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wandten Betriebe einerseits, den Arbeitern in diesen Be trieben anderseits, daß der Machtkampf zwischen beiden Theilen — denn um einen solchen handelt es sich hierbei — vielleicht zur Stunde schon in Gestalt einer allgemeinen Arbeitseinstellung der Werftarbeiter in den Hafenplätzen der Unterwefer ausgebrochen ist. Noch immer, viel er örtert wird in der Tagcsdiskussion die Angelegenheit des Rücktrittes des Erbprinzen Bernhard von Meiningen vom Generalkommando des 6. Armeekorps, da auch jetzt noch keine vollständige Klarheit über die Art und Weise dieser Demission des Erbprinzen Bernhard und ebensowenig über die Ursachen der letzteren herrscht. Es bleibt also abzu warten, wie die hierüber umlaufenden mannichfachen Les arten noch ihre Berichtigung erfahren werden. Der an gekündigte amerikanische Flotlenbesuch in Kiel, welcher an geblich noch ungewiß sein sollte, findet doch statt, ver- muthlich Mitte Juni. Man braucht diesem bevorstehenden Ereignisse gewiß keine besondere politische Bedeutung zu zumessen, aber doch kann dasselbe angesichts der bisher von den amerikanischen Chauvinisten betriebenen anti deutschen Hetzereien immerhin mit Befriedigung als ein Beweis der fortdauernden guten amtlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten ver zeichnet werden. Das Kaiserpaar in den Reichslandcn. Die offiziellen Feiern gelegentlich des diesmaligen Besuchs des Kaisers und der Kaiserin in den Reichenden haben am Donnerstag mit der Einweihung des neuen Hauptportals am Metzer Dom ihren Abschluß gefunden. Der Kaiser, der Tags vorher die Hohkönigsburg bei Schlettstadt be suchte, verließ am Donnerstag Morgen unter dem Geläut der Kirchcnglocken Straßburg und reiste zunächst nach Bitsch. Dort erfolgte die Ankunft gegen 10 Uhr. Der Monarch fuhr mit dem Statthalter Fürsten Hohenlohe nach dem Marktplatz, wo mehrere hundert junge Mädchen in Landes tracht Aufstellung genommen hatten und der Bürgermeister den Kaiser begrüßte. Dieser nahm dankend einen Ehren trunk entgegen, worauf er die Fahrt nach der Kaserne des Magdeburgischen Jägerbataillons Nr. 4 fortsetzte. Hier übergab er mit einer Ansprache, die mit den Worten „Treu bis in den Tod!" schloß, dem Bataillon eine neue Fahne und nahm den Parademarsch ab. Dann ging die Reise nach Metz weiter. Der Kaiser kam dort in der fünften Nachmittagsstunde an. Es fand großer Empfang statt. Nach herzlicherBegrüßungseiner ausPotsdameingetroffenen Gemahlin stieg Se. Majestät zu Pferde uud hielt seinen Einzug in die festlich geschmückte Stadt, umbraust von dem Jubel einer fast unübersehbaren Menschenmenge. Die Kaiserin folgte im Wagen. Auf der Südse.te des Dom- Platzes war eine Ehrenkompagnie ausgestellt, deren Front der Monarch abschritt, bevor er mit seiner Gemahlin unter einem Festzelte Platz nahm. Kardinal-Fürstbischof Kopp als Vertreter des Papstes, Kölner Erzbischof Dr. Fischer, Minister von Hammerstein, Staatssekretär v. Köller, das Präsidium des Landesausschusses, die Generalität, die ge jammte Geistlichkeit usw. waren zugegen. Nachdem Bischof Benzler mit der Geistlichkeit vor das Zelt getreten war, verlas Statthalter Fürst Hohenlohe eine Urkunde, die hier auf von den Majestäten und den Würdenträgern unter schriftlich vollzogen wurde. Nunmehr fiel die Hülle des Portals, das der Kaiser mit inhaltreichen Worten dem Bischof übergab, der mit einer Ansprache dankte, um dann die kirchlicherseits vorgeschriebene Feier zu vollziehen. Unter Glockengeläut ging der Einzug in die Kirche von statten, wo Bischof Benzler den Segen ertheilte. Eine musikalische Feier machte den Beschluß. Dem Festakt folgte größere Tafel im Bezirkspräsidium, bei welcher der Kaiser zwischen der Gräfin Zeppelin und dem Breslauer Fürstbischof Kopp — den er kurz vorher in besonderer Audienz empfangen hatte —, die Kaiserin zwischen dem Bezirkspräsidenten Graf Zeppelin und dem Fürsten Hohenlohe saß. Abends begab das Kaiserpaar sich unter erneuten Huldigungen des Publikums nach Schloß Urville bei Kürzel, um dort fünf T«ge zu verweilen. , Der ehemalige Präsident des Oranjefretstaates, Stejn, weilt jetzt in Deutschland. Er ist mit seiner Familie und in Begleitung des bekannten Lureuobcrsien Schiel am Mittwoch aus der Schweiz in Bad Reichenhall in Bayern zur weiteren Erholung angekommen. Die politische Lage in Ungarn bleibt nach wie vor eine kritische. Die Spannung zwischen dem Kabinet Szell und den Oppositionsparteien des Abgeordnetenhauses besteht fort, obwohl Kaiser Franz Josef, welcher augen blicklich wieder in Budapest residirt, in einer dem Mi nisterpräsidenten von Szell am Mittwoch gewährten Au dienz vollkommen die Haltung der Regierung gegenüber der Opposition billigte. Unerfreulich ist auch noch immer die Situation in Kroatien, wo unter der dortigen Be völkerung slavischen Stammes eine nicht unbedenkliche Er regung gegen Ungarn herrscht, die sich bekanntlich schon in verschiedene Orten durch ernste Straßenunruhen Luft gemacht hat. In Frannkreich nimmt der „Kulturkampf" zwischen der weltlichen Macht und dem Klerus feinen Fortgang. Der Unterrichtsminister Lhaumis sperrte dem Geistlichen in Aubervilliers das Gehalt, weil er dem Jesuiten Coube, welcher einer staatlich nicht genehmigten Kongregation an gehört, das Predigen in der Ortskirche gestattete. Ferner verurtheilte das Zuchtpolizeigericht zu Carcassonne den Kapuziner-Prior Laurent wegen Uebertretung desVereins- gesetzes zu 500 Fres-, die übrigen Kapuziner zu geringeren Geldbußen. Auf die bedenklichen Kulturzustände im „heiligen" Rußland haben die blutigen, gegen die Juden gerichteten Unruhen in der südrussischeu Großstadt Klschineff abermals ein bedenkliches Licht geworfen. Die Haltung der russischen Behörden bei diesen entsetzlichen Plünderungs- und Mord szenen war mindestens eine laue, hätten sie gleich von An fang an energischer eingegriffen, so würde viel Unheil verhütet worden sein. Die weitere Entwickelung der Dinge auf der Balkan- Halbinsel präsenlirt sich einstweilen noch im Lichte der Ungewißheit. Immerhin kann doch gesagt werden, daß die fernere bedrohliche Zuspitzung der Lage im europäischen Wetterwinkel zunächst unterbrochen worden ist. Nament lich ist da eine Unterredung des bulgarischen Minister präsidenten Danew mit dem Korrespondenten des offiziösen Wiener „Fremdenblattes" in Sofia bemerkens wert!), denn Herr Danow äußerte sich hierbei recht maß voll zur mazedonischen Frage. Er betonte kräftig, daß seitens Bulgariens nichts geschehen würde, um kriegerische Verwickelungen mit der Türkei zu provoziren. Dann gab er zwar unumwunden zu, daß Bulgarien Aspirationen nach Mazedonien habe, er versicherte indessen gleichzeitig, daß es lediglich bessere Verhältnisse für die Bulgaren in Mazedonien erstrebe und daß die Lösung der mazedonischen Frage den Mächten zukomme. Weiter betheuerte Danew, die Dynamitverbrechen von Saloniki würden auch in Bul garien verurtheilt, wobei er jedoch hervorhob, die bulgar ische Regierung könne für die Einschmuggelung von Dyna mit nach Mazedonien nicht verantwortlich gemacht werden, denn es sei unmöglich, die Grenze hermetisch abzuschließen. Schließlich meinte er, die Maßnahmen und Ausschreitungen gegen die Bulgaren in Mazedonien könnten den Gegensatz zwischen Bulgarien und der Türkei nur verschärfen — Hoffentlich tragen diese versöhnlichen Auslassungen des leitenden bulgarischen Staatsmannes mit dazu bei, die gegenwärtige Balkankrists wieder zu mildern. — Fürst Ferdinand ist aus Paris nach Sofia zurückgekehrt. — Die aufsässigen Albanesen in Altserbien haben sich der Pforte noch keineswegs wieder unterworfen, vielmehr wird zwischen beiden Theilen noch weiter hin- und her- verhandclt. — Für die Wiederbesserung der Lage in Sa loniki zeugt u. A. auch der Umstand, daß das dorthin entsandte österreichisch-ungarische Geschwader diesen Hafen wieder verlassen hat, mit Ausnahme des Thurmschiffes „Wien". Aurze Chronik Ausgrabungen auf dem römischen Forum. Rom, 13. Mai. Heute Vormittag wurde bei den Ausgrab, ungen auf dem Forum in der Nähe des Tempels des Antonius ein achtes Grab freigelegt. Das Grab enthält einen ausgehöhlten Baumstamm, in dem sich das Skelett eines kleinen Kindes befindet; neben demselben liegen zehn schwarze und rothe Graburnen. Die Entdeckung scheint die Bouische Theorie zu bestätigen, daß Rom lange vor Romu- lus bestanden habe. „Kaiser Wilhem der Große" in Gefahr. Aus Newyork meldet der Londoner „Daily Telegraph": Die Passagiere des Dampfers „Kaiser Wilhelm der Große" vom Norddeutschen Lloyd erlebten Sonntag Mittag einen aufregenden Zwischenfall. Während das Schiff sich im dichten Nebel befand, hörte der Kapitän die Dampspfeife eines anderen Schiffes, welchem er in Zwischenräumen antwortete. Alle Reisenden stürzten an Deck. Die Signale des „Kaiser" blieben eine Zeitlang unbeantwortet. Plötzlich fühlten die Passagiere, wie das Schiff unter dem Druck der mit aller Kraft rückwärts arbeitenden Maschinen heftig erzitterte. Sie sahen aus dem Nebel einen großen Fracht dampfer auftauchen, der auf den „Kaiser" zufuhr. Alles 'uchte nach einem festen Halt, um bei dem erwarteten Zu sammenstoß eine feste Stütze zu haben. Es kam jedoch glücklicherweise nicht soweit, denn der „Kaiser" konnte noch rechtzeitig, 30 Fuß von dem anderen Schiff entfernt, zum Stillstand gebracht werden. Der Frachtdampfer war der „Planet Venus" aus Philadelphia. Die Passagiere des „Kaiser" äußern sich voll höchster Anerkennung über die Leitung ihres Schiffes, da eine Verzögerung von nur fünf Sekunden beim Sichten des „Planet" oder beim Abitoppen des „Kaiser" ein großes Unglück hätte verursachen müssen. Zwei Personen getödtet. Danzig, 14. Mai. In Gottcwalde geriethen beim Mittagscffen zwei miteinander verschwägerte Knechte in Streit. Ein dritter Knecht, welcher vermitteln wollte, wurde durch einen Stich ins Herz getödtet, einer der beiden Streitenden erhielt so schwere Stichwunden, daß er im Krankenhause verstarb. Das Oberkriegsgericht in Kiel verurtheilte den Leut nant Gleiß vom Schulschiff „Moltke" wegen fahrlässiger Brandstiftung zu einem Monat Gefängniß, nachdem die erste Instanz auf Festungshaft erkannt hatte. In Straßburg i. E. sind an drei Stellen der Stadt die Pocken ausgebrochen; ein Haus wurde polizeilich geschlossen, auch sind die anderen nöthigen Vorsichtsmaß regeln getroffen. Unwetter am Rhein haben bedeutende Verheer ungen angerichtet. Durch gewaltige Hagelschloßen sind strichweise die Feldfrüchte völlig vernichtet worden. In der Nähe von Linz wurden einige mit Abwickeln von Telegraphendrähten beschäftigte Soldaten vom Blitz ge troffen; ein Soldat ist schwer verletzt, ein Offizier vom Pferde geschleudert worden. Blitzschläge lähmten ferner drei am Linzer Basaltwerk beschäftigte Arbeiter, sowie einen Schiffer, der gerade in einem Kahn über den Rhein setzen wollte; das Fahrzeug wurde in den Grund gebohrt. Zur Judenhetze in Kischinew melden Peters burger Blätter, daß einer Jüdin Nägel in den Kopf ge schlagen, einem Juden beide Hände abgesägt wurden. Anderen Frauen wurden, nachdem man sie vergewaltigt, die Augen ausgestochen. Kinder warf man auf die Straße; man fand auch die Leiche eines in zwei Theile zerissenen Kindes. Eine erschlichene Ehe. Der Sohn eines sehr vermögenden Münchener Geschäftsmannes, der im Väter- terlichen Geschäfte thätig ist, lernte vor einigen Jahren auf einer Reise durch Italien eine junge Dame kennen und fand Gefallen an ihr; nach kurzer Zeit wurde der Bund für das Leben geschlossen. Die junge Frau hatte vorher in Rom gelebt und setzte es bald nach ihrer Ver- heirathung durch, daß ihr der rücksichtsvolle Gatte die Er- laubniß gab, zeitweise dort wieder ihren Aufenthalt zu nehmen. Dor einiger Zeit kamen dem jungen Gatten verschiedene bedenkliche Gerüchte über das Leben und Treiben seiner Frau zu Ohren. Obwohl sich diese Gerüchte immer mehr verdichteten, schenkte er ihnen keine weitere Beachtung und erklärte, daß er gegen seine Frau kein Mißtrauen habe. Anders sein Vater. Dieser reiste eines Tages nach Rom; was er dort erfuhr, bestätigte sein! Argwohn. Die Schwiegertochter hatte schon jahrelang ve ihrer Verheirathung ein Liebesverhältniß mit einem Mali gehabt; zwischen Beiden war verabredet worden, sie soll die Werbungen des jungen Deutschen annehmen und ist heirathen, um aus dieser Heirath so viel als möglst pekuniäre Vortheile zu ziehen und nach der Heirath zeit weise wieder zu ihrem Geliebten nach Rom zurückkehrff Jetzt endlich mußte der betrogene Mann klar sehen, m er hat die Klage auf Nichtigkeitserklärung der Ehe a> gestrengt. Ausgrabungen in Karthago. Die Ausgrabung! die französischerseits in der Nähe des Militärhafens v! Karthago vorgenommen werden, haben soeben zur Aü findung von zwei Riescnhaufen alter Geschosse gefühl Man fand über 1500 Steinkugcln und etwa 20000 Thor kugeln. Wahrscheinlich hat man die Stelle entdeckt, a der das im Jahre 146 von den Truppen ScipioS zerstör Arsenal stand. Auf 60 Kugeln fand der Leiter der Unit suchungen Buchstaben, welche die typischen Formen d! panischen Alphabets aus dem 2. Jahrhundert vor Cst enthalten. Daraus scheint hervorzugchen, daß die dislst bekannten Kugeln, die man in jener Gegend fand und a< die türkische Periode und die Kriege Karls V. zurückführt' ebenfalls aus der Zeit Hannibals stammen. Ans den überseeischen Streikgebicten. D Ausstand der australischen Eisenbahner scheint seiner Ende entgegenzugehen. Wie aus Melbourne ein Tetz gramm berichtet, verkehren im Distrikt Viktoria 30 Züg> und man erwartet, daß heute 50 Züge abgelassen werd! können. Sechs Schnellzugslokomotivführer haben sich vr den Ausständigen getrennt; die Regierung hat ihre Dienst wieder angenommen. In anderen Staaten wurden S Lokomotivführer eingestellt. — In Valparaiso kam c anläßlich des dort herrschenden Streiks der Stauer f größeren Ausschreitungen, bei denen Blut floß. Ausständig geriethen, wie aus der chilenischen Hafenstadt telegraphi! wird, mit Polizisten zusammen und schleuderten Steiß gegen die Beamten. Die Polizei feuerte und tödtete ur verwundete mehrere Personen. Ein weiteres Telegraml macht nachstehende Mittheilungen: Santiago de Chile 13. Mai. Die Ausständigen in Valparaiso haben dl Baulichkeiten am Quai in Braud gesteckt, wobei 10 Pci sonen das Leben einbüßten und 200 verwundet wurdet Die Regierung lehnt jede Verhandlung mit den Aus ständigen ab, ist vielmehr entschlossen, mit allen Mittel die Ordnung wiederherzustellen. 6000 Soldaten sind a verschiedene Punkte entsandt worden. Vaterländisches. ^Mittheilungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets Willkomms Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß d> Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 15. Mai 1903. — Echte und rechte Maienstimmung ist bisher nost nicht zum Durchbruch gekommen, sie konnte es auch not nicht, denn bei der niedrigen Temperatur, die wir in de letzten Zeit hatten, trinkt mancher lieber ein Glas Warmes „een Schälchen Heeßen", als daß er vom „wunderschöne! Monat Mai" singt. Wie die Dichter eigentlich darav verfallen sind?! Oder waren die Maimonate damall anders, besser? Der diesjährige Mai hat uns nur z" Anfang wenige Tage lang prächtiges warmes Wetiei beschert. Laue, ja heiße Lüste wehten, bis halt das „Mai lästert" kam und alle schönen Jllussionen mit einem Mab zerstörte. Immerhin muß anerkannt werden, daß bil „Eisheiligen" sich doch noch besser aufgeführt haben, aff in verschiedenen früheren Jahren. Wir sind wenigstens Von Nachtfrösten verschont geblieben und das ist sehr viel werth. Jetzt tritt hoffentlich kein Rückschlag mehr ein Ulst wird es wärmer werden, damit wir, wie man am Atheist sagt, ein paar „Hümpchen Maiwein" trinken können, aül daß unsere Stimmung eine fidelere wird. Der Bauet pflegt freilich zu äußern: „Die schönen Frühjahrs hol del Deubel" und „Mai kühl und naß, füllt dem Bauet Schenn und Faß", der Städter aber meint, nun sei lange genug kühl gewesen. — GoldenesEhejubiläum. Kommenden Sonntag, den 17. Mai ac., begeht das Privatus Ernst Schubert'schc Ehepaar hier in verhältnißmäßig guter geistiger und körper licher Frische die goldene Hochzeit. Wir bringen deiv Jubelpaare auch an dieser Stelle die besten Glückwünsche dm' — Fortsetzung des Vortrags von Herrn Schuldirektor Or. Schilling, gehalten im hiesigen Gewerbeverein Die Verwaltungseiutheilung des merowingisch-karolingischev Reiches hatte natürlich nur ländliche Bezirke gekannt; fff entstammte einem ausschließlich naturalwirthschaftliche» Zeitalter. Dem gegenüber war das Marktgebiet der erste geldwirthschaftliche Verwaltungsbezirk; fremd und anders artig schob er sich in die alte Bezirkseintheilung hinein Sobald nun der Markt ständig, also zum Marktorte wurde, verstand es sich von selbst, daß — gedrängt durch die Bedürfnisse des realen Lebens, auch die anderen Rechts fragen der Eigenart des ursprünglich nur kommerziell ge richteten Kaufmannsgerichtes auf die Daner sich nicht er wehren konnten und ihr nach kurzem oder längerem Kampf! unterlagen. Ebenso verständlich ist es natürlich, v. A> daß das nunmehr im ganzen Marktorte herrschend ge wordene Recht als oas biegsamere und geschmeidiger! auch in die älteren, früher als der Marktort vorhandenen Ortstheile eindrang, die alten — natürlich mehr agrarisck gerichteten und demgemäß auch verwalteten Theile nacb und nach in seine Interessensphäre zog und auch dieft rechtlich sich unterjochte. In demselben Momente aber, als diese beiden Entwickelungen perfekt wurden — in demselben Momente war die Stadt im Sinne des Mittel alters entstanden. Die Erhebung eines Ortes zur Stad' - also die Heraushebung — Exemtion, wie der technisch Ausdruck lautet — aus dem Verbände des ländliche'' Gerichtsbezirkes — also entweder Hundertschafts- odff Grafengericht — war bis ins 13. s. hinein ausschließliche- Recht des Königs. Nachdem aber Friedrich II. den TA ritorialfürsten das Befestigungsrecht eingeräumt und srA verpflichtet hatte, den bestehenden Märkten keine Konkurrent durch nach r privilc ihre e von i ihren hörte hörte liche i Terrb Geme selbst! in gr Magi Art schon schuff gute l Aufai allerd halb Städ selten wiege Hand heran gang! zuglei wobei geww stäbis gliedi wohl verseh Kauf möge werke Stad da ül stäub' Herm städte macht üderg nun Stad Wide im 18 Städ Daß falle Sieg» frühe lichen Bean trat Eine Bede aufer 1. 2. 3. 4. 5. 6.