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Letzte Drahtberichte des «Wilsdruffer Tageblattes". Dis deutsche Protestnote wegen Enpen-Mnlmed, B « «li«, 20. November. (tu.) Die von der deutsche« Regierung an di« belgische Negierung übermittelt« Note protestiert gegen die von Belgien amtlich vertreten« Aus« safsung, datz die Kreise Eupen und Malmedy mit Belgien »ieder vereinigt worden seien. Die Note beweist q« Hand geschichtlicher Tatsachen, datz die genannten briden Kreis« Ichon deutsch waren, bevor da» jetzige Belgien überhaupt bestand, da sie vorher zu Limburg, also zum deutsche« Neiche gehörte«. England die gegen Dentschrnnerfolgnng in der Tschecho-Slowakei. Wie«, 20. November, (tu.) Wir verlautet, hat die ««glische Negierung dem tschechisch-slowakische« Minister de« Aeutzern Benisch wissen laffen, datz die Frag« de» Minoritätenschutze» in der Tschecho-Slowakei aus 'die Tage,ordnu«g der Bülkerbund»konserenz in Genf gesetzt würde, fall» di« Deutscheuversolgung in der Tschecho-Slo wakei nicht sosort ihr Ende findet. Für König Konstantin. Athen, 20. November, (tu.) Der neue Minister präsident Gunari» hat einem Korrespondenten erklärt: König Konstantin ist der König, welche« da» Recht un» gibt. Wir hoffe« ihn wieder zu sehe«, sobald di« Volk«. abftimm««g sich,« sei««n Gunsten erklärt hat. Sobald da» Resultat der Wahlen offiziell bekannt sein wird, wir» die Kammer einberufen werde«. London, 20. Novembrr. (tu ) Au» Athen wird dem Dail, Mail gemeldet, datz da, Militär mit der B«- »ölkerung zusammengrhe. Die Soldaten manifestiere« für ihre» Konstantin. Aus Stadt und Land. Mtttetluugr« für diese -Rubrik »edme« Mir knmer r^onkdar emae«- Wilsdruff, am 20. November 1920. Gedenkei der Toien! Zum diesjährigen Totenfest — 21. November! .Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so find es achtzig Jahre", sagt der Psalmist. Un- aufhSrlich wachsen und vergehen die Geschlechter auf Erde«. Einer jungen Blüte gleich sprießt der Mensch hervor, ent- fastet seine Kräfte, trägt Freuden und Kümmernisse, steht wenig« heitere Tage und erduldet viel graues Regenwetter, Hagelschlag und Gewitter brausen über seinem Haupte bahi», di« er müde wird, sich nach Ruhe sehnt und zu denen gesellt, die vor ihm dahingingen. Doch seines Wallen« bleibt eine Spur, tief verweht oft und kaum noch zu erkennen, dennoch in gerader Linie durch die Jahrhunderte laufend. Enkel und Urenkel tragen, er kennbar an äußerer Bildung und innerem Wesen, da« Blut der Ahnen lebendig mit sich und vererben «S wieder den Nachfahren. In Stamm und Lebensweise geschieden, find die Menschen dennoch eine große Familie, zu der Tote und Lebende, vergangene und Zukünftige gebären. Nur wenige der nach Millionen zählenden Glieder sehen einander von Angesicht zu Angesicht, ja, sie ahnen nie etwas von dem Bruder, der Schwester, die mit ihnen geatmet, gelitten, ge duldet und endlich den Zoll jenem Mahner gezahlt Habens vor dessen Ruf eS keine Ausflucht gibt. Haben wir somit nicht allein die Pflicht, sondern auch das Bedürfnis der Liebe gegen alle, die mit unS die gleiche Herkunft und das gleiche Ziel teilen, so ist ebenso unsere Erinnerung, unsere Ehrfurcht an die Schatten derer ge bunden, di« vor unS waren, und deren Asche im mütter lichen Schoße der unseren harrt, um sich mit ihr zu ver einigen. Vor der Ewigkeit sind ein Ta» wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. Eins find wir mit den Abgeschiedenen, auf ihrer Hände Arbeit und ihrer Gedanken Erkenntnisse bauen wir unser Dasein. So gebührt ihnen unser Dank, wir können und dürfen unser Sein nicht von ihnen loslösen. Ehrwürdige Volksüberlieferung verbindet sich mit den Wahrsprüchen weiser Männer zu der Weisung: Vergesset der Toten nicht! Vergesset der teurem Toten nicht! Wie eindring- ns empfinden wir heute dieses Wort, in dieser Periode bitterer Nöte. Niedergeworfen von einem furchtbaren Ge schick, zerbrechen schier unsere Nacken unter dem auferlegten Joch. Vergebens sucht der Fuß Auswege in dem über wuchernden Gestrüpp der Bedrängnisse: Heimat und Volks gemeinschaft sind bedroht und in Gefahr. Zu dem allge meinen Leid aber tritt das persönliche. Di« Schlachtfelder des schrecklichsten aller Kriege, dessen Sturmwind über uns gmg wie der Ruf deS jüngsten Gerichts, verschlangen die junge Mannschaft, die reifen Männer. Nie gestillte Tränen der Mütter, der Kinder rinnen brennend hernieder, suchend die fernen unbekannten Gräber. Die Gefallenen wurden dahingerissen wie das Gras, daS im Südwinde ver dorrt. sie gaben ihren letzen Atem, um den Hetmgebltedene» Herd und Hütte zu erhallen. Um so tragischer diese Kata strophe, dieses ungeheure Sterben, al« es vergeblich blieb und daS Feuer, das abgewehrt werden sollte, dennoch zu den heimischen Fluren vordrang und sie verbrannte. Wie er greifend tönt die Totenklage Davids aus der Schrift, wenn er ausruft: «Ihr Berg« zu Gtlboa, «S müsse weder tauen noch regnen auf euch, noch Acker sein, davon Hebopfer kommen: denn daselbst ist den Helden ihr Schild ad- geschlagen ... Wie find die Helden gefallen und die Streit baren umgekommen!" Ihr Geister der Erschlagenen, die ihr gestorben seid für an«, — nicht allein heute, sondern solange ein Hauch unser« Brust schwellt, sollt ihr nicht von uns geschieden werden. Ihr Toten allzumal, die ihr entrückt wurdet vor unsern Tagen, wir fühlen uns eins mll euch, eine Gemeinschaft, eine Familie. Zu euch wollen wir aufblicken, wenn da« Leid uns ersticken will. Dann wollen wir geloben, aus- zuharren, wie ihr auSgeharrt habt, damit einst unsere Kinder, in helleren Tagen unser Gedächtnis mit dem euren ver einigen mögen in dem Bewußtsein dieser allumfassenden, unoerlöschbaren Gemeinschaft, in Tod und Leden. Ei« Volk, ein Reich, ein Wille — ein Volk der Treue, ein Reich der Gerechtigkeit, ein Wille zur Milde. Duldung und Liebe. Nie wollen wir der treuen Toien vergessen! //. O. — Am Totensonntag wird eine allgemeine Kirchen kollekte zum Zwecke der Linderung der wirtschaftlichen Not der Hinterbltebtnen der im Kriege Gefallenen zu Gunsten des Landesverbandes für christlichen Fraurndienst in Sachten und d«r Stiftung Heimatdank veranstaltet werden. Es gibt in diesen Kreisen viel verborgen« Not, und eS ist Pflicht der Dankbarkeit, derselben abzuhelfen. — Predtgtverteiluug. Auch in diesem Jahre werden am Totenfest« an den Eingängen der Friedhöfe unent geltlich Predigten zur Verteilung kommen. Freiwillige Gaben, die in die von Mitgliedern deS JünglingSoereinS bereitgehaltenen Büchsen einzulegen sind, werden zur Deckung der Unkosten dankend angenommen. Ein etwaiger Rein gewinn fließt dem Ehrenfriedhofe zu. — Ein verbrecherischer Anschlag ist am Bußtag abend in der 8. Stunde auf der Landstraße von Grumbach nach Herzog-walde verübt worden. Daselbst Haden bisher noch unbekannte Täter ungefähr in ManneShöhe ein Drahtseil von Baum zu Baum quer über die Straße gespannt, wodurch zwei von Herzogswalde kommende Rad fahrer nacheinander schwer verunglückt sind. Während sich der erste blutüberströmt nach dem Gasthof schleppte, ertönten bereits wieder dir Hilferufe des zweiten. Beide haben schwere Kopfverletzungen davongetragen. Ob ein Racheakt vorliegt, muß die Untersuchung ergeben. Die jenigen, die das Seil abgemacht und in Verwahrung haben, oder sonst Mitteilungen über die Tat machen können, werden gebeten, das beim Gemeindrvorstand in Grumbach oder beim zuständigen Gendarmeriewachtmeister sofort zu tun, damit eS gelingt, die ruchlosen Buben der gerechten Strafe zuzuführen. — Perso«enstaudSauf«ahme. Zur Vorbereitung der Veranlagung zur Einkommensteuer für die Rechnungs jahr/1S20 und 1921 ist eine Personenstandsaufnahme für daS gesamte Reichsgebiet nach dem Stande vom 15 No vember 1920 angeordnet. Wir weisen auf die Bekannt machung im amtlichen Teil hin. Spalten IS —15 der WohnungSliste können unauSgefüllt bleiben. — Lindeuschlößchen« Lichtspiele Morgen Sonntag abend 8 Uhr kommt rin neues vorzügliches Programm zur Aufführung. (Vgl. Ins.) — Die Abfindung deS sächsischen Königshauses. Dem Landtage wird in einer seiner ersten Sitzungen der Entwurf über die Abfindung des sächsischen Königshauses zugehen. Nach Dresdener Blättermeldungen wird daS Ge- samtministerium dem Hause Vorschläge unterbreiten, die in Anbetracht der Sachlage, vor allem mit Rücksicht darauf, daß die rein juristische Lage deS ehemaligen Königs nach dem Gutachten der Sachverständigen durchaus nicht als besonders günstig angesehen werden kann, als loyal be zeichnet werden können. Nach dem vor kurzem erfolgten Abschluß der Verhandlungen zwischen der Regierung und den Bevollmächtigten deS Königs darf damit gerechnet werden, daß der ehemalige König mit dem Abfindungs angebot der Regierung, falls dieses die Zustimmung de» Landtages findet, sich einverstanden erklären wird. — Feststellung des amtlichen Wahlresultates. Heute früh traten die Kreiswahlleiter der drei säch sischen Wahlkreise zusammen, um da» amtliche Resultat der Landtagswahlen festzustellen. Gleichzeitig wird dann auch die Feststellung der gewählten Abgeordneten erfolgen. — Statt einer zweite« Hölziade eine Köpeuickiade? Die sogenannte zweite Hölziade im Vogtlande scheint sich nach den letzten Meldungen aus Falkenstein immer mehr zu einer Köpenickiade zu entwickeln. Don keinem Beteiligten konnte der Erpresser mit absoluter Sicherheit al» Hölz identifiziert werden. Dagegen erklärt die Polizei in Auer bach, daß der Erpresser, der am Montag abend bei dem Fablikanten Knoll erschienen ist und 500000 Mk. verlangte, ohne jeden Zweifel Max Hölz ist. — Beratungen zur Senkung der Fleischpreise. Am Sonnabend, 13 November fand in Meißen zwischen Vertretern der Preisprüfungsstellen der Bezirke Meißen, Dresden und Großenhain und Vertretern der Landwirt schaft, des Fleischergewerbe- und deS ViehhandelS eine Besprechung über die Regelung der Vieh- und Fleisch preise statt. Die Versammlung erkannt« die Notwendig keit einer Herabsetzung der Preise an, beschloß aber, zur Frage der Festsetzung von Höchstpreisen vorläufig eine ab wartende Haltung einzunehmen, weil einesteils die Presse, sich durch Angebot und Nachfrage selbst regelnd, bereit« im Sinken begriffen find, anderseits durch Höchstpreisfest setzung die Gefahr besteht, daß ein weiteres Sinken ver hindert wird, mit dem wohl noch zu rechnen ist. E» könnten überdies dem Schleichhandel wieder die Wege ge öffnet werden. Im Dezember soll nochmal- über eine Preisregelung beraten werden. — Die Preise für Schlachtvieh auf dem letzten Dresdner Schlachtviehmarkt« bewegten sich, wie unS heut« mitgeteiit wird, wie folgt: Rinder 800—750 Mk.. Kälber 500—800 M!., Schaft SOO—700 Mk., Schweine 1000 bi« 1800 Mk. — Greuzspenben-Seldlotterie. Die Ziehung der Geldlotterie für die Grenzspende findet vom 22—27. No vember in den Geschäftsräumen des .Jnoalidendank für Sachsen", Dresden, König-Johannstraße 8 unter Aufsicht deS Polizeipräsidium- Dresden statt. — Grumbach. Im Anschluß an die allgemeine Toten- frier in der Kirche findet die Weihe der Gedenktafel für die Gefallenen statt. — Mohorn. Am Totensonntag soll daS Krieger- denkmal in Mohorn-Grund geweiht werden. — Nom Heimatdankverein der Amtshauptmannschaft DreSden-A. kamen im Jahre 1820 in der Gemeinde Moh«rn durch den Vertrauensmann Lehrer Sobe 1150 Mk. an Bedürftig« zur Verteilung. — Reichenbach. Die Stadt Reichenbach muß zu der Staatsbeihilfe in Höhe von 125000 Mark noch au» eigenen Mitteln 325000 Mark für ihre höheren Schulen zuschießen und leistet für jeden fremden Schüler einen Aufwand von 985 Mark jährlich! 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