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ostasiatischer Erwerbungen denkt. Die Engländer hoffen stark, für sich noch irgendwelche Kompensationen von China herauszuschlagen, welchem Zwecke wohl die im Golfe von Petschili zu veranstaltende englische Flottendemonstration gelten soll; ob die Engländer hiermit den gewünschten Erfolg haben werden, mag dahingestellt bleiben. Auch die koreanische Spezialfrage hat einstweilen ihre Bedeutung in Folge des vorläufigen Rückzuges Rußlands aus Korea verloren, womit auch die Gefahr eines bewaffneten Zu sammenstoßes zwischen Rußland und dem mächtig auf strebenden japanischen Jnselreiche wieder in die Ferne gerückt erscheint, daß aber Rußland bei Gelegenheit seine Ansprüche aus Korea uni so nachdrücklicher geltend machen wird, darüber kann nicht der geringste Zweifel bestehen. Im „europäischen Wetterwinkel" ist insofern eine gewisse Klärung des politischen Horizonts eingetreten, als die bulgarisch-türkischen Reibungen in Anbetracht der bestimmten Versicherung des Fürsten Ferdinand bei seinem jüngsten Besuche am Wiener Kaiserhofe, Bulgarien werde Frieden halten und keine feindseligen Schritte gegen die Türkei unternehmen, ihren beunruhigenden Charakter vorerst wieder verloren haben. Dagegen schwebt die kretische Gouverneurs frage noch immer, sie droht sich sogar wieder zuzuspitzeu, da Rußland entschlossen sein soll, die Lösung dieser An gelegenheit im Sinne der Ernennung des Prinzen Georg von Griechenland zum Gouverneur von Kreta nöthigenfalls selbst mit Gewaltmaßregcln gegenüber der Pforte durch zuführen. — Zunächst in den Hintergrund getreten find wieder die in Westafrika zwischen England und Frankreich entstandenen Streitfragen, und unterliegt es kaum einem Zweifel mehr, daß dieselben auf gütlichem Wege zum Aus trage gelangen werden. Eine bemerkenswerthe kriegerische Entscheidung steht in einem anderen Theile Afrikas bevor, im Sudan, wo ein entscheidender Zusammenstoß zwischen den euglisch-egyptischen Expeditionstruppen und den Mahdisten vielleicht nur noch eine Frage von Tagen ist; daß aber ein etwaiger Sieg der Engländer in diesem Kampfe die gesammte Stellung Englands am Nil bedeutsam verstärken würde, dies darf als selbstverständlich gelten. Oslitische Rundschau. Die Kaiserin wird, Berliner Meldungen zufolge, im Ganzen etwa vier Wochen in Homburg v. d. Höhe verbleiben. Der Kaiser gedenkt von Homburg aus einen Abstecher nach Wiesbaden zu machen und im Weiteren Jagdausflüge nach dem Baden'schen, nach der Wartburg und nach Schlitz zu unternehmen, ehe er nach Berlin zurück kehrt. König Albert von Sachsen ist am Sonnabend Vormittag in Baden-Baden eingetroffen, wo bereits seine erlauchte Gemahlin, Königin Karola, seit dem 18. März zur Frühjahrskour weilt. Von Baden-Baden aus werden die sächsischen Majestäten am 9. d. M. gemeinsam nach Dresden zurückkehren. In den obersten militärischen Kommaudostellen ist eine bemerkenswerthe Personalveränderung vor sich gegangen. Der Kaiser hat den greisen General-Feldmarschall Grafen Blumenthal von der Stellung des General-Inspekteurs der 3. Armee-Inspektion auf Ansuchen desselben enthoben und zu seinem Nachfolger den bisherigen kommandirenden Geueraldes9. Mleswig-Holstein'schen) Armeekorps, General obersten der Kavallerie Grafen Walder fee, ernannt. An Stelle des letzteren wurde Generallieutenant v. Massow, welcher bislang die 30. Division in Straßburg befehligte, zum kommandirenden General des 9. Armeekorps ernannt. Fürst Bismarck hat seinen 83. Geburtstag bei verhältnißmäßigem Wohlbefinden im Kreise seiner Familie und einiger alten Freunde derselben verbracht, Deputationen wurden nicht empfangen. Am Frühstück, das am Mittag seines Geburtstages im Friedrichsruher Herrenhause vor sich ging, nahm der Fürst nicht Theil, wohl aber an der Abends stattgefundenen Festtafel. Bet derselben brachte er ein Hoch auf den Kaiser aus, die Stimmung des Alt reichskanzlers bei dem Festmahl war eine vorzügliche. Ueberaus zahlreich sind auch diesmal die dem Fürsten Bismarck zu seinem Geburtstage zugegangenen Glückwunsch telegramme, Glückwunschschreiben und Geschenke. Vom Kaiser empfing Fürst Bismarck neben einem huldvollen Handschreiben einen Krückstock mit schwerem goldenen Griff und dem eingravirten Namenszug des Monarchen. Der TharM Men, Mrnlkhn md die Umgegenden. »io. 4, Dienstag, Sen 3. April 1808. SS. Jahrg. Bekanntmachung Hlenttning. K. lc. w »g s- Kilts dem e einer ts .d be^ zwar e HN'jl dem 1 icke, nan^! Her a>^ ewal«»1 )ame, >em n"? dschaW Zahn erwa^ Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schaukstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. ^önial IorstremerverLtütmul Lpechisbausen und Aömql. Iorffmücunt Tharandt, am 1. April 1898. roß d. ist hr.A MW irbcil l W mig, N.5» i SEI nr l die ^,1 schriet'; I SÜD gD chiB' md D der be» von INM die europäischen maßgebenden Regierungen Atilla,s"' Dingen zwischen Madrid und Washington zu lassen, eine dem Verstände der diplomatischen U „wgs unfaßliche Taktik. i'^isch-^Eer dem hochkritischen Aussehen, welches die der japanischen Händel angenommen haben, nimmt Stand der ostasiatischen Frage entschieden e.m^ ""2- Das kriegerische Entrüstungsgeschrei ^!rem,i„ sNeu Presse wegen der ersolgten vertragsmäßigen » /g.b der wichtigen chinesischen Häfen Port Arthur ^ksen ,Idau an Rußland ist nichts als Theaterdonner C-ihn?'» E ""b beabsichtigt durchaus nicht, den Russen Nachen China gemachten Zugeständnisse ernstlich zu längsten Erklärungen der Regierungsvertreter t öten d c, H"terhause über Ostasieu lassen hinlänglich irisch, V England nicht im Entferntesten an eine Auseinandersetzung mit Rußland wegen dessen -urde^ i — so läßt sich das Aussehen !nod I Verhältnisses zwischen Spanien und Nordamerika b^ten charakterisiren, täglich, ja stündlich ist die scher Krieg und Frieden zwischen den beiden ' >k,^. n zu erwarten, uud es erübrigt sich demnach, au auf den jüngsten Depcschenwechsel zwischen ^im r .Washington nochmals einzugehen. Jedenfalls hx,,Manien entschlossen zu sein, nicht bedingungslos ß ,?Mkees zu kapituliren, sondern deren Forderungen uachzugeben, als sich deren Erfüllung noch mit des Ansehens und der Würde des Vater- ^^.Cid gegenüber dem Auslande verträgt. Fast ^ivii ?Es zu hören ist von der angcknndigten Juter- ^isck "ntter Brächte zur Verhütung des drohenden !?M ^ttikanW Krieges, angeblich hat ein hierüber M' n E" Mächten geflogener Meinungsaustausch die ergeben, daß eine fremde Intervention ver- »n j "je. Empfindlichkeit der Amerikaner nnd die unter ^uiamÄ^nde Erregung nur noch steigern würde. Imlsblnlt die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. warr ^scheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. st - Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Reduktion Martin Berger daselbst. Holzvevsteigevung auf Spechtshansener Staatsforstrevier. 'natZ Im Gasthofe zu Spechtshausen sollen Donnerstag, den 14. April 189d, von Vormittag S Uhr an weil;,! mende Nutz- und Brennhölzer, als: W 14 harte und 5t»n weiche Stamme, 5«)1 harte und 57t» weiche Rlotzev, 45 harte und 475 " weiche Derb- und 5^5 weiche Reisstangen, 5 Rm. harte und 47,5 Rm. weiche Nutzscheite, 5,5 Rm. harte nnd s»2,5 Rm. weiche Nutzknüppel, 10,5 Rm. harte und 4tz,5 Rm. weiche Vrennscheite, 22,5 Rm. harte nnd 2«),5 Rm. weiche Vrennknüppel, io,5 Rm. harte Zacken, 22,5 Rm. barte und itz,5 Rm. weiche Aeste und stz2,5 Rm. Stöcke werden. H,, Die auf den 16. April d. I. anberaumte Zwangsversteigerung des dem Tischlermeister Rarl Lrnst Nake in Wilsdruff gehörigen Grundstücks, Fol. 275 7'Mndbuchs, Nr. 340 des Flurbuchs und Nr. 229 des Brandkatasters für Wilsdruff ist aufgehoben. ai^'1 Wilsdruff, am 1. April 1898. Königliches Amtsgericht. ÄM-jZ Dl° > IDeltlage. >urch ! internationale Lage wird augenblicklich vorwiegend Konflikt beherrscht, dessen "" umchx,. gtwiß keines Kommentars mehr bedarf. oez ink,k dnL m«8k.n->i ein-,! zen .und tüm IM ^len,,nina. wolssramnt. H BekKnutmachnng. ort^'M Etwaige Gesuche um Versetzung ans einer Bürgerschule in die andere sind bei dem Unterzeichneten bis A Mittwoch, den 6. April imEs *Ern persönlich oder schriftlich anzubrmgen. Dev Divektsv dev städtischen Schulen. Gerhardt.