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Bei der heute stattgefuudenen Ersatz wahl zum norddeutschen Reichstage wurden 153 Stimmen abgegeben, und hatten davon Herr Advokat und Nedacteur Ludwig Siegel in Dresden 142 Stimmen, - Hofrath Ackermann in Dresden 6 Stimmen, - Rittergutsbesitzer Grahl in Zscheckwitz 1 Stimme, - Assessor Dü risch in Wilsdruff 1 Stimme. - Advokat vr. Schaffrath in Dresden 1 Stimme erhalten. Zwei Stimmzettel waren als ungiltig zu erklären. Im „Voigtländischcn Anzeiger" wird zum Reichstagsabgeordne ten an Mammens Stelle vorgcschlagen: Se. k. H. der Kronprinz Albert. Ein schreckliches Unglück ereignete sich am 23. v. M. in der so genannten Diebsmühle in Hinter-Jeffen bei Pirna. Die 18 Jahr alte Tochter des Besitzers Ramm, im Begriff, Gemenge für das Vieh zu holen, ist in der Mühle in das Räderwerk gekommen, wodurch der Armen die Beine auf »ine schreckliche Weise verstümmelt wurden. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Um das weitere Verbreiten der ausgcbrochcnen Maserkrankheit möglichst zu verhindern, sind in Großenhain auf Grund ärztlicher Verordnung 3 Mädchenklasscn und 1 Knabenklasse bis auf Weiteres geschloffen worden. Das in der Arbeiterversammlung in Leipzig am 11. Fcbr. ge wählte Comitee der verschiedenen Fraktionen der demokratischen Partei hat einen allgemeinen sächsischen Arbciter-Congreß auf Sonntag den 7. März nach Hohenstein-Ernstthal ausgeschrieben. Tags vorher fin det ebendaselbst die Landesvcrsammlung der „Volkspartei" statt. Auf dem Arbeiter-Congreß soll über das sächsische Wahlrecht und das Vereinsgesetz verhandelt, und wird, da erst die Frage über Wähler oder 'Nichtwähler endgiltig, „für die Partei" entschieden werden. Die Reichstagssession wird voraussichtlich keine kurze werden, denn es stehen sehr zahlreiche urd umfangreiche Vorlagen in Aussicht. Die wieder vorzulegende Gewerbeordnung soll ca. 180 Paragraphen zählen und selbst ein Gesetz über Rechte und Pflichten der Bundes- beamtcn 150. Bismarck bringt die Schwarzseher in Verzweiflung, weil er eine ungemeine Friedenszuvcrsicht zur Schau trägt und sogar aus Paris, Vielleicht von Napoleon selber, gute Nachrichten haben will. Mein Nachbar, der dem Landfrieden durchaus nicht traut, möchte für sein Leben gern wissen, ob Bismarck besser oder schlechter unterrichtet fei als er selber. — Bismarck soll ein friedliches Schreiben an Napo leon gerichtet haben, in welchem die Stelle vorkommt: „Wir (Beide) begünstigen den Handel und stellen den Continent sicher gegen die Ucberfluthung mit englisch-amerikanischen Producten." — Thatsache ist, daß viele französische Abgeordnete in Audienzen dem Kaiser er klärt haben, das französische Volk wolle Frieden haben. Am Schluffe des gesegneten Jahres 1688' standen auf dem Fest lande Europas ziemlich 5 Mill. Männer in Militärdiensten. Jeder mann sieht daran, was wir Europäer für hochgebildete, artige, ver trägliche und leicht zu regierende Menschen sind. Drüben in den Vereinigten Staaten standen an der Jahreswende nur 40—50,000 Männer unter den Waffen. Wir dürfen die Verhältnisse drüben und hüben nicht vergleichen, wenn aber Ende 1869 hüben ein paar Mann weniger als 5 Mill, unter den Waffen ständen, so würde, fürchten wir, auch hüben keine Thräne fließen. Die drüben haben ihre In dianer, die nach Skalps lüstern sind, wir hüben haben z. B. unsere Franzosen, die am deutschen Rhein ihre Wigwams aufschlagen wol len. Es giebt nun Leute, welche nicht nur davon reden und schrei ben, die Franzosen würden Deutschland die Freiheit bringen. — Na poleons Soldaten die Freiheit! Das brachten nicht einmal die rothen Jacobinermützen mit dem Feldgcschrci! Freiheit und Gleichheit! fertig. Fragt nur einmal am Rhein und überall, wo die rothen Husaren und ihre Generäle und Präfecten sich häuslich niedergelassen hatten. In mehreren Ortschaften Westpreußcns tritt seit einiger Zeit der Typhus sehr heftig auf und fallen ihm meist jnnge kräftige Personen zum Opfer; ebenso grassiren Scharlach und Bräune noch mit gleicher Bösartigkeit, wie im Herbste vorigen Jahres. — In Breslau herrscht der (ansteckende) Flecktyphus in bedeutender Ausdehnung; die Stadt hat bereits ein großes Nothhospital eingerichtet, weil die vorhandenen Krankenhäuser für die Aufnahme der zahlreichen kranken nicht mehr ausreichen. Die preußische Nheinprovinz ist von einem gefährlichen Gaste heimgefucht. Der Getreide-Laufkäfer richtet dort unter den Saa ten große Verheerungen an. Die hervorkeimenden Spitzen des Ge treides falle« ihm zum Opfer; selbst der härteste Frost hat die Plage nicht vernichtet, indem der Käfer alsbald, nachdem ein warmer Son nenstrahl herabfält, aus der Erde wieder zum Vorschein kommt. In der Nähe von Düsseldorf und Duisburg betragen die von den Ge treide-Laufkäfern vernichteten resp. heimgesuchten Flächen circa 6000 Morgen. In Köln hat ein Frauenzimmer, das 6 Jahr im Zuchthaus ge sessen, der Polizei die Anzeige gemacht, sie sei es gewesen, die das Theater in Brand gesteckt habe und zwar ans Rache. Der Geistliche, dem sie gebeichtet, habe sie richt eher absolviren wollen, bis sie der Polizei Anzeige gemacht. Die Rheinländer haben große Lust, die Tulpen in den Bann zu thun, nicht die Tulpen, aus denen die Bienen den Honig saugen, sondern die schön geschliffenen Gläser, aus denen sie im Wirthshaus Bier trinken. Sie behaupten, eS gehe in die schönen Tulpen nicht so viel Bier hinein und heraus, als in die alten ehrlichen Seidel. Die östrcichische KriegS-Fregatte 'Radetzky ist wirklich in die Luft geflogen; von 365 Mann Besatzung tannn nur 23 mit dem Leben davon, davon 8 mit heiler Haut. In der einen Pulverkammer wur den nasse Patronen getrocknet, auf dem Boden war viel Pulver ver streut und die Arbeiter hatten den Befehl, die Kammer nur mit Filz schuhen zu betreten. Mehrere Arbeiter traten dennoch mit Stiefeln ein, das Pulver entzündete sich und das Unglück war fertig. Das Schiff hat am 9. Mai 1864 unter Tegetthosf gegen die Dänen bei Helgoland gekämpft. Warschau, 21. Februar. Der heftige Weststurm, der in der Nacht vom 14. zum 15. v. M. einen großen Theil Europas durch tobte, hat sich auch den nordwestlichen Provinzen Rußlands, nament lich Litthaucn und den Ostsecländern, sehr fühlbar gemacht und in den Wäldern wie an Gebäuden unberechenbaren Schaden angerich tet. Nach hier eingegangenen Nachrichten wurde der Dwinafluß durch die Gewalt des Sturmes dermaßen in feinem Laufe gehemmt, daß das Wasser sich an der Mündung bis zur Höhe von 23 Fuß erhob, und in mehreren Gegenden bedeutende Ueberschwemmungcn eintraten. Die litthamschen Wälder sind vom Sturm in einer Ameise gelichtet, wie es seit Menschengedenkcn nicht vorgckommen ist. — Der Hun gertyphus gewinnt in Litthauen immer weitere Verbreitung und hat jetzt auch in mehreren Kreisen des Gouvernements Wilna einen epi demischen Charactcr angenommen. Der Fürst von Monaco hat seinen Unterthemen alle Steuern erlassen. Wenn er uns doch anncctirte! / Vermischtes. Im voigtländischcn Dorfe Mißlareuth, nahe der bayrischen Grenze trat der gewiß seltene Fall ein, daß Christoph Hörnig sein 50jährigeS Dicnstjubiläum als Knecht feierte und zwar hat er diese ganze Zeit bei einer Familie gedient. Durch Vermittlung des land- wirthschaftlichen Vereins war der Fall selbst seiner Majestät vorge tragen worden, und Hörnig erhielt am 16. Fcbr. durch die Vorstände des landwirthschaftlichen Kreisvcreins außer mancherlei Geschenken, auch die zum Albrcchtsorden gehörige silberne Medaille. Der 71jäh- rige Greis, erst kürzlich von einer nicht unbedeutenden Handvcrlctzuug geheilt, ist noch rüstig und versieht seine Stelle. Die Damen der großen Welt in Paris setzen sich mit dem Hut aus dem Kopfe zu Tisch und legen sich dafür ohne Zöpfe zu Bett.