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andere mäßig fest eingedrückt werden. Gewöhnlich werden die Pflanzen nach dem Versetzen sogleich angegossen, aber es ist bester, so lange damit zu warten, bi» die Oberfläche des Bodens vollkommen abgetrocknet ist. Die frische Erde in den Töpfen wird dann infolge der Kapillarität bester das Master einsaugen uud sich schneller mit dem alten Ballen vereinigen. Witter««- für Fische. Man legt Magen, Gedärme und Knochen eines Fisch reiher« in ein gut verschließbares Kochgeschirr und läßt die Maste 4—5 Stunden lang tüchtig kochen, schöpft das Fett ab, verschließt das Geschirr wieder und läßt seinen ganzen Inhalt verkohlen. Die so gebrannte Maste — Reiherasche genannt — wird fein zerstoßen und mit frischem Bier vermischt. Witterungen, die man auf diese Weise hergestellt hat, kann man in kleinen Säcken an passender Stelle ins Fischwasser bringen, und zwar entweder an einem unter Master versenkten Pfahl angebunden oder an einer Reuse befestigt. Das abgeschöpfte Fett wird mit Mehl vermischt und unter Zugabe von weichem Weißbrod in Kügelchen geformt, welche an ruhigen Stellen ins Wasser geworfen werden, um die Fische anzulocken. Gute Dienste soll auch das sogenannte Maikäferöl leisten, das durch Uebergießen von toten Maikäfern mit Provenceröl und längeres Stehenlassen des Aufgusses erhalten wird. Uv« der Grtragsfähigkett der Zucht vs« Salmoniden giebt nachstehende Mitteilung ein in jeder Beziehung hoch interessantes Beispiel. In den siebziger Jahren hat ein unternehmender Engländer in Kaledonien, wo zu jener Zeit die Fischzucht noch im Argen lag, einen Wasserlauf von der Länge einer englischen Meile sowie ein anliegendes Stück Feld erworben und auf letzterem einen Teich ange legt, in welchem die Aufzucht von Forellen nach allen Regeln betrieben wurde. Bereits im ersten Jahre hat sich ein Gewinn von 1000, im zweiten ein solcher von 5000 und im dritten ein Gewinn von 10000 Dollar er geben, während die Gesamtkosten der Anlage samt Er werbung des Grund und Bodens sich nur auf 6000 Dollars beziffert hatten. Fangmethode für Bachforelle«. Die beste Fangmethode ist der Hammen mit gleichzeitiger „Störung," wenn das Ufer nicht zu stark mit Weiden be stockt ist. Andernfalls ist nur die Reuse zu verwenden, bei welcher jedoch mindestens alle zwei Tage nachgesehen und event. eingefangene Fische entfernt werden müssen, da sich dieselben in den Reusen gerne verstoßen. Nkkerlei Markenkassette D. R. G.-M. Eine für Wirte zweckdienliche und praktische Erfindung ist die in den Figuren veranschaulichte Markenkassette mit besonders eingerichtetem Doppeldeckel. Das Charakteristische der von Herrn Lange erfundenen Kassette besteht darin, daß dieselbe mit Doppeldeckel versehen, von denen der eine für sich oder auch b.ide zugleich unter Benutzung nur eines Schlosses verschlossen werden können. Der untere Deckel ist gemäß der Fächerstellung des in Marken aus nehmenden Einsatzes mit verschiedenen Einwurföffnungen versehen, sodaß die Marken bei gesichertem Unterdeckel, aber geöffnetem, gleichzeitig als Zahlbrett dienenden Ober ¬ deckel gesondert in die zugehörigen Fächer eingeworfen werden können. Die Schließbaken de» Oberdeckels greifen durch den Unterdeckel hindurch und werden vom gleichen, mehrfach hakenartig abgesetzten Schließriegel erfaßt, welcher auch den Unterdeckel schließt, so daß, wie bereit« erwähnt, einer oder auch beide Deckel vom gleichen Schloß gesichert werden können. Besonders vorteilhaft ist die Kassette dadurch, daß der stabil gearbeitete Oberdeckel gleichzeitig als Zahlplatte dient und die Kassette überhaupt auch zur Aufbewahrung von Geld verwendet werden kann. Der artige Kassetten sind bereits vielfach eingeführt und haben sich bewährt. Der Anschaffungspreis ist nicht hoch und ist Näheres über den Bezug durch Patentbureau Sack, Leipzig zu erfahren. Deutsche Künstlerkeintcichnnngen. Künstlerischer Bilderschmuck für die Familienstuben, für die Räume, in denen die Großen sich's wohl sein lassen, sich zu rüsten oder ausruhen vom Tagewerk, die Kleinen und Jungen erwachsen — das ist eine wichtige Geschmacks-, Gemüts- und Bildungssache. Unsere Zeit erwarb sich ein unschätzbares Verdienst im Volkstümlichmachen der Kunst. Reproduktionen von allen Kunstwerken der Welt stehen zu erschwinglichen Preisen dem Mittelstand offen. Und er freulicherweise arbeiten unsere besten modernen Künstler ihre Werke mehr und mehr in Hinblick auf weite Ver breitung im Volk; die Kunst soll in die Familie, ja in das Leben des Kindes eindringen und dort heimisch werden. Eine sehr schöne Art von billigem, echt künstlerischem, den guten Geschmack bildenden Wandschmuck geben die Verlags buchhandlungen von B. G. Teubner und R. Voigtländer in Leipzig vereint heraus in ihren Deutschen Künstler steinzeichnungen. Um farbige Lithographien, die eine kräf tige, als Wandschmuck vorzüglichst fernende und doch un gemein feine Farbenwirkung haben, handelt es sich also hier. Diese Steinzeichnungen sind (s. 10 Blatt) in schönen, geschmackvollen Mappen vereinigt. Jedes Bilderblatt, 41X31 ow, mit Papierrand 57X44 vva, ist natürlich auch einzeln zu haben. Der billige Preis für solch ein Blatt beträgt nur 2,50 Mk. — In den Mappen Deutscher Künstlersteinzeichnungen aus dem Künstlerbund Karlsruhe sticht die für Kinderzimmer geeignete reizvolle Lithographie von Adolf Luntz besonders hervor. Der „Christmarkt" im Schnee, in violetter Dämmerung, aus dem die gelben Lichter der Marktbuden strahlen, auf dem winkligen Platz mit seinen hochdächerigen, schmalen Giebelhäusern hat etwas unbeschreiblich Heimatlich-Trauliches. Ein Blatt, „Frühling auf der Weide" von Hans o. Volkmann, eine Schafherde auf grünem Hügel, ein anderes, „Hühner" von Robert Katz, der „Maimorgen" von Otto Fickentscher, aus dem Walde auf einen Kleeacker wechselnde Rehe, ein „Kornfeld" von Richard v. Volkmann sind für die Familienräume außer den obigen noch besonders geeignet. Die Rahmung dieser Bilder soll, wenn der weiße Rand des Blattes stehen bleibt, am besten auch aus einem weißlackierten Holzrande bestehen. Wird der Rahmen ohne weiße Papier- randung an die bunte Bildfläche angeschlossen, so empfiehlt sich ein einfacher dunkelgrüner oder mahagonibrauner Rahmen. „Daheim." W Wauswirtschaft. Um Olasgefäße weniger leicht zerbrechlich zu mache«, überzieht man sie mit einer Schicht von Wasserglas und Korkleim. Hierauf trägt man einen zweiten Ueberzug aus gepulvertem Asbest und Wasserglas auf; dieser erhärtet zu einer ziemlich starren, feuer- und säurebeständigen Schicht. Marmor z« vergolde«. Man giebt der zu vergoldenden Stelle einen dünnen, gleichförmigen Anstrich von einem aus 2 Teilen Bleiweiß, 1 Teil gelbem Ocker, Leinölfirnis und Terpentinöl be reiteten Firnis. Ist dieser Anstrich beinahe trocken ge worden, so legt man echtes Blattgold mittels eines flachen Haarpinsels auf und drückt es mit einem Baumwollen ballen leicht an. Nach dem vollständigen Trocknen kann man die vergoldete« Stelle« mit dem Stahl poliere», (Da« Blattgold ist echt, wenn ein daraufgebrachter Tropfe« Scheidewasser (Salpetersäure) dasselbe a« der betreffend« Stelle nicht auflöst.) Küche und Keller. Englische Krautsuppe. I Häuptel spanische Zwiebel wird geputzt, fein zusammengeschnitten und in 3 Deka heißer Butter in einem 2 Liter fassenden Kafferol braun geröstet, mit 1'/» Liter Wasser aufgegossen und 40 Deka geräuchertem Schweinefleisch unter fleißigem Ab schäumen 1 Stunde kleinsieden gelassen. Mittlerweile schneidet man 1 kleinen Krautkopf, 3 Goldrübchen, V» kleinen Selleriekopf und V, kleine rote Rübe, alles vorher sauber geputzt, zu lauter 3 Millimeter dicken Nudeln. Ist da» Rauchfleisch vorher bereits weich gekocht, hebt man selbe» auf das Brett, seiht die Suppe durch das Sieb i« ein Kasseroll und kocht in diesem die vorgerichteten Gemüse weich, worauf die Suppe in den Suppentopf, über da« darinnen befindliche nudlig geschnittene Rauchfleich gegossen und aufgetragen wird. Pikanter Kammbraten. 6 Personen. 2 Stunden. Ein Lammrücken wird abwechselnd mit feinen Speckfäden und in feine Streifen zerteilte Sardellen gespickt, dann in die Bratpfanne in kochende Butter gelegt und unter flei ßigem Begießen mit der Bratbutter und saurer Sahne und Beträufeln des Rückens mit Zitronensaft gar gebraten. Wenn er weich genug ist, wird der Bratensatz losgekocht, wenn nötig, die Sauce mit etwas in kaltem Wasser klar gerührtem Kraftmehl seimig gekocht und schließlich mit etwa» Zitronensast und 10 Tropfen Maggiwürze vollendet. Speise aus Kalbsbratenresten — Fleisch- schmarrn. In Milch verquirlt man mehrere Eier, schneidet von der Rinde befreite Semmeln in feine Scheiben und weicht sie in der Milch, zerrührt sie zu Brei und vermischt sie mit feingehacktem Kalbsbraten und einer ge wiegten gekochten Schweinsniere. In reichlicher zerlassener Butter bäckt man dünne Kuchen von der Masse, zerreißt sie mit einer Gabel in große Brocken und serviert sie mit Kartoffel-, Bohnen- oder Häuptelsalat. Gestoßene Mehlspeise. Man stößt 105 Gramm frische Butter hinzu und stößt beides zusammen, giebt ferner 140 Gramm Zucker und 140 Gramm Mehl hinein, worauf alles zusammen zu einem feinen Teig gestoßen wird. Die Masse wird in eine bebutterte Tortenform gegeben, mit Marmelade bestrichen und gebacken. Man kann zu der Masse auch ein Ei geben, doch ist es nicht unbedingt notwendig. Gefällte Gier. 6 Personen. V. Stunden. Die nötigen Eier werden hartgekocht, nach dem vollständigen Abkühlen geschält, in Hälften geschnitten und die Dotter entfernt. Indessen hackt man je einen knappen Eßlöffel Estragon, Thymian, Boretschkraut und Petersilie sehr fein, vermischt die Eigelb mit oer gleichen Menge frischer Butter, den gehackten Kräutern, etwas Pfeffer und Salz, sowie 5 Tropfen Maggiwürze, rührt einen ebenen Brei davon und streicht ihn wieder vorsichtig in die Eierhälften. Krachknche«. iso Gr. Palmin werden mit zwei Löffel Wasser schaumig gerührt, 200 Gramm Zucker, ein Eigelb, 2 Löffel voll Wein und 300 Gr. zu einem festen Teig verarbeitet. Diesen Teig rollt man sogleich auf einem Blech von ca. 28x45 Zentimeter aus und bestreicht den Kuchen mit einem Eigelb. Unterdessen hat man 60 Gr. geschälte Mandeln grob gestoßen, dieselben mit eben soviel Zucker vermengt. Diese Mischung streut man aus den Kuchen. Im Backofen hübsch bunkelgelb gebacken, wird der Kuchen gleich nach dem Herausnehmen in kleine längliche Stückchen geschnitten. r,* Briefkasten. M. E. Als Mittel gegen Ansetzen des Kesselsteins ist folgendes bekannt: Man schüttet, nachdem der Kessel gereinigt, ungefähr Ztr. Kartoffeln durch das Mannloch in denselben. Di« nun zer kochenden Kartoffeln können allerdings die Bildung des Kesselsteins nicht verhindern, wohl aber setzt sich derselbe zwischen dem Brei ab und kann dann leicht entfernt werden. Bei einem alten Brennereikessel ein facher Konstruktion hat sich dieses Mittel gut bewährt, ob es sich bei den neuen zum Teil komplizierteren Kesseln auch bewährt, müßte ein Versuch lehren, der außerdem noch den Vorzug hätte, sehr wohl feil zu sein. P. O. Fische sind durchaus nicht schwer in lebendem Zustande zu versenden. Zu diesem Zwecke läge man eine Brodkrume sich mit Branntwein vollsaugen, stopfe damit das Maul des Fisches voll und gieße noch etwas Branntwein hinterher. Hierauf wickelt man den Fisch in frisches Stroh, befestigt es mit Bindfaden und umwickelt dies mit Leinwand. Am Bestimmungsort wird der Fssch vom Stroh befreit und schnell ins Wasser gebracht. Rach kwqer Zert kommt er wieder zu sich. Man kann aus diese Wesse Fssche bet der Versendung acht Tage lebendig erhalten. R. L. i« H. Eine vorzügliche großkormgr Markerbse ist die alte Sorte „Jenny Lind". Die Schoten sind gedrängt voll Körner, dies« Körner groß, hellgrün, außerordentlich zart und süß. Jenny Lind ist sehr fruchtbar, verlangt aber lang« Reiser, da sie sehr hoch wird. Sie gehört zu den mittelfrühen Sorten. N. R. Die amerikanischen Frühpfirsichr lösen sämtlich schlecht von Stein. Gut lösend sind z. B. Königin Olga, Kivsrn sarlzr ^ork, Benusbrust, Willermoz und alle feinen französischen Sorten. Frieda B. Sie finden das Gewünscht« jedenfalls in „Wie feiern wir Familienfeste? Geburtstag? Taufe? Einsegnung? Verlobung?" Wunschgedichte für Kinder und Erwachsene, Ansprachen Aufführungen, Tischlieder, Toaste, Widmungen, Festgedichte, Scherze, Lebende Bilder, Depeschen mit Geburtsanzeigen »c. Der Verfasser heißt A. v. Diemar, (Schwabachers Verlag in Stuttgart). Der Preis beträgt Mk. 1.20.