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MM" K MÄmß ThmM DD, Menlehn md die Umgegenden Druck und Verla« von Martin Berner in WUSLruU. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Mittwoch, den S. März 18S8 sr». ko. r:o- roo. LnAlsnck. r«> ^50 kvv ko lvc> ivo. des deutschen Volkes, wieder eingerissen ist, wie anders den Hader der Parteien, die sich untereinander befehden, von denen keine der anderen etwas gönnen, keine der anderen sich unterordnen will, und die sich noch fortwährend durch Neubildungen vermehren. Und so verfolgt auch jeder Stand fast nur allein seine Sonderinteressen. Jeder denkt nur an das was ihm frommt, aber zum Wohl des Ganzen will keiner Opfer bringen, zum größten Schaden des Ganzen. Wie nun aber soll das geändert werdend An Aerzten fehlt es nicht, die zur Heilung dieser Schäden sich anbieten. Keine Zeit ist reicher gewesen an Heilkünstlern, die uns von unserer Krankheit sprechen und zur Heilung derselben sich anbieten, oft in der zudringlichsten Weise. Sie alle behaupten, im Besitz eines untrüglichen Mittels zu sein, dafern wir es nnr benutzen und auf sie, und nicht aus andere hören wollten. Denn nur sie und ihr „Programm" bedeute das Rechte, und jeder andere sei ein bloßer Charlatan. Aber es giebt keine Panacee, kein Allheilmittel, gegen die tiefen sittlichen Schäden unserer Zeit, als nur allein die er barmende Liebe unseres Heilandes, der für uns in den Tod gegangen ist. Zurück zu ihm! muß die Losung sein, und ohne diese Umkehr und ohne die innere, sittliche Er neuerung, ohne die wirksamen Reformen auf irgend einem Gebiete überhaupt nicht denkbar sind, wird es doch nicht anders und namentlich nicht besser werden in der Welt. Denn dabei bleibt es: alle Noth und alles Elend in der Welt ist schließlich doch nur ein Abbild und zugleich auch ein Ausfluß unserer inneren, unserer Sündennoth, und diese wieder ist begründet in der Abwendung von Gott. Zurück also zu ihm, zurück zu Gott! Das muß die Losung sein. Das ist die Losung auch, die der heutige Bußtag uns zuruft. Wird fein Ruf in diesem Sinne verstanden und befolgt, dann wohl uns. Dann wird es bald besser werden, zunächst in und dann auch um uns. Dann kehrt der Friede wieder bei uns ein und mit ihm die Zufriedenheit, die jetzt so vielen, meist durch ihre eigene Schuld, verloren gegangen ist, und der Streit wird verstummen, der jetzt unser ganzes wirthschaftliches und politisches Leben vergällt und erträg lichere Zustände werden allmählich wieder Platz greifen. Das gebe Gott! Zu den Marine-Debatten im Reichstag. Die Ariegsflotten der Welt. SeparaüAbdrnck aus der illustrirten FaMilien-Zeitschrift „Zur Guten Stunde" Whrl. 28 Hefte ä 40 Pfg.) Deutsches Verlagshaus Bong ck Co., Berlin. lenh»^ il 0 lkeite» / oM - L« t, das A nenden F PA nicht )hnun^ ehen >er. D'v t dariü, entriß Yerlei^ nzuch ders ur 'M B < betrag übt »ro. svv Ko. s0v. das wrt: Augen am dringendsten, die ihn am wenigsten gerne hören- ue über auch der Kirche fern bleiben und vor dem iineE j^'Glocken, die den Bußtag einläuten, am liebsten feine». W Lyren verstopften, ganz entgehen sie dem Rufe zur in dec^ doch nicht; sie müssen ihn hören, ob sie auch nicht wrauf heute oder morgen, und wenn jetzt nicht, daun zu rt; eM' Stunde, wo ihnen die Mahnung noch viel unbe- ffeibeist», und schrecklicher ist, als jetzt. Denn ganz verstummt Gläserner ^lnf zur Buße niemals in der Welt und darf nicht zu de» En, und wo kein Bußprediger in menschlicher Ge- vendet- '^hr hiudringt, da hat Gott andere Bußpredigcr bereit, H'es Amtes walten, die sich nicht abweifen lassen, und hören müssen, mögen wir wollen oder nicht. Solche sind besondere oder allgemeine Noth, daß große K w I Krankheiten und, als letzter und erschütterndster K tAwr, Tod. Um wieviel besser aber ist es doch, ^scheinen solcher Bußprediger nicht erst abzuwarten, vorher den Ruf der Buße zu vernehmen, sich am seiner Schuld bewußt zu werden, sowohl der eigenen lt,,.„^sonderen, als auch seines Antheils an der Gesammt- ^seiner Zeit und feines Volkes, und also zu thun, Gelegentlich der Jubiläumsfeier der Köuigin von Eng land und speziell im Anschluß an die große Flottenschau von Spithead brachte die in London erscheinende Review of Reviews in gerechtem Stolz auf die schöne und mächtige britische Kriegsflotte eine sehr anschauliche Vergleichung derselben mit anderen Marinen, indem sie vermittelst des selben Sckiffsbildchens in verschiedenem Maßstabe die Machtverhältnisse der einzelnen Staaten bezüglich ihrer Seerüstung an sich und in Bezug auf die einzelnen Schiffs typen nebeneinander stellte. Statistische Ziffern haben den großen Fehler, daß sie zumeist nicht gelesen werden; selbst sonst sehr eifrige Leute begnüge» sich in der Regel mit einem überflächlichen Blick auf folche Zahlenreihen, es sei denn, daß ein ganz besonderes Interesse für sie dabei in Frage käme. Man kann eine solche Geflogenheit angesichts der Massenhaftigkeit modernen Lehrstoffes schließlich Niemand verübeln, die Methode der genannten „Review" hat deshalb etwas sehr beachtens- werthes, und wir glaubten im Sinne unserer Leser zu handeln, indem wir ihnen von berufener Künstlerhand die Schlachtschiffe, Kreuzer und Torpedoboote in entfprechen- den Maßstäben vorführen ließen, welche England, Ruß land, Frankreich und andere Nationen mehr besitzen, und über die wir verfügen werden, wenn die z. Z. auf Stapel liegenden bezw. im Bau begriffenen Schiffe zur Verwend ung bereit sein werden. Erläuternd bemerken wir, daß die Länge der Bildchen das Verhältniß der Stärken zur Anschauung bringt. Die sonstige Verschiedenheit soll die hauptsächlich vertretenen Formen der Schiffe darftellen. Abgesehen hiervon entsprechen die Größenverhältnisse der Bildchen den Ziffern, welche in der aut Veranlassung des Reichsmarineamts zusammengestellten Denkschrift: „Die Seeintereffen des Deutschen Reiches" niedergelegt sind, einer Denkschrift, die mit außerordentlicher Gewissenhaftigkeit und Treue berichtet, wie eigentlich Alles, unsere anwachsende Bevölkerung, unser überseeischer Handel, die Seeschifffahrt, Rhederei, Fischerei und Kolonien uns auf das Meer Hin ausweisen und zur Verstärkung unserer Marine veranlassen sollten, und die doch durch ihre scheinbar so trockenen Zahlen reihen den harmlosen Leser zurückschreckt. Schlachtschiffe bilden den Kern und das Rückgrat der Kriegsmarine; wenn auch nach der Begründung zum Flotten- gesetz in Deutschland nicht daran gedacht wird, es England oder auch nur Frankreich und Rußland gleich zu thun, und wenn auch unsere eigene Schlachtflotte, organisch gegliedert, immer nur die Bedeutung einer Ausfallflotte für sich in wie einst zu seinem Heile der Zöllner that, oder der ver lorene Sohn, da sie hingiugen und an ihre Brust schlugen und in dem demüthigen Bekenntniß ihrer Schuld die Ver söhnung mit dem Vater und die Vergebung ihrer Sünden suchten und fanden. Wir sagten, die Jetztzeit sei besonders darnach an- gethan, den Ruf zur Buße laut durch die Lande erschallen zu lasseu, und jetzt gerade thue es besonders noth, daß alle diesen Ruf vernehmen. Ist das etwa nicht so d Ge wiß hat es auch früher nicht an Zeiten großer sittlicher Verirrungen und eines tiefen Niedergangs und Verfalls der Völker gefehlt, wie es umgekehrt auch heute noch nicht an Anzeichen fehlt, daß Redlichkeit und Tugend noch nicht ganz ausgestorben sind in der Welt und daß noch heim lich in den Herzen vieler die Kraft zu sittlicher Wieder geburt und Erneuerung lebt und sich regt. Wir wollen unsere Zeit nicht schlechter machen als sie ist, auch ist es nicht M, überall nnr Schatten zu sehen und nicht auch die Strahlen eines freundlichen Lichtes, das hie und da die Wolken durchbricht. Aber das kann doch nicht geleugnet werden, daß zwei schlimme Krankheiten, Weltsinn und Selbstsucht, wieder einnial, wie vor Zeiten, wie z. B. einst in den Zeiten des sinkenden Rom, am Marke unseres Volkes zehren. Jener, der Weltsinn, macht, daß weite Kreise sich mehr und mehr abwenden von den ewigen, höchsten Gütern der Menschheit, von dem, was ewig und unvergänglich ist, und nur auf das Vergängliche schauen und darin, in den Genüssen des sinnlichen Lebens ihr Alles und das Höchste sehen. Darum erscheint so vielen der Reichthum als das einzig Erstrebenswerthe, weil er die Mittel bietet zu sinnlichem Genuß, und da die Begehrlich keit wächst, jemehr man genießt, so giebt es zuletzt keinen Halt mehr bis zum vollständigsten sittlichen und materiellen Bankerott. Dazu kommt die Selbstsucht, die über dem eignen Ich und dem Trachten, diesem allein zur Geltung zu verhelfen, alles andere vergißt und jeden zur Seite drängt und stößt, der der Befriedigung dieses Triebes noch im Wege steht. Das zeigt sich nicht bloß im wirthschaftlichen, sondern auch im politischen Leben unserer Nation. Denn wie könnte man anders die Zerklüftung und Entzweiung sich erklären, die jetzt 27 Jahre nach der glorreichen Wieder errichtung des Deutschen Reiches durch die geeinte Kraft ^rrmkreo». Husslanä. I^.-^merilcs. japsn. Italien. Oeutsctil. Lpan Oesireick. tzenvrnältnih -er europäischen Marine«. ön gebB cht in s rt wurde. sleber in Sieb^ er BM rr, ein«l" geriebene» rt und, i« tbrühe bei! Nieren peckschM nit BM verk undt ira-Sauli Z ImlsblnU s°rm die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, E sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. iw- 4S R«. 3». stgemaA Är 2A Gedenktage des Jahres 1898. ang a» 25jährigen Regierungsjubiläum Asnig Alberts :igt, allff von Sachsen. Dies' 1g März. rade E 1888. Fürst Bismarck erwartet in Leipzig den Extrazug, Uchte 7 welcher den schwer kranken Kaiser Friedrich III. von St. len. H'Memo zurückbringt. sauber^ 11. März. ! Obst, »'s 1871. Das sächsische Armee-Korps scheidet aus dem lg in d» Verbände der Maasarmee. lasiert Zum Vnßtage. Der Wieder einmal ruft ein Bußtag unser Volk zur Samin- ärd sod» ung, zu innerer Einkehr und zur Umkehr auf. Wie noth amelt Me es gerade jetzt, daß alle diesen Ruf hörten und sich l, nachdf: ^rch den ernsten Ton der Glocken zu geineinsamer An- tter rA vacht an heilige Stätte sammeln ließen. Aber wie Wenige elbst ist sein und diese Wenigen sind nicht diejenigen, ller »» cye sich zu demüthigen am meisten Anlaß haben. Der r nebeif M zur Buße aber ergeht an alle und gerade an die- sälschte» chabt iA Erschaut wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. stund M Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnfertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszetle. Wasser" man