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der Mandschurei in Fluß zu bringen. Zur Opcrations- bans ist Shanghai ausgewählt worden, in dem der eng lische Einfluß augenblicklich noch vorherrschend ist. Dort wurde eine Massenversammlung von Chinesen aus allen Provinzen des Landes abgehalten, die dagegen Verwahrung einlegen sollte, daß die chinesische Regierung Rußland in der Mandschurei Zugeständnisse mache. Die Versammlung endete jedoch mit einem glänzenden Fiasko. Nunmehr wird ja wohl auch in London die Erkcnntniß zum Durch bruch gekommen sein, daß sich Rußland in seiner China- Politik nicht aufhalten läßt. Arirze Lhrsnrk. Eine indianische Häuptlingstochter als Leh rerin. Die Tochter des berühmten Sioux-Häuptlings American Horsehatvor Kurzem in Newyork ihr Lehrerinnen- Examen abgelegt. Bis zum Freiwerven einer Staatsstelle geht sie zu emer Quäkerfamilie als Gouvernante. Ihr Vater war seinerzeit ein gefürchteter Feind der „Blaßge sichter" und besitzt ein: ansehnliche Sammlung von Skalps derselben. Ein Acchitektenscherz. Aus Metz wird der „Franks. Ztg." geschrieben: Das neue Portal der Kathedrale, das bei der nächsten Anwesenheit des Kaisers enthüllt werden soll, wird jetzt von den Gerüsten befreit. Eine Photographie des Portals wird der Kaiser bei seinem Besuche in Rom dem Papste übergeben. Das in gothischem Stil von Dom baumeister Tornow entworfene Portal mach! einen impo santen Eindruck. Von den an der Außenseite angebrachten Figuren der vier großen Propheten trägt diejenige des „Daniel" die Züge Kaiser Wilhelms II. Ein Geschenk Carnegies an die Neger. Aus New>Nork wirs berichtet: Andrew Carnegie hat dem Tus- keger-Jnstitut 2400000 Mark geschenkt. An diesem In- stitul erzieht Booker T. Washington 1400 Neger und Negerinnen. Carnegie hält Booker Washington für einen der bedeutendsten lebenden Menschen, von dem er sagt: „Die Geschichte wird von einem weißen und einem schwarzen Washington zu erzählen haben, die beide Väter ihres Volkes waren." Ein Dorf in Flammen. Stendal, 27. April. Am Sonnabend Nachmittag ist in dem Dorfe Roexe bei Stendal Großfeuer ausgebrochen, das in einem Besitzthum das Wohnhaus, bei vier weiteren Besitzern 18 Nebengebäude in Asche legte. Opfer des Schneesturms. Berlin, 27. April. Wie die „Welt am Montag" meldet, sind in den letzten großen Schneestürmen in Norddeutschland insgesammt 68 Personen umgckommen, davon allein 12 in der Provinz Brandenburg. Durch gebrannt ist der fromme Seelenhirte, der bisher die Schäflein im unterfränkischen Pfarrdorf Hausen bei Schweinfurt weidete. Weiber, Wein und Schulden —, auch kein Ritter wird sie los! Dieser ebenso schmerzens- als erkenntnißvoüe Ausruf des Ritters Kunz von Kaufungen paßt auch auf den Fall des Hochwürdigen von Hausen. Nach seinem Willen wollte er nur den Schulden entrinnen, räumte deshalb das Pfarrhaus in aller Gemüthsruhe aus und ließ nicht die Nägel in den Wänden. Alsdann dirigirte er seine fahrende Habe, sich selbst und die von ihm geliebte Müllerstochter via. Bamberg nach der freien Schweiz, indem er einzig und allein seine Gläubiger zurückließ, die ebenso trostlos als zahlreich sind. Eine Episode aus den jüngsten Sturmtagen theilt man aus Berlin mit: Umlagert waren vor den großen Caffees Unter den Linden die Thürsteher, denen man hohe Trinkgelder für die Beschaffung eines Wagens bot. In den meisten Fällen glückte es nicht. Eine Dame, die mitten unter den Hilfesuchenden stand und den kurzen Weg zu ihrem Hotel hinübergelangen wollte, zahlte dem Boten, der ihr endlich eine Droschke brachte, 5 Mk. und dem Kutscher 20 Mk., im ganzen 25 Mk. sür eine Fahrt, die zu normalen Zeiten 60 Pfg. kostet! Von den Exzessen in Kischinew, über die wir schon berichteten, dringen jetzt erst Einzelheiten an die weitere Oeffentlichkeit. Es haben sich schreckliche Szenen ereignet. Sämmlliche Geschäfte, die im Besitz von Juden waren, wurden gestürmt, die Waaren davongeschleppt, die Häuser demolirt. Vielen jüdischen Frauen thaten die Exzedenten Gewalt an; Kinder warfen sie aus den oberen Stockwerken der Häuser auf das Straßenpflaster. Und während dieser grauenvollen Ausschreitungen einer geradezu wahnsinnigen Menge ertönte auf dem Boulevard lustige Musik. Die verzweifelte jüdische Bevölkerung flüchtete zum Hause des Gouverneurs, dort trieb man sie aber gewaltsam davon. Der Gouverneur hatte erst nach Petersburg telegraphirt und Instruktionen erbeten. Als dann die Antwort eintraf, gmg man daran, Ruhe zu schaffen. Der angerichtete Schaden ist sehr groß und wird auf etwa vier Millionen Rubel geschätzt. Tausende von Personen find ohne Obdach und Nahrung. Ein bedeutender Einbruchsdiebstahl ist in der Nacht zum 23. April in ein-m Uhrmacherladen zu Schwerin zur Ausführung gekommen. Hierbei find 50 Brillant ringe, 100 Brillantbrochen, Uhren und andere Waaren im Gesammtwerthe von 31000 Mk. gestohlen worden. Die entsetzlichen Folgen der letzten Schnee stürme. Hamburg, 27. April. Nach den bisherigen Ermittelungen sind während des letzten Unwetters 83 Schiffe untergcgangen; 246 wurden beschädigt; 223 Per sonen sind ertrunken. Vermißt wird aus Kiel der im 14. Lebensjahre stehende Schüler Jesko von Puttkamcr. Der spurlos Verschwundene ist von schlanker Gestalt, hat blondes Haar, blaue Augen, gerade Nase, etwas abstehende Ohren. Die Kleidung bestand bei seinem Weggänge u.A. aus grauem Joppenanzug, braunem Sommerpaletot. Auf die Er mittelung des Knaben sind 300 Mark Belohnung ausge- setzt. Familiendrama. In Mettmann bei Düsseldorf am Rhein ermordete ein Arbeiter seine Frau und sein 7jähriges Kind; hierauf erschoß er sick selbst- Die Strafkammer zu Konitz m Westpreußen verur- theilte den Polizeisergeanten Gleiser aus Czersk zu sechs Monaten Gefängniß. Gl. hatte einen aus Anlaß einer Schlägerei festgenommenen Malergehilfen auf dem Wege zur Wache mit dem Seitengewehr körperlich schwer miß handelt. Bei einem Zugzusammenstoß unweit Buffalo (Nord- amerika) wurden 11 Personen getödtet, 25 verletzt. In Wien hat die Verfolgung eines MilitärballonS durch Motorradfahrer mit dem Siege des ersteren geendet. Vaitetklänötsches. (MittyeUungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Nams des Einsenders bleibt unter allen Umständen Gcheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 29. April 1903. — Wir kommen nun aus dem in diesem Jahre ab sonderlich verdrießlich gewesenen April in den sonnigen, wonnigen Mai-Monat. Natürlich, weil die Wetterpropheten über die vergangenen Wochen nicht zutreffend vorausgesagt hatten, versuchen sie uns jetzt, noch den Mai zu verärgern. Schöne Dinge werden für sein Regiment angekündigt, die gar nicht zu seinem berühmten Renommee passen. Das bekannte Lied schwärmt davon, daß nur einmal im Jahre der Mai blüht, wie einmal im Leben die Liebe. — Das Letztere paßt auf unsere wetterwendische moderne Zeit nur noch sehr mittelmäßig — aber es kam schon oft genug vor, daß im Mai zur Zeit der kalten Tage mehr für Grog geschwärmt wurde, als für Maibowle. An guten Gaben läßt es ja ein normaler Mai nicht fehlen. Ein Glas Waldmeisterbowle ist heute, wo die Chemie mehr kann, wie die Natur, für Niemand etwas Unerschwingliches, ein Gericht Spargel, im Mai frisch gestochen, mit einer gebratenen jungen Taube aufgeftagen, wird freilich für einen köpfereichen bürgerlichen Mittagstisch schon etwas theurer. Die Zeiten sind eben nicht mehr so, wie dazumal, wo die strenge Mutter ihren Jungen kategorisch mit den Worten: „Warte Du man, bei den Soldaten werden sie Dir's Spargelesfen schon lernen!" zum Zugreifen aufforderte. Eine minderangenehme Zugabe des Mai sind dis Mai käfer, die in diesem Jahre nach all' der gehabten Feuch tigkeit sich wohl kaum so sehr maußig machen werden, ein Glück für sie und für den Maikäfersport unserer Jungen. Die Blocksbergfahrt der Hexen in der Nacht zum ersten Mai soll ja wieder einmal in Persona dargestcllt werden; warum auch nicht einmal der lustige Scherz, die Hauptsache bleibt ja, für Stimmung in der ersten Maiennacht zu sorgen. Aber das Schönste, was uns der Mai 1903 bescheeren wird, bleibt doch das Pfingstfest. Das liebliche Fest wird, nachdem Ostern doch im Allgemeinen recht wenig gehalten, was es versprochen, nachdem die frohe Periode des Grünwerdens eine wochenlange Unterbrechung erlitt, und Flur und Feld und Wald und Garten in vollem Grün und in reichster Blüthe zeigen, und Tausende werden mit Sang und Klang ins Freie ziehen. Maien freude und Maienlust, welche das Herz freier schlagen, den Sinn froh und frisch werden lassen, die sind das Höchste, das Schönste. Maienfrühling in der Natur, Matenfrühling im Leben! Wohl dem, der davon wirklich in freudiger Erinnerung einst erzählen kann. — Seit 1848 haben wir nicht einen so kühlen April gehabt, als in diesem Jahre. Auch Professor Kemser in Berlin sucht den Grund im tief nach Süden geschwommenen Treibeis des atlantischen Ozeans. Er schließt seine Be trachtungen: „Nun noch etwas Tröstliches. Ich bin der Meinung, daß der Sturm und die Schneefälle vom Sonntag eine Krisis bedeuten. Ich glaube in Aussicht stellen zu können, daß wir nunmehr der normalen Temperatur und wärmeren Tagen um so schneller entgegen gehen werden, je anor maler wir vom1. bis zum 20. April haben frieren müssen." Damit sich aber das Wort von den uneinigen Gelehrten auch diesmal erfüllte, ist Professor Falb gerade entgegen gesetzter Meinung und sagt: „Es ist wahrscheinlich, daß mit dieser Uebergangswitterung die Auslösung kalter Ost- Winde beginnt, die den folgenden Sommer beherrschen werden." — Honig sollte Kindern niemals vorenthalten wer- den, fleißiger Honiggenuß ist eine Grundlage für das fröhliche Gedeihen derselben. Kinder, welche rasch wachsen und dabei wie blutarm aussehen, zeigen großes Verlangen nach Süßigkeiten. Unbewußt zeigt die Natur den Weg, auf welchem das Fehlende ersetzt werden soll. Es ljt naheliegend, daß unter allen zuckerhaltigen Stoffen dem jenigen der Vorzug gegeben werden muß, welcher von der Natur in seiner vollsten Reinheit dargeboten wird, das ist der Nektar aus den Blüthen - der Honig. Guter reiner Honig muß einen eigenthumuchen, angenehmen Ge ruch, einen lieblichen, süßen, zwar etwas scharfen aber nicht säuerlichen Geschmack besitzen und eine weißliche oder gelbliche Farbe haben. Er darf beim Genüsse nicht die Kehle reizen und muß, wenn er unter Speisen gemischt wird, leicht durch seinen eigenartigen Honiggeschmack wahr zunehmen sein. Obgleich flüssig, muß er doch dick sein darf aber nicht wässerig, auch nicht zähe sein. Der reine Honig verzuckert wenige Monate, nachdem er von den Bienen gesammelt wurde, manche Honigsorten sogar schon nach wenigen Wochen. Dieses Krystallisiren ist ein sicheres Zeichen seiner Echtheit, denn verfälschter Honig bleibt immer flüssig. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 30. April dss. Jhs., Nachmittags 6 Uhr, stattfindende öffentliche Stadtg em ein d erat hssitzung. 1. Geschäft liche Mittheilungen. 2. Gesuch der Vereinigten Handwerker innung hier, Verdingung von Arbeiten betr. 3. Gesuch des früheren Stadtkassenassistenten Herrn Putscher um Rückgabe seiner Caution. 4. Gesuch des Gastwirth Herrn Knäbel hier, Ermäßigung des Laaszinses für ein Stück Communland betr. 5. Beschlußfassung über Aufstellung von Veranden auf Communland. 6. Anderweites Gesuch des Herrn Gastwirth Borsdorf, Erlaubniß zum Lckor- und Cognakschank betr. 7. Anderweite Beschlußfassung über Festsetzung eines Fabrikviertels für hiesige Stadt. — Der heutigen Gesammtauflage unseres Blattes liegt ein Prospekt der Brennabor-Fahrradwerke, Brandenburg a. d. H., deren Vertreter für hiesigen Bezirk Herr Arthur Fuchs, Fahrradhandlung, am Markt, hier, ist, bei. — Der heutigen Auflage liegt ein Prospekt des be-- kanuten Theod.Konetzky, in Säckingen, (Baden), bei. — Der heutigen Gesammtauflage unseres Blattes liegt ein Prospekt der Herren Conrad u. Kamberg,. Tuch-Versandhaus, Cottbus, bei. — Die Sommerausgabe des „Blitz "-Fahrplanes für das Königr. Sachsen, die soeben im Verlag der Firma M. k R. Zocher erschienen ist, zeigt wiederum wesentliche Fortschritte, das eingeschnittene Register ist in 3 Theile zerlegt, dir zahlreich aufgenommenen neuen Linien (es sind dies allein 65) erforderten diese intelligente Verbesserung de? Registers, dasselbe ermöglicht eine wirklich blitzschnelle Orientirung für den Reifenden. Der „Blitz" ist in allen Buch- und Papierhandlungen, bei BahnhofSbuchbändlern und Kolporteuren für 20 Pfennige zu haben. — Das sächsische Oberlandesgericht hat abermals durch Zurückweisung einer erhobenen Revision entschieden, daß durch häufiges Bellen und Kläffen eines Hundes ruhestörender Lärm im Sinne des Paragraph 360 Ziffer 11 des Strafgesetzbuches erregt werden kann, den abzustcllm der Besitzer des Hundes verpflichtet ist. Im vorliegenden Falle hatte ein Grundstücksbesitzer zur Bewachung seines Grundstückes einen Hund, der sehr zum Bellen neigte und sofort anschlug, wenn Jemand am Grundstück vorüberging oder sich sonst durch ein Geräusch bemerkbar machte. Das Grundstück lag in der Nähe bewohnter Gebäude und da ein Bewohner derselben durch das Bellen in seiner Nacht ruhe gestört worden war, so wird angenommen, daß auch die übrigen Bewohner dadurch belästigt worden sind. Da der Eigenthümer des Hundes nichts gethan hat, um dem Uebelstand abzuhelfen, so hat das Oberlandesgericht die Revision gegen seine Verurtheilung verworfen. König Georg von Sachsen in Wien. Zu Ehren des Königs Georg von Sachsen, der als Gast Kaiser Franz Josefs in Wien weilt, fand gestern Abens im Ceremoniensaal der Hofburg ein Galadiner statt. In den Reden, die bei diesem Anlaß die Monarchen wechselten,, wurde in außerordentlich warmen Worten der engen Freundschaftsbeziehungen gedacht, die zwischen den beiden Herrscherhäusern bestehen: es klang in ihnen die Herzlich keit nach, welche das Verhältniß zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem verstorbenen König Albert kennzeichnete. Der Trinkspruch des Kaisers. Der Kaiser sagte: „Eurer Majestät Besuch ist mir ein neuer Beweis von unseren nahen und herzlichen Beziehungen und erfüllt mich mit lebhafter Freude, da ich in Eurer Majestät den be währten und vieljährigen Freund und Herrscher eines be nachbarten Landes, welches politische und wirthschaftliche Bande eng mit uns verbinden, begrüße. Indem ich Eurer Majestät aufs Herzlichste und Wärmste für den freund schaftlichen Besuch danke, erhebe ich mein Glas auf das Wohlergehen Eurer Majestät." Die Antwort König Georgs, die der Monarch mit bewegter Stimme auf die Begrüßungsansprache des Kaisers Franz Josef gab, hatte folgenden Wortlaut: „Ich spreche Eurer Majestät zunächst für die Worte, welche Sie an mich gerichtet haben, meinen herzlichsten Dank aus. Es war mir ein wahres Herzens- dedürfniß, bei der Anhänglichkeit, die mein Haus und ich von jeher für das Haus Eurer Majestät empfunden haben^ und der Verehrung, die ich von jeher für Eure Majestät gehegt habe, sobald wie möglich hierher zu eilen und meinen Besuch abzustatten. Ich habe mich beute von Neuem überzeugt, daß Eure Majestät frisch an Geist und Körper sind, wie Sie es früher waren. Mein Wunsch, mein innigster Wunsch geht dahin, indem ich das Glas erhebe, daß Eurer Majestät vergönnt sein möge, noch lange Jahre zum Wohlergehen Ihrer Völker, zum Heile Ihres Reiches und zur Freude Ihrer Freunde und Verehrer frisch und gesund an Geist und Körper zu regieren. Hurra!" — Dresden. König Georg wird bei seiner Rück kehr aus dem Süden auch in Plauen i. V. feierlich be grüßt werden, und zwar am nächsten Sonntag, den 3. Mai, wo der königliche Sonderzug früh 6 Uhr 13 Minuten eintreffen und einen Aufenthalt von 15 Min. haben wird. Voraussichtlich werden sich Vertreter aus dem gejammten Vogtland, insbesondere die Herren Bürgermeister, die Mit glieder des Bezirksausschusses und der Kreisstäude, an der feierlichen Begrüßung betheiligen. Von Plauen aus Wird der Sonderzug nach Leipzig und von dort aus nach Dresden fahren, wo die Ankunft Mittags 12 Uhr erfolgen wird. — Dresden, 27. April. Der deutsche Kaiser sandte heute der Wittwe des Generaladjutanten Generals der Kavallerie von Carlowitz aus Anlaß des Todes ihres Mannes nachstehendes Telegramm: „Ich höre mit auf richtigem Bedauern, daß Sie Ihren Mann verloren haben, und spreche Ihnen bei diesem schmerzlichen Verlust Meine herzliche Theilnahme aus. Er war ein treuer Diener seines Herrn und erfreute sich der Werthschätzung Meines Großvaters und der Meinigen." . , — Dresden. Gegen den da und dort zu bemerkenden Luxus bei dem Bau evangelischer Kirchen und Pfarrhäuser wandten sich in der Stadtverordnetensitzung verschiedene Mitglieder des Stadtverordnetenkollegtums bei Gelegenheit )er Bewilligung eines Patronatsgeschenkes von 50000 M. oder eines zu schenkenden Bauplatzes an die von der Trinitatisgemeinde abzuzweigende Tochtergemeinde. Das Kollegium bewilligte schließlich das Geschenk und sprach gleichzeitig den Wunsch aus, daß in Zukunft Kirchenbauten and Pfarrhäuser in einfacheren Linien ausgeführt werden möchten, wie dies dem protestantischen Bewußtsein entspreche. — Dresden. In der hiesigen öffentlichen Fern sprechstelle am Postplatz (Telegraphenamt) soll demnächst ein Telephonautomat errichtet werben. Der Automat soll allen denjenigen gegen Einwurf eines Zehnpfennigstückes zur Verfügung stehen, die ein Stadtgespräch zu führen wünschen. Bisher hatte man einen diesbezüglichen Wunsch erst am Schalter anzumelden und einer der Telegraphen- beawten öffnete eine der drei Telephonzellen. Diese sollen künftighin hauptsächlich nur dem Fernsprechverkehr nach auswärts dienen. — Bei der Aufnahme der kleinen Schüler inDresden - Strehlen wurde nach Schluß der ersten Unterrichtsstunde auch dem Söhnchen eines dortigen Einwohners eine Zucker-