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Polen. X Die Kosten de- Feldzuges gegen Ruhland. Di« polnische Regierung hat die Kosten des Feldzuges mit Nutz« land auf vorläufig 2Ä Milliarden polnische Mark festgesetzt. Den Russen würde für die Zerstörung polnischer Gebiete eine Kostenrechnung von 8H Milliarden polnische Mark zu- gestellt werden. In polnischen Gefangenenlagern find ISS 00l) Russen interniert. Großbritannien. sioyd George und Wilhelin II Im Unterhause rrilärt Lloyd George in Erwiderung auf eine Anfrage, die Ausliefemng des vormaligen Deutschen Kaisers sei angesichts der Haltung der niederländischen Regierung auf diplomati schem Wege nicht zu erreichen. Das Haus sei sicher einver standen danrit. daß in dem Wahlversprechen betreffend den vormaligen Kaiser nicht die Zusicherung liege, Holland nötigenfalls den Krieg zu erklären, um die Ausliefemng durchzusetzen. Es sei nicht tunlich, den früheren Kaiser io »dsvoti» zu verfolgen, ohne daß die Möglichkeit bestehe, das Urteil im Falle der Schuldigerklärung zu vollstrecken. Die Verantwortung habe für die Dauer der Internierung die niederländische Regierung. Frankreichs Imperialismus. Die Arbeiter gegen die Besetzung des Ruhrreoiers Im Ruhrgebiet reichen sich in diesen Tagen die Arbeiter Frankreichs, Belgiens und Deutschlands die Hand und sind sich darüber einig, daß es nunmehr die Aufgabe der inter nationalen Arbeiterschaft sei, die Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich zu verhüten. Das hat besonders der Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes Fimmen in einer Gewerkschaftsversammlung in Essen gesagt, und er hat dabei auf die bisherigen Erfolge des Inter nationalen Gewerkschaftsbundes hingewiesen. Wenn sie nur ihre Kräfte gegen die Besetzung des Ruhrgebietes einsetzen wollen, so wird man in Deutschland diesem Vorhaben gewiß mit dankbarem Interesse zusehen, und es berührt uns sym- paMch, daß auch die französischen Arbeiter, vertreten durch den bekannten Jouhaur, sich an die Seite der deutschen Arbeiter stellen und sich bereiterklären, den Plänen deS französischen Imperialismus entgegenzutreten. Es wäre aber doch vielleicht verfehlt, auf diese Aktion der Arbeiterschaft allzu großes Gewicht zu legen. Bei den beiden früheren Aktionen, auf die in der Essener Versammlung Bezug genommen rourde, war es der Arbeiterschaft ver hältnismäßig leicht möglich, ihren Einfluß in die Wag- schale zu werfen, weil sowohl der Boykott gegen Ungarn, wie die Kriegstransporte nach Polen von der Be tätigung der in Betracht kommenden Arbeiter und somit von ihrem guten Willen abhängig waren. Dennoch ist es be kannt, daß den Arbeitern in beiden Fällen der letzte Erfolg ihrer Aktion versagt blieb. Es ist also nicht einzusehen, in wiefern die Arbeiter eine militärische Aktion der Franzosen gegen das Ruhrgebiet unmittelbar verhindern könnten. Sie könnten allenfalls mittelbar etngreifen durch Ausrufung des Generalstreiks; aber nach den früheren Erfolgen französischer Genrralstreikparolen kann man auch hierzu, soweit Frank reich in Frage kommt, nicht sehr viel Vertrauen hegen. Die französische Arbeiterschaft stellt keine politisch geschlossene Masse dar, und der Sozialismus ist ja in Frankreich, wie bekannt, kein den Gang der politischen Maschine beein flussendes Organ. Wett- und Volkswirtschaft. Dar Stand der Mark. Die nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 100 Gulden, 100 dänische, schwedische, norwegische, öster reichische, ungarische oder tschechische Kronen» 100 schweizerische, belgische und französische Frank 100 italienische Lire, sowie für 1 Dollar und 1 Pfund Sterling gezahlt wurden. („Brief angeboten; „Geld" --- gesucht.) Börsenplätze S. 11. Geld j Brief 4. 11. Geld Brief Stand 1. 8. 14 Holland . . Gulden 21W,50iS447,60 2410L5!2415,45 170 Mk, Dänemark . . Kronen —— l —— 1073,90 1076,10 112 . Schweden . . Kronen 1637.45 1540,55 1528.45 1531,56 112 . Norwegen . . Kronen 1081,401083.60 1068.901071,10 112 . Schweiz . . Frank j —— 1239.75M2.75 72 . Amerika . . Dollar 81,1?! 81,33 79.92 80,08 4,40. England . . Pfund 277,70 278,30 272,70 273,30 20.20. Frankreich . . Frank — ( — 494,50 495,50 80 . Belgien . . Frank 521,05! 523,05 521,95! 523,05 80 . Italien . . . Lire 286,20! 286,80 284,70 285,30 80 „ Dt.-Osterreich. Kronen 23,84'./ 23,00/2 23,84 V-M,90 V- 85 „ Ungarn . . . Kronen 16,28 16,27 15,48! 15,52 85 . Tschechien . . Kronen 86,90 87,10 86,40! 86,60 85 . * Einträgliche Arbeitslosigkeit. Die sächsische Regie rung hat die neuen Forderungen der hiesigen Arbeitslosen heute abgelehnt. Die Forderungen bestehen in Erhöhung des Unterstützungsminiinums auf 350 Mark wöchentlich für Männer und 25o Mark wöchentlich für Frauen. Das würde also für arbeitslose Männer ein Jahreseinkominen von mehr als 18000 Mark bedeuten. Ferner wurde verlangt, daß die Befristung der Unterstützungszahlungen aufhören soll. Mit andern Worten: eine Rente von unbeschränkter Dauer, für welche noch dazu Steuerfreiheit gefordert wurde. Die Arbeits losen hatten zwar schon vor einigen Tagen angekündigt, daß sie die Dresdener Arbeiterschaft zum Generalstreik auffordern würden, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt werden sollten. Es fragt sich aber, ob sich die dortige Arbeiterschaft dazu bereit finden wird, — besonders, wenn man bedenkt, daß eS viele vollbeschäftigte Arbeiter gibt, die weniger als 350 Mark wöchentlich verdienen. H Verbot deutscher Kataloge. Der Generalpostmeister des Australischen Bundes hat bekannt gemacht, dich er von Deutschland ankommende Kataloge und Reklameschriftea nicht mehr abliefern wird. Deutsche Fabrikanten werden daher gut tun, wenn sie sich nicht unnütze Kosten machen wollen, in Zukunft von jeder geschäftlichen Propaganda ab- zusehen. Die Einfuhr von deutscher Literatur ist übrigens im allgemeinen verboten; eine Ausnahme ist lediglich zu- gunsten einiger wissenschaftlicher Zeitschriften und Bücher gemacht worden. * Deutscher Riefeuiudustriekouzeru. In den Aufstchts« ratssttzungen der Siemens u. Halske Akt.-Gef. und der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schlickert u. Co. wurde der Beschluß gefaßt, gleichzeitig für die gemeinsame Tochter gesellschaft der beiden Firmen, die Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., eine Interessengemeinschaft einzugehen mit der Gelsenkirchener BergwerkS-Akt.-Ges. und der Deutsch-Luxem« burgischen Bergwerks- und Hütten-Akt.-Ges. Diese Beschlüsse werden den Generalversammlungen in kurzer Zeit zur Ge nehmigung unterbreitet werden. Die Vereinbarungen zwischen Gelsenkirchen und Leutsch-Luxemburg erstreben das Ziel, den Arbeitsprozeß am Rohstoff beginnend nicht nur zu veredeln, sondern auch zu verbilligen.. Diesem Grundgedanken schließt sich der Siemens-Schuckert-Konzern an und sucht ihm mit seinen hochentwickelten Fertigfabrikaten bis zu seinen letzten Konjeauenzen durchzuführen. Vermischtes. Aberglaube britischer Seeleute. Die Matrosen einer an einem Wettsegeln beteiligten englischen Jacht weigerten sich, Dienst zu tun, solange sich dit Frau des Kapitäns, die als Schiedsrichterin waltete, an Bord befinde. Es ist daS ein neuer Beweis sür den unausrottbaren Aberglauben, der gerade bet britischen Matrosen und Schiffern weit verbreitet ist. Bei den schottischen Fischern gilt es beispielsweise als untrügliches Unglückszeichen, wenn am Vorabend des Aus fahrens der Fischerflotte eine Frau der Mannschaft Glück wünscht. In andern Gegenden glaubt man, daß, wenn am 1. Mai eine Frau als erste einen Flußlauf überschreitet, daS ganze Jahr hindurch in dem Fluß kein Fisch gefangen wird. Wie weit bei allen diesen Vorstellungen Erinnerungen «r die mystischen Geschichten von Seejungfrauen und Sirenen mitspielen, die die Seeleute äffen und in die Tiefe ziehen, mag dahingestellt bleiben. Die Lady als Schneiderin. Dem Einfluß der von Grund aus veränderten sozialen Verhältnisse kann sich selbst die sonst so streng konservative englische Gesellschaft nicht ganz entziehen. So ist beispielsweise Lady Gordon-Duff, die Trägerin eines der berühmtesten britischen AdelSnamen, heute Besitzerin eines Pariser Schneiderateliers. Nach dem Tode ihres Gatten in Vermögensoerfall geraten, hatte sich Lady Gordon-Duff schon vor dem Kriege nach Newyork be geben und hatte dort zusammen mit ihrer Tochter die Schneiderei erlernt und ein Konfektionsgeschäft eröffnet, daS sich nicht zum wenigsten des klangvollen Namens der Firmeninhaberin wegen eines starken Zulaufs seitens der Frauen und Töchter der amerikanischen Multimillionäre zu erfreuen hatte. Nachdem sie sich jenseits des Ozeans ein Vermögen gemacht hatte, übersiedelte die unternehmungs lustige Dame nach Paris und eröffnete hier ein mit allem Luxus ausgestattetes Atelier für Damenkonfektion, daS bald in Mode kam. Die erste Gisenbahufahrt der Bieruudvierztg- jährigen. Vor einem Menschenalter traf man unter den bekannten ältesten Leuten hin und wieder noch ein Exemplar, das die Eisenbahn im günstigsten Falle vom Ansehen kannte und deshalb wie ein Wundertier bestaunt wurde. Daß es irr unserer Generation noch solche Leute gibt, wird gemein hin nicht angenommen, ist aber dennoch Tatsache. In einem großen Einbruchsprozeß, der vor kurzem vor der Bernburger Strafkammer zur Verhandlung stand, wurde u. a. auch eine 44 jährige Frau aus Hecklingen als Zeugin vernommen, deren Fahrt zum Gerlchtstermin die erste war, die sie in ihrem Leben überhaupt mit der Eisenbahn zurückgelegt hat. Diese Mitteilung der Zeugin erregte natürlich groß« „Sensation" im GertchtSsaal. Die Bewohnerzahl der Erde. 1700 Millionen be rechnet Dr. H. Lautensack-Hannover als Gesamtzahl der Erdbewohner auf Grund der Ergebnisse der letzten Vol8- zählungen. Und zwar ergibt sich sür Asten eine Bewohner zahl von 891 Millionen (Dichte 30,3 auf den Ouadratktlo- Meter), für Europa von 465 Millionen (Dichte 45,8), Afrika 140 Millionen (Dichte 4,7), Australien 8 Millionen (Dichte 0,8), Nordamerika 145 Millionen (Dichte 6,0), Südamerika 61 Millionen (Dichte 3,4). Am unsichersten sind die Zahlen für Persien (die Angaben schwanken zwischen 4 und 9 Millionen), für Abessinien (S bi« 13 Millionen) und für den Kongostaat (15 bis SO Millionen). noch Geginwärtige sehr teuer bezahlet bekömmt. In hiesigem Schlosse wird dreimal wöchentlich Kall gegeben unä äreimal Lomödi« gespielti" — Da dlied nur «in 6ag übrig, äer jedenfalls einem ssliäen Kommistarok ge- w«iht war. Nnd so ging es monatelang. Doch sm 7. Juni berichtete d«r- selbe Herr: „Mlhier bleibt es noch immer beim Klien. Vie Offiziere essen unä trinken, unä äer gemeine Mann äesertiert mit Macht, äaher äie Köche nicht genug kochen unä äi« Scharfrichter nicht genug henken können. Kämen nicht dann unä wann ein paar preussisch« Deserteurs, so wüssten wir nicht, äass noch Vreussen existieren". So sollte am 28. Wär; 1761 Martin krause aus Wilsdruff in Dippoläis «släe gehenkt «erden, äa er als Spion äes preussischen Generals v. Kamin ertappt woräen «ar. Vorher wollte man ihn katholisch machen, aber Herr Krause sagte auch noch unter äem Galgen: „Dein!" Der Ruditeur holte äarauf äie protestantische Geistlichkeit: es wirä besonäers betont, äass äie Soläaten, äie sonst mit Ausdrücken, wie „lutherische Hunde," „verdammte k«y«r unä User", nicht sparten, äem Pfarrer unä Diakonus alle Ehrfurcht erwiesen. Das kam wohl äaher, äass Maguire selbst zugegen war. Ms äer Stab schon gebrochen war, begnaäigte Maquir« äen glaubensfesten Mils- druffer, unä kraus« machte, äass er keimkam. km r. Mai >761 verliess äer König abermals im raschen Rufbruche äi« Meissner Segenä unä zog nach Schlesien. Prinz Heinrich übernahm für äen K«st äes Krieges äen Lekehl über äie in Sachsen bleibenäe, etwa 30000 Mann starke Macht. Es traf ein, was Krühl auf äie Dachricht äavon an flemming schrieb: „Prinz Heinrich ist zu klug, um Daun eine Gelegenheit zu bieten, unä Daun zu wenig unternehmend, um sie zu suchen". frühling, Sommer unä Herbst verliefen ohne Esten. Dur kleine Deckerrien äer Vortruppen unä Überfälle zur Übung, äie äann mit einem GegenüberfaU beantwortet wuräen, kamen vor. Prinz Heinrich zog sich in äer Stellung Katzenhäuser—Meissen zusamm«n; Daun blieb, wo er war, am Minäbsrge. Des Prinzen Hauptquartier war Schletta. 6s ist nicht zu sagen, wie sich Graf Kalchreuth unä Henckel von Donnersmarck, sein Adjutant unä äie anäeren, gern« lustigen Leutnant«, in dem Defte langweilten. „Der traurige Aufenthalt, äie Oäigkeit von Schletta, äie .Heisse Tone'", heisst es in äen Kriefen äieser Herren, dnä man wäre ge storben vor Stumpfsinn, wäre äer gute Herr von fritzsch in Seerhausen nicht gewesen, äer immer etwas Deues zu lesen schickte, einen süssen Schäfer roman, «in neues Gedichtbuch, oder, was noch hübscher war, eine nette Ausgabe des schlüpfrigen Lbbe Grecourt, möglichst mit Liläern. Dnd wenn alle äi« kücher gelesen hatten, äann sattelte ein Trompeter unä — ritt äamit hinüber zum Herrn Gegner „zum Austausch", vielleicht Katte äer etwas Ähn liches. O, man stanä sich ganz gut miteinanäer, unä wäre äer veräammte Krieg nicht gewesen, so hätte sich wohl auch einmal ein Spielchen verabreäen lassen, kber äas liess äer gutmütige Prinz denn äoch nicht zu. Höchstens erlaubt« er einmal einen kleinen Isgdabstecher nach Seerhausen, wo es auch so gutes Obst unä so nette Gesellschaft gab. Keim Marschall Daun war es nicht snäers, aber es gab äoch in Dresäen anäer« Anregung. 6s ist sehr heiter, wenn man liest, äass äer feläherr sogar «inmal, am 24. Juni spätnachmittags, äie kunstkammer von Dresäen besuchte. Der Direktor berichtet stolz äarüber: „6s haben sich Seine brzeilenz sehr vergnüget äarüber bezeiget unä bräauert, äass Si« solches nicht eher gewusst, äass so viels schön« Sachen in Dresäen zu sehen gewesen, unä machten sehr viele Komplimente in Morten". S» was soll heute noch vor kommen ! In Lungkwitz langweilten sich äi« sächsischen Prinzen unä seufzten genau so wie Kalckreuth oäer Henckel von Donnersmark in Schletta. „Hier ist alles ruhig, man excerciert, manöveriert (sogar mit äargestelltem feinde!), isst, trinkt unä tanzt wie in einer Lustkampagne, nur äer Lanä- mann seufzet unä schienet", berichtet kriegsrat Teutzsch am 2z. Rugust. Kei äen Manöver« war man so rücksichtsvoll, sie einander vorher anzussgen, um sich äurch äas Geschiesse nicht unnötig zu beunruhigen. Datürlich gab es, wo so viele Soläaten im kuhequartiere sinä, auch recht viel Liebe. Der preussische Oberst von Kleist, äer sogenannte „grüne Kleist" — es äienten nämlich hüben unä ärüben verschieäene Kleist« —, knüpfte überall, wo er kinkam, zarte kanäe an. 6r war «in tollkükner Reiter unä als freibataillonsführer immer ganz vorn am feinde, auch hier in äer Wilsdruffer Gegenä, wo äie äussersten Spitzen äer Heere miteinanäer fühlung kielten. Da Katte er eine junge Mitwe, frau von Schönberg, in Dieäerschöna entäeckt, ä«r er längere kesuche, einmal sogar tagelang, machte, „um äer äasigen 6rbtheilung bepzuwohnen". Die sächsischen Alanen lagen zwar ganz in äer Däke, aber äas störte ikn nicht. Man wusste, wie ich in äen Vorpsstenmeläungen in Men gefunäen habe, ganz genau, wann er „äa war", man versuchte auch einige Male ihn aufzuheben, aber erwischte nie ihn, sonäern höchstens ein paar üble Säbelhiebe übers Gesicht. 6inmal — äas war in Hermsdorf bei Döbeln, wo er eine frau von Gablenz in sein ge räumiges Herz geschlossen hatte — wollte man ihn in einer kalten Minier nacht (20.1. ,762) Aufheben. Der Herr Oberst sprang trotz aller Kälte, nur mit äem tzemä unä seinem Säbel bekleiäet, auf sein Pferd, «inige seiner getreuen grünen Jäger kamen ihm zu Hilf«, in einigen Minuten verdrasch er äas Krsatengesinä«l, nahm ihren sichrer gefangen unä schlüpfte äann seelen vergnügt wieäer in äie schöne «arme Stube. Hat ihm gar nichts geschaäet, sagt äer Berichterstatter, Ruf dies« angenehme, wenn auch etwas gefährliche Meise, lernte äer Oberst aber äie ganze Gegenä grünälichst kennen, in äen Kämpfen bei Döbeln, frauenstein unä freiberg kam ihm äas trefflichst zustatten. freilich nicht immer gingen äie kbenteuer so glatt ab. Herr von Tahn erzählt am 28. September: „Der innerliche Krieg hat seit 8 Lagen stark ge wütet. Der Müssiggang unä Überfluss reizet zur Mollust, äie einer Armee so gefährlich ist. Das löbliche Regiment Salm hat vorige Moch« äurch ein Duell über liederliche Dirnen ärei Offiziere verloren, unä wer weiss, wie viele ihrer noch sonst in äer Kur liegen. Der arme Lauer ist äsbey äer grössten Verfolgung mit ausgesetzt unä bedauert nur, äass äie böhmischen Herren die Kunst, zu gefallen, nicht eben so gut, wie äie Sachsen unä Preussen gelernt: Diese streicheln dis Männer, wenn sie die Meiber meinen, dahingegen jene äurch äas Prügeln der Männer die Meiber zu erobern glauben. Mas Munder demnach, wenn äie sächsische Tärtlichkett das Milde und Plumpe von Köhmen verachtet unä hasset, und dagegen die falschen/Schmeicheleien derer Preussen ehret und liebet?" Der arme Lauer! Dem ging s freilich schlecht, wenn er auch manches recht gut verkaufte. Er hatte viel Hsu übrig das Jahr; ein schlechtes Teichen,