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Sts 44 «2. Zahra Sonnabend, den 14. Avril ISMi (Nackdmck verboten.) .E nickt mekr an einst Zurück, Karl Lmmrick. 2isk' voll Dust mit in das kreis kinaus, Lckau übsrali bis in dsr fermsten Daus — — Dieselben Neicken von Llücks. Liek' dsn Dsiiand, wie er in frommer Hast Von dsr Dülts sckreitst nack dem Daiast ^uf dss Elanbens fester Drücke. Lslauscks die Düfte, dis tlüstsrnd wsk'n: Was in's 6rak geganZen, soll aukerstekn, Lo Kat es der Derr verbeissen! DUbf an dir selbst, wie aus dunkler Nackt Dein eigenes Ick vom Lcklummer ervvackt Wt dankendem Dobssprsissn, — Ls sckwsfft in dis Zukunft ssbnsnd dein Lück ^uf der DoffnunA lickten LckwinZen. In dis Lrust nekt dir's wie koldss Drblük'n, ldnd beim ersten scbwsllsndsn Dsurss^rün Wird dir's wie sauck^sn und Lingen. 0, stimme mit ein in den )ubeIKIanZ! — Ob, ist ist erstanden! Lrin^' Lott dafür Dank Durck deines Landes Droklocksn! kolA gläukig mit Drsudsn des Drüklin^s Lpur find Iskn' dick an's Dsrx der jungen Natur Leim Läuten der Osterglocken! — ganz gut, wenn auch die politischen Leidenschaften ab und zu einmal aufgcrüttelt werden; sie sollen nicht einschlafen, das politische Gewissen des Volkes gehört nicht auf die Schlummerrolle! Was die Ausstände in den fremden Staaten anlangt, so ist zu bemerken, daß in Holland nun zwar der General ausstand proklamirt worden ist, daß gleichwohl ernste Ge fahren aber nicht im Verzüge sind. Die Eisenbahner sind augenscheinlich in ihrer Mehrzahl besonnene Leute, die sich wohl zu einer Kraftprobe willig zeigten, aber die Lust an dem gewagten Experiment sofort verloren, als dieses nicht auf den ersten Hieb gelang. Der Eisenbahnerausstand ist schnell abgeflaut und mit den kärglichen Resten, die zur Stunde noch vorhanden sind, wird schnell genug aufgeräumt werden können. Der Verkehr mit Deutschland hat jeden falls kaum nennenswerthe Einschränkungen erfahren und keine von denjenigen Maßnahmen erforderlich gemacht, die für den Ernstfall geplant waren. Haben in Holland aber erst die Eisenbahner wieder die Arbeit in vollem Um fange ausgenommen, dann wird es auch mit den übrigen Ausständen schnell vorüber sein. Hoffentlich bringen die Ostertage bereits den ersehnten Frieden. Entsprechend dem Temperament der Italiener verläuft der in Rom ausgc- brochene Streik unruhiger. Es ist dort wiederholt zu so heftigen Zusammenstößen der Ausständischen mit der be waffneten Macht gekommen, daß König Viktor Emanuel sofort in die Hauptstapt des Landes zurückgekehrt ist. Bei dem feurigen Blut der Italiener läßt sich über den ver- muthlichen Verlauf von Arbeiterunruhen auf der appeni- nischen Halbinsel naturgemäß keinerlei Voraussage machen. Wenn man trotzdem der Meinung zuneigen darf, daß die Bewegung größeren Umfang nicht erreichen wird, so gründet sich diese Auffassung auf die Thatsache, daß Seitens der italienischen Regierung sehr sorgfältige Vorkehrungen ge troffen sind, um jeden etwaigen Widerstand im Keime zu ersticken. Die Ausstände in Basel, Budapest und anderen Orten des Auslandes haben ganz und gar nur lokale Bedeutung. Die Ausständischen haben hier so wenig Aus sicht als irgend wo anders, ihren Willen durchzusetzen. König Eduards Mittelmeerreise wird in den unter richteten amtlichen Kreisen der deutschen Reichshauptstadt als ein feindliches Sympton gedeutet. Der in Aussicht 'TM stehende Besuch in Rom sowohl wie der in Paris soll leoiglich den Zwecken der Erhaltung des europäischen Friedens dienen. Eine gewisse Erschütterung hat diese Zuversicht durch den sonderbaren Abschiedstoast der eng lischen Majestät in London erfahren. Dort sprach der König zweifelsohne so, daß man seinen Worten verschiedene Deutungen geben konnte. Es war die Aufstellung möglich, daß der König habe sagen wollen, Deutschland beabsichtige, fremden Kolonialbesitz zu erwerben. Da König Eduard doch die Vorliebe der Londoner Presse für Verdächtigungen Deutschlands kannte, so hätte er in der Wahl seiner Worte wohl vorsichtiger fein können, wenn er gewollt hätte. Die stürmischen Kammerdebatten in Frankreich, die der Wiederaufrollung der Dceyfus-Affaire gelten, sind anscheinend wirkungslos verpufft. Es ist zwar weder die Unmöglichkeit ausgeschlossen, daß der Abgeordnete Jauris in der Gelegenheit noch weitere Schritte thut, auch ist es nicht unmöglich, daß die Negierung ihrer durch den Mund des Kriegsministers Andre gemachten Zusage ent spricht und eine erneute administrative Untersuchung der angeregten Fragen einleitet, trotzdem die Kammer eine dies bezügliche Tagesordnung abgelchnt hat. Aber als wahr scheinlich ist doch, daß die unglückliche Affaire, welche durch vie Amnestie ein provisorisches Begräbniß erhielt, endgültig begraben bleibt. Dieser Zustand entspricht nicht vollkommen den Anforderungen der Gerechtigkeit, wohl aber denen der Zweckmäßigkeit und der Wohlfahrt des Volkes. Ueberall aber, wo die Wohlfahrt des Ganzen und die des Einzelnen zur Wahl stehen, hat man sich ganz selbstverständlich für die erstere zu entscheiden. Erneute Unruhen scheinen im fernen Osten aus- brcchen zu wollen, wo Japan und Rußland wegen russischer Konzessionen an der Aotumündung hart aneinander ge- rathen sind. Im europäischen Orient geht es zwar auch noch immer recht orientalisch zu, das bringt die geographische Lage nun einmal so mit sich; zu ernsteren Konflikten, in sonderheit solchen, die die europäischen Großmächte zum Einschreiten nöthigen würden, wird es dagegen hoffentlich nicht kommen. Bei der nöthigen Kontrole thut die Pforte noch immer ihre Schuldigkeit, und sie ist, alles in allem, auch noch immer der respektabelste Faktor auf dem Balkan. Kronprinz Wilhelm und Prinz Eitel-Friedrich Drisck springen dis Läcklsiu von Ltsin ?u Ltsin, Ls lockt dis ^mssl im knospenden Hain, Dis Dsrcks stsiAt aut und nieder; Dis anderen VaAsI jauckrsn im Lkor, krok tönsn ^um Wsltsnscköpfsr smpor Daut sckallsnds jubsllisdsr, — lind malmend klopft's an dss Nenseksn Der?: Verriss alle Dsidsn und allen Lekmerx, Dis du Kis kisrksr getragen. — Hörst du dis Drsuds im Wald und im Dag? 's ist Ostern, — des Herrn Juksrstskungstag! Dass ab von jsglicksm 2agsn! Wack' auf, du träumende Drds, wack aul! Der Den? nabt im stürmiscksn Liegeslauf lind vertreibt des Winters Lorgsn. Dell steigt aus dss Alltags ewigem Lein Lei kerrlick srstraklsndsm Drükrotkscksin Län goldener Ostsrmorgsn. Ikm folgt als Oelsits durck Leid und llur Der duftende Dsuck verjüngter Natur Wt dss krüklings erstem Lprissssn. — Dis Llümcken öffnen den Xslck geschwind, Lis neigen sick nickend im leisen Wind Wie tausendfältiges Lrüsssn. Lald denkst du dann Marandt, Mossen, Siebmteßn und die Umgegenden - -4 >. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauxtmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruffs sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruuo bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde Mit Landberg, Hühndorf, oufbsch, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Vohrodorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp. Wildberg. Politische Rundschau. Unser Kaiser verlebt das Osterfest in gewohnter Weise im Kreise der Familie. Da kommen stets beide Theile, das Ostermahl wie die Osterfreude, zu ihrem Rechte. In diesem Jahre weilen die ältesten Prinzen fern vom Elternhause, die jüngeren aber und die lieb reizende Prinzessin vergnügen sich am Suchen der Oster eier gerade so, wie das auch in den bürgerlichen Familien der Fall ist. Die Ostereier sind kostbarer als in Bürger häusern, gewiß, aber die Osterfreude ist hier wie dort die gleiche, das Helle fröhliche Kinderlachen ist überall das selbe. Das Kaiserpaar und mit ihm das gesammte deutsche Volk hat in diesem Jahre auch ganz besonderen Anlaß, sich des Osterfestes zu freuen. Der äußere Friede ist gesichert und durch den so glücklich verlaufenen Besuch unsers Kaisers in Kopenhagen noch befestigt worden. Und auch in der inneren Politik herrscht Ruhe und Frieden. Das deutsche Volk kann sein Osterfest feiern, ohne von wirthschaftlichen Stürmen beunruhigt zu werden, wie solche gegenwärtig so viele Staaten des Auslands durchloben. Handel und Gewerbe beginnen sich ganz sichtbarlich wieder Us heben, Naturkatastrophen haben uns verschont, die Saaten stehen günstig, und mit den besten Hoffnungen hat der Landmann seine Thätigkeit auf den Feldern wieder aufnehmen können. Was uns nach dem Feite noch an Ereignissen bevorsteht, hat gleichfalls nichts Aufregendes. Nach wenigen Sitzungen werden die Arbeiten im deutschen Reichstage wie im preußischen Landtage erledigt sem. Dann allerdings wird eine Periode lebhafter politischer Erregung folgen, die Wahlkampagne. Die Agitation ist natürlich letzt bereits aller Orten ent faltet, sie hat sich aber bisher im Wesentlichen doch nur auf die Nominirung der Kandidaten beschränkt. Stach dem Feste und noch mehr nach Schluß des letzten Sessionsab- schnitts wird die Wahlagitation erst mit vollem Eifer be- trieben werden und auch den ruhigen Bürger in ihre Kreise ziehen Im Vergleich zum Auslande verlaufen die Wahlen und die Wahlagitation bei uns ja in idyllischer Ruhe, sie sind gegen die heftigen Zusammenstöße der Par teien im Auslande das reine Stillleben; aber ohne Kampf geht es ja doch nicht ab, und es ist im Grunde genommen Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. - Jmertionsprels 15 Pfg. pro viergespaltese LorpuSzeilt. ——— I uc und Neriau von Marllu Berger m Wisvrusl. — BeramworMH tür Vie "tvritn Berger -aieitn.