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. DimirtIWlchk Sküiiff PNU Wochenblatt für Wilsdruff. KuNrdrruUevel vs« Martin H-rger, MklsdrE- Nr »8 Wilsdruff 1SV3 : L>,m^hvoinaM»g uu Dle>ch>ttusch»l«n jnul Luduvuiitj). Ucu.r Ve^iUjjung vrr Pcrvgj.atv^. SchlerUng auf Wielen. Neuer lultrmertmrer PUj. L>tilNgung der Maulwürfe. Beigabe von Kochsal, zum Futter. Wie sollen Heuraufen in Pferdeställen angebracht werden? Das Tränken der Absatzlälber. Mittel gegen geschwollene Euter. G mze, gequetscht« oder geschrotene Körner? Unsere gefiederten Frühlingsboten im Volksglauben. Gute Brüterinnen. Ueber das Aussetzen von Fasanen. Die Italiener-Gans. Die Haselnuß, ein Stieskind unserer Obstkultur. Pflanzt Zierkürbiffe. Zum säen des Berbenensamens. Schweinedünger bei der Gemüsekultur. Teppichbeete. Die Behandlung der Strohblumenpflan-en. Köhlers Gartenschnur „Hilf Dir selbst" (mit Abbildung:. Was soll bei der Revision geschehen? Einschlietzen der Bienenkönigin Das Flugloch. Räucherpfeife (mit Abbildung). Elektrische Sicherheitslamp« (mit Abbildung). Lehr« uhr „Tick-Tack" (mit Abbildung). Blumenkohl-Auflauf. Kartoffelsalat. Maccaroni mit süßer Sahne. Briefkasten. SWtzomWmz M AMmWin D. R. G.-M. Die verhältnismäßig häufig vorkommenden Unglücks- fälle bei Bedienung von Dreschmaschinen hat Herrn Monteur O. Körber veranlaßt, die in der Abbildung veranschaulichte Stillsetzvorrichtung zu erfinden, welche ermöglicht, daß bei eintretenden Unglücksfällen von jeder Stelle der Dresch maschine aus sofortige Stillsetzung derselben zu bewirken ist. Die Einrichtung ist zu diesem Zweck folgende: Von »ein am Einlegcrstand befindlichen Handhebel gehen Draht züge oder dergleichen nach dem von der Trommelwelle angebrachten Bremshebel und von diesem aus weitere zwangläufig bewegte Drähte nach dem vor der Kurbelwelle befindlichen Bremshebel. Dieser Hebel steht einesteils durch Drahtzüge in Verbindung mit dem vor der Antriebs welle angebrachten Bremshebel, anderenteils durch die Drähte mit einer Auslösekuppelung. Bei der durch Handhebel oder durch einen der anderen Handgriffe bewirkten Stillsetzung wird also der Antrieb ausgerückt und zugleich sämtliche Wellen gebremst, wodurch rin sofortiger Stillstand der Maschine zu erzielen ist. Der Erfinder beabsichtigt, sein Schutzrecht zu verkaufen oder Licenzen abzugeben und giebt hierüber da» Patentbureau Sack, Leipzig Auskunft. Ueber Kalkdüngung. Noch immer messen unsere Landwirte der Kalkdüngung nicht die große Bedeutung bei, die sie verdient und wenden sie leider noch viel zu wenig an, einerseits, weil sie in dem Glauben leben, daß die sogenannten guten Böden reich genug an Kalk seien, andererseits weil sie sich über den hohen Wert, den der Kalk als Verbefferuckg,mittel für schlechte, mechanische Beschaffenheit de« Boden« besitzt, immer noch nicht im Klaren sind. Wa« die erstere Ansicht von dem Kalkreichtum guter Böden betrifft, ist aber er wiesenermaßen unrichtig, denn die in den letzten Jahren au»- geführten sehr zahlreichen Bodenanalysen haben gezeigt, daß auch die besseren Böden sehr häufig an einer Kalk armut leiden und daß diese Kalkarmut in vielen Fällen geradezu die alleinige Ursache der geringen Fruchtbarkeit ist, da eben nicht nur zur Aufschließung der im Boden reichlich vorhandenen Nährstoffe der Kalk mangelte, sondern auch in seiner zweiten Eigenschaft als eigentlicher Dünger fehlte. Die Anwendung künstlicher Dünger allein vermag da« Gedeihen unserer Kulturpflanzen keineswegs bi» zum höchsten Grade ,u steigern, sofern wir es jahraus jahrein an dem für unsere Pflanzen so nötigen Kalk fehlen lassen. Zweifellos ist es j«, daß durch die Anwendung künstlicher Düngemittel di« Produktion an Pflanzenmasse wesentlich erhöht wird, aber ebenso naturgemäß ist, daß durch die geerntete größere Pflanzenmaffe dem Boden auch bedeutend mehr Kalkstoffe entzogen wurden, wie durch eine infolge «angelnder künstlicher Düngung erzielte« geringeren Pflanzenmaffe. Andererseits haben aber auch di« künst ¬ lichen Düngemittel vielfach eine Absorption des Kalkes, sei es durch Eingehen gewisser chemischer Verbindungen, sei e« durch Lösen des Kalkes und sein dadurch veranlaßtes Versinken in den Untergrund, zur Folge und erhellt daraus vollkommen klar, daß mit der Steigerung der Gaben künst lichen Düngers auch eine Steigerung der Kalkzufuhr erfolgen muß und zwar nicht nur auf schlechten von Natur aus kalkarmen, sondern auch auf besseren, ja soga- auf ursprüng lich kalkreichen Böden, da eben selbst auf letzteren durch künstliche Düngung der Kalkreichtum wesentlich vermindert wird. Wenn nun diese teils durch erhöhte Pflanzenpro duktion, teils durch künstliche Düngung herbeigesührten Kalkverluste auch für den ersten Augenblick nicht sehr groß erscheinen mögen, so dürfen wir eben nicht vergessen, daß dieselben, wenn sie sich immer wiederholen, mit der Zeit denn doch ganz bedeutend werden, und daß mit der Zeit eben doch ein Bedarf an Kalk eintreten muß, und daß dieser „Kalkhunger," wie wir ihn nennen möchten, doch schon in einem großen Teil unserer Wirtschaften eingetreten ist, beweisen eben die obenerwähnten Bodenuntersuchungen. Diesem Kalkhunger abzuhelfen, ist Sache des rationellen Landwirtes, und wollen wir ihm daher bei seiner Suche nach dem „Wie?" behilflich sein. Bei Beantwortung dieser Frage ist zunächst zu unterscheiden, ob es sich darum handelt, in dem Kalk unseren Kulturpflanzen Un Düngemittel im eigentlichen Sinne des Wortes zuzuführen, oder ob be absichtigt wird, durch Zuführung von Kalk eine Verbesserung der mechanischen Beschaffenheit des Boden« herbeizuführen. Für den ersteren Fall stehen uns zwei Präparate zur Verfügung. Erstens der kohlensaure Kalk und zweiten« der gebrannte Aetzkalk, welcher durch Brennen aus dem kohlensauren Kalk gewonnen wird. Bei ersterem können wir natürlich lediglich den darin enthaltenen Kalk in An schlag bringen, da die Kohlensäure vollkommen wertlos ist. Die Kohlensäure beträgt in demselben 44 pCt., sodaß der Aetzkalk nur mit 56 pCt. vertreten ist. Im gebrannten Kalk dagegen ist derselbe mit vollen 100 pCt vertreten und wird daher der Landwirt versucht sein, in erster Linie nach dem gebrannten Kalk al« den vorteilhafteren zu langen. Betrachten wir aber die Preise beider Präparate und bringen wir dieselben mit deren Kalkgehalt in Verbindung, so werden wir dagegen finden, daß im kohlensauren Kalk das Prozent Kalk infolge der weit einfacheren Bearbeitung weit billiger zu stehen kommt al« im Aetzkalk, der außer dem Mahlen auch noch ein Brennen u. s. w. erfordert, sodaß also kohlensaurer Kalk gleich gut wie Aetzkalk zu Düngungszwecken zu verwenden ist, sofern wir von dem selben da« doppelte Quantum wie vom Aetzkalk nehmen, was durch den weit billigeren Preis des ersteren ja er möglicht ist. Ander« liegt natürlich die Sache wenn der Hauptzweck der Kalkdüngung nicht die Zufuhr von Kalk als Pflanzennährstoff, sondern die Verbesserung der mecha nischen Beschaffenheit sein soll, in welchem Falle dem Aetz kalk ganz entschieden der Vorzug zu geben ist, obwohl der kohlensaure Kalk auch hier nicht zu unterschätzen ist. Im ersteren Falle wird schon eine Gabe von 6—12 Meterzentnern Aetzkalk bezw. das doppelte Quantum von kohlensaurem Kalk genügen, während wir in letzterem zu viel höheren Gaben (20 mindestens 50 Meterzentnern) greifen müssen. Je mehr desto besser. Wir dürfen es in diesem Falle nicht bei einer einmaligen Kalkung auf Jahre hinaus bewenden lassen, sondern müssen dieselbe wiederholen, sobald der Zustand de« Boden« sich wieder zu verschlechtern beginnt. Ganz besondere Beachtung ver dient aber die Kalkdüngung bei Anwendung von Kalisalzen auf schwerem Boden, wo sie geradezu ein unumgängliches Bedürfnis in sofern ist, als eben durch Anwendung dieser Düngesalze der Boden an Kalk in hohem Grade verarmt. Dir Nertilg««g der Herbstzeitlose (Oolokioum Lutuvanals) ist keine leichte. In vielen Gegenden Mittel- und Süddeutschland« ist dieser hübsche Zwiebelgewächs zu einer wahren Landplage geworden. Besonders sehr stark verbreitet ist dasselbe auf den Wiesen- flächen des Regierungsbezirke« Kassel. Dort planten etwa» übereifrige Verwaltungsbeamte di« Bekämpfung diese« arg verbreiteten Unkraute« durch eine Polizeiver ¬ ordnung. Es wurde mir, als damaliger Landwirtschaft«- kammeroorsitzender, gar nicht leicht, eine solche polizeiliche Maßregel zu hintertreiben, welche zahllosse Berufsgenossen in schwere Bedrängnis und arge Polizetstrafen gebracht haben würde. Auch auf der von mir erpachteten Domäne befanden sich weit über 100 Morgen Wiesen, welche stark mit Herbstzeitlosen besetzt waren. Ich habe demgemäß alle nur erdenklichen Methoden der Vertilgung versucht und angeweudet, von denen «h folgende anführen will: a. Das Durchstoßen der Zwiebel mit einem 1V, m langen spitzen Eisen. Diese Arbeit ist zwar sehr wirksam, aber doch sehr unsicher, da die Zwiebeln 20 bis 30 om tief in der Erde stecken und leicht manche verfehlt werden. Wo e« sich um größere, arg besetzte Flächen handelt, ist sie, weil zu zeitraubend, nicht durchzuführen. b. Das Herausholen der Zwiebeln mit einem beson deren Instrument, welches, wenn ich nicht irre, aus Würt temberg bezogen wurde. So ein Grabeisen, welches au» zwei Stahlklauen an einem Spatenstiele bestand, die sich beim Eindrücken in den Bode« soweit öffnen als möglich ist, um die Zwiebel erfassen zu können und beim Heraus schließen, kostete 6 M. Die Vertilgung auf diese Art war, wenn sie ein paar Jahre hintereinander wiederholt wurde, um die nachgewachsenen, im ersten Jahre noch kleinen Zwiebeln zu erlangen, radikal. Sie beanspruchte aber auch so viel Zeit, daß sie viel zu teuer wurde, und jedenfalls nur bei kleinen Flächen mit mäßigem Zeitlosen besatz zu empfehlen ist. o. Da» Sammeln de» Samens in der Heuernte trägt zwar mit den Jahren zur Verminderung bet, und wird einigermaßen durch den Erlös für den Samen, welcher zu medezinisch-technischen Zwecken gern gekauft wird, bezahlt, vernichtet aber die einmal vorhandenen langlebigen Knollen keineswegs. Bei der Ueberflutung ausgesetzten Wiesen- flächen besteht außerdem noch die ständige Gefahr, von den oberhalb gelegenen fremden Wiesenflächen alljährlich neue Samenkörner zugeschwemmt zu erhallen. Die einzige einigermaßen wirksame und nicht zu kost spielige Vertilgungsart besteht darin, im Frühjahr, wenn die Herbstzeitlosenblätter bereits handlang aus dem Boden hervorragen, während der Graswuch« noch zurück ist, die selbe durch Kinder oder Erwachsene langsam ausziehen zu lassen. Wird diese Arbeit 3 bis 4 Jahre hinteremanoer wiederholt, so ist die Herbstzeitlosenplage in der Regel ganz, sicher aber zum größten Teil verschwunden. Durch da« tiefe Abreißen de» Stengel« wird die Pflanze bei mehr facher Wiederholung derartig geschwächt, daß sie schließlich eingeht. Diese Arbeit sollte nur bei ganz feuchtem Boden vor genommen werden, da nur dann die Stengel aus ge nügender Tiefe herauszubringen sind. Die herausgezogenen Stengel sind auf Haufen zu werfen und nachher einer mehrjährigen Bearbeitung auf dem Komposthaufen zu unterziehen. Schierling auf Miese«. Da der giftige Schierling auf Wiesen nicht selten ein sehr lästiges Unkraut ist, so sollte derselbe auf jede mögliche Weise bekämpft werden. Die radikalste Methode besteht nach Prof. E. Groß darin, daß derselbe samt der Wurzel, ähnlich wie bei Vertilgung der Herbstzeitlose, ausgesprochen wird. Weiter kann seinem Bestand auch in der Weis« entgegengetreten werden, daß man die Stengel desselben vor der Blüte abschneidet und dadurch die Samenbilsung verhindert. Da der Schierling eine zweijährige Pflanze ist, dürste die Wiese unter Anwendung des letzterwähnten Verfahrens in zwei Jahren frei vom Schierling sein. Ob nun diese oder jene Vertilgungsmethode zur Anwendung gelangt, so muß, um die Arbeit vollständig zn machen, den Pflanzenwuch» benachbarter Hecken und Gebüsche in sofern die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden, al» event. dort vor kommende Schierlingspflanzen gleich falls und mit peinlichster Sorgfalt entfernt werden müssen, da sonst durch Anflug de« Samen» von außen der Erfolg der Vertilgungsarbeit ganz oder nur teilweise vernichtet werden kann.