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waltschaft auch gegen di-Strashöhe Berufung so wäre es nicht unmöglich gewcien daß die Strafen em pfindlicher geworden wären, indem durch die Beweisauf nahme der n Instanz eine gemeinschaftliche Handlung zu Tage gefördert wurde, was die Strafen besonders b^Das Befinden des Prinzen Friedrich Christian, zweiten Sohnes des Kronprinzen von Sachsen, giebt noch immer zu ernsten Besorgnissen Anlaß. Der Prinz, der bekanntlich an Unterleibstyphus erkrankt ist, verbringt die Nächte äußerst unruhig. Ein Abnehmen des Fiebers ist immer noch nicht zu konstatircn gewesen, jedoch war das Bewußtsein bisher ungetrübt. Das Allgemeinbefinden be friedigt, aber die Nahrungsaufnahme ist fehr gering. — Dresden, 2. Febr. Die Königin-Wittwe Carola war tagsüber von einem leichten Unwohlsein befallen. Die Reisepläne des Königs haben allerdings eineAender- ung erfahren. Der König beabsichtigte, mit der Königin- Wittwe und der Prinzessin Mathilde in Mentone Aufent halt zu nehmen, die Anwesenheit GironZ und der Prinzessin Luise in Mentone haben jedoch die Durchführung dieses Planes unmöglich gemacht. Es stehen jetzt Cannes und Abbazia in engerer Wahl. — Der lorbeerbekränzte Feldzugssäbel des Ge neralfeldmarschalls König Albert, der 1870/71 die Maasarmee führte, ist vom königl. sächs. Oberhofmarschall amt zu Dresden dem Berliner Zeughaus überwiesen worden. — Der König von Sachsen ist neueren statistischen Angaben zufolge der fünftgrößte Grundbesitzer in Preußen. Ihm gehören in diesem Lande 50 Güter mit einem Ge- sammtumfange von ca. 31,000 Hektar. — cd. Dresden. An deram Donnerstag den 5. Februar stattfindenden Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums wird unter Anderen auch der Abschluß eines Vertrages mit der gemeinsamen Gemeinde-Krankenversicherung der Ge meinden Altfranken, Gombitz, Naußlitz, Neunimtpsch, Nieder gorbitz, Pennrich, Obergorbitz, Roßthal, Wölfnitz und Zöllmen und der selbstständigen Gutsbezirke des Ritter gutes Altfranken, des Kammergutes Gorbitz und des Allodialgutes Pennrich aus Anlaß des Ausscheidens der am 1. Januar 1903 mit dem Stadtgemeindebezirke Dresden vereinigten Landgemeinden Wölfnitz und Nauß litz zur Berathung gelangen. — Dresden. In den hiesigen Buch- und Ansichts kartenhandlungen wurden am Sonnabend von der Polizei verschiedene Ansichtskarten aus preßgesetzlichen Gründen beschlagnahmt. — Die Verhandlung gegen den unter dem Verdachte der versuchten Erpressung und des Betrugs stehenden Rechtsanwalt Or. jur. Bernhardt dürfte eine sehr umfängliche werden. Dem Vernehmen nach soll das Ver gehen in Montreux begangen sein, indem Dr. B. die dort wohnhafte Mutter des früheren Besitzers und Begründers des Hotel de Saxe, Herrn A-, zur Herausgabe einer Urkunde über 16000 Mk. im Interesse der geschiedenen Frau A. veranlaßt haben soll. Die Staatsanwaltschaft hielt vor längerer Zeit eine Haussuchung in den Geschäftsräumen deS Rechtsanwalt Dr. Bernhardt ab. Die Verhandlung Wird jedenfalls großes Aufsehen erregen. — Dresden, 3. Febr. Der hiesige K. S. Militär- Verein „Sächsische Grenadiere" erhielt von Ihrer Majestät der Königin-Wittwe als Geschenk aus dem Nachlasse des hochseligen Königs Albert eine Reiterstatuette desselben als Kronprinz im Feldzuge 1870/71 überwiesen. — Der in Folge eines Sturzes im hiesigen Centraltheater schwer verunglückte Akrobat Richard Dinus ist auf seinen Wunsch nach Berlin gebracht worden, wo er früher nach einem ähnlichen Unfall von einem dortigen Arzt glücklich wieder hergestellt wurde. Viel Hoffnung auf entgiltige Herstellung des jungen Mannes soll leider nicht bestehen, da jedenfalls eine schwere Complikation desRückgrats vorlicgt. —Sämmt- lichen Zöglingen des hiesigen Stadtwaisenhauses und der Taubstummenanstalt war gestern der unentgeltliche Besuch des Weihnachtsmärchens im Centraltheater gestattet worden, dessen glänzende Aufführung auf die Kinderschaar einen tiefen Eindruck machte. — Auf dem gesummten Gebiete der Deutschen Städteausstellung wird der Ausstellungs Vorstand auf Antrag des Herrn Oberbürgermeisters Beutler im Interesse der hiesigen Geschäftswelt keinerlei Detail verkauf von Gegenständen in der Ausstellung zulassen und hat daher alle die zahlreichen Gesuche um Genehmigung zur Aufstellung von Verkaufsständen abgelehnt. Ebenso werden neben dem Hauptrestaurant und einem kleineren Cafs keinerlei bemerkenswerthe Restaurationen im Gebiete der Ausstellung zugelassen werden. — Ueber die Schluß resultate der durch das städtische Statistische Amt veran stalteten Arbeitslosenzählung wird von Zuständiger Seite mitgetheilt, daß am 12. Oktober als arbeitslos ermittelt worden sind, einschließlich der durch Stichproben in 700 Wohnungen ermittelten Fehlerprozerite, in Dresden ohne Eingemeindung 6679, in den eingemeindeten Orten 1353, zusammen 8032. — Heute Morgen gegen 8 Uhr wurde in der Neustadt außerhalb des Bahnhofes ein Laternen wärter der Staatsbahn von einem Zuge überfahren und sofort getödtet. — Dresden, 2. Februar. Die Verhandlung gegen den Gemeindevorstand Otto in Gröba vor dem hiesigen Landgericht endete mit der Freisprechung des Angeklagten, welcher sofort aus der Haft entlassen wurde. — Dresden. Die Königl. Kammersängerin Therese Malten ist von Sr. Majestät dem König zum Ehrenmit glied der Dresdner Hofoper ernannt worden. Unter dem Vorsitz Sr. Majestät des Königs fand gestern eine Ge- sammtministerialsttzung statt. — Dresden. Der frühere Rathskellerwirth zu Plauen, Schänkwirth Konrad Stiebitz, war am Sonnabend Vor mittag zu einer Befragung vor den Untersuchungsrichter des Landgerichts bestellt worden- Nach deren Beendigung nahm man Stiebitz in Untersuchungshaft. Bekanntlich war dieser wegen heimlicher Entziehung elektrischen Stromes des Betrugs schuldig befunden und zu vier Monaten Ge- fängniß verurtheilt worden. Hiergegen hatte er Revision eingelegt, worauf das Reichsgericht die Sache infolge eines Formfehlers zur nochmaligen Verhandlung an das Land gericht Dresden zurückverwies. Die neuerliche Inhaftnahme des Stiebitz dürfte hiermit in Verbindung stehen und zur Verhütung drohender Kollffionsgefahr mit den Zeugen erfolgt sein. - Tolkewitz, 1. Februar. Gestern Mittag in der 12. Stunde spielten bei Tolkewitz eiuige sich auf dem Nachhausewege befindliche Knaben am Ufer der Elbe ent lang Haschen, als plötzlich einer von ihnen, der einer ab schüssigen Uferstelle unweit des Tolkewitzer Wasserwerkes zu nahe gekommen war, ausrutschte, ins Wasser fiel und von den Fluthen mit fortgerissen wurde. Während nun seine Kameraden vor Angst davonliefen, kam plötzlich ein Jagdhund mit mächtigen Sätzen daher und sprang in die Fluthen, dem Verunglückten nachschwimmend. Das muthige Thier brachte auch bald den Knaben, dem das unfreiwillige Bad nicht viel geschadet hat, aufs Trockene. Der Besitzer des Hundes, der den Vorfall beobachtet hatte, beschenkte den Jungen noch mit einem Geldstücke. — Tharandt. Die Betheiligung an einer Petition wegen Aufhebung des Maulkorbzwanges für Hunde ist in allen Ortschaften des Amtsgerichtsbezirks Tharandt leb haft gewesen. Die Petition ist am 26. Januar mit 1232 Unterschriften versehen dem Ministerium des Innern zu gestellt worden. — Klingenberg. Hier brach am Sonntag auf dem Oberboden des im Mitteldorfe gelegenen Batzigschen Kauf hauses Feuer aus. Kaum hatte man dieses Feuer im Keime erstickt, als auch aus dem Oberdorfe Feuer ge- meldet wurde. Es wurden Wohnhaus und Schuppen des Gutsbesitzers Böhme eingeäschert. Der Besitzer der abge- bravnten Gebäude hatte verkauft und gedachte noch in dieser Woche aus seinem bisherigen Heime auszuziehen. — Freiberg, 1. Februar. An Zeichnungen zum Garantiefonds für das Freiberger Dombau-Festspiel sind bisher rund 28 500 Mk. eingegangen. Nach vorläufigen Schätzungen hofft man eine Garantiesumme von reichlich 30000 Mk. zu erreichen. — Bei Großbothen wurden in einer Kiesgrube 5 Leichenurnen mit Beigefäßen etwa aus der Zeit 800 v. Chr. entdeckt; in einer der Urnen befand sich noch ein bronzener Armreif. — Frankenberg, 2. Februar. Die älteste Person Frankenbergs, Frau Karoline Henriette verw. Schilde, welche sich noch bis vor Kurzem seltener Rüstigkeit erfreute, ist im Alter von 97 Jahren 4 Monaten 4 Tagen ver storben. Letzte Nachrichten. — Hofbericht. Der König gewährte gestern Mit tag dem Professor Arthur Volkmann eine einstündige Sitzung behufs Ausführung einer Marmorbüste, welche vom Vorstand des deutschen Buchgewerbevereins zur Er innerung an den jüngsten Besuch des Königs im deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig dem letzte, en gestiftet werden soll. — In den gestrigen Nachmittagsstunden unternahm der König die gewohnte Ausfahrt nach dem großen Gar ten und begab sich dabei mit nach dem Kunstsalon von Emil Richter in der Pragerstraße, um die daselbst er richtete Sonderausstellung des Landschaftsmalers Eugen Pracht in Augenschein zu nehmen. — Das amtliche Bulle tin, welches anläßlich der Typhuserkraukung Sr- Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich Christian heute ausgegeben wurde, lautet: Der gestrige Tag verlief ziemlich ruhig, obgleich das Fieber keine wesentliche Ermäßigung zeigte. Die vergangene Nacht konnte Se. Kgl. Hoheit mehrere Stunden recht gut schlafen. Eine Verschlimmerung der Krankheit ist nach keiner Seite hin eingetreten. Prinzessin Luise und Giron auf der Rückreise nach Genf. Prinzessin Luise und Andrä Giron haben gestern Mentone plötzlich wieder verlassen. Das Paar benutzte den 4 Uhr 35 Minuten von Mentone abgehenden Zug, um nach Genf zu fahren, wohin sie Maitre Lache nal, der schweizerische Rechtsbeistand der Prinzessin, unter dringenden Vorstellungen berufen hatte. — Die gestrige unerwartete Abreise der Prinzessin aus Mentone ähnelt der Flucht aus Salzburg sowohl als auch dem späteren plötzlichen Verlassen Genfs, wohin die ruhelose Frau jetzt wieder zurückkehrt; ihr Aufenthalt an der Riviera hat nur fünfzehn Tage gedauert. Welche Gründe Lachenal zu seiner neuesten Maßnahme veranlaßt, bleibt adzuwarten. Weiter wird hierzu Folgendes gemeldet: Mentone, 3. Febr. Die Abreise der Kronprinzessin und Girons erfolgte plötzlich, trotz der offenkundigen In disposition der Prinzessin. Sie ließen ihre Koffer und ihre Effekten in größter Unordnung im Hotelzimmer zurück. Der Eigenthümer des Hotel Anglais, Arbocast, erklärt, daß er über die unerwartete Abfahrt des Paares ganz erstaunt sei. Giron hätte wohl gestern angedeutet, daß die Prinzessin demnächst allein nach Salzburg reisen werde, über die Motive dieser gemeinsamen Reise verweigerte er aber jede Auskunft. Arbocast versichert, daß Giron Auf trag gab, ihm die eintreffenden Briefe im Hotel Anglais aufzubewahren, da er möglicherweise in dieses Hotel zurück kehren werde. Die Polizei hat nach Genf und Lyon große Jnstruktionsdepescken gesandt. — Fahrgäste wollen bemerkt haben, daß die Prinzessin in ihrem Abtheil bitterlich weinte. Frankfurt a M., 3. Febr. Aus Dresden meldet die „Frkf. Ztg.": In sächsischen Regierungskreisen scheint man anzunehmen, daß angesichts der schweren Erkrankung des Prinzen Friedrich Christian eine plötzliche Rückkehr der Mutter nicht ausgeschlossen sei. Alle aus dem Süden kommenden Züge werden bezüglich ihrer Insassen scharf beaufsichtigt. Berlin, 4. Febr. Eine Brandkatastrophe bat gestern Berlin heimgesucht. Auf dem ehemaligen Grundstück der Berliner Brodfabrik, Michaelkirchstraße 23a, das bereits früher mehrfach der Schauplatz größerer Schadenfeuer war, ist ein im Hofe belegenes vierstöckiges Fabrikgebäude niedergebrannt. Da in sämmtlichcn Räumen gearbeitet wurde, hat die Katastrophe schweres Unheil im Gefolge gehabt. Ein Arbeiter verbrannte, sechs Personen wurden schwer und zwölf leicht verletzt. Von den Mannschaften der Wehr, die nach zweistündigem, hartem Kampfe mit dem entfesselten Element das Feuer bewältigte, sind zwölf Mann an Rauchvergiftung erkrankt. Ein gesundes, braves Dienstmädchen, tüchtig in aller Hausarbeit, für 1. März gesucht. kKarrksuv l.imdaok b. Wilsdruff. hönger § siaurwaia, Dresden. jetzt rvallstratze 251, früher Ritterhof. Nonkurs-Auktion. Freitag, den b. Februar und folgenden Tag, von Vormittags 9 Uhr ab, gelangen in Wilsdruff, Meitznerstratze Nr. 26-4 8., die zur Konkursmasse des Möbelfabrikanten Alwin Hugo Vogel gehörigen Gegenstände, als: Größere Vorräthe von Brettern, Pfosten, Riegel und erlene Rollen in "größeren und kleineren Posten; , 1 Lastwagen mit Vrettaufsatz, 1 Trschlerwageu m»t Rock, l Hand, schlitten, , ,, , Dreherei und Holzbildhauers!, Matratzenrahme, l Paneelssphage- stell mit Rückwand; ferner gemalte Möbel als Schreibtische für Herren und Damen, echt und unecht, l Büffet, 1 Ruschweihtisch, echt, Kleider- und Rüchenschränke, Rauch, Etz-, Salon-, Näh- und ^ervirtische, Spiegel, s Rücheneiurichtung, modernen Stiel, 5 ^?*>ha, l eugl. 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