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?»>IMde kacdrlcdte» Mnr Orden Md Titel P Prsuhen pd Berlin, 23. 12. Die preußische Regierung erläßt folgende Bekanntmachung: Die Verleihung von Orden findet nicht mehr statt, doch ist jedermann gestattet, ihm früher ver liehen« Orde", insbesondere auch Kriegserinnerungsabzeichen, weiter zu tragen. Die Verleihung von Titeln fmdet eben falls nicht mehr statt, verliehene Titel können weitergeführt werden. Für die Beamten wird eine Neuregelung der Amts bezeichnungen im Anschluß an die in Aussicht stehende Re form des Beamtenrechts and der Besoldungsverhältnisse vor- genommen werden. Bis dahin bleiben für sie die bisherigen Bestimmungen über Amtsbezeichnungen bestehen. Togo — tschechisch» Kolonie? pd Der Prager "Korrespondent des „Neuen Wieirer Tage blattes" erfährt, die Entente habe beschlossen, den Tschechen die frühere deutsche Kolonie Togo zu geben. Der Korrespon dent erklärt, diese Nachricht aus vollkommen authentischen Kreisen erfahren zu haben, schlossen. Dies« Vorschriften gelten gleichmäßig für das Inland wie für den Verkehr mit dem Auslande. Ganz besonders wird aber darauf hingewiesen, daß Drucksachen bi? 50 Gramm 5 Pfg. and Postkarten im Ortsverkehr 7 V, Pfg., im Fern verkehr 10 Pfg. kosten. fop Auszahlung der Militarrenten. Die Auszahlung der Militärversorgungsgebührnisse für den Monat Januar erfolgt durch die Postanstalten bereit» am 28. Dezember. Den Zah- lungsemokängem wird die Einhaltung des festgesetzten Zahltag« sür die Abhebung der Bezüge dringend anaeraten. Die Aus- zahluna der Militärrenten usw. an den übrigen Tagen de« Monat« soll sich nur auf Ausnahmefälle beschranken, in denen die Empfänger durch dringende Gründe an der Abhebung am Zahltage verhindert ünd. fMJ. Polnischen Arbri"«» wird di« Möglichkeit geboten werden, ^unentgeltlich hcimzureisen. Vorbereitungen für ihr« Abbeförderung sind bereits im Gange; diese ist jedoch jetzt noch nicht möglich, da insbesondere der polnische Staat den Grenzübertritt zeitweise sperrt/ Wer auf eigene Faust Henn» zureisen versuchr, muß dies auf eigene Kosten tun und setzt sich nach dem Uebertritt auf polnisches Gebiet schwersten Ent behrungen aus. Die Arbeitgeber wollen daher ihren pol nischen Arbeitern von vorzeitiger Heimreise dringend abraten. fh AussuhrerltichierungtN in der Dertiliirdustr'«. Auf die Vorstellungen der Handelskammer Chemnitz wegen Herbei führung von Ausfuhrerleichterungen von Textilerzeugnissen hat der Reichskommissar sür Aus- und Einfuhrbewilligung mitgeteilt', das beabsichtigt ist, Erleichterungen sür die Aus fuhr sämtlicher Waren ganz oder teilweise aus Seide, also auch seidener Gewebe und Bänder, seidener Wirkwaren, Strümpfe pnd Handschuhe, seidener Konfektion, seidenen Tülls und seidener Gaze, Krepp und. Flor, Posagrentiert- und Knopfmacherwaren aller Art, Spitzenstoffe und Spitzen aller Art, dichte Gewebe für Möbel undZunmerausstattungen, Putz- und Tapisseriewaren, und konfektionierte Gegenstände aus undichten baumwollenen Geweben, leiden«» Damenhüten, Hüten aus Stroh und anderen pflanzlichen Flechtstofsen und Damastwaren «intreten zu lassen. Hinsichtlich der Erleichte rungen für baumwollen« Wirkwaren schweben noch Erörterun gen. Die Erleichterungen dürften eintretendenfalls den In teressentenkreisen durch die zuständigen Zentralstellen mitge- teilt werden. s- TschechraMahr sür Sachsen? Ein Alarmbesehl des Chemnitzer A.- und S.-Rates, deryzufolge alle Militärpersonen- der Jahrgänge 1896—99, die den in Chemnitz garnisomeren- den Regimentern und ihren Ersatztruppenteilen angehören, Befehl erhielten, sich in ihren Kasernen und Quartieren einzu- . finden, um eventuell zur Verstärkung des Grenzschutzes ab zugehen, da die Gefahr eines Mechischen Einmarsches nach Sachsen besteh«, hat allgemein Aufsehen und vielfach Beun ruhigung erregt. Das „Chemnitzer Tgbl." kann nach an zu ständiger Stelle emgezogener"Erkundigung mitt«ilen, daß Ver anlassung zur Beunruhigung nicht besaht. Die Militärbehörde sah sich durch eingegangE Nachrichten zu dem erwähnten Alarmbefehl veranlaßt, der aber nur «in« Vorsichtsmaßnahme bildete. Es hat sich inzwischen ergeben, daß von einem erfolgten oder auch nur geplanten Einmarsch der Tschechen in sächsische Landesterl« nichts bekannt geworden ist. In Chem nitz wird gleichwohl, um sür alle Fälle gerüstet zu sein, ein Bataillon in Marschbereitschaft gehalten. -fh Durchfuhr von Waren nach Oesterreichs-Ungarn. Mit teilungen über die Durchfuhr von Waren nach Oesterreich-Un garn können vertrauenswürdig« Interessenten kn der Aus kunftsstelle der Handelskammer Lhemmtz einsehen, f Der Hohneuiahrstaa wird bis auf weiteres als Feiertag bestehen bleiben. Ob er später für die Welktagsarbeit freige geben wird, ist noch nicht bestimmt. f Beamtenauischüsse bei Verwaltungsbehörden. Das Ministerium des Innern bestimmt durch Beiordnung, daß bet den Verwaltungsbehörden Beamtenausschüsse gebildet werden können. Der Behördenvorstand hat den Ausschuß vor allen seinen Anordnungen über den inneren Dienstbetrieb gutachtlich zu hören. D e Ausschüsse haben das Recht, den Behördenoor stand in allen Angelegenheiten, die den Beamten gemeinsam sind, Anregungen zu geben. Berichte über die Führung der Beamten sind ihnen vor dem Versand vorzulegen und können berichtigt werden. — Die anderen Ministerien haben sich im Prinzip zur gleichen Maßnahme entschlossen. f Auflösung der Ordenskanzlei. Die Ordenskanzlei wird mit Ende Dezember aufgelöst; die künftig noch zu erledigenden Geschälte gehen aus die Kanzlei de» Geiamtministeriums über. Durch die Auslösung wird an der Verpflichtung der nach den Ordensftatuten beim Ableben von Ordensinhabern durch dessen Angehörige usw. zu bewirkenden Ablieferung der Orden und sonstigen Auszeichnungen nicht» geändert, nur hat die Abliefe rung nicht mehr an dre Ordenskanzlei, sondern an die Kanzlei de» Gesamtmimsteriums in Dresden-Ä., Taschenberg 3, zu «- solgen. Für nicht abgelieferte Orden usw. ist der Anschaffungs preis zu entrichten. f Die Sächsische Mittelstandsvereinlgung beschloß, der Deutschnauonalen Voikspartel üeizutreien. f Eine Landesgruppe Sachsen des deutschen Beamten bundes hat sich am Sonntag gebildet. Sie umfaßt sämtliche Beamten und Lehrer de» Landes. Der Landesgruppe gehören zurzeit 1VÜÜÜV Beamte und Lehrer an. Vorsitzender tst Mb nifteriald relior Georg Schulze in Hellerau bei Dresden. Nach einer Vereinbarung mit dem Landesverband der Feftbesoldcten in Sachsen gliedert sich der Ortsoerein in die Organisation ein. E« sind zwecks Anschlusse« noch Verhandlungen eingeleitet mit oen drei Arbeitsaemeinschasten der kaufmännischen, technischen und weiblichen Angestellten, die kurt vor dem Abschluß vehen. fh Lichtenwalde. Wie alljährlich fand auch diesmal am Heiligabend im Schlosse eine Weihnachtsfeier sür die hiesigen Schulkinder statt. Besonders festlich g stattete sich diese F er dadurch, daß auch für sämtliche aus dem Felde nach hier zurück- gekehrten Krieger der Weihnachtstisch mitgedeckt war. Der Christ bescherung im Schlosse ging — wie üblich — eine ChrKmelte tn der alten Schloßkapclle voran. Herr Stiftspfarrer Jähnig pries hier da» Wethnachtsfep als das Fest der F eude, der Freude in diesem Jahre umsomehr als nunmehr nach den langen Jahren vereinsamter Abgeschiedenheit, Gefahr und Entbehrung und gegenseitiger heißer Sehnsucht Väter und Brüder wieder im trauten Familienkreis da» schönste Fest de» Jahre» verleben können. Mit ehrenden, dankbaren und tröstenden Worten ge dachte er aber auch der toten Helden, denen eine Heimkehr lei- der nicht beschieden. Hierauf sanden sich Kinder und Krieger, letztere von der Hohm gräflichen Herrschaft jeder einzeln herzlich begrüß', in einem weihnachtlich geschmückten Raum de» Schloßes an weißgedeckten und mit reichen Gaben ausgestatteten Taieln unterm strahlenden Lichterbaum fröhlich beisammen. In einer längeren, markanten, von Herzen kommenden und zu Hrrzen gehmdm Begrüßungsansprache hieß der hohe Schloßherr noch mal» die Krieger willkommen, willkommen tn der neben deut schen Heimat, willkommen im alten lieben Lichtenwalde, dankte ihnen aufrichtigst für die langjährig schweren, dem Baterlande geweihten treuen Dienste, insbesondere auch denen, die ihre Treue mit dem Tode besiegelt, und bat sie, al» deutsche Männer mit rüstig an dem Wiederaufbau de» lieben Vaterlande» und seiner künftigen glücklichen Gestaltung zu arbeiten. Einer der Krieger sprach hierauf dm hohen Paar für die überaus sürsorg- Uche Liebe, die es unter eifriger Mithilfe vieler Frauen und Mädchen der Gemeinde während der langm Kriegsjahre und nunmehr zum S. Weihnachten in so reichem Maße bewiesen, im Namen der übrigm Kameraden seinen innigsten Dank au«. In sein auf die gnädige Herrschaft ausgebrachte» Hoch stimmten alle Anwesenden kräftig und dankbar lein. Weihnacht»- und Wiedersehensfreude war auf allen Gesichmn zu lesen, auf dmm Nationalversammlung wird mcht dieselbe Aufgabe lösen kön nen, wie die MM Versammlung für das Reich. Das Ge- samimmisterium ist nach wie vor d«r Auffassung, daß die Zeit zu Kleinstaaterei sür Deutschland als überwunden zu gelten hat, zünd daß endlich der bereits im Jahr« 1848 gehegte Gedpnke einer einheitlichen deutschen Republik sich durchsetzen muß. Nur als Äußerster Behelf könnte die Föde ration selbständiger Bundesstaaten-in Betracht kommen. Des halb kann eine sächsische Verfassung erst dann in Frag« kom men, wenn der Einheitsgedanke sich als undurchführbar er weisen, sollte. Kann die sächsische Nationalversammlung nicht als Konstituante tätig sein, so wird sie doch ihren EiMuß > gegen eine erneute Zersplitterung des Reiches geltend machen. Darum ist die Berufung d«r Versammlung für Sachsen notwendig. Das Wahlrecht für das Reich wird auch für Sachsen gelten. Die Wählerlisten der Nationalversamm lung gelten für die Wahlen in Sachsen, doch müssen die Wählerlisten noch für weitere zwei Wochen ergänzt werden, um den heimkehrenden Soldaten das Wahlrecht zu sichern. Wahlkreiseinteilung und Vorschlagslisten .schmiegen, sich dem Reichswahlrecht an. Die Zahl der Abgeordneten wird 96 betragen, und zwar entfallen auf die Wahlkreise Leipzig 24, Chemnitz 36 und Dresden 36 Abgeordnete. Dir Gemein deverwaltungen müssen aus diese Wahlen Rücksicht nehmen, > damit die Gemeindewahlen nicht am gleiche» Tage Jattsinden. der beglückten, jubelnden Kinderschar, denen der sich eifrig und kameradschaftlich austauschenden Krieg« und nicht minder und deutlich sichtbar auf denen de« edlen Spend«« und d« edlen Spenderin selbst, die beide in dem buntfröhlichen Gemisch mit Nein und aroh gleich herzlich verkehrten. Wie schon in d« Schloßkopelle, so «tönten auch hi« wird« al« Augdruck dies« Freude die alten finnigen Weibnachtsweisen und einige volks tümliche Soldatenlied«. Fast 3 Stunden währte dk schöne Feier. Fröhlich nahmen dann die Kind« ihre Geschenke, die Krieg« ihre für« Felo bestimmt gewesenen Päckchen unierm Arm und wurden von dem Herrn Grasen, d« Frau Gräfin und dem Junagrok Siegfried mit berzltchem Händedruck verabschiedet. — Dresden. Alle Angehörigen der sächsischen Funken- station 304 befinden sich wohl. Seit Wochen ohne jede Post- verbindung, entsenden sie allen Lieben daheim herzlichste Weih nachtsgrüße und alles Gute ^um Neue» Jahre. Wir hoffen, bald wohlbehalten daheim zu sein. Sächsische Funkenstation 304, Ukraine. > — Dresden. DuMationalliberale Deutsche Reichsvaeln zu Dresden hat dm Namm Dresdner Reichsverein d« Deut schen Bolkspartei angmommm. Die Geschäftsstelle befindet sich nach wie vor in Dre«dm-A., R tbabnstroße 82. — Annaberg. Wie von zuständig« Stelle mitgeteilt wird, legt Herr Ob«reai«ung«rat Amt,Hauptmann Dr. Weißwange mit Ablauf de» Dezember die Geschäfte als Leit« d« Anna berger Amtsbauptmannschaft nied«, um einem Ruse an die Dresdn« Kreishauptmannschaft al« Geh. Regi«ung«rat und Vertret« de« dortigen Kreishauptmann» zu folgen. Seit dem 11. Juli 1909 hat der seitherige Bezirkschef an d« Spitze d« hiesigen staatlichen Bezirksbehörde gestanden und sich stet« tn bingebmdster und verständnisvollster Weile die Förderung der Interessen de« Bezirke« angelegen sein lassen. ' — Me. Skandalös« Vorgänge trugen sich in einem Hotel in Au« zu, in dem Angestellte eines industrielle Werkes einer Nachbarstadt kaum den Kinderschuhe» entwachsene junge Mädchen zu unsittlichen Ausschreitungen mißbrauchten. Die Angelegenheit ist bei der Staatsanwaltschaft anhängig, dem Wirt des Hotels, der auch Stadtverordneter war, wurde die Konzession entzogen; er hat die Stadt verlassen. —Freiberg. Das Infanterieregiment 182 telegraphiret: Zusatz zur Feldpostanschrift für Regiment «ingegangen. Jetzt deutsche Feldpost Nr. 75 Bialystok, Litauen, Osten. "Da Postverbinkungen des Regiments feit Mitte November unter brochen, erbitte» wir dringend Bries« aus der Hekmat. Wir sind wohlauf und senden Euch herzliche Weihnachtsgrütze. Jnf.-Regt. 182. — Hafnichm. Eine in der hresigen Umgebung betriebene Eetreideschieberei wurde dieser Tag« aufgedeckt und die Ver mittlerin, .eine Schankwirtsehefrau in Ottendorf, verhaftet. Die Frau stand mit mehreren Geschäftsleuten in Chemnitz und Dresden in Verbindung, denen sie Weizen und Roggen vermittelte. Das Getreide wurde von Landwirten zugeführt, die sich den Zentner mit 50 Mark bezahlen ließen. — Pockau. Die Angehörigm de« feit 4. Dezemb« 1918 v«mißtm, 21 Jahre alten Kasfi««» Rudolf Weigel habm eine Belohnung denjenigen zugefichen, die üb« dm B«bletb d« Bermtßtm einen Nachweis «bringen. K« bei»« «4 Frankenberg, den 27. Dezember 1918. f" Sin ideal schöne» Weihnachtsfest brachte uns die Witterung durch das in der Nacht zum ersten Feiertag ein getretene Winterwetter. Am Heiligen Abend hätte niemand ge glaubt, daß es an den Weibnachtstagen möglich sein würde, die kleinen und auch die großen Schlitten gehen zu lasten. Diese Weihnachtsmärchenstimmung brachte es mit sich, daß die Weih nachtsfeiertage trotz aller furchtbarm Schwere der Zeit doch schön warm und zu wahren Erbolungstagen wurden. Es war ein erquickender Genuß, dm gestern eine Wanderung in die Einsamkeit unser« prächtigen Waldungen bot. Wer letzenden Auges sich der keuschen Schönheiten de» Walde« in seiner Wintermärchenftimmung «freute, d« hat sich viel Kraft geholt zur Niederkämpfung d« Widerwärtigkeiten und all des Ueblen, da« die nächste Zukunst uns infolge der politischen Wirren bringen wird. s Aas dem Pfarramt« «fahren wir, daß um die durch dm Tod de» Herrn Breul freigewordene Stellung eines Kirchner« und Kirchenbuchführ«» nicht wenig« al« 1V4 Be werbungen eingegangen sind. Die Prüfung der zahlreichen Gesuche erfordert dock eine ansehnliche Zett und werden daher die vielen Bewerber in Geduld verharren müssen, ehe ein Be scheid «folgen kann. Weniger zahlreich sind die Bewerbungen um die gleichfalls durch den Tod erledigte Stellung eines Kirchendien«« und -Expedienten, da die Meldefrist hierfür am 28. Dezemb« abläust. können etwaige bi» Sonnabend abend eingehende Gesuche noch in Erwägung gezogm werden. s* Fürs Vaterland starb nach 29monatiger treuester Pflichterfüllung der Telegraphist Herr Paul Willy Kluge, Sohn des Herrn Ernst Kluge hier, Mittelste. 7. Der Ver- schieden« lernte bei Ler Firma Brunner L Friedrich, hier und war Schüler der hiesigen Gewerbeschul«. Im Oktober 1915 zum Heeresdienst einberufen, rückte er im Juli 1916 mit dem! Jnf.-Regt. 415 ins Feld. Für sein tapferes Verhalte» an der Westfront und in Rumänien «rhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Seit einem halben Jahre war er als Tele graphist in der Ukraine. Seinen, seit 16 Monaten ersehnten Heimaisurlaub konnte er vorigen Monat nicht antreten. Eine kurz vor der Heimreise vorgenommene Operation zur Heiluirg eines Mr Felde empfangene» Leidens brachte kein« Besserung. Der junge Krieger verschied in großer Sehnsucht nach seinen Lieben am 16. 12, kn einem Feldlazarett und wurde mit militärischen Ehren auf d«m Soldat«nfriedhaf Konolop in der Ukraine zur letzten Ruhe bestattet. Ehre seinem Andenken! -fa Dj« hiesige Sparkasse hat im Dezmeber d. I. an Weihnachts-Sparvereine 118 944 M. ausgezahlt, d. i. 16 089 Mark mehr als im Vorjahr«. An Frankenberger Vereine wur- den hiervon 79 572 Mark in 69 Posten und an solche in den Ortschaften der näheren Umgebung 39 372 M. in 14 Posten gezahlt. fp Militär-Reutembezüge für Januar werden beim hiesi gen Postamt am Sonnabend, den 28. Dezember, von 9—12 Uhr vormittags und 3—5 Uhr nachmittags gezahlt. Bei R^Renten ist das Rentenbuch vorzulegen. Amtliche Beglaubi gungen sind nur bei 'den laufenden vierteljährlichen (Januar- März), nicht aber ber den laufenden monatlichen Heeres bezügen «forderlich. Zop Drucksachen beim Neujahrsverkchr. Zum Jahres wechsel werden erfahrungsgemäß zahllose Glückwunschkarten als Drucksachen «ingeliesert, bk den für - diese Versendungsart bestehenden Bestimmungen mcht entsprechen, deshalb ange halten und entweder als unzulässig dem Absender zurückge geben oder, soweit angängig, als Postkarten oder Briefe »«handelt und mit Porto belastet werden müssen. Hierdurch erwachsen nicht allein« der Postverwaltung, sondern auch der Bevölkerung Unannehmlichkeiten und Weiterungen mannig facher Art. Wir machen -daher besonders darauf aufmerk sam, daß der Absender auf den als Drucksachen zu versendenden Neujahrs- und Besuchskarten außer seiner Unterschrift (Name, BelsUf, Wohnung) nur noch mit höchstens 5 Worten od«r den üblichen Anfangsbuchstaben gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen und ähnliche Höflichkeitsformeln handschrift lich hinzufügen darf. Handschriftliche Vermerke von größerel Ausdehnung oder anderem Inhalt sind nicht zugelassen. Im weiteren wnd bemerkt, daß offene gedruckte Karten mit der Bezeichnung „Postkarte" gegen dre Dtucksachentare versandt werden können, wenn sie sonst den Bestimmungen sür Druck sachen entsprechen. Ist ! dies nicht d«r Fall, so werden sie als Postkarten mit Porto belastet und, wenn sie auch die BckAnaungen für Postkarten nicht erfüllen, al» Briefe be- MdB oder al» unMW von ver Posthefördenmg ausgei M MMMM MMiM Mm» Leipzig, 27. 12. Der Arbeiter- und Soldatenrät des 19. Armeekorps veröffentlicht «ine Bekanntmachung, welche all« fahnenflüchtigen Militärpersonen auffordert, behufs ord nungsgemäßer Entlassung sofort zu ihren Truppenteilen zu rückzukehren, andernfalls sie der Amnestierung nach der Ver ordnung vom 7. Dezember d. I. verlustig gehen. — Die Ausländerabteilung (Abteilung,3 a) des Generalkommandos 19. Armeekorps befindet sich am 28. Dezember in Leipzig- Gohlis, Heerstraße 8, Zimmer 37. Dresden, 27. 12. Di« Mehrheitssozialisten beantragen, d»e Wahl zur sächsischen Nationalversammlung mit der am 19. Januar stattfmdenden Reichsnationalwahl zu verbinden und gleichzeitig stattfinden zu lassen. Bersin, 27. 12. Wie eine Berliner Korrespondenz mÄdet, wurde folgender Befehl seitens der englischen Admiralität an die deutsche Flotte erlassen: 1. Schiffe mit roter Flagge werden ohne Warnung ver senkt. > 2. Schiffe ohne Offiziere werden -nach Kriegsrecht be handelt. 3. Wenn ein Mann bei bolschewistischer Propaganda er tappt wird, so wird 'die Lesamt« Besatzung des betreffenden Schiffes standrechtlich erschossen. Genf, 27. 12. Der „Temps" meldet aus Paris, daß das Datum des Beginns der Vorfriedensverhandlungen Ende der Woche festgelegt würde. Zunächst dürste in Parks ver handelt werden. Berlin, 27. 12. Der „Vorwärts" erhält aus dein Haag folgende Drahtnachricht: Der internationale Sozialistenkongreh, der am 6. 1. in Lausanne stattfinden sollte, wurde verschoben. Es ist beschlossen worden, ihn erst nach den Wahlen zur deut schen Nationalversammlung stattfinden zu lassen. Amsterdam, 27. 12. Ms London wird gemeldet: Präsi dent Wilson ist gestern in Dover angekommen, wo er durch Salutschüsse der festlich geschmückten Kriegsschiffe im Hafen begrüßt wurde. Berlin, 27. 12. Die seit mehreren Wochen schwebende Regierungskrisis steht unmittelbar vor der Entscheidung. Der Zentralrat der A.- und S.-Räte, der aus dem Reichskongreß gewählt wurde und aus 27 ausschließlich der mehrheits sozialistischen Partei entnommenen Mitgliedern besteht, ist heute Vormittag mit den Volksbeauftragten zu einer gemein samen Sitzung km Abgeordnetenhaus zusammengetreten, in der unbedingt ein« Klärung erfolge» soll. Zur Stunde ist nach Lage der Dinge ein weiteres Zusammenarbeiten des Rates der Volksbeauftragten sin .seiner gegenwärtigen Zusam mensetzung ausgeschlossen. Die „B. Z." berichtet, daß nicht nur der Volksbeauftragte Barth, der im Kabinett am weitesten links steht, sondern auch Haas« und Dittmann entschlossen sind, eine Entscheidung gegenüber Ebert-Scheidemann °ünü Lands berg herbeizuführen. Posen, 27 .12. Paderewski, der polnische Klaviervir- tuose und Vertreter der polnischen Interessen bei Wilson, ist gestern von Danzig kommend in Posen eingetroffen. Gr begab sich rm Wagen unter stürmischen Kundgebungen durch die Stadt nach dem Bazarhotel, wo er Quartier nahm. General Leqiutn zurückgeircten l Berfin, 27. 12. Der Kommandant der Eardetruppen, General Lequin, ist, wie die „Voss. Ztg." erfährt, zurück getreten und durch General Lüttwitz ersetzt worden. .Die Kiel« Matrosen rsgienmgstttu! Kiel, 29. 12. Von den Berliner Vorgängen machte Gou verneur Noske den verschiedenen Marineformationen Mittei lung. Matrosendivisio», Torpedodivision, Ubootdiviskon und Seebataillon gaben ihrer lebhaften Entrüstung über das schimpfliche Treiben in Berlin Ausdruck. Einmütig würde von allen Formationen beschloss«», daß Gouverneur Noske der Regierung mitteile, daß die Kieler Soldaten und Ma trosen geschlossen hinter ihr stzehen.