bald ihn die amveht, ist es aus mit ihm. Ja, denen letzt alles g'hört in Walldorf, die können ja lachen." „Und wer sind die?" „Wer werden's denn sein! d' reich'n Leut' halt' aus der Stadt, die abwart'n können." „Und wer bewohnt jetzt das Dorf?" „Arbeiterleut' aus den Fabriken dahinten. Da? heißt, so lang'? den andern paßt, dann heißt's rasch weiter! Grad ein Walldorfer hat sich doch d'erhaiten." Der Fährmann lächelte verschmitzt. „Bringen ihn auch nicht 'raus, was auch probier'». Da« stent mich auch." —