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— 500 — Lmmdvortlicha Redakteur: Ernst RoßSerq in Frankel erg i-S. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Frankenberg i-S- wird es deshalb verstehen und würdigen, daß ihr altes Feld artillerie-Regiment Nr. 42 der roten Fahne nicht zu hul digen vermochte und deshalb der Begrüßung fernblieb." Die Stellungnahme des Regiments hat natürlich das größte Auf sehen erregt, zumal die Kundmachung auch vom Soldatemat dieses Regiments ntit unterzeichnet ist. Angesetzte Frei-Bor stellungen im Stadt-Theater und'in den Kinos für die au« dem Felde heimkehrenden Truppen mußten unterbleiben, da die Soldaten die Vorstellungen nicht besuchten. VttkSWl "Fr.rr ArtMsgEinschafirn für Kriegerfledkunge« regt Hanns Horst Kreisel in der von ihm herausgegebenen Zeit schrift „Der Siedler" nochmals im neuesten Heft (Dezember) an und erbringt an der Hand des Dresdner Beispieles den Nachweis der Notwendigkeit und besonderen Bedeutung eines derartigen Zusammenschlusses von Siedlern zwecks Vertre tung ihrer Interessen. Außerdem schreibt noch Architekt Bruno Taut über Architektonisches im Siedlerwerk und bringt in Verbindung damit Bilder aus der Gartenstadt Falkenberg der Berlin. Von den weiteren Beiträgen seien nur noch er wähnt der Entwurf für ein Kriegerheimstättengesetz. des Kreisverems für Innere Mission in Flöha. Weiterhin verliest er ein Flugblatt des Landesverbandes für christlichen Frauendienst in Sachsen, in dem die evangelischen Frauen aufgefordert werden, sich weit mehr als bisher den inneren und äußeren Fragen der Kirche zuzuwenden. Gebeten wird, seinen Inhalt in den Kreisen der Frauen nachdrücklich zur Kenntnis und zur Beachtung zu bringen. Zur Frage der kirch lichen Begrüßung der heimkehrenden Krieger beschließt man, an einem geeigneten Sonntage gegen Ende des Jahres einen allgemeinen Gottesdienst zu diesem Zwecke mit zu bestimmen und ihn angemessen auszugestalten. In Rücksicht auf. die Er höhung der staatlichen Grundsteuer wird die geringfügig» Erhöhung der Grundsteuerentschädigung aus Kirchgemeinde- ' mitteln nach der Verordnung des Konsistoriums vrrwilligt. Die in Letzter Zeit vorgenommenen baulichen Veränderungen an der Kirche (Heizungsanlage, .Vergrößerung' des Kohlen- raumes, Offizierskapelle, Sicherung des großen Ältarfensters, Beschaffung von Stühlen usw.) erfordern einen Gesamtauf wand von 20 000 Mk.; 4000 waren bereits in einem be sonderen Baufonds angesammelt, so daß 16000 Mk. anleihe weis« aufzunehmen sind. Der Betrag soll bei der hiesigen Sparkasse entnommen und mit den bisherigen Anleihen ver schmolzen werden. Wegen der Kohlennot sollen die Konfir mandenstunden bis auf -weiteres aus dem Pfarrhaus in da» Volksfchulgebäude verlegt werden. Di« Kosten trägt d» Kirchgemeinde. Auf Vorschlag ,des Ausschusses wählt der Kirchenvorstand an Stelle des vor einiger Zeit Heimge gangenen Inspektors Birkner seinen Sohn, Herrn San.-Rat Dr. Birkner, einhellig durch Aufstehen von den, Plätzen als Mitglied-m den Vorstand. Den Geistlichen und dem Re servelazarett werden Beträge zur Kriegsnot für Weihnacht vrrwilligt. Von den Reineinnahmen der letzten musikalischen Andacht erhalten die Kurrendaner 10 Mk., die Kriegshilf« 16 Mk. vemlledt« ' Der Sparzwang für Jugendlich« aufgehoben. Der Staatskommissar für Demobilmachung erläßt folgend« Ver ordnung: Die Verordnung des Oberkommandos in den Mar ken vom 6. Juli 1918 über den Sparzwang für Jugendlich» wird aufgehoben. Lohnabzüge sind künftig nicht mehr zu machen. 'Das Sparkassenbuch ist dem Berechtigten so bald wie möglich durch den Gemeindevorstand des letzten Aufent haltsortes des Jugendlichen auszuhändigen. Ein Rechtsan spruch auf die Aushändigung besteht nicht vor dem 1. April des Jahres 1919. ' Me wollen keine Huldigung der Roten Fahne. Mit der neuen Ordnung ist das Artillerie-Regiment 42, da» seinen Standort in Schweidnitz hat, nicht einverstanden. Dem Umzug durch die Stadt blieben Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften fern. In einem Aufruf an die Bürger wird betont, daß sich das Regiment nach den schweren Kämpfen Einstellung eines neuen Heizkessels für die Kirche berichtet Herr Geheimrat Schreck über die Verbesserung der Wärmeanlage in der Kirch« unter den Kirchrnstühlen unw über Schutzvor- richtungen an dem beschädigten Altarfenstrr, die Herrn Glaser- meister Flade für 610 M. übertragen werden. Wegen der Er- ' Höhung der Kirchenstühle soll erst ein Kostenanschlag gefordert werden. 2 Winterfenster füi^die Türmerwohnung sollen beschafft werden. Herr Oberamtsrichter Dr. Bähr berichtet üb«r das Rektoratslehrn in dem Sinn, daß kein Anhalt dafür da wäre, es als kirchliches anzusehen. Der wiederholten -Klag« über spätes Abhalten von Beerdigungsfeierlichkeiten im Win terhalbjahr soll dadurch abgeholfen werden, daß den Herren^ Geistlichen überlassen bleibt, entgegen den Bestimmungen d«s einschlägigen Regulativs, mit den Leidtragenden «ine geeignete Zeit auszuwählen, gegebenenfalls auch bereits (43 Uhr mit den Beerdigungen zu. beginnen. Pem Kirchenchorverband Flöha treten sowohl die Kirchgemeinde als der hiesige Kirchen chor mit entsprechenden Beiträgen bei. Nach Vortrag des Herrn P. Stenz -über ein Bittgesuch der Diözesanversamm- langen Löbau und Zittau über die Herbeiführung einer Steuerordnung für die Landeskirche, beschließt man, trotz grundsätzlicher Bedenken sich dem Gesuche anzuschließen. Am 5. 11. Man beschließt, dir im Besitze der Kirche befindlichen Staatsschuldscheine ins Schuldbuch eintragen zu lassen. Der Reinertrag d«r letzten Motette wird mit 25 M. filr die Musikkapelle der U.-Sch., der weiter« Betrag für die kirchliche Kriegsfürsorg« verwendet. — Regelung d«r Neben- «tnnahme der Kurrendaner bei ihren öffentlichen Gesängen. — Auf Vorschlag der Sparkass« zeichnet die Kirchgemeinde weitere 5000 M. zu dem Zwecke, jährlich darauf mindestens 500 M. abzuzahlen, wozu die Zinsen der erworbenen Anleihe oder anderer Kapitalien verwandt werden sollen. Nach Vortrag des Herrn Dr. Bähr wird den kirchlichen Beamten ein« ein malige Kriegsteuerungszulage verordnungsgemäß bewilligt. Mit Bedauern nimmt man Kenntnis von einer ernsteren Er- kankung' des Herrn Kirchner Breul, die ihn voraussichtlich längere Zeit von seinem Amte fernhalten wird. Nach längerer Aussprache wird Herr Friedrich mit den Geschäften des Kirch ners betraut, an seine Stell« «ine Hilfskraft angenommen, Mr Aufsichtsführung im Rechnungswesen Herr Prokurist Burckhardt gewonnen. Am 12. 12. 18. Der Herr Vorsitzende beginn! mit einem ernsten Hinweis auf die Schwere des jetzigen Druckes auf dem Vaterland« und unserer Kirche, sowie im besonderen noch aus die Verluste, die unsere Kirchgemeinde in letzter Zeit -durch den Heimgang des treuverdienten und wohlgelittenen Kirchners Breul und des Kirchendieners Friedrich erlitten hat. Die kirchlichen Kosten für die Beerdigung werden auf di« Kirchenkasse übernommen. Durch das Entgegenkommen des Stadtrates konnte Herr Pönisch als Hilfskraft für die Pfarr- amtserpedition eingestellt werden und Herr Hauptkassenführer Schmidt und Herr Prokurist Burckhardt wurden auch weiter hin Mit der Beaufsichtigung der stellvertretenden Erpeditions- beamten betraut. Wie die Stelle des Kirchners ausgeschrie- und Leiden vor einer rotzn Fahne nicht beugen wolle. Im ben ist, soll auch umgehend die des Kirchendieners zur Wieder- Schlußsatz heißt «s: „Die Bürgerschaft der Stadt Schweümrtz besetzung gelangen. Mit der Weiterzahlung der Vergütung ' an den Stadtmusikdirettor und die Mitglieder des Stadt orchesters wahrend der Nichtbesetzung der Stelle des Ersteren bis auf weiteres ist man einverstanden. Herrn Lehrer Martin, der in den letzten Tagen nach Mühlbach versetzt worden ist, wird sein kirchendienstlichrs Einkommen bis Ende Dezember bewilligt. Ueber eine freie Zusammenkunft der Synodalmit glieder, woselbst über die beabsichtigte Trennung von Kirche und Staat verhandelt worden ist, berichtet Herr Geheimrat Schieck und bringt Vorschläge des Verwaltungsausschusses zum Vortrag, dis dahin zielen, einen geeigneten Aufruf sowie Aussätze über dir Forderungen der evangelischen Kirche gegenüber dem Vorhaben der jetzigen Landesregie rung in der Zeitung zu erlassen, in der Kirche darüber aufzu klären, Unterschriften aus der Kirchgemeinde zu einem An schreiben an di« Staatsregierung zu sammeln, um im Januar eine Versammlung der Kirchgsmeindeglieder abzuhalten. Herr Archidiaionus Stenz berichtet über «in« Besprechung des Superintendenten mit der Geistlichkeit über Vorkehrungen der Kirche gegen dis zu erwartende Trennung der Kirche vom Staat organisatorischer, finanzieller und anderer Art. Zu emer-Beschlußfassung kommt es für jetzt nicht in dieser Frage. Der Vorsitzende erstattet Bericht über die Hauptversammlung