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die nothwendigen Bedingungen des leiblichen Wohlseins, und daran mangelt eS in den Jndustrieorten und ihrer Zusammenpferchung von Arbeitermaffen, mit ihrem Wohn, ungselend, ihrer dunst, und dampfgeschwängerten Luft. Doppelt gefährlich aber erscheint alles dies der Gesundheit der Landrinder, die in Feld und Wald ausgewachsen sind und nun auf einmal in andere Verhältnisse kommen. Nicht anders wie mit dem leiblichen Leben verhält es sich auch mit dem Seelenleben. Auch in dieser Hinsicht ist die Großstadt ein schlimmer, gefährlicher Boden. So Mancher, der tugendhaft und rein einzog, endete als Ver brecher. Anfechtungen, Lockungen und Versuchungen lauern an allen Ecken und Enden- Das Arbeiterelend ist bei dem großen Andrange der Zuzügler oft groß, und da findet denn die Verführung eine gute Stätte. Hunger thut weh, und dabei spreizt sich das Laster auf der Straße. Da werfen sich ihm denn tausend und abertausend Kinder guter und braver Eltern in die Arme, bis sie in Kranken häusern oder Gefängnissen elend und siech verkommen. Kein besseres Geschenk also vermögen die Eltern ihren Kindern darzubringen, als daß sie sie so lange wie möglich in ihrer treuen Obhut behalten und dem Drä^n nach der Großstadt widerstehen. Sie können dies aber mit umso größerm Rechte und umso größerm Erfolge thun, als auf dem Lande alle Wilt nach Arbeitskräften, gut be zahlten Arbeitskräften schreit. Darum nochmals, ihr Eltern, behaltet die konfirmirte Jugend daheim, daß sie an Leib und Seele behütet bleibe! So mancher Kummer, der dann der Nagel ist zu Euerm Sarge, würde Euch erspart bleiben, wenn Ihr den jungen Leuten gegenüber fest bleibt und ihren thörichten Wünschen widersteht. j)olitische Rundschau. Unser Kaiser hat in Dänemark einen sehr sym pathischen Empfang gefunden. Es weht seit neuerer Zeit ein anderer Wind auf dem nordischen Jnselreich, das ist mit Händen zu greifen. Wenn man an den Empfang denkt, den unser Kaiser alsbald nach seinem Regierungsantritt in Kopenhagen fand, als er, auf der Rückreise von Peters burg begriffen, dem Könige Christian einen Besuch ab stattete, und wenn man heute die Stimmung des Volks und die Aeußerungen der Presse betrachtet, dann wird man doch einen ganz gewaltigen Unterschied gewahr. Die Be grüßungsartikel der dänischen Blätter, die auf den höfischen und den offiziellen Ton ganz und garnicht gestimmt, haben ohne Ausnahme etwas Anziehendes und Gewinnendes. Wir geben aus diesem Grunde auch noch einige Koven- Hagener Preßstimmen hier wieder. „Daneborg", das Or gan des Justizministers sagt u. A.: Kaiser Wilhelm sei nicht nur der Gast des Königs Christian, sondern des gejammten dänischen Volkes. Aus den Dispositionen des Kaisers gehe hervor, daß der Kaiser das kennen lernen will, was Dänemark auf dem Gebiete des Geistes und der Arbeit erreicht hat. Der Kaiser werde ein aufmerk samer Beobachter sein. Seine Kenntnisse und sein weit umfassendes Interesse seien nicht nur in Deutschland an erkannt, sondern weit über dessen Grenzen hinaus. Es sei daher nur zu wünschen, daß Kaiser Wilhelm den Ein druck gewinne, daß das dänische Volk sich seiner geringen Größe bewußt sei, aber daß Dänemark zu derselben Zeit bestrebt sei, einen Beitrag zu der gemeinsamen Kulturarbeit der Völker zu leisten: Dänemark sei im höchsten Grade daran interessirt, daß es sein großes südliches Nachbarreich so kenne, wie es sei. Alle Dänen, die mit dem Kaiser in Berührung kommen, würden daher Alles thun, damit dieser Besuch Gelegenheit gebe, die Möglichkeiten zu entwickeln, die er in sich berge. Aehnlich äußert sich „Politiken". Die Kopenhagener Bürger, so heißt es dort, hätten die größte Veranlassung zu zeigen, wie hoch sie die Motive schätzten, durch die der kaiserliche Besuch veranlaßt worden sei. Es sei wohl zweifellos, daß auch der Kaiser bekunden werde, daß er nur freundschaftliche Beziehungen wünsche. Dänemark habe viel von Deutschland zu lernen und zu empfangen, ohne daß es deswegen seine eigene geistige und nationale Selbständigkeit aufzugebcn brauche. Das Befinden der Kaiserin nach dem erlittenen Unfälle ist ein andauernd gutes. Der Heilungsprozeß an dem verletzten Arm nimmt erfreulicherweise einen durchaus regelrechten Verlauf, so baß von einer weiteren ärztlichen Berichterstattung über das Befinden der hohen Frau einst- weilen Abstand genommen worden ist. Kronprinz Wilholm undPrinz Eitel Friedrich befinden sich zur Zeit auf der Rückreise von Egypten nach Europa, und zwar werden die kaiserlichen Prinzen zunächst Konstantinopel besuchen. Ihr geplant gewesener Besuch Palästinas ist aufgegeben worden, theils in Hinblick auf die im benachbarten Syrien herrschende Cholera, theils weil ihr Aufenthalt im Pharaonenlande infolge der Masern erkrankung der beiden prinzlichm Brüder eine nicht un wesentliche Verlängerung gegenüber dem ursprünglichen Programm erfahren hatte. König Eduard von England ist an Bord seiner Nacht in Lissabon zu einem mehrtägigen Besuch beim König von Portugal eingetroffen. Aus Paris wird gemeldet, daß daS dortige Institut de France dem Professor Emil Rue, Leiter des Pasteurschen Instituts, den Preis von 100000 Francs zuerkannte, den den Bankier Orier für hervorragende Entdeckungen der drei letzten Jahre gestiftet hat. Im europäischen Wetterwinkel ziehen sich die Wolken immer bedrohlicher zusammen. Namentlich rumort es jetzt auch unter den Albanesen in Altserbien, welche Gegner der Reformmaßnahmen der Pforte und ferner un zufrieden mit der Errichtung^ eines russischen Konsulats in Mitrovitza sind. In Stärke von 4000 Mann unter nahmen sie sogar einen Angriff auf letztere Stadt, der allerdings von der Garnison derselben nach erbittertem und blutigem Kampf zurückgeschlagen wurde. Hierbei er- eignete sich ein spezieller ernster Zwischenfall, indem der russische Konsul Schterbina von einem albanesischen Soldaten im Rücken verwundet wurde; die politischen Folgen dieses Vorganges sind noch keineswegs abzusehen. Auch weitere Nachrichten lassen die Lage in Altserbien als eine recht bedenkliche erscheinen. Die Albanesen begingen neue Ausschreitungen gegen die s erbische Bevölkerung; es heißt ferner, daß die einheimischen türkischen Soldaten mit ihren rebellischen albanesischen Stammesgenossen gemein same Sache machten, so daß ein allgemeines Lhristenge- metzel in Altserbien befürchtet wird. Die Pforte entsandte daher schleunigst alle verfügbaren Truppen aus Saloniki und anderen Orten dorthin, ebenso gingen anatolische Truppen nach Mikrovitza ab. Wahrscheinlich werden die mazedonischen Rebellen sich diese neuen Verlegenheiten zu Nutze zu machen suchen; gleichzeitig wird auch die Haltung Bulgariens immer verdächtiger. Eine Meldung aus Sofia erklärt geradezu, daß die Verlängerung der Sobran- jesession wahrscheinlich mit zur Erledigung militärischer Kredite dienen solle. Das aufs Neue in Sofia amtirende Ministerium Danew wird nun wohl bald zu zeigen haben, weß' Geistes Kind es eigentlich ist. Bemerkenswerth und erfreulich ist es aber, daß von Petersburg fortgesetzt der ernste Wunsch der russischen Regierung betont wird, die Ordnung in Mazedonien aufrecht erhalten zu sehen, wie dies auch wieder in einer längeren Auslassung des „Journ. de St. Petersburg" über die mazedonische An gelegenheit geschieht, wobei übrigens die Begünstigung der mazedonischen Bewegung von französischer Seite mißliebig vermerkt wird. Wie aus Aden gemeldet wird, wurde der englische Forschungsreisende Bury im Maren-Gebirge, etwa 120 englische Meilen nordöstlich von Aden, von Beduinen über fallen, und nebst dem größeren Theile seiner aus nur 3 Mann bestehenden Begleitung verwundet. Die Zustände an der ganzen nördlichen Küste Afrikas müssen nach den mitgetheiltcn Ereignissen also als recht ungemüthlich be zeichnet werden. In Marokko geht es nach neueren Meldungen so wild zu wie noch nie zuvor. Nicht nur sind dieKabylen- stämme unter einander in Zank und blutigen Kampf ge- rathen, sondern auch die verschiedenen Theile der Regierungs truppen beginnen aufeinander loszuschlagen, so daß die Anarchie im Lande nichts mehr zu wünschen übrig läßt. Man sollte meinen, daß in diesem Tohuwabohu der Weizen des Prätendenten Bu Hamara prächtig gedeihen mußte. Das scheint seltsamerweise jedoch nicht der Fall zu sein. Wenigstens befindet sich der Prätendent den vorliegenden Berichten zufolge noch immer in Tazza, also außer Schuß weite. — Auch in dem französischen, Marokko benachbarten Algerienherrschen grauenvolleZustände. Dortwurde neuer dings eine große französische Karawane, die unter starker mili- tärischerBedeckungreiste,von150Eingeborcnenüberfallen. Es entspann sich ein siebenstündiger Kampf, während dessen die Franzosen mitdemMuthederVerzweiflungfochten. Gleichwohl er litten sie schwere Verluste. Die Zahl ihrer Todten, Verwun- beten und Vermißten beläuft sich auf mehr als 30. Auch die Eingeborenen erlitten Verluste, waren aber im Stande, der Karawane 40 Kameele zu rauben und auf diesen ihre Todten und Verwundeten mit sich zu führen. In Pretoria hat eine wichtige Konferenz der Boerenführer Louis Botha, Christian Dewet, Delarey, Smuts und Schalk Vurgher stattgefunden. Rurze Lhronik. Ein Duell auf Säbel hat nach einer Meldung des B. T. aus Hamburg zwischen dem General Gladi- schew und dem Grafen Tsernadiew bei Bergedorf statt- funden. Nach 12 Minuten erbitterten Kampfes wurde G. schwer verwundet. Beide Gegner sind Ausländer. Im Februar gingen 98 Schiffe (wovon 8 deutsche) verloren; 521, darunter 40 deutsche, wurden beschädigt. Auf dem Bahnübergang in Kalk bei Köln wurde ein Fuhrwerk von einer Lokomotive überfahren. Der Fuhrmann und drei hinter dem Fuhrwerk gehende Fuß gänger wurden schwer verletzt; einer der letzteren ist in zwischen gestorben. Beim Automobilrennen in Monte Carlo stürzte Graf Zborowski mit seinem Gefährt so unglücklich, daß er auf der Stelle todt blieb, während sein Begleiter lebens- gefährlich verletzt wurde. Graf Z. hatte das Automobil- rennen Paris-Wien mit einem deutschen Wagen gewonnen. Ein schweres Hagelwetter wüthete in Hamburg. Haselnußgroße Schloßen bedeckten die Erde. Bei Caserta in Unteritalien richtete ein Sturm großes Unheil an. Drei Personen wurden getödtet, mehrere verletzt. Die Bierbrauerei in Deutsch-China ist bereits auf der Höhe ihrer Zeit. Die Dtsch.-Asiat. Warte be richtet: Nach unzähligen Versuchen tritt die deutsche Bier brauerei in Tapautau (Kiautschau) mit einem Stoff an die Oeffentlichkeit, der den besten deutschen Bieren würdig zur Seite gestellt werden kann. Das Bier ist nur aus Hopfen und Malz hergestellt und hat einen vorzüglichen Geschmack. Gleiwitz, 2. April. Ein Grubenunglück. Heute Nachmittag 1 Uhr fand in der Königin-Luisengrube, Ost feld, in der Nähe von Schacht 4, auf der 340 Metersohle, im Heinitzflötz, eine Explosion der Pulverkammer statt. Die Förderstrecke im Heinitzflötze ist südlich bis etwa 300 Meter zu Bruch gegangen und im Brande. Bisher wurden drei Todte, darunter der Aufseher, und fünf Verletzte ge- borgen. Ein Mann wurde betäubt. Ein Grubensteiger und ein Aufseher werden noch vermißt. Die im Felde beschäftigte; Belegschaft ist bereits ausgefahren. Die neue Pumpe ist vorläufig außer Betrieb, die alte Pumpe ist in Betrieb. Orkan. Caserta, 1. April. Gestern Abend wüthete in der Gemeinde Grazzanise ein schrecklicher Orkan. Der aus den Feldern und in Wohnstätten angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. Drei Personen wurden getödtet, mehrere verletzt. Selbstmord eines Berliner Lehrers. Als Leiche gelandet wurde aus dem Neckar unterhalb Münster der )0 Jahre alte Lehrer Otto Schwarz aus Berlin; es liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. Schwarz, welcher vor mehreren Wochen einen Erholungsurlaub angetreten hatte, den er in der Schweiz zu verbringen gedachte, soll an Ver folgungswahnsinn gelitten haben. Der Bedauernswerthe versuchte schon vor einiger Zeit seinem Leben ein Ende zu machen, indem er sich unweit der Ortschaft Oos in Baden aus einem in voller Fahrt befindlichen Schnellzuge stürzte, ohne sich indeß dabei erheblich zu verletzen. Straubinger Keuschheit. Aus Straubing wird ein neues Stücklein von Sittlichkeitseifer gemeldet. Die „Augsb. Abdztg." berichtet: Viel besprochen wird, daß der Religionslehrer an der hiesigen Realschule, vr. Schmittner, an zwei hiesige Friseure Briefe schrieb, in welchen er sie aufforderte, aus ihren Auslagen die Damenbüsten, wie sich solche allenthalben in den Friseurläden befinden, zu entfernen, weil sie die Sittlichkeit.der Realschüler gefähr den könnten. Vaterländisches. (MittheUungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 3. April 1903. — Der kommende Sonntag, der Palmsonntag, an welchem dereinst der Heiland unter Hosianna-Rufen seinen Einzug in Jerusalem hielt, öffnet uns die Pforte zur ernsten CHarwoche, zu der Lcidenswoche, die uns die Liebe und das Dulden des Erlösers vor Augen und zu Herzen führt; der Palmsonntag ist aber auch der Tag, an welchem viele Tausende junger Leute in die Reihen der erwachsenen Christen ausgenommen werden, um dann früher oder später das treu sorgende und schirmende Vaterhaus zu verlassen und auf eigenen Füßen zu stehen. Mit feuchtem Auge, mit Segen spendendem Liebesblick schauen die Eltern auf ihre Lieblinge, Freude und Stolz und Dankbarkeit erfüllen die Brust, daß es nach manchem Jahr doch endlich ge lungen, die Kinder soweit zu bringen. Jahre hat die Er ziehung erfordert, und auch da, wo es an äußeren Mitteln nicht gebrach, haben sie viel unruhige Stunden mühender Sorge gebracht. Wie viele Nächte sind nicht am Kranken bett durchwacht, wie ist nicht sürgesorgt in nie rastender Thätigkeit? Und für all' das beansprucht das treue Elternherz keinen lauten Dank, es genügt ihm an der dauernden, vertrauenden Liebe des Kindes! Sie sind er wachsene Christen geworden, eine leise Wendung tritt im Aeutzeren ein, die sich mit den Jahren mehr und immer mehr ausdehnt. Es erfolgt oft eine Trennung von den Eltern, weite Entfernungen scheiden die, welche einander einst so nahe standen, und die äußeren Einflüsse der Welt, das brausende, jagende Leben um uns her mit all' seiner Lust, seinen Verlockungen macht sich geltend. Aber was auch kommen mag, das Vertrauen zu Vater und Mutter soll wachen, was die Eltern sind, lernt der Mensch erst mit den späteren Jahren recht verstehen. Mil Recht sagt das Volkswort: Ein Vater und eine Mutter können viele Kinder ernähren, aber nicht immer viele Kinder ihre Eltern! Der größte Dank gebührt den Eltern, und um den abzutragen, ist es Pflicht, ihnen Freude zu machen. Es giebt Vieles zu lernen, und es muß gelernt werden, daß Vater und Mutter bei dem zunehmenden Alter die Gewißheit empfinden, Ehre an ihren Kindern zu erleben. Diese Ehre ruht nicht in der Aeußerlichkeit des Berufes, sie steckt in dem Können und dem Verhalten eines jeden braven, tüchtigen Menschen. Um dereinst befehlen zu können, heißt es vorher, sich ducken lernen. Wer später Anderen kommandiren will, muß vor erst selbst leisten können, erst dienen, dann ein Herr sein. Jedem winkt das hohe Ziel eigener Selbständigkeit auf Grund tüchtiger Kenntnisse, und ein Hausherr wird er zum Mindesten am eigenen Heerd. Wohl ist es bis dahin ein weiter Weg vom Tage der Konfirmation ab, aber weil der Weg so lang, muß das Wandern auf ihm zäh und stetig sein. Keiner braucht die Freuden, die uns die Welt bietet, abzuweisen, aber Jeder soll sie erst verdient haben. Viel Neues und viel Wunderbares ist in unsere Tage gekommen, aber das Größte und Beste bleibt doch: Fürchte Gott, thue Recht, scheue Niemand! So sprechen wir all den jungen Menschenkindern unseren Glückwunsch aus. Ihren Hoffnungen blühe der Segen, und gesegnet seien die Erwartungen, die sich im Elternherzen an den Palmensonntag knüpfen. — Der LandtagsabgeordneteOskarWeigert in Löbtau als Reichstagskandidat. Im Etablisse ment 3 Raben zu Dresden hat am Dienstag Abend eine Vertrauensmännerversammlung der konservativen Partei aus dem 6. Wahlkreis (Dresden-Land) stattgefunden, in der der vormalige Gemeindevorstand von Löbtau, Herr Weigert, widerspruchslos als Kandidat vorgeschlagen wurde. Herr Weigert ist bereit, die Kandidatur anzunehmen. Kommenden Montag findet eine gemeinsame Vertrauens- männerversammlungderKonservativen, Reformer, National, liberalen und des Bundes der Landwirthe statt, in welcher Herr Weigert offiziell als Kandidat proklamirt werden soll. — Am gestrigen Donnerstag Abend hielt der „Ge meinnützige Verein" im Schützenhause einen Vortrags abend ab, welcher infolge der ungünstigen Witterung leider nur schwach besucht war. Uhr eröffnete der Vorsitzende des Vereins, Herr Apotheker Tzschaschel, den Abend mit begrüßenden Worten an die Erschienenen, um alsdann zur Prämiirung von 4 sich durch besonderen Fleiß und guteFührung ausgezeichneten, mit anwesenden Fortbildungs schülern zu schreiten. Es waren dies Karnahl bei Herrn Redakteur Berger, Richter bei Herrn Sladtrath Goerne, Humpisch bei Herrn Bernhard Hofmann und Legler bet Herrn Otto Legler. Mit den Worten, auch in Zukunft fleißig und treu in der Arbeit zu sein, Gottesfurcht und Vaterlandsliebe zu pflegen, überreichte ihnen Herr Apo theker Tzschaschel die mit Widmungen versehenen Bücher prämien. Alsdann nahm Herr Apotheker Tzschaschel das Wort zu seinem Vortrage: Die vulkanischen Ausbrüche auf St. Vin cent und Martinique. Die äußerst interessanten Ausführungen des Vortragenden fanden allgemeinen Bei fall und wäre es wirklich zu wünschen, wenn derartige hochinteressante Vorträge Adas' zahlreicher besucht würden. Allseitige Anerkennung fanden auch die zum Schluffe mit dem neuen, eigenen Lich-bilderapparat des Vereins vorge führten, auf den Vortrchg Bezug habenden Bilder. Den Dank der Anwesenden für das Gebotene nicht nur am gestrigen Abende, sonder überhaupt für alle Mühe und Arbeit während des verflossenen Vereinsjahres Seitens