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führt, find die gründlichen Arbeiten des VerfassungsauS- schusseS soweit gediehen, daß mit der Einberufung der Synode in der zweiten Hälfte des November gerechnet werden kann. Eine solche Ansetzung des Einberufungstermins wird auch deshalb begrüßt werden, weil zurzeit die Vor bereitungen der Landtagswahlen vielfache Kräfte in Anspruch »ehmen. Die gegenwärtig die Gemeinden stark beschäftigende Ablehnung der Gesslllchen-Gehalte durch die Volkskammer wird seitens des Kirchenregiments durch erneute Verhand lungen mit der Slaatsregierung weiter behandelt. Auch diese Frage wird der in der zweiten Hälfte des November wieder zusammentretenden Synode unterbreitet werden. Wegen der entsprechenden Neuregelung der Bezüge der Geistlichen im Ruhestände und der Hinterbliebenen schweben Verhandlungen, die eine günstige Lösung erhoffen lassen. — Durchfuhr von Kartoffeln nach der Tschecho slowakei. Durch die Presse gehen Nachrichten über an gebliche Versendung von Speisekartoffeln unter dem Deck namen von Saatkartoffeln nach der Tschechoslowakei. Wie wir erfahren, handelt es sich dabei um Lieferungen auf Grund eines Staatsvertrages der Reichsregierung, nicht um eine Ausfuhr von sächsischer Seite. Die sächsische Regierung erteilt grundsätzlich keine Ausfuhrbewilligung für Kartoffeln und wirkt schon seit längerer Zeit bei der Reichsregierung darauf hin, daß aus Sachsen überhaupt keine Kartoffeln ansgeführt werden sollen und im Falle der Durchfuhr die sächsische Regierung rechtzeitig vorher Kenntnis erhält, damit sie die Oeffentlichkeit über den Einzelfall aufklären kann. — Wo ist Hölz? Wo sich Max Hölz befindet, da rüber ist, wie der »Vogtl. Anz.* meldet, noch immer keine Klarheit geschaffen. Es hat sich jedoch aus den zahlreichen widerspruchsvollen Meldungen und Gerüchten eine Reihe bestimmter Tatsachen hrrausgeschält, die folgende Dar stellung stützen: Hölz ist seinerzeit von der tschechischen Regierung unter der Bedingung begnadigt worden, daß er das Gebiet des tschecho-slowakischem Staates verlaffe. Die tschechische Polizei ist beauftragt worden, Hölz festzunehmcn, sobald er auf tschscho-slowaktschen Gebiete betroffen würde. Frau Hölz ist tatsächlich in der Tschecho-Slowakei gewesen und ist auch von der tschecho-slowakischen Regierung aus gewiesen worden. Ende September ließ Hölz, der von der Tschecho-Slowakei nach Oesterreich abgereist sein soll, durch einen Wiener Rechtsanwalt seinen Schwiegervater brieflich auffordern, seine Tochter von Znaim abzuholen. Frau Hölz ist dann auch Ende September in Znaim fest genommen und über Bodenbach nach Sachsen abgeschoben worden. Die von ihr bei dem Landgericht Plauen ein geleitete Scheidungsklage wird durch diese Tatsachen in rin eigenartiges Acht gerückt. Die 3. Strafkammer hat vor einiger Zeit Bedenken gegen die vom Rechtsanwalt der Frau Hölz beantragte öffentliche Ladung des Ehegatten geäußert, weil die Vermutung entstanden sei, daß die beiden Ehegatten einig seien. — Die Zahl der Erwerbslosen in Sachsen ist im Monat September von 125000 auf 117900 zurückgegangen. — Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrls-Ge- seüschaft wird ihren Betrieb auf der Strecke Leitmeritz— Dresden am 8. November d. I. abends einstellen. Auf der Strecke Dresden—Mühlberg wird der Betrieb auch über diesen Zeitpunkt hinaus und zwar voraussichtlich noch bis 15. November abend aufrecht erhalten werden. — Grumbach. Der hiesige Wahlbezirk umfaßt die Gemeinde Grumbach. Wahlvorsteher ist Gemeindevorstand Johannes Schulze, Stellvertreter des Wahlvorstehers ist Gemeindeältester Otto Rücker. Wahllokal ist der Gasthof zu Grumbach. Die Wahl findet am Sonntag den 14. No vember von S Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags statt. — Nossen. Nach 42'/z jähriger Lehrtätigkeit am hiesigen Seminar schied am Sonnabend der Senior des Seminar-Lehrerkollegiums, Studienrat Bretschneider, aus seinem Amte. Bei seiner ^Amtsniederlegung errichtete er eine hochherzige Stiftung, deren Zinsen alljährlich am Geburtstage des Stifters einem würdigen, für die Turn sache begeisterten Primaner oder Sekundaner des Nossener Seminars zugewendet werden sollen. — Dresden. In der Stadt Dresden sind bis zum 31. Oktober an Waffen abgeliefert worden: 2752 Gewehre, 1540 Karabiner, 30 Maschinengewehre, 9 Maschinenpistolen, 1644 Revolver und P stolen, 188768 Gewehr- und Re- volverpatronen, 1588 Gewehrschlöss.r, 335 Gewehr- und Revolverläufe, 225 Maschinengewehrläufe, 18 Maschinen- gewehrzusührer, 266 Handgranaten, 1 Gewehrgranate, 2987 Zünder- und Sprengkapseln, 1 Rundblickfernrohr- Richtvorrichtung, 32,75 Artilleriemunition in kx, 15 Re volver-Gleitschienen und Trommeln, 2 Geschützoerschlüsse, 20 Artilleriezünder. An Geldbeträgen wurde hierfür ver ausgabt insgesamt 558 502,05 Mark. — Dresden. In der Nacht zum Reformationsfrst wurden aus einem Geschäft am Obergraben in Neustadt 101 Dutzend Handschuhe im Gesamtwerte von 65000 Mark gestohlen. — LeiSnig. Ein schwerer Unglücksfall hat sich am Sonnabend abend in unserer Stadt zugetragen. Der 20jährige Scholar Rud. Köhler, der auf dem Freigut Haasenberg beschäftigt war, wollte in der 8. Stunde die Schneiderin Reinhardt aus Zweinaundorf bei Leipzig mit Geschirr zur Bahn bringen. Wahrscheinlich hat in der JohanniStalstraße das Pferd gescheut und Köhler die Ge walt über das Gefährt verloren, so daß das Geschirr an einen Baum anfuhr und dir beiden Jns"ssen heraus geschleudert wurden. Köhler erlitt durch den Sturz einen Schädelbruch, der seinen Tod herbeiführte. Frau Reinhardt trug eine schwere Kopfverletzung davon und wurde inS Krankenhaus gebracht. Das Befinden der Bedauernswerten ist verhältnismäß'g gut. — Wilthen bei Bautzen. Ein Großfeuer zerstörte am Montag zwei Niederlagen der bekannten Kognak- brennerei von C. T. Hünlich. Infolge des herrschenden Sturmes gelang eS den Feuerwehren nur schwer, das Feuer zu beschränken. Immerhin ist der angerichtete Schaden bedeutend. Ein Arbeiter zog sich durch Absturz vom Dache schwere Verletzungen zu. Der Schlosser Wslther von der Bautzner Waggonfabrik wurde von der Automobil- dampfspritze dieser Firma überfahren und getötet. — Annaberg. Der Schmuggel an der böhmischen Grenze stHt nach wie vor in Blüte. Besonder- Fleisch und Alkohol werden nach Sachsen eingeführt, »ährend umgekehrt Zigaretten und Medikamente in die Tscheche! geschmuggelt werden. Da die Preise für Lebensmittel in Böhmen ungefähr 20 Prozent niedriger sind als in Deutsch land, ist die Nachfrage nach Eiern sowie Zucker und Mchl, die dort höher rationiert sind, besonders stark. — Plauen i. B. Sonntag abend ist das Gehöft de» Bauern Otto Schreiber in Bierbach niedergebrannt, während der Besitzer mit seiner Familie sich in einem Nachbardorfe zur Kirmes befand. Drei Schweine, eine Mutterstute mir Füllen und viel Geflügel sind verbrannt. Außerdem wurden bedeutende Holzvorräte und landwirtschaftliche Maschinen vernichtet. Man vermutet Brandstiftung. Kirchennachrichten. Donnerstag den 4. November. Wilsdruff. Abends V,8 Uhr Helferinnen (Kmdcrgottesdtenst). Kirchennachrichten aus Wilsdruff. (Monat Oktober.) Getauft: Elfriede Louise Gerta, Tochter des Ferdinanr Zotter, Elektroinstallationsmeisters hier — Otto Hans, Sohn des Otto Krieael, Schlossers hier — Herbert Hellmut, Sohn des Heinrich Otto Ranft, Tischlers hier — Annelies. Tochter de» Wilhelm Rudolf Arbeiter, Oberjustizsekretärs hier — Kurt Edmund Karl Heinz Sohn deS Kurt Richard Fischer, EisenbahngehilfcnS hier — Erna Elisabeth, Tochter des Max Otto Schumann, Lackierers hier — Hierüber: 1 unehel. Sohn Alfred Harrn. Getraut: Ernst Walther Köhler, Kanzleigehil'e in Dresden und Ida Martha Schönberg geb. Knäbel, Krankenschweste'' hier — Friedrich Wilhelm Berthold, Tischler in Liebenwerda und Elisabeth Rosa Borsdorf, Weißnäherin hier — Moritz Max Borrmann. Ortskrankenkassenbeamter in Dresden und Rosa Marie Rother geb. Hertel hier — Paul Alfred Rößger, Tapezierer in Dresden und Wilhelmine Christine Rößger geb. Jaeger hier. Beerdigt: Katharina Marie Starke geb. Töp'er, hinterl. Witwe des weil. Dr. med. Hermann Starke, gewes. Sanitätsrats hier, S7 I. 3 M. 25 T. — Hulda Charlotte Wugk, Tochter des Emil Richard Wugk, Tischlers hier, 1 I. 1 M. 20 T. FckW, WreM Knie sind zu verkaufen bei August Mickan, Berggaffe 229. draeksaeliea liefert sauber und schnell die Tageblattdruckerei. ZiegkleiMri-WmM voklenhölrer, Sparren. Kähmen, kalken « ilMMicAegel, ^elclvadngieis zu verkaufen. Näheres bei Robert Palitzsch, Wurgwitz. Morgen Donnerstag abends halb 8 Uhr spricht im Goldenen Löwen ZultiLmmMer vr. Harnisch. Orelch- Maschine Original von der bekannten Firma August Wagner Kirschau b. 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Dann schall daröber mal'e schnacket wer'n, ob wi villichte alle feier Wceken mal tau'ner Tausamcnkunft bereit sind, um use schöne herrliche Moddersp^ake tau plagen. Et werd annenohmen, dat düt woll de Wunsch aller Nedderdütschen sien werd, denn wer von ö ch werd nich davör me'e sorgen, dat use leime Moddersprake nich unnergeit? Also, kohmt tauhope, alle Plattdütschen, Manns- und Wcibslüe m s. NoveOer abends 7 sitzt im „Erlanger Kas" in Meitze». Ji sind aü'tausamen datau herzlich innela'u. Damc'e se ok Alle kohmt, werd verra'n, dst plattdütsche Vorlesungen affehol'n werd't. Dergät't ok «ich! Et gicft in'n dütschcn Laune en Hartel ruhet Holt, Mehr Eiken Art as Daune, is klar as ile Gold, Se baut et gaud verwahren in't Ncddersassenland, Und noch in düsend Jahren, da Hal düt Holt Bestand, Wo plattdütsch ward esproken, wo't hcgr ward un varwnhet, Da gieft noch faste Knokcn, noch ole dütsche Art. Meißen, 31. Oktober 1920. Georg Wiedel, Willy Blume, Brauhausstraße 13. Meißner Tageblatt. 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