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— Saatenstand in Sachsen Anfang Jnni 1920. Nach einer amtlichen Zusammenstellung standen Anfang Juni 1920 die Saaten in Sachsen folgendermaßen: Winter- weizen und Sommerweizen gut bis mittel, Winterroggen mittel, Sommerroggen, Wintergerste, Sommergerste, Hafer, Raps, Aachs, Kartoffeln, Runkelrüben und Zuckerrüben gut bis mittel, Klee, Luzerne und Wiesen gut. Die Witterung im Akai kann mit geringen Ausnahmen als eine recht fruchtbare und für die Entwicklung der Feldfrüchte günstige bezeichnet werden. Wenn der Saatcnstand trotzdem nicht überall befriedigt, so liegt dies daran, daß den Zeldern und Wiesen zumeist die rechte Kraft fehlt, die Gunst der Witterung voll auszunützen. Außerdem kommt noch hinzu, daß sonst befruchtende Gewitterregen stellenweise von starken Niederschlägen und Hagel begleitet waren, die an Zeld« fruchten und Zeldern ziemlichen Schaden verursacht haben — Sachsens ehemaliger Kronprinz wird Geistlicher- Nus Tübingen wird gemeldet: Der ehemalige Kronprinz von Sachsen hat sich der theologischen Fakultät der hiesigen Universität einschreiben lassen und obliegt dem Studium der Theologie, um Priester zu werden. Sein Onkel, Prinz Max von Sachsen, ist bekanntlich katholischer Priester. — Eine Verordnung des ReichSwirtschaftSmivisterS über Befugnisse des bei der Reichswirtschaftsstelle für Er satzspinnstoffe gebildeten Unterausschusses für Kunstseide und Stapelfaser vom 1. Juni 1920 wird in Nr. 128 der Säch sischen Staatszeitung veröffentlicht. — MandatSniederlegnvg. Derdeutschnationale Volks kammerabgeordnete Brost (Leipzig), der Geschäftsführer des deutschnationalen HandlungSgehilfenverbandeS, hat wegen beruflicher Ueberlastung und wegen Verlegung des Wohn sitzes sein Volkskammermandat niedergelegt. An seiner Stelle wird Herr Justizrat Dr. Adler (Döbeln), als Ab geordneter in die Kammer eintreten. — Steuererleichterungen für Kriegsbeschädigte vnd Kriegshinterbliebene nach dem neuen Einkommensteuer gesetz. Wie dies schon in den bisherigen MilitäroersorgungS- gesetzen bestimmt ist, sind auch nach tz 12 des neuen Ein kommensteuergesetzes vom 29. März 1920 die Verstümme- lungs-, Kriegs-, Lustdienst-, Alters- und Tropenzulagen, PensionS- und Rentenerhöhungen, die auf Grund des * Militärversorgungs- und PenstonSgesetzes gewährt werden, dem steuerpflichtigen Einkommen nicht zuzurechnen. Eben so sind die sonstigen Versorgungsgebührnifse, die für eine infolge des Krieges erlittene Dienstbeschädigung bezogen werden, also auch die der Kriegshinterbliebenen, nicht als steuerbares Einkommen zu betrachten, soweit sie den Betrag von 2000 Mark nicht übersteigen. Bei letztgenanntem Be trage sind die vorgenannten Zulagen und Erhöhungen mit zu berücksichtigen. Auch die Beträge, die auf Grund der Kapitalabfindungsgesetze an Stelle von Versorgung gewährt werden, und der Ehrensold, der mit einzelnen deutschen Kriegsauszeichnungen verbunden ist, gelten nicht als steuer bares Einkommen. Nach ß 26 des Einkommensteuergesetzes können ferner bei der Veranlagung besondere wirtschaftliche Verhältnisse, die die Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen besonders beeinträchtigen, wie z. B. Krankheit und Körper verletzung, berücksichtigt werden. Hier kann je nach der Höhe des steuerbaren Einkommens die Abgabe bis zur Hälfte oder zu einem Viertel ihres Betrages ermäßigt oder ganz erlassen werden. o Der Postverkehr mit der ersten Zone. Im Post- und Telegraphenverkehr mit der von Dänemark besetzten ersten Zone des Abstimmungsgebiets Schleswig werden vor läufig für Briefsendungen, Wertbriefe, Pakete ohne und mit Wertangabe, Postanweisungen. Postnachnahmen. Postauf träge und Telegramme dieselben Gebühren wie für gleich artige Jnlandssendungen erhoben. Der Zahlkarten- und Zahlungsanwetsungsoerkehr ist in der ersten Zone eingestellt worden. Postprotestaufträge nach diesem Gebiet find nicht zulässig. Den Paketen müssen die für den Auslandsoerkehr vorgeschriebenen Begleitpapiere beigefügt sein. Nähere Aus kunft. namentlich über die Postorte, die in der ersten Zone Schleswigs liegen, erteilen die Postanstalten. Für Reisen nach Danzig. Es ist im Reiche noch vielfach das Gerücht verbreitet, daß man zu der Fahrt nach Danzig neuerdings das englische Visum braucht. Die An sicht ist falsch. Wer den Wasserweg von Swinemünde nach Danzig-Zoppot benutzt, braucht den gewöhnlichen Reisepak und das deutsche Visum. Nur bei Eiscnbahnfahrten durch den polnischen Korridor ist auch das polnische Visum er forderlich. Die Danziger Behörden machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß eine Danziger Einreise-Erlaubnis nicht beantragt zu werden braucht, weil sie nicht nötig ist. 0 Keine Fahrpreisermässigung mehr auf der Eisen bahn. Die ermäßigten Fahrpreise auf der Eisenbahn, die anläßlich des Krieges eingeführt worden waren, werden jetzt mit sofortiger Gültigkeit aufgehoben. Hierbei handelt es sich nicht um diejenigen Ermäßigungen, welche den Kriegs- verlebten eingeräumt wurden, sondern um die Ermäßigungen für jugendliche Helfer und Helferinnen bei Feldbestellungs arbeiten, für Fahrten der Schuljugend zum Sammeln von Pilzen, Laub, Nesseln, Bucheckern, für im neutralen Auslande wohnende Deutsche bet Reisen nach Deutschland zur Herbei führung eines Wiedersehens mit Verwandten, die zum Heeresdienst einberufen sind, für Handwerkerfahrten zum Wiederaufbau Ostpreußens und endlich für Fahrten zu militärischen Übungen Ler Schuljugend. ci Sonderzüge zur Abstimmung nach Ostpreußen. Die außergewöhnlich große Zahl der Abstimmungsberechtigten, die innerhalb kurzer Frist zur Abstimmung nach Ost- und Westpreußen befördert werden müssen, macht besondere Maß nahmen der Eisenbahnverwaltung erforderlich. Es sollen kurz vor und nach der Abstimmung während des Haupt- oerkehrs Sonderzüge nach und von Ostpreußen fahren. Außerdem wird dafür gesorgt werden, daß die Abstimmungs berechtigten schon vor dem Verkehr der Sonderzüge mit den Zügen des gewöhnlichen Verkehrs in das Abstimmungsgebiet reisen können. Sie dürfen jedoch» worauf schon hingewiesen wurde, nicht früher als 21 Tage vor der Abstimmung die Hinreise antreten und müssen längstens 21 Tage nach der Abstimmung die Rückreise angetreten haben. m Erhöhung der Etsenvayn-«Strafgelder. In der Eisenbahnverkehrsordnung wird den Nichtreisenden (Bahn steigkarten) das Belegen von Plätzen ausdrücklich untersagt. Bisher wurde für das unberechtigte Belegen von Plätzen eine Gebühr von 6 Mk. erhoben; diese Gebühr wird jetzt erhöht. Nichtreisende, die Plätze belegen, müssen von nun an 20 Mk. Gebühr bezahlen. Eine weitere Erhöhung tritt demnächst für diejenigen Reisenden in Kraft, welche eine Reise ohne gültige Fahrkarte antreten, ohne sich vorher beim Zugführer zu melden. Diese Gebühr, die bisher 1 Mk. betrug, wird auf 3 Mk. erhöht. Die neue Reiscbrotmarke. Das Außere der Reise- brolmarke ist geändert worden. Der bisherige Ausdruck »Reisebrotmarke- ist sortgesallen. Die Marke lautet über 2 mal SO Gramm Gebäck. Die Rückseite kägt nebenein ander zweimal den Aufdruck .Deutsches Reich. Neisebrot- marke LO Gramm Gebäck'. Inmitten dieser Aufdrucke be findet sich der in grüner Farbe hergestellte Reichsadler. Sollen nur LO Gramm Gebäck entnommen werden, so muß die Reisebrotmarke in der MUte geteilt werden. Bis auf weiteres gellen die allen und neuen Reisebrotmarken neben einander. Ein Umtausch der allen in neue Marken ist nicht suläsfia. — Neukirchen. Am Montag hielt her hiefige Zrauen- verein seine Hauptversammlung im Kretzschmarschen Gast Hofe ab, die recht stark besucht war. Nach der üblichen Begrüßung der Erschienenen erstattete der Kurator des Vereins, Herr Kantor Wüller, den üblichen Jahresbericht, von dem man mit Interesse Kenntnis nahm. Aus dem selben ist u. a. zu entnehmen, daß die Mitglietzerzahl im vergleich zum Vorjahre sich wesentlich erhöhte, so daß dieselbe auf zirka 80 Mitglieder gestiegen ist. Zrau Guts besitzer Naumann legte die in allen Teilen richtig befundene Zahresrechnung vor und der Zrau Kassiererin wurde Ent lastung und Dank ausgesprochen. Auch im letzten Geschäfts jahre Hat der Verein namhaft« Unterstützungen gewährt und dadurch manche Träne getrocknet. — Reinsberg. Das Vogelschießen, welches am ver gangenen Sonntag und Wontag nach 6jährig«r Kriegspause wieder begangen wurde, hatte trotz der Wahlbewegung stärksten Zuspruch auch von auswärts aufzuweisen. Das Zest bot einen Lindruck, »er trotz aller hemmenden Zeit- umstände kaum sonderlich hinter dem volkstümlichen Zriedens- gepräge zurückstand. Die diesjährig« Königswürd« hat, wie wir hören, Herr Gutsbesitzer Grübler, Reinsberg, errungen. — Bernstadt. Ein Stück guter alter Zeit ist mit der Personenpost Löbau—Bernstadt jetzt geschwunden. Diese Post verkehrte seit dem l. Oktober 1870. Seit dem 1. Sep tember 1894, also nahezu 26 Jahre hindurch, wird sie von dem Unternehmer Posthalter Kolpe gefahren. Trotz aller Bemühungen um ihre Beibehaltung ist sie mit dem 1. Juni eingezogen worden. Aus Anlaß der letzten Fahrt waren Postwagen und Pferde geschmückt. Der Postillon hatte Uniform und Posthorn angelegt. Bei der Abfahrt erklang aus der Ferne erst „Die Post im Walde" und dann .Muß i denn zum Städtele hinaus". Wehmütig sah man dem langsam davon fahrenden Postwagen nach. Durch Ein ziehung der Post haben sich die postalischen Verhältnisse im Eigenschen Kreise verschlechtert. — Hainichen. Seit mehreren Wochen treten hier die Masern auf, die sich in letzter Zeit zu einer schweren Epidemie ausgebildet haben. Das Kinderheim ist bereits geschloffen, und in den Schulen mehren sich die Lrkrankungsfälle von Tag zu Tag, so daß auch mit deren baldigem Schluffe gerechnet werden muß. — Schwarzenberg. Ein Beamter der Amtsbaupt- mannschaft, Otto Herbst aus Raschau, verheiratet, 25 Jahre alt, sprang auf einen schon in Bewegung gesetzten Zug, wurde vom letzten Wagen überfahren und fand seinen sofortigen Tod. — Leipzig. 100 Millionen Mark Fehlbetrag sind für dieses Jahr beim städtischen Haushaltplan festgestellt worden. SO Millionen Mark entfallen hiervon auf die Mehrausgaben der neuen Besoldungsreform, wozu noch das Riesendefizit bei der Städtischen Straßenbahn kommt. Woher die Stadtverordneten die Deckung für diese Aus gaben nehmen sollen, steht bis jetzt nicht fest. — Leipzig. Di« Demokratisch« Partei veröffentlicht eine länger« Erklärung, worin sie mitteilt, daß sie ihren früheren Parteivorstand, Dr. Zöphel, aus dem parteivorstand ausgeschlossen hab«, wegen einer vor einigen Tagen veröffent lichten Kundgebung gegen di« Partei. — Leipzig. Professor Dr. Phil. Paul Herre, Extra ordinarius für mittlere und neuer« Geschichte an der Universität Leipzig ist zum Regierungsrat und ständigen Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin ernannt worden. Professor Herre ist als Leiter des historisch-politischen Teils der Kriegsarchiv« in der Universität Leipzig besonders bekannt geworden. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunk« la Wilsdruff. Lerantwortlich für die Schrlstleltung: Hermann Lässig, für dm Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wiwdnrff. WM im MMni des HAWn MtHMs Kerim WOWm) Sonnabend, 12. Juni, l/28 Uhr im „Löwen", Wilsdruff Lrmk Mil WM Karten im Vorverkauf bis Freitag abend: Sperrsitz 4,30 Mk., erster Platz 3,2b Mk., zweiter Platz 2,20 Mk., Balkon 1,6b Mk ; ander Abendkasse bO Pfg. Aufschlag. Vorverkauf im „Löwen", Fa. Martin Reichelt, Markt, und an den bekanntgemachten Stellen; größere Posten (für Vereine) durch Fritz Roßberg, Meißner Straße 264a. WmM HeMms Sonntag den 13. Juni Stiftungsfest. Anfang 6 Uhr. Es ladet ergebenst ein ««07 Der Vorstand. Schneiaet-rmngr- Imung MEM. Allen Mitgliedern hiermit zur Kenntnis, daß die Be erdigung unseres früheren Obermstrs. Herrn A Regelin am Freitag nachm. 3 Uhr stattfindet. Unterzeichneter bittet die Kollegen um zahl reiche Teilnahme. Der Obermeister. MMW möglichst mit Schreibmaschine vertraut, für 1. Juli gesucht. Schriftl. Bewerbungen erbet. Rich. Eckelt, Holzgeschäft. MM ad Lager empfiehlt Louis Kükne, Hofemühle. Fernsprecher 42. «sv? Neu vorgerichteter «WM auch paffend für Händler, billig zu verkaufen. «»s? öWÄMister Hehn, Bokwen bri Meißen. kiur kür Wieäel-verkäufer! In norckamerifianisckes reines, sclineswsisses uncl la kollLnckiscfiss NuäsrFM sofort greifbar, finken ru äusserst vorteil- fiukten kreisen akruAeken stmil clück, Xaclif. Ssbr. Töpfert, Meissen, ffernruk 108. Suche für sofort oder 1. Juli einen tüchtigen iss« für Landwirtschaft u. Mühle. Damm - Mühle, Tauntders. 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