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ist Prinzessin Luise von Toskana infolge der aufregenden Vorgänge der letzten Tage thatsächlich derart erkrankt, daß sie ärztlicher Pflege bedurfte. Nach ärztlicher Ansicht sind bei dem Zustande, in welchem gegenwärtig diePrin- zessin sich befindet, Komplikationen nicht ausgeschlossen. Angesichts der hartnäckigen Weigerung der Umgebung, sie gegenüber den Angriffen des Königs zu Wort kommen zu lasse«,, hat der Zustand der Patientin gestern eher eine Verschlimmerung als eine Besserung erfahren. Zu dem Erlaß Königs Georgs spricht sich Maximilian Harden in der „Zukunft" wie folgt aus. „Kein menschlich Fühlender wird der armen Frau, deren schlimmstes Ver gehen nicht der Ehebruch, sondern das skandalöse Be nehmen nach den Ehebrüchen war, Mitleid versagen. Nur durch amtliche Reskripte spukt noch die Freiheit des Willens; Luise wurde, was sie unter determinirenden Umständen werden mußte. Mit der Mär von ihrer groß artigen Natur, von dem Edelsinn der Heldin, die des Wesens Krone nicht brechen ließ, hat nian lange genug aber leere Hirne gefüttert. Luise von Toskana hat das Haus der Wettiner vor Reportern geschimpft und ver- höhnt und den Angegriffenen dann verboten, die über alles Erfordern hinaus beweiskräftigen Akten des Scheid ungsprozesses zu veröffentlichen. Der König mußte sprechen und hat wie eilt König gesprochen." Sie will doch reden! Die Berl. Morgenpost er fährt aus bester Quelle, daß die Prinzessin Luise von Toskana von der Veröffentlichung einer Antwort auf die Kundgebung ihres früheren Schwiegervaters, des Königs Georg von Sachsen, nicht abzubringen ist. Diese Streit schrift soll den Titel führen: „Warum ich ging." Es soll eine Selbstverthcidigung und Charakterisirung der Verhältnisse am sächsischen Hofe sein. Anrze Chronik. Bei Juelssand an der Unterelbc kenterte ein Boot, dessen Insassen, vier Arbeiter, den Tod in den Wellen fanden. Die Ertrunkenen sind sämmtlich Familienväter aus Twielenfleth, von denen einer eine Wittwe mit zehn Kindern hinterläßt. — Hierzu wird noch Folgendes be richtet: Die bei dem Bootsunglück bei Juelssand verun glückten Männer waren als Arbeiter bei den zur Regu- lirung der Unterelbe in der Nähe von Juelsfeucr nöthigcn Stackarbeiten beschäftigt. Die Leute wohnen alle in den hannoverschen Elbdörfern Twielenfleth, Bassenfleth und Hollern. Sie fahren Morgens in Boten nach dem hol steinischen Ufer hinüber und kehren, wenn nicht allzu schweres Wetter es verhindert, Abends nach ihren Wohn orten zurück. Bei der Hinfahrt zur Arbeit am Donners tag wehte ein steifer Südwcst. Durch Stromversetzung und Abtrifft gerieth das eine mit sechs Manu besetzte Boot aus ein fertiggestelltes Stück des Stacks und kenterte. Es war noch dunkel, und der Unfall konnte deshalb vom Laude aus nicht bemerkt werden. Zweien von den Leuten gelang es, sich auf das Stack zu retten und auszuharreu, bis Hülse kam, die übrigen vier fanden ihren Tod in den stark aufgeregten Fluthen der bei Juelssand schon sehr breiten Elbe. Die Leichen der Männer trieben im Lause des Tages an den Strand und wurden von den Kameraden geborgen. In Twielenfleth ist Kummer und Verzweiflung eingekehrt, denn, wie schon berichtet wurde, sind alle vier Verunglückte Familienväter und der eine, Heinrich Buck, hinterläßt außer seiner unglücklichen Wittwe nicht weniger als zehn Kinder, von denen das jüngste noch ein Säug- Ung ist. Der Frachtdampfer „City of Taunton" aus Fallriver und der Dampfer „Plymouth" aus New-Aork mit 500 Passagieren stießen in der letzten Nacht bei Nebel am Osteingange des Long Island-Sundes zusammen. Der Bug des „Taunton" drang zehn Fuß tief in die Steuer bordseite der „Plymouth" ein, deren Gesellschaftsräume und zweite Kajüte zertrümmert wurden. Bis jetzt sind sechs Todte aus der Mannschaft der Plymouth" festgestellt, man befürchtet, daß sich noch mehr Leichen in den Trüm mern finden werden. In Sydney ist ein großes Lagerhaus „Tlls Hsntsck Lonck", in dem zehntausend Tonnen Waaren lagerten, abgebrannt. Der Schaden wird auf eine halbe Million Pfund Sterling geschätzt. In Finkenwerder an der Elbe ist die ganze Fa milie des Schneidermeisters Seemann unter Vergiftungs erscheinungen erkrankt; ein 12jähriger Sohn ist bereits gestorben. Bei Marienbad erfolgte ein Zugszusammenstoß. Ein Beamter ist getödtet, sieben Personen sind verwundet. Der alte Krüger ist in Mentone an der Riviera aufs Neue von Lungenbeschwerden, die in diesem Winter so manchem bejahrten Menschen so übel mitgespielt, heim gesucht worden. Er muß daher noch einige Wochen warten, bevor er wieder nach seinem Landsitze nach Holland zurück kehrt. Von einer Heimkehr nach Afrika, von welcher im Vorjahr noch ab und zu gesprochen wurde, ist heute über haupt nicht mehr die Rede. Ein Mann, der sich nicht mit Kleinigkeiten abgegeben hat, ist der in New-Aork verhaftete, steckbrieflich verfolgt gewesene Londoner Millionär Whitaker Wright, dessen Gründungen jammervoll zusammengebrochen sind. In Amerika, wo er früher war, soll er 60 Millionen einge heimst haben, die er durch Schwindelunternehmungen in Europa noch vermehrte. Der Krach hat diesem Ueber- spekulanten und seiner Laufbahn dann ein plötzliches Ende bereitet. Elbing, 21. März. Beim heimlichen Uebcrschreiten der russischen Grenze in der Nähe des Dorfes Sobierszino (Kreis Strasburg) wurden von der russischen Grenzwache zwei Frauen erschossen und ein Mädchen verwundet. Sie gehörten zu einem größeren Trupp russischer Arbeiter, die in Preußen Arbeit suchen wollten. Konstantinopel, 21. März. Nach amtlicher Meld ung aus Damaskus ist dort die Cholera von Neuem aus gebrochen. Erdbeben. Mürzzuschlag, 2O.März. Im Sem meringgebiet und im Mürzthal erfolgten in der vergangenen Nacht und heute früh starke Erdstöße. Altenburg, 21. März. An Kreuzottern wurden im vergangenen Jahre im Herzogthum nicht weniger als 600 Stück eiugeliefert, die mit 30 Pfennigen pro Stück bezahlt wurden. Die meisten dieser giftigen Reptilien fanden sich im Wesikreise, 403 Stück, darunter 300 allein im Kloster- lausnitzer Revier. Ueber die Schreckensthat einer Irrsinnigen wird aus New-Jork gemeldet. Ein furchtbares Drama spielte sich auf einer Farm im Staate New-Jork ab. Eine Frau Namens Trowlbrivge erschlug in einem Anfall von Irrsinn ihre 80jährige Mutter mit einem Bügeleisen und schnitt mit einem Rasirmesscr ihrer 26jährigcu Tochter den Hals durch. Alsdann steckte die Frau die Farm in Brand. Die zu Hülfe eilenden Nachbarn bedrohte sie mit einem Revolver und stürzte dann sich selbst in die Flammen. Die Frau war irrsinnig geworden, weil ihr Gatte sie verlassen hatte. Ein empörender Vorfall hat sich in Hützberg bei Schweinfurt zugctragen. Bürgermeister Dees fand, als er aus seinem Schlafzimmer in den Hausflur trat, seinen Dienstknecht Joh. Ziegler todt dort liegen. Das Gesicht der Leiche war total geschwärzt. Die angestellte Unter suchung ergab, daß Ziegler mit noch drei anderen Genossen Tags vorher in einer Wirthschaft in Hützberg sehr ausgiebig gezecht hatte, bis er plötzlich gegen Mitternacht vom Stuhl fiel und alsbald eine Leiche war. Die Art und Weise, wie nun die Zechkumpane die Leiche nach Hause beförderten, dürfte in ihrer Roheit wohl einzig dastehen. Zunächst wurde in der Wirthschaft dem Tosten das Gesicht mit Ruß eingerieben, dann wurde die Leiche auf einen Schub karren geladen und unter Gejohle zum Anwesen des Diensthcrrn des Verstorbenen gefahren. Dort wurde der Todte abgeladen und dem Bürgermeister vor die Stubenthür gelegt, ohne daß jemand von den Hausbewohnern ver ständigt worden wäre. Massenhafter Heringsfang in Norwegen. Vor einiger Zeit wurde die Bevölkerung der nördlichen Küsten gebiete Norwegens durch das vollständige Ausbleiben der Fischschwärme, die sonst dicht an die Küste zu kommen pflegen, geradezu in Schrecken gesetzt. Anscheinend waren die Seehunde, die sich in ungeheurer Zahl an den Küsten eingefunden hatten, die Urheber dieser auffallenden Erschein ung. Inzwischen haben sich die ungebetenen Gäste wieder entfernt, und der Fischfang beginnt sich zur Freude der bedrängten Gebiete wieder zu beleben. Aber in einer un erhörten Massenhaftigkeit treten die Heringsschwärme an der südlicheren Westküste auf. Ein solcher Segen ist überhaupt noch nicht dagewesen. Die Heringsschwärme dringen bis in die innersten Winkel der Fjorde. Ueberall herrscht denn auch Freude und großartige Betriebsamkeit. Der Ucberfluß wird besonders nach England verkauft. Selbstmord einer Schauspielerin. Berlin, 21. März. Im königlichen Schauspielhause vergiftete sich gestern Abend die 18jährige Schauspielerin Mizzi Weiß mit Kar bolsäure. Sie wurde nach dem Krankcnhause gebracht, wo sie bald starb. Vaterländisches. (Miltheilungen ans dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 23. März 1903. — Es ist doch ein Glück, daß wir einen Falb haben! Ohne seine Voraussage von ganz abscheulichem Wetter und niederer Temperatur in diesen Märztagen nach Frühlings-Anfang würden wir vielleicht nicht das Gegen- theil erlebt und einen solchen prächtigen Sommertag ge habt haben, wie es der letzte Sonntag war, der eher an Mai-Ende, wie an den Beginn des Lenzes erinnerte. Es war draußen „schwarz von Menschen", und in der kräs- tigen Luft konnte mit jedem etwa noch verbliebenen Rest von Winter-Mißmuth oder Influenza-Neigung aufgeräumt worden. Solche Sonntags-Nachmiltagsstunden Ihnen für eine ganze Zeit wohl, sie bilden vornehmlich auch die Freude derer, welche promptest auch in ihrem äußeren Menschen Frühling gemacht haben, und es nicht zu be reuen brauchen, daß sie es gethan. Der gestrige Sonntag war der 106. Jahrestag der Geburt des alten Kaisers! Die allermeisten Habel, ihn noch gekannt; aber wie schnell sind doch die Jahr« seit seinem Scheiden vorübergerauscht! Kaiser Friedrich würde in diesem Herbst 73 Jahre, Fürst Bismarck hat in 12 Jahren seinen hundertsten Geburts tag. Die Veteranen von 1870171 merken in der Hellen Frühlingssonne, daß sie auch im letzten Winter wieder ein Stück grauer geworden sind, und so eilen die Jahre und aus ihnen werden Jahrzehnte. Aber wir freuen uns jetzt über das neue Werden um uns herum, und da soll nur der frohe Muth zur Geltung kommen. Mag dieser Lenz wieder gut machen, was sein Vorgänger reichlich vermissen ließ. — Den 20. April beginnt ein neues Schuljahr. Dieser Tag ist namentlich wichtig für die Kinder, die das erste Mal die Schule betreten. Die Bedeutung dieses Tages zu beleuchten ist wohl nicht nothwendig; aber be tonen wollen wir, daß gerade diesem Tage das Bewußt sein der Einheit aller Schüler untereinander eigenthümlich sein soll. Gewiß soll an diesem Tage kein Kind freudlos sein, auch die Kinder nicht, denen die Eltern bei ihrer Liebe und allem ihren guten Willen nicht so viel Freude bereiten können, als sie gern möchten. Es darf auf keinen Fall dem Kinde das Gefühl der Unzufriedenheit gerade an dem Tage des Schulcintrittes hervorgerufen werden. Daher richten wir an die Eltern, Pfleger, Vormunde, Patben u. s. w. die herzliche Bitte, die Liebe zu ihrem Kleinen nicht durch überschwengliche Gaben zum Ausdruck bringen zu wollen. Es dürfte sich daher empfehlen, jedem Kinde nur eine Düte von mäßigem Umfange überreichen zu lassen. Die Schule würde eS jedenfalls mit Freuden begrüßen, wenn den Kindern an Stelle mehrerer Düten die nothwendigen Schulutensilien (Takel, Fibel u. s. w.) von Anverwandten, Pathen u. s. w. zum Geschenk gemacht würden. Die Kleinen nehmen die einfache Gabe mit den selben Gefühlen der Liebe und Freude entgegen, mit welchen sie gereicht wird. Man wolle diese bescheidene Bitte im eigenen Interesse der Kinder wohl beachten! 1 — Der Gesangverein „Anakreon" hielt am ver ¬ gangenen Freitage im Hotel zum Adler einen sehr gut besuchten Theaterabend ab, in welchem das Drama „Die Waise von Genf" nach dem Französischen bearbeitet in 3 Aufzügen zur Aufführung kam. Die Einlcitungs- fowie Zwischenaktsmusik wurde in bekannter Weise vom Stadtmusikchor ausgeführt. Man hat allgemein anzuer kennen, daß jeder Mitwirkcnde nach Kräften bemüht war, seine Stelle ganz und voll ouszufüllen. Die beiven Haupt rollen „Therese, unter dem Namen Henriette, eine Waise,' durch Frl. Müller und „Strömborst, ein Genfer," durch Herrn Lehrer Geißler zur Darstellung gebracht. Doch auch „der Werbold" des Herrn Plattner, „der Willi" des Herrn Erwin Vogel, der „Pastor Egerton" des Herrn Pierot, der „Karl" des Herrn Geißler, der „Oberlichter" des Herrn Watzel, ebenso die Rolle der „Frau von Rollstein" wurde durch Frau Werner sehr gut gespielt. Auch Frl. Heinrich als „Brigitte", Frl. Rost als „Nanny" erfüllten ihre Aufgabe zu Aller Zufriedenheit. — Nach dem Theater, das freilich sehr düster stimmen konnte und die Figur Strömborsts in aller ihrer Niedrigkeit der Gesinnung zeigte, folgte Ball, dem bis in den frühen Morgen gehuldigt wurde. Damit war das letzte Gefellschaflsvergnügeu für das Wintersemester 1902/03 auch vorüber. Dem Vereine aber wünschen wir für das neue Jahr ein rechtes Erstreben unter seinem neuen Liedermeister. Der stellvertretende Vor steher Herr Wötzel jun. begrüßte in liebenswürdigster Weise die Erschienenen und der frühere Liedermeister, Cantor Hientzsch, dankte am Ende ins Theaters allen denen, die den Abend (auch dem Regisseur Herrn He nrich und dem Souffleur Herrn Hofmann) verschönt hatten. — Das Eilers-Konzert war gut besucht, trotzdem zur gleichen Stunde der Theaterabend des Anakreou das Interesse vieler Musikfreunde dem Konzert entzog. Auch dieses Mal zeigte sich der Dirigent wieder als hervor ragender Künstler von Geschmack und als vollkommener Musiker. Die Künstlerschaar hat wiederum bewiesen, daß sie technische Schwierigkeiten nicht zu kennen scheint und den höchsten Anforderungen Genüge leisten kann. Gleich die Eingangsnummer, die Freischütz-Ouvertüre mußte Achtung und Eindruck erwecken. Dieses herrliche Musikstück war eine prächtige Leistung. In durchweg löblicher Aus führung hörte man dann das melodische liebenswürdige Andante aus der Haydn'schen Sinfonie. Die Aufnahme war die denkbar freundlichste. Eines regen Beifalls hatte sich auch der „Todtentauz" von Saint-Saöns zu erfreuen. Die im Ganzen vortrefflich charaktcrisirende Komposition schildert die Orde und Abgeschiedenheit des Toslenlandes. Mau lernte dieses sinfonische düstere Gedicht als ein em pfindungsvolles und wirksames Musikstück schätzen. Das selbe gab dem trefflichen Sologeiger der Kapelle reichliche Gelegenheit, seine ausgezeichnet entwickelte Kautilene zu offenbaren. Eine hübsche Abwechslung im 1. Theil bot der reizende „Kaiserwalzer" von Strauß. Das Hauptwerk des 2. Theils war Tschaikowsky's Ouvertüre 1812, die zu einem Bravourstück im Vortrag wurde. Wir haben früher dieses Musikstück von einem Militärorchcster gehört; doch müssen wir gestehen, daß die Original-Jnstrumentirung der Ucbertraaung für Militärorckester bedeutend überlegen ist, daß die Wirkung der ersteren selbst unter den günstigsten Verhältnissen nicht erreicht werden kann. Was die Kapelle an Auffassung und Ausführung gerade mit diesem riesigen Werke zu bieten verstand, kann von einer anderen Musiker- Vereinigung kaum überholt werden. Ein ungetrübtes Wohlgefallen machte die „Legende", Solo für Violine von Wieniawsky. Was der Künstler, Herr Konzertmeister Post-Lehr, hierin leistete, war in jeder Hinsicht bewun- dernswerth. Virtuos in der Ueberwindung der technischen Schwierigkeiten, glanzvoll in der bravouriösen Behandlung des Ganzen, hinterließ diese Legende einen tiefgehenden Eindruck. Daß das „Königs-Gebet" aus „Lohengrin" seine Wirkung nicht verfehlte, braucht wohl nicht erst be sonders hervorgehoben zu werden. Den Schluß des Konzerts bildete der geschmackvoll vorgctragene Hochzeitsmarsch aus „Waldmeisters Brautfahrt" von Michaelis. Das Konzert wurde durch zwei Zugaben erweitert, wovon die russische Parademusik am meisten gefiel. Für die Uebermittelung so vieler anregender Neuheiten, sowie für die vortreffliche Ausführung aller Vortragsnummern gebührt Herrn Direktor Eilers erneute Anerkennung. — Die Märzhasen, jener erste Satz, von dem in Bezug auf Ertragsfähigkeit der ganzen Hasenjagd viel abhängt, sind bis jetzt gut durchgekommen. Der heurige Winter ist den Hasen überhaupt recht günstig gewesen, sodaß Heuer die Aussichten für die nächste Hasenjagd gute sind, vorausgesetzt, daß nicht noch im kommenden Sommerhalbjahr irgend welche elementaren Ereignisse einen schädigenden Einfluß geltend machen. — Dresden, 21. März. Um auch während seines Aufenthaltes in Gardone die Regierungsgeschäfte erledigen zu können, hat der König angeordnet, daß ihm alltäglich Berichte und die nöthigen Unterlagen nachgesandt werden. Infolge dessen liefern sämmtliche Ministerien ihre Vor lagen an den Monarchen im königlichen Hausministerium ab, und allabendlich geht mit dem Nachtschnellzuge eine verschlossene Tasche unter Verantwortung der Reichspost nach dem Süden ab. Ebenso kommt täglich eine ver schlossene Tasche von dem Könige mit den erledigten Sachen zurück und wird durch Königliche Beamte abgeholt. — Zu der die Preise von Eisenbahnschienen be treffenden Notiz in Nr. 34 unseres Blattes wird von zu ständiger Seite folgende Mittheilung gemacht: „Die Be hauptung, daß Sachsen für Schienen in letzter Zeit durch schnittlich 134 Mark für die Tonne bezahlt habe, trifft, wie bereits in Nr. 46 der „Dresdner Nachrichten" aus geführt ist, nicht zu, vielmehr werden auf Grund der zuletzt abgeschlossenen Verträge für Schienen Profil 129 Mk., für Profil Va 127,50 Mk., mithin durchschnitt lich 127,75 Mark für die Tonne bezahlt. Die auch hier nach noch vorhandene Differenz gegenüber den für Preuß^ angegebenen Durchschnittspreise von 119 Mark für dl Tonne beruht darauf, daß bei den für die sächsiE, Staatseisenbahnen bestimmten Lieferungen, welche aus schließlich an sächsische Fabriken vergeben werven, ve