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nennen, weil man dänischerseits wenigstens noch immer zu sehr an den unfruchtbaren Erinnerungen von 1864 hing. Unterdessen sind nun anderthalb Jahrzehnte vergangen, in ihrem Laufe ist so Manches in dem deutsch-dänischen Gesammtverhältniß anders und zwar besser geworden. Die Macht der unversöhnlichen deutschfeindlichen dänischen Nationalpartei ist mehr und mehr dahin entschwunden, dasür ist eine neue Generation jenseits der Königsau und des Belts aufgekommen, welche nüchtern und leidenschafts los mit der realen Wirklichkeit rechnet. Heutzutage giebt es in Dänemark wohl nur noch einen kleinen Kreis po litischer Fanatiker, der die Möglichkeit einer Wiederver einigung der ehemaligen Elbherzogthümer mit dem kleinen Reiche des Danebrog im Auge behält, selbst wenn dies Ziel nur durch einen blutigen europäischen Krieg zu er reichen wäre. Die Mehrheit des Dänenvolkes hat längst dieser Utopie entsagt und wünscht möglichst freundschaft liche Beziehungen seines Landes zu dem mächtigen Nach barstaate im Süden, mit welchem Wunsch erfreulicher Weise auch die Absichten der Kopenhagener Regierungskreise übereinstimmen, wo man bereits seit Jahren zu der Er- kenntniß gelaugt ist, daß ein längeres Schmollen gegenüber Preußen-Deutschland wirklich zwecklos und den Interessen Dänemarks sogar nur schädlich sein würde. So haben sich denn allmählig bessere Beziehungen zwischen den Höfen von Berlin und Kopenhagen, wie auch zwischen den beider seitigen Völkern selber herangebildet, und darum vollzieht sich auch der jetzige Besuch Kaiser Wilhelms in der dänischen Residenzstadt unter entschieden günstigeren Bedingungen und Voraussetzungen, wie im Jahre 1888. Es steht von diesem Ereignisse eine weitere Belebung und freundschaft lichere Gestaltung der deutsch-dänischen Beziehungen zu erwarten, ja, vielleicht wird es in dem so tüchtigen Dänen volke auch noch den letzten Groll gegenüber der großen Nachbaruation, zu deren jetziger Einheit und Macht der Grund durch den Feldzug von 1864 gelegt wurde, ersticken, in welchem Sinne die Wünsche und Empfindungen Deutsch lands Kaiser Wilhelm bei seiner dänischen Reise froh geleiten. An besondere politische Abmachungen gelegentlich des Besuches Kaiser Wilhelms in Kopenhagen ist natürlich im Ernst nicht zu denken; hierzu spielt Dänemark denn doch eine unbedeutende Rolle in der Weltpolitik. Auch das Zusammentreffen des Kaisers mit anderen fürstlichen Gästen in Kopenhagen, wie z. B. mit der Kaiserin-Wittwe von Rußland und mit der Königin von England, ändert an dem unpolitischen Charakter des Ereignisses nichts. Was die Gerüchte anbelangt, welche schon vor einiger Zeil durch die Kopenhagener Reise des Kaisers hervorge rufen wurden, so haben sie sich rasch genug als unbe gründet herausgestellt. Ler Kaiserbesuch in Kopenhagen wird weder eine Annäherung zwischen der Krone Preußens und dem Herzog von Cumberland, noch eine Familienver bindung des deutschen Kaiserhauses mit dem dänischen Herrscherhause nach sich ziehen. j-oUtische Rundschau. Der bedauerliche Unfall, welcher der Kaiserin Auguste Viktoria am Nachmittag des 27. März dadurch zugestoßen ist, daß sie bei einem Spazierritt im Grune wald mit dem Pferde stürzte und sich hierbei einen Bruch des linken Unterarms zuzog, hat im gestimmten deutschen Volke lebhaftes Mitgefühl und Theilnahme hervorgerufen. Die hohe Frau erfreut sich ja in weitesten Kreisen der Nation allgemeiner Verehrung und Beliebtheit, und daraus erklärt sich eben die warme Antheilnahme, welche man ihr überall anläßlich des erlittenen Unfalles entgegenvringt. Glücklicher Weise ist derselbe nach den bislang hierüber vorliegenden Nachrichten als von keiner sonderlichen Be deutung zu betrachten, der Armbruch ist nur ein leichter, nach den Versicherungen der Aerzte wird die Verletzung binnen etwa zehn Tagen vermuthlich vollständig wieder geheilt sein. Die Kaiserin, in deren Begleitung sich der Kaiser und Prinz Adalbert befanden, wurde mittels eines sofort herbeigeholten Wagens zunächst nach dem Jagdschlösse Grunewald verbracht, wo ihr die telephonisch dorthin be- MtMM für MW Warandt, Massen, Sieömteßn und die Umgegenden. Amtsblatt tische 2 Ur die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, ZT sowie für das Rgl. Horstrentamt zu Tharandt. t-r» ... Lokalblatt für Wilsdruff, ;r bi! Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, tinie! Kaufbach, Kesselsdorf, Klernschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Mhi Pohrsdorf, Rohrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg.— Druck und VeNaa v^n Marlin Berger in Wilsdruff. — BeraniworNich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Dienstag, den 3U März 1SV3 «2. Jahrg Hk. Kahlenberger, Bgrmstr stattfindet. 276. I. laq v- 86. > öchste DlM «mW n ein Vel it de« ei -f ' ch li« »n d-1 den den Lintenmufterung und Fohlenichau betreffend. Die Pferdebesitzer hiesiger Stadt werden hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß die diesjährige Stutenmusterung und Fohlenschau für das Zuchtgebiet Keffelsdorf, verbunden mit Prämiirung der 1 und 2 jährigen fohlen, am 16. April 1YO3, Vormittags Y Ahr, Sonnabend, den §8. April 1Y05, Vormittags -V Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Wilsdruff, den 25. März 1903. Der Gerichtsfchreiber des Königlichen Amtsgerichts. Meißen, am 28. März 1903. A'önigliche Amtshauptmannschaft v. Schroeter. t dei^ sitzen u de»N dal ts ess- nl d> ähjgcn e hin sl- schlaf ' zw» ha el n." NamS sich ch e » in Keffelsdorf Wilsdruff, am 30. März 1903. Der Bürgermeister vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Ps. — Jusertionspreis 15 Pfg. pro viergespalteae Corpuszeile. Kontursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schuhmachermeisters Richard Paul Harder in Wilsdruff ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf Zum Besuche Aaiser Wilhelms in Aopenhagen. Kaiser Wilhelm trifft am Nachmittag des 2. April in Kopenhagen ein, um auf Schloß Amalienborg einen mehrtägigen Aufenthalt als Gast des greisen Königs Ehnstian IX. zu nehmen. Es ist dies das zweite Mal, daß der jetzige deutsche Kaiser und König von Preußen in der dänischen Hauptstadt erscheint. Seinen ersten Be such daselbst stattete Kaiser Wilhelm im Jahre 1888 an- läßlich seiner Thronbesteigung ab, womit er lediglich einem Erforderniß des feststehenden internationalen Hofzeremoniells entsprach. Auch der letzt ms Werk zu setzende Besuch des deutschen Kaisers am dänischen Komgshofe ist zunächst auf die höfische Etikette zuruckzufuhren, er rst als die Erwider ung der im vergangenen vMhre ausgeführten Berliner Reise des Kronprinzen Friedrich von Dänemark zu be trachten; außerdem wünscht Kaiser Wilhelm dem von ihm hochverehrten König Christian persönlich seine Glückwünsche SU dessen bevorstehendem 85. Geburtstage auszusprechen. Dennoch giebt es zwischen den Kaiserbcsuchen in der dä- Nlschen Hauptstadt vom Jahre 1888 und von 1903 einen Unterschied, und letzterer liegt in den Politischen Zeitverhältnissen. Damals hatte ^"«"Vsk noch keineswegs den Verlust Schleswig- 1 verschmerzt, namentlich war eS die noch chauvinistische Eiderdänenpartei, welche s-mmV wnm NW der G-. gegangenen Provinzen, so doch daun für Dänemark festhielt, welcher An-n Re am Zwiste deutschfeindliche Machina- N^^dirn der ^i^ Hole unter Mitwirkung von in den europäischen wurden, zweifellose Förderung lvar denn auch das politische Verhalt iß Dänemarks zu Deutschland nur ein kühl-höf- die Beziehungen zwischen den beiden Völkern schwerlich besonders freundnachbarliche zu ? ? Freitag und Sonnabend, den 3. und 4. April -s. )s. hie Kanzleiräume der Königlich«» Amtshauptmannschaft wegen der duri Reinigung derselben geschlossen. An beiden Tagen werden nur vringUche Geschäfte erledigt. Brandkaffengelder werden an diesen Tagen nicht angenommen. BelanntmaMung. Bis spätestens den 5. April 1Y03 ist der 1. Termin Land- und Landeskultur-Rente und bis spätestens den 14. April lsy03 das t. Vierteljahr Schulgeld, sowie der 1. Termin Jmmobiliarbrandkaffen- beiträge, nach 1 Pfg. beziehentlich der Beitrag von der freiwilligen Versicherungsab- theiluug nach I^Pfg- für die Bcitragseinheit, an die Stadtsteuereinnahme zu entrichten. Nach Ablauf der bezeichneten Zahlungsfristen erfolgt gegen Säumige die Ein leitung des Mahnverfahrens eventuell die zwangsweise Beitreibung der restirenden Gefälle. Gleichzeitig wird noch daraus hingewiesen, daß die Einquartierungsver gütungen für das Jahr 1902 nunmehr längstens bis zum 15. April dieses Jahres erhoben werden müssen. Ueber nach Ablauf dieses Termins noch unerhoben gebliebene Vergütungen wird weitere Entschließung gefaßt werden. Wilsdruff, am 27. März 1903. hl e> Durck ! lM !nan>i ligigij — Schau Die gleichmäßige vrummerirung der zu einer L? Familienwohnung gehörigen Räume auf den 1 einzureichenden Bauzeichnungen betr Zur Bcurtheilung des Bauuntcrnehmcns und der beabsichtigten Benutzung des wär!» Gebäudes erachtet es die Baupolizeibchörde gemäß § 149 des allgemeinen Baugesetzes ü ih" für erforderlich, zu wissen, aus welchen Räumen die einzelnen Fannlienwohnungen be- voM -stehen sollen. Es sind deshalb in Zukunft in den einzureichenden Bauzeichnungen, abgesehen ch fe! von Einfamilienhäusern, alle diejenigen Räume, welche eine selbständige Nar- Wohnung bilden sollen, durch ein und dieselbe Nummer oder ein und NcE denselben Buchstaben zu bezeichnen, sodaß hieraus die Zahl der zu jeder Wohnung gehörigen Räume und auch die Anzahl der einzelnen Familien- sbin Wohnungen, welche überdies unter jedem Geschotzgrundritz noch besonders ae N anzugeben ist, ersichtlich wird. Bauzeichnungen, die dieser Anforderung nicht genügen, sind von den Bürger- "Ä meistern in Wilsdruff und Siebenlehn, sowie von den Gemeindevorständen vor weiterem ezur entsprechenden Vervollständigung zurückzugeben. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 17 März 1903 v. Schroeter. H Mück Gx sch eint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis t Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen, es i» L No. 3» xamei