Wilsdruffer Tageblatt : 08.10.1920

• Erscheinungsdatum: 1920-10-08
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: Stadt Wilsdruff
• Digitalisat: Stadt Wilsdruff
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Urheberrechtsschutz 1.0
• Nutzungshinweis: Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192010081
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19201008
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19201008
• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: Zeitungen
• Sammlungen: LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
• Strukturtyp: Ausgabe

Uchen Aerger und hat außerdem das jetzt so viel begehrte Papier, das allein den Bezugspreis aufwiegt." — Wiederbeginn der Dresdner Schtachtviehmärtte. Nach viereinhalbjähriger Pause und nach Aufhebung der Zwangswirtschaft wurde am gestrigen Mittwoch vormittag im Städtischen Schlacht und- Viehhofe wieder ein Vieh- und Schlachtmarkt abgehalten. Die beteiligten Fleischer, Viehhändler, Großbezieher usw. sahen diesem Markte wie einem Ereignis entgegen und hatten sich in außerordentlich großer Zahl eingefunden, noch stärker aber schien die Be teiligung derer, die .auch dabei sein wollten". Als die Tore Punkt 9 Uhr geöffnet wurden, stürmte man je nach Be dürfnis den verschiedenen Viehhallen zu, um sich ein Stück Vieh zu sichern. Der Auftrieb umfaßte: 43 Ochsen, 21 Kalben und Kühe, 25 Bullen, 158 Kälber, 5 Schafe und 11 Schweine. Hochinteressant war nun das Markten und Fleischen vor den verschiedenen Ständen, denn nur jeder vierte oder fünfte Fleischer konnte auf die Erlangung eines Stückes Viehes rechnen. Nach 10 Uhr war in der Hauptsache das Geschäft erledigt, doch fanden dann noch zwischen mehr oder minder großen Gruppen eifrige Er örterungen statt. Die Preise für den Zentner Lebendgewicht stellten sich wie folgt: Ochsen: Vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 606 bis 650 Mk., junge fleischige, nicht ausgemästete, ältere ausgemästete 500 bis 580 Mk. Bullen: Vollfleischige ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 600 bis 650 Mk., vollfleischige jüngere 500 bis 580 Mk. Kalben und Kühe: Vollfleischige ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 600 bis 650 Mk., voll fleischige ausgemästete Kühe höchstens Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 500 bis 550 Mk., ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 400 bis 450 Mk., gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 300 bis 360 Mk. Kälber: Beste Mast- und Saugkälber 600 bis 700 Mk., mittlere Mast- und gute Saugkälber 500 bis 550 Mk. Schafe: Aeltere Masthammel 650 bis 750 Mk. Schweine: Vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1 i/z Jahre 850 bis 900 Mk. — Zum Vergleich mit den Friedenszeiten — die Kriegszeit kann schon wegen der behördlich festgesetzten Höchstpreise und außerordentlich schwierig gewordenen Auf triebsverhältnisse nicht in Betracht kommen — seien die Zahlen des Auftriebs und der Durchschnittspreise pro Ztr. für Schlachtvieh bester Qualität vom 5. Oktober 1914 hier aufgeführt: 676 Ochsen: 51,85 Mk, 432 Bullen 50,47 Mk., 451 Kühe und Kalben: 50,47 Mk., 258 Kälber: 55,50 Mk„ 912 Schafe: 48,50 Mk, 2614 Schweins: 47,48 Mk. — Werbeturuen des Dresdner Turnganes. Am Sonntag vormittag 10 Uhr findet in der Turnhalle der Turnlehrerbildungsanstalt, Carusstraße 30, ein Werbeturnen des Dresdner Turngaues unter Leitung des Altersgauturn- wartes Seminaroberlehrers Brockmeier statt. Es bringt einfache Freiübungen, Turnen am Barren, Keulenübungen Springen über die Schnur und den Bock, Kürturnen am Reck, Stabübungen und ein Spiel. — Wer weiß etwas? Am 24. September 1920 nachmittags wurde auf der Straße von Tharandt nach Hermsdorf ein ungefähr bis 1 Jahr altes Mädchen mit blondem Haar, blauen Augen, bekleidet mit weißem Spitzenhäubchen, weißem etwas schadhaftem Hemd, grau gewirktem Jäckchen mit schwarzer Kante, rotem Barchent kleid, schwarzwollenen Strümpfen und braun-rot-gelb- karrierten Tuchschuhen in einem himmelblauen zweiräverigen Sportwagen sitzend, aufgefunden. In dem Sportwagen lagen außer wollenen Flecken noch zwei schmutzige Feder betten und ein schwarzes Damenjackett. Das Kind, sowie der Sportwagen mit Inhalt befinden sich bei der Polizei verwaltung in Tharandt. Sachdienliche Mitteilungen werden an die Landeskriminalpoljzei, Dresden, Schieß gasse 7, III., Zimmer 210, die Vermißtenzentrale des Polizeipräsidiums oder die nächste Polizeistelle erbeten. — Zur Tarifsrage der sachfischen Gemeindearbeiter. Am Dienstag nachmittag fanden im Ministerialgebäude Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und den sächsischen Gemeindearbeitern statt. Die Verhandlungen haben aber zu keiner Verständigung geführt. Deswegen wird sich Kartoltel- belieterung an Minderbemittelte! Nach einstimmigem Beschluß des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes Meißen sind für die Minderbemittelten, das sind solche, bei denen das Gesamteinkommen der Familie in den Städten 10000 Mk. und in den Land gemeinden 7000 Mk. nicht übersteigt, 25 Leutner pro Nektar rum prelle von ls Mk. abzuliefern. Alle weiteren Mitteilungen über die Ablieferung gehen den Gemeindebehörden noch zu. 120 Ueber beabsichtigte und erfolgte Ablieferung solcher Kartoffeln erbittet der Landwirtschaftliche Bezirksverband Meißen (Fernsprecher Meißen 1050) alsbaldige Nachricht. LmdwiüWWiitt BeziMvtmd Meitze». LurtLsrmA^otscLLxxsI 8tr«»ss dir. LS üosssvillSMsrvi, Spsisvv/irtsLkLft u. KssrüsgosekSst k^rnsprsvkon Osub«n wr, LISI 8«! UngMokskSIIsn mit ?r»n»por1«agsn «otort rur Stell» Donnerstag die Spruchkammer 1 des Schlichtungsaus- ausschusscs mit der Angelegenheit befassen und evtl, einen Schiedsspruch fällen. Ob die Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Schiedsspruch anerkennen werden, läßt sich heute noch nicht sagen. — Handelsnachrichten. Chemische Fabrik Lipsia A.-G. in Mügeln, Bez. Leipzig. Die außerordentliche Haupt versammlung beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals auf 1,2 Mill. Mark unter den von der Verwaltung vorge schlagenen Bedingungen. — Nationale Automobilgesellschaft. Die der A. E. G. nahestehende Gesellschaft beantragt Er höhung des Aktienkapitals von 20 auf 30 Millionen Mk. Die jungen Aktien, die zur Hälfte an der Dividende teil nehmen, werden zu 125v/„ angeboten. — Feuersichere Strohdächer. Die Dachnot, eine Folge der Kohlennot, droht jede umfassende Siedlungs tätigkeit lahm zu legen. Die in ihrem Wirken auch in weiteren Kreisen bestens bekannt gewordene, vom Wohl fahrtsministerium ins Leben gerufene Lehr- und Versuchs stelle für Naturbauwesen in Sorau, N.-L., hat insonderheit das Herstellungsverfahren der altbewährten Lehmschindel dächer der Allgemeinheit wieder zugängig gemacht, teils durch die im Verlag der Lehrstelle erschienene bekannt gewordene Veröffentlichung von Stadtbaurat Fauth „Das Lehmschindeldach", teils durch Veranstaltung von längeren, praktischen Lehrgängen. Die Feuerstchsrheit des Daches ist nunmehr durch eine Brandprobe in Sorau in Gegenwart von zahlreichen Vertretern der Ministerien, Behörden, Feusrversicherungsgeseüschaften usw. erwiesen, so daß die Dachnot für ländliche und vorstädtische Siedlungen als beseitigt angesehen werden kann, da zur Herstellung des Lehmschindeldaches keine Kohle, sondern nur Stroh und Lehm gehört. — Dresden. Tot cmfgefunden wurde am Mittwoch mittag in ihrer an der Marhildenstraße gelegenen Wohnung eine 33 Jahre alte Bautechnikerswitwe L., die das Opfer einer Gasvergiftung geworden war. — Dresden. Bei der Hauptprobe zur Mahlerschen Symphonie kam es am Dienstag abend vor den Toren der Frauenkirche zu lärmenden Auftritten, weil die Einlaß- Heischenden behaupteten, daß die ganze Kirche voll Schieber säße, die allein im Stande wären, die hohen Preise zu bezahlen. Tatsächlich war aber überhaupt niemand zur Hauptprobe zugelaffen. — Riesa. Einbrecher sprengten im Kontor der neuen Deutsch-Böhmischen Elbschiffahrts-Gesellschatt den Geld schrank auf und raubten daraus über 13000 Mk. Bargeld. Offenbar sind die Einbrecher mitten in ihrer Arbeit gestört worden. Die Täter sollen im Alter von etwa 28 -40 Jahren stehen und am Sonntag morgens in der dritten Stunde mit einem Kahn stromaufwärts gefahren sein. Ende Juli wurde der Geldschrank der Vereinigten Elbeschiffer auf gesprengt und damals 15000 Mk. erlangt. Auch in diesem Falle sind die Einbrecher noch unermittelt, vermutlich aber die gleichen Personen. — Leipzig. Auf dem Viehmarkt am Mnrwoch waren nur 470 Stück Vieh angetrieben. Bei regem Käuferzuspruch entwickelte sich das Geschäft sehr langsam, doch behaupteten sich die Preise. Teilweise wurde über die letzten Markt preise bezahlt. Infolge des schwachen Antriebs hat die Schlachthofverwaltung von offiziellen Notierungen abgesehen. 5. Klasse 177. Sachs. Landes-Lotterie. We Nummern, hinter welchen kein Gewinn steht, sind Mil »«8 Mark gezogen worden. (Ohne Gewähr drr Richtigkeit. — Nachdruck vervoien). 1. ZiehungStag vom 8. Oktober 1920. 10V00 Nr. 87780 Otto Bischoff, Dresden. »000v Nr. «462« Carl Paul Vieweg, Chemnitz I. So. 1S«V» Nr. 58968 George Meyer, Leipzig. S0«» Nr. 24849 C. F. Leichsenring, Zwickan i. Sa. u. William Steinert, svv« Nr. 111114 Paul Lippold, Leipzig. »ovo Nr. 1174S2 Loui« rösche, Leipzig. «528 1K3 s500) 981 022 499 170 448 740 105 48« 770 317 994 (500) S58 <3000) 789 701 203 981 824 089 1 239 03S S8S 881 171 926 810 548 542 908 219 «11 S431 1«0 «48 843 25« 712 001 275 803 (3000) 133 410 «10 3S9 ,2000) 384 088 <10001 8-107 «97 836 851 387 54« 252 198 924 902 323 730 982 728 (3000s 099 122 l500> «85 -48! 4 725 858 082 (500s 513 (1000s 519 739 839 «85 M! 717 948 (200Ss 123 128 <1000, 273 8771 547 282 808 069 065 78« 123 «18 8K3 449 780 829 888 (3000s 759 940 603 «336 182 428 90« 40« 142 038 803 724 095 «89 821 118 020 597 299 242 843 7590 396 735 «10 156 435 «92 811 SW «2 754 813 235 962 716 540 484 42« 05« 919 SI58 574 58« («m 932 Ml «85 275 718 520 093 8SS 584 326 (3000) »582 783 993 «41 (1000) 527 398 51 «W «54 919 878 749 10482 999 125 5SS (2000) 358 4K0 674 «15 «18 132 210 592 907 973 521 (500; AS 084 954 11414 «54 181 645 302 327 (500s 922 720 022 368 046 834 «44 387 WS 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