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MmWWk KilWt ZUM Wochenblatt für Wilsdruff. Kuthdrrukerri wo« Martin K» vg»r, Wilsdvrrff- Rr 7. Wilsdruff 1903. . ... ^IttU Ai-VUl ultlj-. I^vrioi t^u.)cr lini rar ^rtrr. neue FUNrrplUlUzv ,I.»tl einfach, Eig und gut pflanzte. Dem aus »er D ngerstätte lagernden Dünger. Schweselfaures Ammoniak als Kopfdüngung zu Roggen. Maul- und Klauenseuche. Sehnenklapp der Pferde. Reis zur Kälberaufzucht. Ursache von Husten bei Schweinen. Mittel gegen Husspalt. Die Magermilch bei der Kückenaufzucht. Hühnerfutter. Enten. Merkmale, Täuber und Täubin zu unterscheiden. Zur Taubenzucht. Das ostfriesische Mövenhuhn. Mehr Liebe für die Zwetschenbäume. Neinigungsarbeit am Weinstock. Die Tragbarkeit unserer Weinsorten. Mauerbcpslanzung. Kugelakazie und Kugelahorn. Das Umpflanze» der Topfgewächse. Witterung für Fische. Von der Ertragssähigkeit der Zucht von Salmoniden. Fangmethode für Bachforellen. Markenkassette (mit 3 Abbildungen). Deutsche Künülersteinzeichnunqen. Glasgesäße weniger leicht zerbrechlich zu machen. Marmor zu vergolden. Englische Kramsupve. Pikanter Lammbraten. Speise aus Kalbsbratenresten. Gestoßene Mehlspeise. Gefüllte Eier. Krachkuchen. Briefkasten. Wandwirtschast Ueberfluß-Serste. die zu ich in kung nicht zu bemerken. Meine Beobachtungen über die Bekömmlichkeit und den Nährwert find natürlich noch nicht abgeschlossen. Weder in der näheren noch weiteren Um gebung des hiesigen Ortes wird die Pflanze angetroffen, deren blaue Blüten von den Bienen eifrig besucht find. Wie kommt es, daß die „Phacelia" noch nicht mehr an gebaut wird? Es wäre sehr zu begrüßen, wenn auch andere Landwirie ihre Erfahrungen mit der genannten Futterpflanze bekannt geben würden. Mir ich Kartoffeln einfach, billig und gut ,eder Zeit, auch vor Beginn de- Winters erfolgen. Mitte Mai drillte ich den Samen, von welchem 4 Pst. auf den Morgen verwendete, auf 10 Zoll eichte«, feuchten Sandboden. Anfangs Juki konnte Die Vflege der Saale« in» Frühjahr. Wenn auL die Saaten günstig durch den Winter ge kommen sind, so läßt sich doch mittelst einer entsprechende« Pflege im Frühjahr das Wachstum derselben noch fördern und besonders schwachen Saaten aufhelfen. Zunächst sei auf das Walzen der Wintersaaten hingewiesen. Da- ist dort am Platze, wo der Boden zu locker ist und die jungen Pflanzen infolge Austauens des gefrorenen Boden in die Höhe gehoben wurden. Auch bei verkrustetem Boden ist das Walzen der Saaten vorteilhaft. Zu diesem Zwecke eignet sich am besten die Ringclwalze, weil durch diese die Kruste vollkommener gebrochen wird, al« durch glatte Walzen. Der Weiteren läßt sich dann später die Walze noch mit Vorteil benützen, wenn die Saaten zu üppig geworden sind, so daß Lagerfrucht zu befürchten steht. In diesem Falle empfiehlt es sich, die Früchte kurz vor dem Schöffen zu walzen. Hierdurch werden die Halme in den unteren Gliedern geknickt, der Saftstrom wird daselbst zurückgehalteu, die Glieder verdicken sich und werden hierdurch widerstands fähiger. Die Egge wendet man am häufigsten beim Winter weizen an; doch läßt sich auch der Roggen und selbst da« Sommergetreide unter Umständen mit der Egge bearbeiten. Bei anhaltend starkem Regen im Winter oder im Frühjahr erhält der Boden nicht selten eine ganz feste Kruste und und verhärtet in der Weise, daß die Pflanzen in ihrem Wachstum gehemmt werden. Auch zeigt sich zuweilen da» Unkraut in großer Menge. In diesem Fall« wendet man die Egge sowohl zur Lockerung de» Boden», wie auch zur Unterdrückung des Unkrautes an. Bei zu dicht stehenden Saaten kann e< auch erwünscht sei», daß eine größere Anzahl von Pflanzen au-gehoben werden soll. Die« läßt sich durch scharfe« Egge« mit eisernen Eggen bewerkstelligen. Unter Umständen wird jedoch bei üppig stehendem Getreide der Egge die Walze folgen müssen. Als besonders vorteilhaft erweist sich bei schwach entwickelten Saaten eine Kopfdüngung mit Lhilt- salpeter, sobald die Vegetation beginnt, etwa 40—60 Kx und 4 Wochen später noch einmal dieselbe Menge pro Hektar. In neuerer Zeit wird auch dem Behacken de« Getreide« das Wort geredet. Selbstverständlich läßt sich diese Arbeit Eine neue Futterpflanze. Der letzte Futtermangel veranlaßte mich, nach einer ergiebigen und wenig empfindlich n Futterpflanze Umschau zu halten. Eine Notiz machte mich auf die „Phacelia"' aufmerksam. Ich halte von den volltönenden Anpreisungen amerikanischer Feldprodukte durchaus nicht viel, haben sich doch die gerühmten großen Erträge unter unserem Himmels strich noch nie eingestellt, dennoch machte ich vergangenes Frühjahr einen Anbauversuch mit der genannten, aus pflanzte. Aufmerksam gemacht durch die Anregung eines Berufs- genossen dahingehend, daß sich die Rahmen einer Pflanz- lochmaschine mit dem Drillmaschinengestell vereinen ließen, entschloß ich mich, diesem Ratschlage zu folgen- Zu dem Zweck ließ ich mir von der Firma Wachtel-Breslau Rahmen mit Grabsternen kommen und zwar 3 für eine Drillmaschine mit 2 va Spurbreite, mithin betrug die Reihenentfernung 2 Fuß. Die Grabsterne waren mit sog. Vorläufern ver sehen und arbeiteten sogar auf schweren Boden, dazu in Stalldung, vorzüglich. Nachdem die Kartoffeln in die Löcher gelegt, fuhr ich diese mittelst einer eigens dazu konstruirten Ackerschleife, mit einem Ochsen bespannt, wieder zu. Die Kartoffeln gingen schön egel auf und haben hier nach durch die Nässe nicht gelitten weil nach dem Be häufeln die Furche tiefer lag wie die Kartoffel. Die Ernte mittelst Rodemaschine „Graf Münster" ging tadellos von statten. — Möchte noch erwähnen, daß man die Kartoffeln in den Reihen in einer Entfernung von 12, 14, 17 Zoll pflanzen kann, je nach Wunsch, d. h. wie man die Spaten umschraubt. Auf obige Weise ist das Gestell einer Pflanz lochmaschine, mithin 250 Mk-, gespart. Dem auf -er Düngerstätte tngern-en Dünger soll stets ein angemessener Feuchtigkeitsgrad erhalten bleiben. Dies ist notwendig, damit sich die Gährung in erwünschter Weise vollziehen kann. Ist der Dünger zu trocken, so zersetzt er sich zu rasch — er verbrennt; ist er zu naß, so verlorst und versauert er und wird ausgelaugt. Bei ordnungsmäßiger Herstellung der Düngerstätte und Vor handensein einer Jauchepumpe läßt sich der richtige Feuch- ligkeitsgrad leicht erhallen, indem man mittels beweglicher Rinnen oder Schöpfer die Jauche, so ost es nötig erscheint — im Sommer täglich — über den Dünger bringt. Für die Verteilung der Jauche kann man bei rund angelegten Düngerstätten auch ein sogenannte» Drehkreuz benutzen, eine Rinne, die um einen in der Mitte des Düngc haufen- stehenden Unterstützungspunkt drehbar und mit vielen kleinen Seitenlöchern versehen ist, aus denen die Jauche ausfließt. Das Zurückpumpen der Jauche auf den Dünger hat zugleich den Vorteil, daß durch die Verdunstung die Wassermasse der Jauche vermindert wird, so daß man die Abfuhr er spart, während bei sonst richtiger Behandlung des Dünger« die werthvollen düngenden Bestandteile nicht verloren gehen. Ist in trockenen Zeiten keine Jauche in den Jauchebehälter vorhanden, so muß man statt ihrer Wasser zur Anfeuchtung des Dünger« verwenden. Schwefelsäure» Ammoniak ul* Kopfdüngung zu R-SS-«. Die von verschiedenen Seiten angestellten KopfdüngungS- versuche mit schwefelsaurem Ammoniak zu Roggen, sowie auch zu anderen Gewächsen haben sich nach den von den Herren Dr. Kloepfer in Kettwig und Prof. Dr. Fischer- Leipzig, Gutsbesitzer Sonderhof-Warterhövel und anderen angestellten Kopfdüngungsversuchen vorzüglich bewährt. Wenn von einzelnen Seiten noch angenommen wird, da« schwefelsaure Ammoniak eigne sich nicht besonders zur Kopf düngung, weil es im Boden vorher der Nitrifiktation unter liegen müsse, so ist daran zu erinnern, daß der Nitri- fiktationsvorgang sofort nach dem Ausstreuen beginnt und dann, je nach den Temperatur- undFeuchtigkeitSverhältniffen, nach dem Kalkgehall de« Bodens sich mehr oder minder schnell vollzieht. Prof. Dr. Fischer-Leipzig sagt, gestützt auf seine Versuche: „Eine Wirkung de« schwefelsauren Ammoniak« tritt sofort nach dem Au«streuen ein." Für Ueberfluß Gerste ist eine für jeden Landwirt beachtenswerte Neuheit. Wie schon der Name andeutet, liefert sie staunens wette Ertiäge und sogar auf geringeren Bodenklassen, in klimatisch un günstiger Lage überreicht Ernten. Diese Gerste trägt ein schönes, Helles, vollkommenes Korn und wird, da sie ein prachtvolles hellfarbiges Malz liefert, von Brauereien und Malzfabriken als vorzügliche Braugerste gekauft. In dem Katalog der Gebrüder Ziegler, Samenhdl., Erfurt findet sich ferner abgebildet die von uns gleichfalls reproduzierte G-rrkr«cher weiße Riefen-Futter-Müffre. Sie erreicht enorme Größe und liefert ganz erstaunliche Erträge; selbst auf geringerem Boden werden von dieser Sorte noch gute Ernten erzielt. Auch an Nährwert und Haltbarkeit ist sie allen Sorten voran und verdrängt überall, wo einmal versuchsweise angebaut, die anderen Futter möhren. Es empfiehlt fich, diese Möhre einmal zu probieren. nur dort vornehmen, wo das Getreide gedrillt wurde und dir Drillreihen die entsprechende Wette habe«. Mittelst de» Behacken« läßt sich der Boden unzweifelhaft vollkommen lockern und da« Unkraut energisch bekämpfen, Borteile, die gewiß alle Beachtung verdienen. Jedoch erfordert da« Behacken, besonder« wenn es mit der Hand erfolgen soll, «inen nicht unerheblichen Aufwand von Arbeitskraft. Es wird immer von den Verhältnissen abhängen, ob sich das Hacken renttrt. Am vorteilhaftesten erweist sich dies« Arbeit auf schwerem, leicht zur Derkrusdmg neigenden Bode«. Solche Böden bedürfen einer durchgreifende» Lockerung, die am besten mit der Hacke zu erreichen ist. «eit» mit Füttern beginnen. Ich bin erstaunt über enorme Fnttermaffe, welche die Pflanze liefert. Das Vieh nimmt da, Srünfutter mit Vorliebe an; auch bei fort gesetzter Fütterung war bisher irgend eine schädlich« Wir- Kaltfowial stammenden Pflanze. Dieselbe sollt« an d«n Bode« sehr geringe Ansprüche stellen und bi« — 7« 6. nicht anpfindlich gegen Frost sein. Die Aussaat kann