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Welt Im «Ilck. 2^S-2l)<2L<iS^L<>ir<>L<>2^S^>VL^2^V^Ü<VU^I-»2<>'>S stsurwlrtscdsitllcdes MoOe liumor Die Robe, welche in ihrer überaus kleidsamen Form auch als Ballioilette Verwendung finden kann, löst die Frage, wie sich Eleganz mit einer Konzession zugunsten des Reformkostüms verbinden ließe, in harmonischster Weise. Das aus dem Bilde verwendete Material der Robe besteht aus weißem satin äuobssZs mit einem, das ganze Kleid be deckenden Ueberwnrf aus Guipure. Die flügel- artig arrangirten Aermel aus Tüllspitze hält unter halb des Oberarmes ein Weißes Atlasband, das ebenfalls als Achselband dazu dient, das DökolletS auf dem ihm zugewiesenen Terrain zu verhalten. Je zwei Bandeaus aus weißem Cröpe-Chiffon vermitteln in duftiger Weise den Uebergang vom Ausschnitt zum eigentlichen Devant. Diese Toilette eignet sich in anderer Zusammenstellung, z. B. fliederfarbener Seide mit creme-Spitzenüberwurf oder perlgrauem Atlas mit silberpailletirter Gaze oder auch völlig schwarz gehalten, in diesem Falle jetpailletirter Tüll über schwarzem Taffet, auch für die bedeutend reifere weibliche Jugend. Speckklöße. Man schneidet V« Pfund magern geräucherten Speck in kleine Würfel und läßt ihn mit Pfund Butter gelb braten, nimmt ihn dann mit einem Schaumlöffel heraus, giebt ungefähr 2—3 gleichfalls in kleine Würfel geschnittene frische Milchbrote in das zerlassene Fett, und wenn die selben gelb sind, auch eine klein geschnittene Zwiebel dazu. Nun rührt man 4 Eier mit etwas Salz und Milch schaumig, giebt so viel Mehl dazu, daß ein dicker Teig entsteht, den man mit dem Löffel abstechen kann, mischt auch den Speck und die Milchbrote darunter, salzt das Ganze gehörig und kocht die davon abgestochenen Klöße, nachdem man den ersten derselben Probiert und nötigenfalls der Kloßmaffe nach der betreffenden Vorbemerkung zu diesem Abschnitt nachgeholfen hat, in kochendem gesalzenem Wasser. Gebackener Blumenkohl s»m Garnieren des Fleisches. Wenn der Blumenkohl geputzt und in Salzwasser nicht allzu weich gekocht ist, bestreicht man eine Porzellanfchüffel, welche Hitze verträgt, mit feiner Bntter, giebt 2 Eßlöffel voll saure Sahne darauf, schichtet den Blumenkohl zierlich darüber, begießt ihn ebenfalls mit Sahne, die aber zuvor mit einigen Eidottern abgequirlt worden, bestreut das Ganze mit geriebenem Milchbrst und läßt es so in der Bratenröhre backen, bis es Farbe annimmt. Kompott von geschälten und getrockneten Aepseln. Die Aepfel werden ca. 12 Stunden vor dem Ge brauch eingeweicht, dann mit so vielem Wasser, daß es gerade übersteht, nebst Zucker, Zimt und Citronenschale langsam gekocht, sobald sie aber weich sind, wieder herausgenommen und mit dem für sich besonders kurz eingekochten Saft überfüllt. Hbgeschniltene tzlumk», die zn welken beginnen, können wiederaufgefrischt werden, wenn man ihre Stengel zn einem Drittel in kochendes Wasser stellt. Erst nach dem Erkalten des Wassers nimmt man die Blumen heraus, schneidet die Stengel, soweit dieselben naß sind, ab, und stellt sie hierauf in kaltes, mit etwas Salz versehenes Wasser. Abendtoilette aus weißem Latta änckesss mit Uebcrwnrs aus ! Onipure-Spitze. Hlutwallungen nach dem Kops. Bei diesem Uebel muß jede körperliche und geistige Aufregung ver mieden werden, ebenso halte man sich üppigen Mahlzeiten fern, esse vielmehr wenig und einfach. Anzuraten ist, morgens nüchtern ein Glas Ofener Bitterwasser zu trinken. Gegen Verdauung«- und Wagenschwäche empfiehlt man schwarzen Kümmel. Man pulverisiert ihn und nimmt eine Stunde vor dem Frühstück, vor dem Mittagessen und vor dem Schlafengehen einen halben Teelöffel voll mit einem Weinglas Wasser. Vas Beschneiden der Fingernägel. DaS Remlichkeitsgesühl treibt uns ebenso wie der Schönheitssinn zn einer sorgfältigen Pflege der Nägel, und es ist nicht zu leug- nen, daß die Fingernägel sehr leicht Ans- schluß über den ganzen Mann geben können, wenigstens so weit dieses den äußern Menschen, seine Beschäftigung usw. betrifft. Ein große Aufmerksamkeit ans diesen Teil unsres Körpers ist deshalb dringend geboten. Das Nägelschneiden sollte recht" vorsichtig geschehen und der neu geschnittene Nagel weder über die Fingerspitze hervorragen noch hinter ihr zurücksteüen. Es werden gewöhnlich die MM Nägel an den Seitenränden mehr abge- schnitten als in der Mitte, es ist dies eigentlich eine falsche Art, denn es kann, wenn auch nicht so oft an den Händen, als gerade an den Fußnägeln, verhäng nisvoll werden. Man schneidet die Nägel am zweckmäßigsten mit einem sehr scharfen Messer, nach dem Schneiden rundet man mit einer kleinen Nagelfeile die vorderen Ränder und Ecken etwas ab." Durch den fleißigen Gebrauch der Nagelbürste und mit einem Hölzchen hält man sich die Nägel sauber, hat aber auch dabei auf den Hintern Nagelrand zu sehen. An vernachlässigten Händen bemerkt man sehr häufig ein weißes, halbmond förmiges Häutchen und auch zu beiden Seiten die Enden dieses Häutchens in Gestalt einer nach vorn stehenden Spitze. Dieses ist der Anfang zur Bildung eines Niet- oder Rißnagels. Nicht bloß um der Erscheinung des Nagels, sondern auch um der Gesundheit willen muß man dieses Halbmöndchen täglich mit einem beinernen oder hölzernen, falzbeinartigen Instrument zurück drangen. Mundwlnkel-Kusschlag. Man wasche die Mund winkel häufig mit kaltem Wasser und bestreiche sie mrt Kakaobutter. Ausgeschlagene Mundwinkel heilen auch von selbst, nur hüte man sich, sie mit der Zunge zu berühren oder mit Speichel zu be feuchten. Tonarten und Tiere. So oft es auch bezweifelt und sogar von Tonmeistern selbst — in der Theorie wenigstens — angezweifelt worden ist, so glaubt man doch, daß die Tonart für ein Musikstück nicht gleichgiltig ist, vielleicht nicht einmal auf dem Klavier, obgleich dort durch die Stimmung nach der gleichschwebenden Temperatur die Unterschiede der Tonarten ziemlich verwischt sein mögen. Der treffliche Musikgelehrte Professor Marx spricht sich über diesen Gegenstand sehr treffend aus, wie es scheint: „Wer mit unbefangenem und empfänglichem Sinn Musik hört und ausübt, der ist inne ge worden, daß die verschiedenen Tonarten, abgesehen von der Höhe und Tiefe und abgesehen davon, daß einige auf dem und jenem Instrument mehr Helle und klangvolle Töne haben als andre (z. B. 8-änr auf der Geige), einen verschiedenen Charakter, bald heißere, bald kühlere, bald trübere und weichere, bald hellere und festere Stimmung an sich haben und auf den Hörer übertragen, ob- . gleich der Grund dieser Erscheinung noch nicht aufgedeckt ist. Dies letzte war die Veranlassung, welche den so verdienstvollen und scharfverständigen, dem Feinern und Liefern aber weniger offenen Gottfried Weber zum Leugner und Bekämpfen der ganzen Erscheinung machte. Sein Gegenbeweis zeigt aber nur, daß der Verstand den Grund der Sache nicht fassen kann, aber mit gleichem Recht könnte man auch das Dasein und die Wirkung der Farben leugnen." Es sei nur noch gestattet, darauf aufmerksam zu machen, daß auch Tiere, welche jedenfalls die vorurteilsfreiesten Zuhörer sind, sich nicht gegen alle Tonarten gleich ver halten. Der berühmte Ornitholog Bechstein hat z. B. beobachtet, daß Kanarienvögel am liebsten und leichtesten bei solchen Musikstücken mit ihrem Gesang einfallen, welche eine mit Us'en vorge zeichnete Tonart haben, womit auch das neueste übereinstimmt, was über diesen Gegenstand, so viel wir wissen, gesagt ist, d. h. von dem hochbegabten Schleiden in seinen trefflichen „Studien", daß es nach den vorliegenden Untersuchungen scheine, als ob der Gesang der meisten unsrer Vögel der O-moU-Tonart angehöre; wenigstens lägen alle mit Sicherheit unterschiedenen Töne in dieser Skala. Gute Gedanken. Liebe will mit Tränen an gefeuchtet, aber mit Arbeit erhalten werden. — Die schönste Blume der Liebe ist das Verzeihen. Daruin wird es auch immer an Gott gefunden und an Müttern. Schöne Herzen tun es r öfter, schlechte nie. — Wer es trifft, die .X richtige Saite im Gemüt eines andern X anzuschlagen, dem er- klingt die ganze Seele im vollen Akkord heraus. Selbstverständlich. Fran (zu ihrem von der Jagd heimkommen den Mann): „Und was hast Dn mir mitgebracht, lieber Hans?" — Gatte (empört): „Nichts! Du siehst doch, daß ich von der Jagd kommel" Wer ist Herr im Hause. Ein Gentleman ritt auf ein Wirtshaus zu und fragte: „Wer ist der Herr dieses Hauses?" — „Ich bin's", erwiderte der Hausherr, „meine Fran ist seit drei Wochen tot." Vorsichtig, „«sie haben ja zwei Schirme, Herr Professor." „„Hm, ja. Der eine ist zum Stehen- lafsen."" Hom medizinischen Gramen. Profesor: „Herr Kandidat,.Was halten Sie für das beste Mittel, um z. B. einen dnrch maßlosen Genuß geistiger Getränke besinnungslos gewordenen Kollegen schnell wieder zu sich zu bringen?" — Kandidat: „Ihm ins Ohr schreien, daß ihn der Geldbriefträger jucht." Nachdruck aus b. Inhalt d. BI. verboten. Gejeh v. It./Vt. w. Verantwortlicher Redacteur A. Jhrmg. Druck und Verlag vo» J-rin» t Fahrenholtz, Berlin 8. 42, Prinzenstraße SS.