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Befreiungshalle und Walhalla u. s. w. unternommen werden. Auch für diese Turnfabrten hat die bayerische Eisenbahn- direktion bei einfachen Fahrkarten frei Rückfahrt auf alle Züge gewährt, für welche die Karten gelten. Die einzelnen Ausflüge werden in einem besonderen Turniahrtenbuch zusammcngestellt und beschrieben werden. Touren in die Schweiz werden nur, wenn aus den Reihen der Turner schaft bezügliche Wunsche laut werden, veranstaltet werden. -- Kesselsdorf 9. Februar. Nach einemBeschluß des .h'^fi^u Kgl. sachs. Militär-Vereins findet am 28. Ium d. die Weihe der neu zu beschaffenden Vereins fahne statt. Die hierzu veranstaltenden Festlichkeiten werden zedeusallv maulende von Festtheilnehmern nach unserm Orte fuhren. " Dresden, 6. Februar. Die Uebertritte von Katholiken zum Protestantismus in Dresden haben sich m den letzten Jahren immer in aufsteigender Richtung be wegt. Sie betrugen im Jahre 1898 49, 1899 75, 1300 94, 1901 158 und 1902 191. Besonders stark sind die Trinitatis- und die Kreuzyarochie vertreten. In der ersten traten 22 in der letzten 21 Katholiken zum Protestantis mus über. — Dresden, 6. Februar. In der heute im Saale der Dresdner Börse stattgebabten Versammlung der Kummer-Aktionäre war ein Aktienkapital von über 3 Millionen Mark vertreten. Nach mehrstündiger Debatte nahm die Versammlung mit allen gegen 12 Stimmen folgenden Antrag an: Die Versammlung wolle beschließen, den Rekonstruktionsplan des Reorganisationskomitees allenthalben gut zu heißen und zu erklären, daß die Bc- theiligung der Kummeraktionäre an dem neuen Sachsen werke als Aktionäre desselben in ihrem Interesse liege und sie deshalb von der ihnen gewährten Befugniß, die Aktien des neuen Sachsenwerkes gegen eine Baarzahlung von 20 Proz. bezw. 40 Proz. des Nennbetrages ihrer alten Akiien recht weitgehenden Gebrauch machen wollen. — Dresden, 6. Febr. Von unterrichteter Seite wird mitgetheilt, daß der erkrankte Prinz Friedrich Christian in seinen Fieberphantasien sich auch mit seiner Mutter beschäftigt habe. Einmal soll er direkt den Wunsch ge äußert haben, daß seine Mutter wiederkehren möge. Er wolle den Brief an diese selbst in den Briefkasten werfen. — Dresden. Der am 8. Dezember v. I. vom hiesigen Schwurgericht wegen Ermordung desFabrikwächtcr» Friedrich Pratsch zum Tove verurtheilte ehemalige Straßen bahnwagenführer Lerch, dessen gegen das Todesurtheil eingelegte Revision vom Reichsgericht verworfen worden ist/will sich immer noch nicht bei dem Urtheil beruhigen. Er bringt immer neue Momente hervor, durch die er be weisen will, daß er sich nur des Tobtschlags und nicht des Mordes schuldig gemacht hat. Lerch beabsichtigt, eine Wiederaufnahme des Verfahrens herbeizuführen; ob dem Mörder das jedoch gelingen wird, ist mehr als zweifelhaft. Am Donnerstag ließ er sich wiederum dem Gerichts- schreibcr vorführen. Lerch ist stets gefesselt, seine Gestalt ist noch ungebeugt, sein Gesicht bedeckt jedoch eine fahle Bläffe. Beim Könige ist jetzt für ihn ein Gnadengesuch eingereicht. — Dresden, 6. Febr. Der unter der Beschuldigung der versuchten Erpressung in Untersuchungshaft genommene Dr. Bernhardt hat gegcn seine Jnhaftirung beim Ober landesgericht Beschwerde eingereicht; diese ist aber, wie die „Dresd. Nachr." melden, von der genannten Instanz ver- worfen worden. Inzwischen soll sich das Belastungsmaterial zu Ungunsten vr. Bernhardts vermehrt haben. Seine Verttzeidiguug hat der Beschuldigte dem Rechtsanwalt vr. Sello-Berlin übertragen. — Gittersee. Während sich am Donnerstag unsere Einwohnerschaft beim Karpfenschmause iw hiesigen Gast hofe vergnügte, wurde hier an vier Stellen eingebrochen, u. A. auch in dem Fleisch- und Wurstwaarengeschäft, das sich im Gasthofe selbst befindet. Den Dieben fielen Nahr ungsmittel und Gebrauchsgegenständc in die Hände. Trotz angestellter Nachforschungen hat man die Diebe noch nicht ermittelt. — Coswtg. Herzog Ernst Günther und die Her- zoginDorotheavon Schleswig-Holstein haben amDonnerstag zum ersten Male die Mutter der letzteren, Prinzessin Luise von Koburg, in der Piersonschen Heilanstalt besucht. Der Brsuch dauerte mehrere Stunden, die Prinzessin be gleitete den Herzog und die Herzogin nach dem Bahnhof und verabschiedete sich von ihnen auf das Herzlichste. — Der Besitzer der „Muldenterrasse" in Döbeln, Rüdiger, verschwand spurtos in Begleitung einer Frau, welche in Rüdigers Wirtschaft aushilfsweise beschäftigt war. Die Familie Rüdigers ist mittellos zurückgeblieben. - Seit dem 30. Januar ist der zehnjährige Schul- knabe Max Walther Schindler aus Grimma verschollen. ohne daß es den privaten und polizeilichen Nachforschungen bisher gelungen wäre, irgend welche Spur des Kindes zu finden. Es wird die Vermuthung laut, daß der Knabe sich ertränkt habe. — Mittelbach. Die Schule ist auf Anordnung des Bezirksarztes geschloffen worden, da in der Familie des Schulhausmannes Rother die Kchlkopfdiphtheritis ausgebrochen ist. Nach ganz kurzem Kranksein erlag der einzige Sohn des Genannten dieser bösen Krankheit. — Hainichen, 7. Febr. Der hiesige Bahnhofswächter Schmidt wurde Abends gegen 10 Uhr vvn vier Burschen, welche er zur Rede stellte, angegriffen und so geschlagen, daß er dienstunfähig geworden ist. Die Burschen wurden verhaftet. — Gottleuba. Aus dem nahen böhmischen Orte Peterswald wird gemeldet: Ein seltener Taufakt wurde am Sonntag in hiesiger Pfarrkirche vollzogen. Es wurden nämlich die kürzlich dem Dachdecker Joseph Ritschel in Peterswald geborenen Drillinge getauft, wobei 46 Per sonen, darunter sämmtliche Mitglieder der Gemeindever tretung, als Taufpathen anwesend waren. Der österreich ische Kaiser hat der armen Mutter, die leider fast hoff nungslos erkrankt ist, eine Spende von 60 Kronen an- weiseu lassen. — Altenberg. Der hiesige, in den Bürgerkreisen unserer Stadt wohlgeachtete Herr Bäckermeister Otto Höhnel hat sich am Sonnabend von seinem Hause entfernt, und lasten die Verhältnisse leider darauf schließen, daß sich der Genannte ein Leid angethan hat. Der Vermißte, welcher Besitzer einer größeren Konditorei und Bäckerei ist, befindet sich in geordnetsten bestfinirten Verhältnissen und kann nur das ihm anhaftende schwere Augenleiden der Grund zu dem unseligen Schritte sein. Man bringt den betroffenen Familienmitgliedern allseitige Theilnahme entgegen. — Unter den neuerdings in Leipzig-Lindenau an den Pocken Erkrankten bez. Verdächtigen, die Ende voriger Woche ins Krankenhaus geschafft wurden, befindet sich auch der Lindenauer Arzt, welcher die ersten Pockener krankten vor 3 Wochen behandelt hatte. — Glauchau. In das Amtsgerichtsgefängniß wurden zwei in der Cellulosefabrik in Remse beschäftigte fremde Keffelreiniger eingeliefert. Dieselben waren in der Nacht aus einer Schankwirthschaft hinausgesteckt worden und überfielen nun in den frühen Morgenstunden mit Messern und Knüppel Jedermann, der ihnen in den Weg kam. Eine Anzahl Leute wurden von ihnen mehr oder minder schwer verletzt, einen Bahnwärter versuchten sie in die Mulde zu werfen, wurden aber von herbeige eilten Personen daran verhindert. Gendarmerie und Polizei gelang cs mit Hilfe von Passanten schließlich, die Rauf bolde festzunehmen. — In seiner Wohnung erstickt ist der 28 Jahre alte Buchhalter Paul Kamillo Krautheim in Plauen. Er war allein zu Hause, als er von Krämpfen befallen wurde, aufs Gesicht fiel und auf diese Weise erstickte. Letzte Nachrichten. — Ihre Majestät die Königin-Wittwe hütet seit mehreren Tagen das Zimmer und nahm auch gestern nicht an der Familientafel theil. Die seelischen Aufreg ungen der letzten Wochen Haden die hohe Frau sehr angegriffen. — Dresden, 9. Februar. Se. Kgl. Hoheit der Prinz Christian hat die verflossene Nacht gut und größten- theils ruhig verbracht. Die Temperatur zeigte in den Morgenstunden die gewünschte Ermäßigung. (38,5). gez. Dr. Fiedler, Dr. Unruh. Genf, 8. Febr. Von den Vertretern der Prinzessin Luise wird folgende Mittheilung gemacht: Nach den Er eignissen der letzten Wochen, namentlich nach Ausschluß aus dem väterlichen Hause und nach der Erkrankung ihres Sohnes find bei der Prinzessin tiefe Erschütterungen und körperliche Depression zu Tage getreten. In deren Ver folg und mit Rücksicht auf die besonderen -Umstände, in denen sich die Prinzessin befindet, entschloß sie sich zu Er langung der für sie nothwendigcn Ruhe und zur Wieder herstellung ihrer Gesundheit, ärzt lich enBeistand in An spruch zu nehmen. Prinzessin Luise hat daher heute um Auf- nahme in das bei Nyon gelegene Sanatorium la Metairie nachgesucht und diese gefunden. Metairie liegt au der Straße von Lausanne nach Genf beim sogenannten Bois Baugy, nicht weit vom See bei der kleinen Stadt Nyon. Es ist eine große, einer Aktiengesellschaft gehörende, sehr bekannte Anstalt und steht unter Leitung eines ausgezeichneten Spezialisten Dr. Martin, enthält eine Abtheilung für Geisteskranke (!) und eine Abtheilung für Behandlung von Nervenkrankheiten. Der Ort ist sehr geeignet für Personen, welche wie die Prin- zessin Luise der Ruhe bedürfen, hat aber keineswegs den Charakter eines gewöhnlichen Irrenhauses (?) Die Ge bäude liegen vertheilt in einem schönen schattigen Garten. Dr Zehme, der seine Mission als beendet betrachtet, ist 12 Uhr 50 Minuten Nachts nach Leipzig zurückgereist. Diese letztere Meldung läßt vermachen, daß die Prin zessin den Weg in die Nervenheilanstalt auf direkte Ver anlassung des Herrn Dr. Zehme gegangen ist; denn wie aus weiteren Meldungen hervorgehl, muß der Entschluß seilens der Prinzessin rasch gefaßt worden sein, da sie bis zuletzt noch die Absicht geäußert hat, allem zu trotzen und auf jede Gefahr hin nach Dresden zu reisen. Selbstmordversuch der Prinzessin Luise. — Dresden, 9. Februar. Sonntag Nacht traf hier die Nachricht ein, daß die Kronprinzessin in Villa „Schweizerhos" zu Genf einen Selbstmordversuch ausge führt habe. Wolfs Telegr.-Bureau zog sofort die bez. Erkundigung ein, und es wurde dem Bureau darauf die Meldung, daß von einem Unfall der Kronprinzessin nichts bekannt sei. Von einem Unfall ist allerdings gar nicht die Rede gewesen, sondern von einem Selbstmordver such und daß dieser thatsächlich stattgefunden haben soll, wird von anderer glaubwürdiger Seite bestätigt. Hiernach soll die Prinzessin Luise in ihrer Verzweiflung den Versuch gemacht haben, sich durch Erhängen das Leben zu nehmen, wozu sie ein Band ihres Schlafrockes verwendete. Die Ueberführung nach dem Sanatorium hängt mit diesem Selbstmordversuch zusammen. Die Prinzessin wurde am Sonntag Vormittag 10 Uhr in das fragliche Sanatorium unter Begleitung ihres Rechtsbeistandes und ihres Bruders eingeliefert. — Dresden, 9. Februar. Auf Kötzschenbrodaer Flur ist die Leiche einer ca. 50 bis 55 Jahre alten un bekannten Frauensperson aus der Elbe gezogen worden Die Person ist 1,55 Mtr. lang, kräftig gebaut, hat grau- melirte Haare, braune Augen und schlechte Zähne. — Dresden, 9. Februar. In der Pohlandstraße ist eine Dame vom Balkon gestürzt und alsbald ver storben. — Dresden, 9. Februar. In der Wilsdruffer Vorstadt ist ein 3 Jahre altes Mädchen in der elterlichen Wohnung in einen auf die Zimmerdiele gestellten Topf kochenden Wassers gefallen. Das Kind hatte sich derart verbrannt, daß es bereits verstorben ist. — Der Handarbeiter und Hausbesitzer Hermann Pf. in Lausa bei Dresden erhängte sich am Sonnabend Nachmittag. — Meißen. Das dem Zimmermann Wittig in Obermeisa gehörige Hausgrundstück brannte in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag vollständig nieder. Im Asnigsschlotz. Gedicht von Karl Emmrich. Dm Königsschloß schweigen, düster und schwor Jie Schaar der Diener geht flüsternd cinyer And huscht durch die Klinge ganz leise. „Kin Arinz noch erkrankt, in all' diesem Leid, Das dem Kerrschorhaus brachte die letzte Zeit" — Tönt's bedauernd durch allo Kreise. Und im hohen Komach, nur ganz schwach erhellt, Kat sorgende Liebe sich eingestellt, Am Lager des fiebernden Kleinen Dort sitzt, tief gebeugt von Kummer und Schmerz Der Mater, — es ist ihm so weh' ums Kerz, So bitter, wie Klagen und Weinen. Da regt sich plötzlich das schwcrkranke Kind And er fühlt, wie um seinen Kals geschwind Kold schmeichelnd zwei Kändchen sich legen — „Lieb' Aalerchen, immer noch so allein? Wo bleibt nur mein herziges Mütterlein, Am mich, ihren Liebling, zu pflegen?" — „Dein Mütterchen, Kerzblatt, ist krank— sehr krank, Ais wieder sie tzeimkehrt, dauert noch lang !" — Kört traurig den Mater es sprechen. And ihm ist's bei des Kindes Sehnsuchtsblich, Aeim Gedanken an das verlor ne Glück, Als ob ihm das Kerz sollte brechen. Da haucht fromm betend der kindliche Mund: „Du lieber Hott, mach' mein Mutt chen gesund And schicke sie rocht bald uns wieder, Damit sie wie einst mich liebkosend herzt, Kroh mit den Arüdern und Schwesterchen scherzt And weiter uns singt siche Lieder!" — Ks haben das unfchuldsvolke Hebel Die Winde in weite Ferne geweht And bis zu der Mutter getragen. Aun klingt es in ihr: ,.H, könnt ich zurück! — Zu spät, — denn ich habe mein Multorglück Mil eig ner Kand frevelnd zerschlagen!" — Vaumpfles*! Wichtig, nützlich u. unentbehrl. zur ra tionell. Baum-, Strauch, u. Weinstock-Düng- tHLfftder A Z. ß. U „vaumpmger". die Fabrikanten Z AiNig, vreraen, Vertreter 3. und franko. ^sucht. Prospekt gratis silchstets zu haben bei MoriflSch^ Ein sauberes, ehrliches Mädchen wird zum 1. März gesucht. Näheres Schulstratze 7« i. d. Bäckerei. Soeben eingetroffen die gi-ü»»ße ^8^ »vnüung in G KM-, kefvl'm-, lMikkede«' O * M entkeim Folien Z im Atelier für Robes- und Konfektion W Paul Lussb, M Vase „fürst kiLmarelL". DW Bettfedern gute, gereinigte Waare, verschiedene Preislagen, Pfund von 2 Mark an. Inletts anerkannte u. erprobte federdichte , Qualitäten. ^ei588 u. bunte Lett- LeuZe u. Lettüemsste in reicher Musterauswahl empfiehlt Eduard Wehner. HiamrM-Wtr, KeWmiulm HtemirMi-Mtl, empfiehlt »srtin öoi-goe's guoklieuelcsi-vi, Msckruff