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ThmM. Mn, Ätbenlkhn md die Umgegenden. Imlsblull für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Marlin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No. 12. Donnerstag, den 27. Farmar 1898. Unter Hinweis auf die von den Königlichen Ministerien des Innern und des Kriegs unter dem 31. vor. Mts in den Amtsblättern erlassene Verordnung werden die in den Städten Wilsdruff und Siebenlehn, sowie in den Gemeinden und selbstständigen Gutsbezirken des amtshauptmannschaftlicheu Bezirkes wohnenden Inhaber -er Ariegs-enkmünze von 787V 71 sächsischer Staatsangehörigkeit, welche Anspruch aus -ie zuni Andenken an -en Hschseligen Kaiser und König Wilhelm I. gestiftete Medaille zn baden glauben, aufgefordert, sich unter Vorlegung der zum Nachweise ihres Anrechtes erforderlichen Beweisstücke, (Mi litärpaß, Besitzzeugniß über die Kriegsdenkmünze 1870! 71t entweder bei der Königlichen Amtshauptmannschaft unmittelbar, oder der Kürze halber bei der Ortsbehörde ihres Wohnortes (Bürgermeister, Gemeindevorstand, Gutsvorsteher), oder auch, soweit sie Mitglieder von Königlich Sächsischen Militärvereinen sind, bei dem Vorstande des betreffen den Vereins, an welchen deshalb Seiten des Bezirksvorstehers des Königlich Sächsischen Militärvereinsbundes, Herrn M. Rentzsch in Meißen, weitere Veranlassung ergehen wird, zu melde». Die Herren Bürgermeister, sowie die Herren Gemeindevorstände und Gutsvorsteher wollen, da verordnungsgemäß die Zahl der Gesuche erstmalig bereits am 31. dieses Monats (später am Schluffe jeden Quartals) höheren Ortes anzuzeigen ist, zunächst die bis zum 28. dieses Monats angebrachten Gesuche unter Beifügung aller Be weisstücke anher einreichen, sich dabei über die Staatsangehörigkeit, sowie über die Unbescholtenheit der Bittsteller im Sinne von Punkt », b und c der eingangs gedachten Ver ordnung aussprechen, auch den jetzigen Stand oder das Gewerbe des Bittstellers angeben und in den Unterlagen den Rnfnamen desselben unterstreichen. Meißen, am 22. Januar 1898. Die Ronigliche Amtshauptmannschaft. von Schroeter. Holzversteigerung auf Naundorfer Staatsforstrevier. In zu X»n>itl»r1 sollen Sonnabend, den 3. Februar 1898 von Bormittags 9 Uhr an folgende kVnt',- II»<l rrrriiiiliöl^rr als: 5 h. u. 1431 w. Stämme, 1871 w. Klötzer, 355 w. Derb- u. 1380 w. Reisslängen, 212 rm w. Nutzknüppel, 40 rm w. Brennscheite, 10 rm h. n. 113 nm w. Brennknüppel, 18 nm h. Zacken, 78 rm h. u. 130 nm W. Aeste, 4,00 Wllhdt. w. u. 300 nm W. Brennreisig versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. Tharandt, am 25 Januar 1898. Rönigl. Fsrstrevierverwaltting Naundorf und Ronigl. Fsrftrentanrt Tharandt. V«I» HV»INr«n>. Gedenktage des Jahres 1898. Zum 25jährigen Regierungsjubiläum König Aiberts von Sachsen. 27. Januar. 1833. Eröffnung des 1. konstitutionellen Landtages durch König Anton. 1893. Ernennung des Prinzen Friedrich August von Sachsen zum Obersten s la suiw des Gardeschützen- Bataillons durch Kaiser Wilhelm II. 28. Januar. 1871. Abschluß eines 21tägigen Waffenstillstandes vor Paris. Die Forts von Paris werden einstweilen von deutschen Truppen besetzt. Heil dem Raifer! Zum 27. Januar. Erneut nimm Deines Volkes Gruß entgegen, O Herrmund Kaiser, zu dem heut'gen Tag — Wie Ichallt er jubelnd-laut doch allerwegen Weithin wohl durch den winterskahlen Hag — „Dem Kaiser Heil!" Es soll der Rus Dir sagen, Daß Deutschlands Volk allzeit fest zu Dir steht, Und daß es nimmer wird an Dir verzagen, Ob auch der Sturm des Reiches Bau umweht! Du hast das Szepter Deines Reichs ergriffen In einer schweren wildbewegten Zeit — Wir segeln noch dahin in Sturm und Riffen, Der Hafen unsrer Sehnsucht scheint noch weit — O steure fest! Wir wollen Dir vertrauen, Mit Dir den Pfad der Wahrheit vorwärts geh'n — Getrost, wir wollen sie mit Dir noch schauen, Denn deutsche Treue kann kein Sturm verwehn! Heil Kaiser Dir! Den Dank von Millionen Hast Du verdient! Gott schirme Deinen Thron! Er möge Dir's mit voller Gnade lohnen, Dir, eines edlen Vaters edlem Sohn — Auf Dich, Du echter Hohenzoller-Aar -- So tön' es denn weithin in deutschen Gauen: „Heil, Wilhelm, Heil Dir heut' wie immerdar!" Fr. Schneider. Ium Geburtsfeste unferes Raifers. Kaiser Wilhelm II. vollendet an diesem Donnerstag sein 39. Lebensjahr, und in alter deutscher Treue bringt auch diesmal das deutsche Volk dem erlauchten Schirm herrn des Reiches zu dessen Geburtsfeste die herzlichsten Glückwünsche dar. Wie hoch auch immer die Wogen der Parteiung und politischer Kämpfe in unserem gemeinsamen Vaterlande gehen mögen, in der Verehrung und Hingabe an die erhabene Person des Kaisers sind alle Glieder unseres Volkes einig, sieht man von jenen Elementen ab, deren Denken und Empfinden der echten vaterländischen und monarchischen Gesinnung bar ist. Gerade von solchen nationalen Festtagen, zu denen auch Kaisers Geburtstag von jeher gezählt hat, erwacht unter den Söhnen Deutsch lands wieder einmal das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit erneuter Stärke, die Kaiserkrone ist das Sinnbild, unter dem sich Alle vereinigt fühlen, um sich des Geburts tages ihres Kaisers zu freuen und dem Oberhaupte der Nation abermals im Geiste huldigend zu nahen. Und wir Deutschen haben in der That gegründete Ursache, das Wiegenfest Kaiser Wilhelm II. festlich zu begehen und uns seiner Herrscherthätigkeit zn freuen, die ja von Anbeginn an mit wachsendem Erfolg auf des Reiches Wohlfahrt, Macht und Herrlichkeit ger chtet war. Gewiß, es hat in der nun bald zehnjährigen Regierungsperiode des erlauchten Herrn nicht an so mancherlei Schatten, seltsamen Wirrnissen und unerfreulichen Zwischenfällen im politischen Entwickel- ungsgange Deutschlands gefehlt, aber immer wieder fand er mit seinem scharfen Herrscherblick dann den richtigen Weg, der aus diesen Wirrsalen und Irrungen zu der für das Gedeihen und den Fortschritt des Reiches allein geeigneten Bahn führte. Allzeit jedoch hat es sich Kaiser Wilhelm zur obersten Richtschnur seines gesammten Handelns gesetzt, den Frieden des deutschen Vaterlandes gegen innere wie äußere Widersacher zu schirmen, den deutschen Namen und die deutsche Ehre kräftig hochzuhalten, das Ansehen, die Macht und die Interessen des Reiches unter allen Ver hältnissen energisch zu wahren. In dieser Beziehung hat gerade die jüngste Zeit wiederum die energische und er folgreiche Initiative des erlauchten Herrn zur Wahrung des Ansehens und der Ehre Deutschlands glänzend gezeigt an den Zwischenfällen mit Hayti und mit China, deren für Deutschland so ehrenvolle und in Bezug auf die chine sische Angelegenheit wenigstens so vortheilhafte Beilegung zum guten Theil auf die direkten Anordnungen unseres Kaisers zurückgeführt werden darf. Kaiser Wilhelm tritt in vollster männlicher Kraft, in erfreulichstem Wohlsein und getragen von jener außer ordentlichen geistigen Lebhaftigkeit und Frische, welche man bei ihm schon immer bewundern konnte, in das 40. Lebens jahr ein. Sonnig und ungetrübt ist nach wie vor sein Familienleben, an welchem man in den weitesten Schichten unserer Nation den innigsten Antheil nimmt, spiegelt doch das Familienleben des erlauchten Herrn die echte deutsche Häuslichkeit wider. So schaut denn All-Deutschland zum heutigen festlichen Tage freudig-bewegt auf Ihn, der begeistert für alles Hohe, Schöne und Gute, erglühend für des Vaterlandes Wohlergehen, Macht und Ehre, kraftvoll an des Reiches Spitze steht, in strengster Pflichterfüllung und nie erlahmender Thatkraft seines hohen Amtes waltend. So vereinigen sich denn zum Wiegenfeste des Kaisers alle guten Deutschen in den herzlichsten Wünschen für Ihn und Sein ganzes Haus und geleiten Ihn in das neu begonnene Lebensjahr mit dem gemeinsamen Rufe: „Gott schütze und erhalte unseren Kaiser"! Tagesgeschiehte. Die Reise des Kaisers nach Jerusalem zur Ein weihung der Erlöserkirche auf dem Muristan ist wieder einmal zum Gegenstände von Meldungen gemacht worden, obwohl sich an dem Plane nichts geändert hat und obwohl das Reiseprogramm noch gar nicht festgestellt ist. Nur soviel steht fest, daß die Reise im Herbste stattfindet; wann sie erfolgt, wie lange sie dauern wird und an welchem Tage die Einweihung geschehen soll, weiß noch niemand. Für diese Feier kommen drei Tage in Erwägung nämlich der 18. Oktober als Geburtstag des Kaiser Friedrich, der 31. Oktober als Reformationstag und Einweihungstag der Schlußkirche in Wittenberg, und der 6. November als Einzugstag des damaligen Kronprinzen Friedrich im Jahre 1869 in Jerusalem und in den Muristan. Welcher dieser Tage für die Einweihung gewählt werden soll, darüber muß erst noch Entscheidung getroffen werden. Ungewiß ist ferner, ob die Kaiserin die Reise mitmachen wird. Nach den ursprünglichen Anordnungen sollte der Kaiser allein reisen, da aber die Kaiserin dem Vernehmen nach den Wunsch hat, Jerusalem auch zu besuchen, so könnte vielleicht darin eine Aenderung eintreten. Die Erlöserkirche selbst ist in ihrem äußeren Baue durchaus vollendet; die innere Ausstattung schreitet rasch vorwärts und oürfte in einigen Monaten auch zum Abschlusse kommen. Altar und Kanzel Wie verschiedene andere Bildhauerarbeiten find bereits nach