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der Minderbemitteltenbeihilfe und weiter mit der Erhöhung der Beträge auf 50 Pfg, bezw. 1 Mk. für die Aufnahme in den Kinderhort pro Kopf und Tag. Herr Stadlrat Bombach begründete diese Erhöhung mit dem Defizit des Kinderhortes, das für das abgelaufene Geschäftsjahr bereits 8304 Mark betrug und für das gegenwärtige wohl die Summe von 18—20000 Mark erreichen werde. — Unter Verschiedenem kam eine alte Forderung der Lehrer auf bessere Ueberstundenbezahlung zur Verhandlung, die infolge mißverständlicher Auffassung eine unnötig scharfe Aussprache zeitigte. Auf Vorschlag des Herrn Stadtrat Wehner wurde einstimmig beschlossen, die durch Vertretung des fehlenden Fortbildungsschullehrers sich nölig machenden Ueberstunden stach dem Jahressatze von 300 Mk. für die Stunde zu entschädigen, die Wünsche der Lehrerschaft bez. der übrigen Ueberstunden aber dem Schulausschufse zu überweisen. — Die Lanbtagswahlen sollen, dem Vernehmen nach, am 7. oder 14. November staltfinden. Eine endgültige Entscheidung wird binnen kurzem erfolgen. - Blumenspenben zum Erntedankfest erbeten. Am kommenden Sonntage soll in unserer Kirchgemeinde das Erntedankfest gefeiert werden. Die Ernte gibt uns in diesem Jahre zu besonderem Dank und zu ge steigerter Freude Anlaß, und das möchte zum Ausdruck kommen in einem reichen Ernteschmuck der Kirche. Es werden darum unsere Gärtner und Landwirte herzlichst gebeten, Kränze, Blumen und Früchte freundlichst zur Verfügung zu stellen und bis Sonnabend nachmittag 4 Uhr in die Kirche zu besorgen. — Freimachung von Arbeitsstellen betr. Die Ab grenzung der Wirtschaftsgebiete Dresden, Meißen, Pirna, Heidenau, Neustadt und Sebnitz wird im amtlichen Teile der heutigen Nummer veröffemlicht. — Die kommende Zmavgsanleihe. Die seit einiger Zeit in Umlauf befindlichen Gerüchte über die Aufnahme einer Zwangsanleihe werden an maßgebender Stelle im Reichsfinanzministerium bestätigt. Angesichts der immer schärferen Notlage des Reiches muß zur Ausgabe einer Zwangsanleihe geschritten werden. Es soll dabei jedoch auf diejenigen, die das Reichsnotopfer sofort und in stärkerer Weise belastet, billige Rücksicht genommen werden. Infolgedessen wird die Zwangsanleihe in einer neuen Form erscheinen, die ihr einen Teil ihrer Härten nehmen soll. Die Vorarbeiten im Reichsfinanzministerium sind bereits soweit gediehen, daß in nächster Zeit mit dem Projekt an die Oeffentlichkeit getreten werden kann. Auch die Reichs bank hat ein starkes Interesse an der Zwangsanleihe. Von Interesse dürfte es noch sein, daß ein Staat, dessen Finanzen und Wirtschaft sich in sehr geordneten Verhältnissen bewegen, nämlich das Königreich der Niederlande, in diesem Jahre schon die Aufnahme einer Zwangsanleih- beschlossen hat. — Ein Heldeuhain der Deutsche» Turuerschaft. Die Deutsche Turnerschaft beabsichtigt, ihren im Weltkrieg ge fallenen Mitgliedern ein Ehrenmal zu errichten. Sie glaubt, den Zeitverhältnissen am besten Rechnung zu tragen, wenn sie von kostspieligen Denkmälern aus Erz usw. Abstand nimmt. Auch die Errichtung eines Turmes will die Deutsche Turnerschaft aus ihren Plänen ausscheiden. Türme ragen als Ehrung und Gedächtnismal für Bismarck allerwärts in deutschen Landen. Ihre wuchtigen Formen sind auch des Baumeisters des Deutschen Reiches würdig, stellen aber in ihrer Nachahmung nicht eine Ehrung für die Gefallenen dar. Die deutsche Turnerschaft schlägt daher vor, in der Lurnerftadt Freyburg a. d. U., der Wallfahrt?- und Weihe stätte ,der Deutschen Turnerschaft, in der Nähe der Jahn- Turnhalle und des Jahn-Museums einen Lindenhain als Ehrenhain und Ehrenmal für ihre Gefallenen anzulegen, der, von der Stadt Freyburg in Pflege genommen, sine würdige Ehrenstätte für die vielen Tausende sein würde, die ihre Treue zu dem Vaterlande mit dem Tode besiegelt haben. Hoffentlich finden die Anregungen, die in dieser Beziehung der Vorsitzende und der Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft gegeben haben, in allen Kreisen begeisterten Widerhall, so daß bald der Heldenhain der Deutschen Turnerschaft in Freyburg erstehen kann. — Sin neuer Naturschutzbezirk in Sachsen. Wie Professor Dr. Naumann in den Neuesten Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz mitteilt, ist es ihm gelungen, einen wertvollen Teil der Hänge des Ketzerhoch tales bei Meißen für den Landesverein zu erwerben. Ein neuer bedeutungsvoller Naturschutzbezirk ist damit gewonnen und eines der ursprünglichsten Flurenbilder Sachsens vor dem Untergang gerettet. Die auf den Hängen des Ketzer bachtales heimische südliche und südöstliche Pflanzengenossen schaft gibt Kunde von dem Wechsel der Pflanzendecke in Deutschland im Lauf der Jahrtausende. Wichtige erd geschichtliche Schlüsse sind aus diesen Pflanzen möglich. — Die letzten deutschen Missionare aus Demsch- Ostafrika ausgewiesen. Bei der Leipziger Mission lief ein Telegramm aus Moschi am Kilimandjaro ein mit den verhängnisvollen Worte»: „Departing, Raum*. .Abreisen, Raum". Also müssen unsere letzten Missionare aus Ost afrika doch noch fort! Die Entfernung aus Ostafrika war ihnen schon lange angekündet worden, jedoch die Aus weisung hatte auf sich warten lassen. So keimte wieder die Hoffnung, daß die Missionare vielleicht würden bleiben können. Jetzt ist die Hoffnung zunichte geworden. Ob auch zwei Leipziger Missionare esthnischer Nationalität mit ausgewiesen werden, steht noch dahin. Nach dem Wort laut des Telegramms muß man sich auch darauf gefaßt machen. Das Eintreffen dieser letzten vertriebenen Missionare dürfte nicht vor Mitte September zu erwarten sein, vielleicht kommen sie sogar erst im Oktober an. — Absatzschwierigkeiten der Reichskartoffelstelle. Die Reichskartoffelstelle verfügt über große Mengen Kartoffeln, die sie zum Preise von 31,7L Mk. pro Zentner an die Landesstellen und Kommunalverbände ausbietet. Infolge des außerordentlich hohen Preises und der Aus sicht, daß infolge der Freigabe des Kartoffelhandels die Kartoffelpreise noch weiter als bisher sich senken werden, findet die Reichskartoffelstelle selbstverständlich mit ihrem Angebot bei den Kommunalverbänden keine Gegenliebe. So lehnte auch der Bezirksausschuß der Amtshauptmann schaft Dresden-N. das Ansinnen der Reichskartoffelstelle, sich aus den teuren Beständen für den Kommunalverband eine Kartoffelreserve zuzulegen, ab, gab die Offerte jedoch an die einzelnen Gemeinden weiter, die ihrerseits natürlich auch nicht geneigt sein werden, der Reichskartoffelstelle die außerordentlich teuren Kartoffeln abzunehmen. Es scheint fast, als ob sich die Reichskartoffelstelle für ihr durch die Aufhebung der Kartoffelzwangswirlschaft bedingtes Ende noch einen recht glanzvollen Abgang schaffen wollte. — Verfütterung von Hafer und Gerste. Durch eine im Reichsgesetzblatt veröffentlichte Verordnung vom 26. Augnst 192» sind die Vorschriften über die Verfütterung für Hafer und Gerste aus derErnte 1926 erlassen worden Bei Hafer werden dem Landwirt die seldstgeernteten Vor. räte unbeschränkt zur Verfütterung im eigenen Betrieb ¬ freigelassen; dabei wird Gemenge aus Hafer und Gerstee in dem nicht mehr als hreißig Prozent Gerste enthalten, sind, hinsichtlich der Verfütterung als Hafer behandelt. Bei Gerste ist die Verfütterung zunächst insoweit gestattet worden, als es sich um die den Landwirten zur menschlichen Ernährung belassene Mengs von 5 für den Kopf und Monat handelt. Außerdem ist Gerste fürZuchlsauen zur Ver fügung gestellt worden und zwar, wie in den Vorjahren, zwer Zentner für den Wurf. Es bleibt Vorbehalten, -die Forderung nach erweiterter Freigabe der Gerste erneut zu prüfen, sobald die Ernteergebnisse sich voll übersehen lassen. Die Verfütterung der als Deputat gelieferten Gerste im eigenen Betrieb des Deputatberechrigten unterliegt keinen Beschränkungen. — Radeberg. In der gemeinschaftlichen Sitzung des Rates und der Stadtverordneten am Mittwoch wurde Staatsminister a. D. Otto Uhlig zum Bürgermeister der Stadt Radeberg gewählt. Gleichzeitig bat Stadtrat Dr. Lunow um seine Entlassung aus dem Dienste der Stadt, die ihm von den vereinigten Körperschaften bewilligt wurde. Sr tritt in den ReichSfinanzdienst über. An seiner Stelle wurde Stadtamtmann Dr. Förster zum besoldeten Stadt rat gewählt. — Chemnitz. Ein am 16. Juli von der Ober- Postkasse in Chemnitz abgesandtes Einschreibpaket, 31/2 Kilo gramm schwer, an das Postamt in Lengenfeld i. V. mit Einkommensteuermarken im Gesamtbetrags von 177400 Mk. ist bis jetzt am Bestimmungsorte nicht eingegangen. Wahr nehmungen, die auf die Spur des Diebes führen könnten, werden «n die Ober-Postdirektion in Chemnitz erbeten. Vor Ankauf der Wertzeichen wird gewarnt. — Chemnitz. Eine Vollversammlung der Betriebs räte des Jndustriebezirkes Chemnitz lehnte nach stürmischer Aussprache die Schaffung politischer Arbeiterräle mit S73 gegen 927 Stimmen ab. — Weiter wurde in der gleichen Versammlung eine Entschließung angenommen, die sich für die Solidarität der Chemnitzer Arbeiter mit den Eisen bahnern zur strikten Durchführung der Neutralität ausspricht. — Crimmitschau. Zugunsten der Plauener Katho liken, welche wegen Erhaltung der dortigen katholischen Schule «inen Schulstreik inszeniert haben, haben auch die hiesigen Katholiken einen solchen begonnen. — Auerbach. Das hiesige Mieteinigungsamt hat die Errichtung von Kaninchenställen auf den Balkonen als zulässig erklärt. Gegen diesen Entscheid wollen die Haus besitzer von Auerbach und Umgegend Stellung nehmen. Kirchennachrichten —14. Sonntag n. Trin. Predigttexte: Psalm 92, 2—16 — Matth. 11, 16—24 Jak. 5, 1—8. Wilsdruff. Erntedankfest. — Kollekte für die Gemeindediakonie. Dorm. >/,9 Uhr Festgottesdienst; (Predigttcxt: 3. Mos. 7, 2S). Kirchenmusik: Festkantale: .Danket, danket dem Herrn' für ge mischten Chor, Soloquartett und Orchester v. Bartmuß. — Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. — Nachm. 2Uhr Taufgottesdienst. Grumbach. Vor». H9 Uhr Erntedankfestgottesdienst. Kollekte zur Er neuerung der Kirche. — Nachm. 2 Uhr Laufgottesdienst. Sonnabend den 4. September vormittags S Uhr Glocken weihe mit nachfolgendem Gottesdienst. Sora. Dorm. ffzd Uhr Lesegottesdienst. Limbach. Bo»«. H9 Uhr Predigtgottesdienst. Im Anschluß daran Christenlehre mit der konfirmierten Jugend. Blankenstein. Vorm. '/,9 Uhr Predigtgottesdienst. AWs KlWMsen. Sonntag den 5. September Luter Montag. Anfang 4 Uhr. ««« Hierzu laden alle freundlichst ein Otto Schöne u. Fra«. Qsslkok Msislropp. Sonntag den 5. September Feiner Ball. Hierzu laden freundlichst ein seit Alfred Branzke «xd Fra«. Donnerstag den 9. September GWs WMM von ckStaatkapellelvilsckrull. Tur AnnWäung uncl Belieferung d^neu ausgegebenen Nährmittel- und Kebensmittel-Karlen auch einer werten Kundschaft von auswärtigen Ortschaften empfiehlt sich E7 Alfred Pietzsch. ", „ — Anläßlich unserer Doppelhochzeit sind uns von lieben Freunden und Bekannten aus Stadt und Land viel schöne Geschenke, gute Wünsche und Ehrungen dargebracht worden, die uns sehr ersreut haben. Es ist uns Herzens bedürfnis, hierfür allen unseren innigsten Dank auszusprechen. Wilsdruff, im September 1920. Kurt Heinitze und Antonie geb ober Ernst Schuhknecht und Johanns geb.ober. 581» /-s-ff—"-—^7-. 1^. " MN 777 Von Sonntag den 5. Sep tember ab stellen wir einen frischen Transport erstklassiger DM MOlM Arbeit«- und Wagenpferde MiMärverein Krumbach. Zu der morgen statt findenden Glockeuweihe werden dse Kameraden ge beten, 1/2 9 Uhr vormittags im Gasthof zum Stellen des Festzuges recht zahlreich zu erscheinen. Orden, Ehren- und Vereinszeichen sind an zulegen. bssr W. V. Grumbach. MMrztsmMck. Hrumvach. Wir bitten unsere geehrten Mitglieder, aktiv und passiv, sich an der am Sonnabend stattfindenden Glockenweihe recht zahlreich zu beteiligen. Stellen vormittags Vr9 Uhr im Hofe des Erbgerichts. LE D. D. SchneidtrfMin Vs Jahr Lehrzeit sofort ge- sucht Trude Lindner. Falläpfei kaust »»» Kellerei WerlMW Erzgebirge. Suche für sofort oder 15. September eine jüngere, löW MM. Zeugnisse und Gehaltsan sprüche sind einzusenden an Fm Erika Wring, Rittergut Schweta, Post Limmritz bei Döbeln. Lebeusmittelverteiluug. äußerst preiswert bei uns zum Verkauf. Außer mehreren gleichen Paaren in verschiedenen Farben befinden sich darunter eine Anzahl ausgesuchte Zuchtstnten, zumeist tragend. kainsverg k. Wstner H Ls. Güterbahnhofstraße 2. Fernsprecher: Amt Deuben 296- Sonnabend den 4. September vormittags von 7 bis 8 Uhr auf hiesiger Freibank gekochtes Schweinefleisch. V« Pfund auf den Kopf an alle Versorgungsberechtigten in den Grundstücken von 46 bis 75. Pfundpreis 4.50 Mk. Die Zeit ist unbedingt innezuhalten. Grumbach, am 3. September 1920. Der Gemeindevorstand.