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gnügen mehr am Photographirt-werden. Sorgfältig be obachten Beide die Meucheler, die hinter dicken Palmen- schäftcn mit dem Kodak auf der Lauer liegen. Wenn einer vorspringt, um eine Aufnahme zu machen, wenden fich die Ueberfallenen blitzschnell um. Trotzdem ist es einem Nizzaer Photographen gelungen, den richtigen Augen blick zu erfassen und zu benutzen; ja, das sogar zweimal. Zu hohem Preise gicbt er einzelne Bilder an Liebhaber ab. Das eine Bild zeigt das Paar auf der Promenade am Meer mit ernsteren Mienen als gewöhnlich, das zweite hält einen Augenblick fest, wo Beide lachen. Ein Maul thier bildet die Staffage. — Am Nachmittag machen die Prinzessin und Giro» eine Segelfahrt. Aurze Lhrsnik. Grubenunglück. Essen (Ruhr), 28. Jan. Auf der Zeche Victoria wurden zwei Bergleute verschüttet. Der eine wurde todt, der andere tödtlich verletzt hei vorgeholt. Tod auf den Schienen. Osnabrück, 28. Jan. Auf der Oldenburg-Osnabrücker Bahnstrecke wurden zwei unbe kannte Männer vom Zuge überfahren. Erstickt. Essen, 28. Januar. Im Hohofengetriebe der Gewerkschaft Deutscher Kaiser wurde ein Arbeiter durch entweichende Gase erstickt. Durch Ausströmen von Leuchtgasen entstand in dem Magazin der Stockexporteure Grünhut K Rempler in Wien eine Explosion, durch die zwei Personen schwere Brandwunden erlitten. Eisenbahnzusammenstoß. Tucs on (Arizona), 28. Jan. Heute früh stießen 15 Meilen östlich von Tucson zwei Personcnzüge zusammen. 11 Wagen geriethen in Brand; unter den Trümmern wurden 8 Leichen gefunden, 17 Personen, die Verletzungen erlitten haben, wurden hierher gebracht. Da die Gerüchte von einem Selbstmord des Fürsten Wolffgang von Stolberg-Stolberg fich hartnäckig erhalten, nimmt Fürst Christian Ernst von Stolberg- Wernigrode das Wort, um zu erklären, daß ein Unglück vorliegt. Nach einem Telegramm des Stolberger Kammer direktors, das er für authentisch hält, ist das Unglück dadurch entstanden, daß der Fürst auf der Fahrt von Rottleberode nach Stolberg, bei der er wie stets ein Ge wehr bei fich führte, einen Falken sah und im Begriff, auf diesen zu schießen, ausglitt, wobei das Gewehr sich entlud und der Schuß ihn in den Kopf traf, worauf der Tod sofort eintrat. — Die entgegengesetzt lautenden Ge rüchte fanden nach Berl. Tgdl. in der Thatsache Nahrung, daß Fürst Wolffgang in der letzten Zeit außerordentlich leicht erregbar war und der wenige Tage zuvor erfolgte Tod seines Vaters ihn tief erschüttert hatte. Von glaub würdiger Seite werde erzählt, daß die Nervosität des Fürsten sich oft in schroffster Weise äußerte; er soll in plötzlicher jähzorniger Aufwallung Thüren eingetreten haben. (?) — Die Beisetzung der beiden Fürsten findet am Sonnabend in Stolberg im engsten Familienkreise statt. In Altona wurde ein neuer Lustmord verübt; in derMollkestraße sand man die Leiche einer jungen Frauens person mit zusammengebundenen Füßen auf. Der Transportarbeiter-Streik in Amsterdam hat eine größere Ausdehnung angenommen; bei Schelling- woude kam es infolge des Ausstands zu einem blutigen Zusammenstoß. In einer Gießerei in Juniston (Nordamerika) flog ein Kessel in die Luft. Hierbei wurden 6 Menschen ge. tödtet und 20 verletzt. Die Kruppschen Werke werden nun doch in eine Aktiengesellschaft umgewandclt. Es entspricht dies einem letztwilligen Wunsch des verstorbenen Geheimraths Krupp, den die Wittwe jetzt bekannt glebt. Die Veränderung soll jedoch nicht in der Weise erfolgen, daß die Fabri! ver kauft wird, vielmehr werden die Antycue lm Eigenthum der ältesten Tochter als Fabrikerbin verbleiben. Die per- sönlichen Beziehungen zur Fabrik aufrechtzuerhalten die Fürsorge für die Werkangehörigen lin Sinne und Geiste des Entschlafenen weiter zu pflegen, werde den Hinter bliebenen stets am Herzen liegen. Es muß em Aufstchts- rath gewählt werden, auch sind die Bilanzen zu veröffent lichen. Die Leitung bleibt die alte. Ueber den deutschen Schiffsbau im letzten Jahre wird berichtet, daß 227 Dampfschiffe mit 212283 Tonnen und 280 Segelschiffe mit 58715 Tonnen fertiggestellt wurden. Gegen 1901 bedeutet das 3 Dampfer weniger. Die Neubauten verringerten sich sogar noch viel erheb licher, nämlich von 142 auf 121. Die Segler nahmen dagegen um 69 zu. Die von den deutschen Studenten zu Ehren des Altreichskanzlers gestiftete Bismarcksäule bei Friedrichsruh ist jetzt vollendet. Die Einweihung soll am 1. April, als am Geburtstage des verewigten Fürsten stattfinden. „Fliegende" Messerputzer sind nach Berliner Blättern die neueste Erscheinung im dortigen Erwerbs- leben. Sie gehen in den Kneipen von Tisch zu Tisch, um ihre Dienste für einen „Sechser" pro Messer anzu bieten. Vaterländisches. (Mtttheüungen au« dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einjenders bleibt unter allen Umständen Geheimnitz der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 30. Januar 1903. — Zu einer erhebenden und imposanten Kundgebung gestaltete sich die am Dienstag Abend im Hotel Adler vom Conservativen Verein veranstaltete patriotische Feier anläßlich des 44 Geburtstages des Kaisers. In- mitten einer herrlichen Pflanzendckoration hatte man die Büste des Gefeierten ausgestellt, während die Föhne des Kgl. sächs. Mfiitärvereins von den Gallerien in den Saal herabgrüßte, in dem ca. 70 Personen von hier und auswärts Platz genommen halten. Den Festabend eröffnete unsere Stadtkapclle mit der Jubel-Ouverture! Von C. M. v. Weber. Nack Verklingen eines weiteren! Konzertstückes begrüßte der Vorsitzende des Conservativen Vereins, Herr Rittergutsbesitzer Kluge, die Versammlung aufs Herzlichste, dabei betonend, daß cs Pflicht sei, immer wieder aufs Neue unwandelbare Treue gegen Kaiser und Reich, König und Vaterland zu bezeugen. Alsbald hier auf ergriff Herr Pastor Wolke das Wort, um folgende von Patriotismus und tiefem religiösem Gefühl durchdrungene, mit vielem Beifall aufgenommene Festrede an die Ver sammlung zu richten: „Nun wirs hinwog den Wittwenschleier, lind schmücke Dich zur Hochzeitsfeier O Deutschland, mit dem grünsten Kranz! Flicht Myrthen in die Lorbeerreiser Dein Bräut'gam naht, dein Held, dein Kaiser Und führt dich heim im Siegesglanz. war der Jubelpsalm einer großen Zeit, in welcher Das der prophetische Sänger der neuen Kaiserherrlichkeit in die Saiten griff, und siehe, seiner Harfe entquollen die erhebenden Klange: Heil dir, Kaiser! Der Barbarossa ist im Kyffhäuser erwacht, die Raben umkreisen ihn nicht mehr; den deutschen Kaiserthron schmückt ein Baba blanko; der Jahrhunderte alte Traum deutscher Geschichte ist in Erfüllung gegangen: Der Traum von Kaiser und Reich: dein Bräutigam naht, dem Held, dein Kaiser und führt dich heim im Siegesglanz. Seit dem denkwürdigen Tage aber, da dem preußischen Könige die Kaiserkrone auf das Haupt gedrückt ward, seit dem 18. Januar 1871, feiern wir neben dem Ge burtstage unseres allverehrten Landesherrn auch den des Oberhauptes des neuen geeinten Reiches, zumal wie einst unser theurer, unvergeßlicher Heldenkönig Albert, wie jetzt unser geliebter — Gott Lob — von schwerer Krankheit wieder genesener Landesvater Georg so alle treuen Sachsen zugleich auch begeisterte Anhänger des neuentstandenen Reiches sind und dessen allezeit getreue Bürger. Darum richten sich unsere Augen heute nach der deutschen Reichs- Hauptstadt hin, darum schlagen unsere Herzen heute besonders warm für den deutschen Kaiser; darum rühmen und Preisen unsere Zungen heute besonders laut: „Der Herr hat Großes an uns gcthan" und wir flehen zu Gott: Beschirme den Kaiser, dem die goldene Krone auf das Haupt gedrückt, die Krone so schwerwiegender Verant- Wortung, und nimm ihn allzeit in deinen gnädigen Schutz, gieb ihm gut Regiment, Friede nach außen, im Innern Ruhe, Einigkeit und Recht, schenke ihm Gesundheit und den Semen Heil und Frieden. Und ein Friedcnskaiser will ja Wilhelm II. sein. Als er am 15. Juni 1888 nach der nur kurzen Regierung des edlen Friedrich, unseres Fritz, wie sie ihn erst, des Dul ders, wie sie ihn später nannten, den Thron der Väter, nur erst 29 Jahre alt, bestieg, da erklärte er, daß er in der Wahrung des Friedens eine seiner wichtigsten Auf gaben sehe. Und was er damals gelobt — Gott sei Dank — es ist ihm gelungen; der Friede ward selbst unter den schwierigsten Umständen erhalten. Und wenn es auch ein kostspieliger Friede ist, dessen wir uns erfreuen, tausendmal lieber muß er uns sein, als ein Krieg mit seinen furchtbaren Wunden, mit seinen Thränen, seinem Jammer, besonders dann, wenn er unglücklich verlief. Des Friedens aber können wir uns nur erfreuen, wenn wir immerdar gerüstet sind; sagten doch schon die alten Römer, si cis pacsm, para dsÜLm: willst du den Frieden, so rüste zum Krieg. Der scheinbare Widerspruch dieses Wortes löst sich auf vor unseren Augen: nur der ist sicher vor An griffen in unseren Zeiten, den man um seiner Macht willen fürchten muß. Das deutsche Volk, in Erz gepanzert, nimmt die Waffen in die Hand nur zur Defensive, aber nicht zur Offensive: es sind Schutzwaffen, die der deutsche Soldat in der Hand hält, nicht Trutzwaffen. Aber des deutschen Michaels Schwert muß jetzt weiter reichen als blos über deutsche Gauen, und die Germania aus dem Niederwald reckt sich und streckt fich, damit ihr wachsames Auge hinaus in die Welt schweife. Deutsche wohnen in allen Zonen, in allen Erdtbeilen, sie rufen nach Schutz ihrer Interessen, ihres Handels und Besitzes. Darum ist des Kaisers Majestät beflissen gewesen, die deutsche Macht zu Wasser zu erhöhen. Deutschland ist eine Kolonialmacht §E>pvrdcm der deutsche überseeische Handel hat sich auf entfaltet, deutscher Unternehmungsgeist hat Blave wirthschaftlichen Lebens erschlossen, ^bedarf e. eines starke Schutzes. Und wenn die wenn unser deutsches Volk n d lo muß es auch wehrhaft zur S n Frieden seiner Arbeit nachgehen und dre Fruchte seines Flecßes ernten kann Das hat der Kai,er richtig erwogen. Und so hängt er mit Liebe an seiner Flotte, wie er selbst gern die Uniform seiner Krieas- marine trägt. Und daß diele Flotte im Ernstfälle keinm Spaß Versteht, das beweist ste in diesen Tagen bei den venezolanischen Kämpfen, dafür hat sie in den chinesischen Wirren genügsam den Beweis erbracht. Mag nur das deutsche Volk aus Patriotismus den Kaiser in seinen Be strebungen auch nach Kräften unterstützen und nicht geizen, die Mittel zur Verfügung zu stellen die dieses Werk er fordert Dies sind zugleich die Glückwünsche für unseren Kaiser an seinem 44. Geburtstage, eines Kaisers, von dem mit Recht in diesen Tagen der Kanzler des Reiches aussprach, daß cs kein Schattenkalser, sondern eine Fürsten- gestalt von ausgeprägtem Selbstdewußticin, durchdrungen von der hohen Verantwortung seines essülfi von dem Bewußtsein keiner Pflichten, ebenso selbstständig in seinem Denken und Thun als energisch, ja schroff gegen- über seinen Gegnern. Mit dieser Thalkraft verbindet sich bei diesem Fürsten ein hohes Interesse für Kunst und Wissen schaft und dazu kommt als schönstes Ruhmesblatt: Frömmig- leit und Gottesfurcht, die aller Weisheit Anfang ist. Wn haben schon manches köstliche Wort aus dem Munde dieses Fürsten, das die Demuth vor Golt, den Glauben an Gott und das Vertrauen auf Gott bezeugt, und kann hierin unser lieber Kaiser allen kirchlich Gleichgiltigcn ein Vorbild sein. Und nicht unerwähnt soll bleiben, wie es der Kaiser versteht, durch Aufmerksamkeit, ohne die Ehre des Reiches und der Krone auf die Seite zu schieben, sich die Souveräne anderer Länder geneigt zu machen und geneigt zu erhalten um des lieben Friedens Willen. So haben wir allen Grund, gerade für diesen Fürsten Gott zu danken, der dazu ein trefflicher Gatte und Vater mit den Seinen das innigste Familienleben führt, wie die erlauchte Ge mahlin, eine echte Germanengestalt, erinnert au die Königin Luise, jene Königin, welche Preußens tiefste Schmach mit- erlebte. So richten fich unsere Blicke stolz nach dem Kaiserthron. So können auch wir nicht unterlassen, unserer Freude Ausdruck zu geben. Möge auch das neue Lebens jahr gekrönt sein mit Ruhm und Ehre. Wir fassen unsere Wünsche zusammen in den Ruf: Se. Majestät Kaiser Wilhelm II., er lebe hoch!" Begeistert stimmte die Versammlung in den Ruf ein und stehend sang man „Heil dir im Siegerkranz". Der nun folgende Theil brachte außer allgemeinen Gesängen treffliche nur mit Beifall aufgenommene Darbietungen unserer Stadtkqpelle, bis endlich 3 musterhaft vorgetragene Parademärsche, die manches Soldatenherz in der Erinnerung höher schlagen ließen, den offiziellen Kommers beendeten. Der Aufforderung seitens des Herrn Bürgermeister Kahlen berger, auch nach dem offiziellen Theil noch ein gemäch liches Stündchen beisammenzublciben, trug man fast all gemein Rechnung und erhöhten noch mehrere Konzertstücke die schön verlaufene patriotische Feier. — Bauernregeln fürFebruar. NafferFebrua r bringt ein fruchtbar Jahr. — Wenn es Lichtmeß stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit, ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell. — Wenns der Hornung gnädig macht, so bringt der März den Frost bei Nacht. — Wenn im Hornung die Mücken schwärmen, so muß man im März die Ohren wärmen. — Frierts im Februar nicht ein, wirds ein schlechtes Korn jahr sein. — Die heilige Dorothe (6) watet gern im Schnee. — Im Hornung Schnee und Eis, macht den Sommer heiß. — Lichtmeß im Schnee bringt Palmtag im Klee. — Wenn der Nordwind im Februar nicht will, kommt er sicher im April. — Singt die Lerche jetzt schon hell, gehts dem Landmann an das Fell. - Viel Nebel im Februar, viel Källe das ganze Jahr. — Wenn der Horn ung warm uns macht, frierls im Mai noch gern bei Nacht. — Der Januar oder Kältemonat wird morgen vom Thaumonat, dem Hornung abgelöst. Dieser Monat ist bei wohl allen Leuten schon deswegen beliebt, weil er nur 28 Tage zählt, dann aber auch, weil er mit seinem zweiten Tage, Mariä Lichtmeß, schon ein leises Ahnen kommender Frühlingszeit in uns aufkommen läßt, denn: „Kommt Lichtmeß gegangen, fangen die Tage an zu langen", und „Auf Lichtmessen können die Herren bei Tag essen". Ja, langsam, aber doch stetig von Tag zu Tag nimmt nun mehr das Licht zu, und behält der Winter auch auf einige Zeit noch das Heft in der Hand, sein Regiment ist doch gezählt, und das ist ein Segen, denn, um nur eins zu erwähnen, unsere Holz- und Kohlenvorrälhe haben gewaltig abgenommen und die traurigen Reste einstiger Fülle müssen langen bis zu dem Termin, an welchem der Ofen, der unersättliche, bis zum Herbst „a D." gestellt werden kann. Freude über den Februar Hal weiterhin unsere junge Welt sowie Jeder, der Frohsinn und Heiterkeit und ein flottes Tänzchen liebt: in der Faschingszeit kann man in dieser Hinsicht Alles in Hülle und Fülle genießen aus glänzenden Redouten und farbenprächtigen Maskenbällen und schließlich ist ein ulkiges Bockbierfcst, das dieVergnüg- ungslustigeu und alle Verehrer des edlen Gerstensaftes zu feucht-sröhlichcr Geselligkeit in Gambrinus Hallen einladet, auch nicht zu verachten. Der Ursprung der Bezeichnung des Februar als „Hornung" ist trotz vielfacher Nach forschungen unserer Gelehrten noch nicht festgestellt. Dir Einen führen ihn auf das in diesem Monat stattfindende Hörnen des Wildes zurück, die Anderen auf das Wort „tzor", welches gleichbedeutend ist mit Koth, weil der Thau monat viel Schmutz auf Straßen und Wegen im Gefolge hat. Mag dem sein, wie ihm wolle, auf jeden Fall hoffen wir vom Februar, daß er sein Verhalten den alten Wetter regeln gemäß einrichten wird, die da sagen, daß er alles andere, nur nicht frühlingsmäßige Witterung bringen soll, denn: „Wenn der Hornung warm uns macht, frierts im Mai noch gern bei Nacht." Ja nicht! — „Der heutigen Auflage liegt ein Prospekt des bekannten Theod.Konetzky, inSäckingen, (Baden), bei. — Dresden Der sächsische Hof hat, wie aus Meran gemeldet wird, die Villa Imperial in ObermaiK auf längere Zeit gcmiethet. Diese Villa hat wiederholt hohe Herrschasten, so auch vor zwei Jahren das gräfliche Paar Elemer und Stefanie Looyay beherbergt. Jedenfalls werden hier Seine Majestät König Georg und Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde Aufenthalt nehmen. — Dresden. Nachdem für das Reiterstandbild des verstorbenen Königs Albert, das bekanntlich seinen Platz vor dem neuen Ständehause finden soll, bereits vov drei Jahren das Hilfsmodell vollendet und von dem ver ewigten Monarchen noch mit großem Interesse besichtigt worden war, ist der ausführende Künstler, Herr Prozessor Max Baumbach in Berlin, an die Ausführung des Guß- modells herangetreten, das jetzt fast vollendet dasteht. Das doppelt lebensgroße Standbild mißt vom Pferdehuf bis zum Scheitel des Reiters 5 Meter unv zeigt den König in ruhiger Haltung - etwa in der Stellung, wie er Paraden abzunehmen pflegte. Der Monarch, dessen Züge dem Künstler wunderbar gelungen sind, trägt große Generalsuniform. Das ganze Standbild kommt auf einen vier Meter hohen Sockel von Marmor zu sichen, der an der Vorder- und Rückseite durch reliefartige Darstellungen mit Bezug auf Sachsen und Dresden verziert ist. — Auch der Sarkophag für den totsten Köniz Albert ist vor einiger Zeit im Modell fertiggestellt worden und beim Lauch - Hammerwerke in Arbeit. — Kemnitz. Der hiesige Gemeinderath beschloß in seiner letzten Sitzung, beim Rathe zu Dresden den Antrag zu stellen, die Gemeinde Kemnitz in die Stadt Dresden eiuzuverleiben. — Zscheila, 28. Januar. Gestern wurde aus dem Steinbruche des Herrn Hirschnitz ein riesiger Steinblock Von 8 Perden nach dem Bahnhof gebracht, um nach Dresden geliefert zu werden. Dieser Block hatte ein Gewicht von annähernd 300 Zentnern, und war 3 Meter 65 Centi- meter lang und 1 Meter 40 Centimeter breit, die Stärke